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Alt 21.12.2005, 10:12
#26
Travin Yantur
Reisender
 
Registriert seit: 16 May 2004
Beiträge: 91
Das Pfeifen der Vögel hat ihn schon vor einiger Zeit geweckt.
Ruhig liegt er noch in den Fellen, dee melodischen Ankündigung des Frühlings durch die Vögel lauschend.
Neben sich das gleichmäßige ruhige Atmen von Nadirah.
Nur wenn man ihr mit einer HAarsträhne über den Rücken streicht wird dieses durch ein glucksendes murmeln unterbrochen.
Heute wird er hier sein wenn sie erwacht, wird sie sanft von Schlaf hinüber in den Tag holen...
In Gedanken streicht seine Hand unter den Fellen langsam ihren Rücken hinauf bis zum Nacken und ebenso sanft wieder hinunter.
Was ist sie nur für eine Frau..?
Es war nicht die erste Nacht die er mit ihr verbracht hatte.
Und es war auch nicht die erste Frau aus dem Süden mit der er sein Lager teilte. Lea kam ihm kurz in den Sinn....doch wie durch einen Nebel ihre Züge. Ein Bild das schon begonnen hatte zu verblassen bevor er sich dessen bewußt war.
Und doch war sie anders...verschlossen...auf ihre Ehre bedacht.
Nadirah hingegen...nun eigentlich...wenn man es nüchtern und ohne Leidenschaft betrachtet hat sie ihm nicht viel mehr gegeben als Lea. Die Art, freilich die Art war eine ganz andere. So verstand es Lea schon einen Blick von ihr als ein Geschenk zu verkaufen.
Nadirah hingegen....ein Schmunzeln umspielt nun seine Lippen als die Bilder der letzten Nacht vorbeiziehen.
Sie versteht das Spiel, sie versteht es zu fordern und zu nehmen, genommen zu werden um sich wieder zu entwinden...
Doch etwas in ihm hällt ihn zurück, hällt seine Begierde zurück. Es ist die Angst. Ja wenn er ehrlich zu sich selbst ist muss er sich eingestehen dass er Angst hat.Angst davor diesen Traum den er gerade lebt zu zerstören. Angst aber auch vor einer zweiten Narbe die zurückbleiben würde.
Angst was denn werden sollte wenn...
Seine Hand wird ergriffen, wird über ihren weichen Leib gezogen, so daß er nun ganz nach an sie herangerollt ist, den Duft ihrer Haare in sich aufnimmt udn wiedereinmal nur für diesen Augenblick lebt.

Die Sonne steht bereits hoch als er erwacht....alleine erwacht. Ein unangenehmes erwachen gesteht er sich ein, das bisher nicht gekannte Gefühl am Morgen den weichen warmen Körper von Nadirah nicht neben sich zu haben beschleicht ihn. Murrend schiebt er die Felle zurück und beruhigt sich in Gedanken damit das er keinen Anspruch auf sie hat. Sie ist frei und kann selbst entscheiden....auch daran wird er sich gewöhnen müssen.
Knarrend öffnet sich die Tür zum Hauptraum und von der Tür schon sieht er den Zettel mit der feinen kindlich gemalten Handschrift von Nadirah auf dem Tisch liegen.
Schnell fliegen seine Augen über die Zeilen, mit jeder Zeile findet auch eine Falte den Weg auf seine Stirn.
Nach Britain? Warum ausgerechnet Britain? Die Menschen dort sind falsch, nur auf ihre Eitelkeit und ihren Vorteil bedacht....zumindest die meisten.
Rasch wirft er sich den Mantel über und verlässt sein Haus.
Sein Ziel wird nun ebenfalls Britain sein.
KAum das er die Tür zum lachenden Tala aufgestoßen hat findet sein Blick Nadirah. In einigem Abstand, nahe am Vorhang stehend der den Raum teilt, lässt er den Blick über die anderen die anihrem Tische sitzen gleiten.
Da war Narsieda, sie hatte er schon einige male in fenisthal gesehen, Eaf hielte scheinbar etwas von ihr, aber das hatte er von Madame Yaolin auch...Seine Gedanken schweifen schon wieder ab...im stillen tadelt er sich dafür.
Daneben ein Mann ...vielleicht hatte er ihn schon flüchtig gesehen..neben Nadirah...Madama Govaine?
War es Verwunderung oder Verärgerung was Nadirah in seinem Gesicht gelesen hat als sie gerade zu ihm blickte.
Warum saß sie mit der Frau dieses aufgeblasenen Paradeoffiziers an einem Tisch? SChließlich ward es nicht zuletzt der Versienst des Majors das die erstürmung der Mondkriegerfestung einen solchen Ausgang genommen hatte.
Seine Gedanken werden jäh unterbrochen als sein Hand ergriffen und er von Nadirah sacht mit hinaus geführt wird.
Nein mit ihr reden will er jetzt nicht....noch nicht...zu halbfertig gedacht die Gedanken, zu viele Vermutungen , zu wenig Gewissheit...es wird warten...
Vielleicht etwas kühl fragte er sie nach einem Gang in die Höhlen von Cove...ihm würde es helfen die Gedanken zu ordnen...es scheint eine der wenigen Sachen zu sein die von perfekter HArmonie beseelt sind...Er und Nadirah im Kampfe...
SO machten sich beide alsbald auf den Weg zu den Höhlen nach Cove
Travin Yantur ist offline  
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Alt 21.12.2005, 13:33
#27
Nadirah Jin Zaykah
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jul 2005
Beiträge: 628
War er etwa verärgert? Nadirah glaubte einen leichten Groll in seinen Augen auszumachen. Seine Hand schob sich an ihrer Hüfte vorbei zu ihrem Rücken. Wie gerne würde sie das eben gesehene jetzt ignorieren und sich nur an ihn schmiegen. Dann, als sie gerade dachte er würde sie eng an sich ziehen, drehte er sich weg. „Grüß dich, Stinkstiefel...“ er hatte sich etwas von ihr gelöst, oder hatte sie sich von ihm gelöst? Sie merkte wie ihre Füße sie einen Schritt zurück brachten. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und ihr Blick glitt gen Boden. Um ihre Trauer und vielleicht auch ihre aufkommende Wut zu verdecken. Noch immer grummelte es in ihrem Magen als sie schon längst auf dem Weg nach Cove waren. Immer wieder zog er sich schmerzlich zusammen und es war als würde sich Kummer langsam durch ihre Lungen fressen. „So bin ich also doch nur ein Spiel, ein Zeitvertreib?“ Immer wieder trafen ihre Blicke ihn im Rücken, warum grollte er ihr? Erst dieser Magier und nun zeigte er ihr auch wieder in aller Öffentlichkeit wie wenig er von ihr hielt. Nadirah versuchte sich zu hinterfragen, was ärgerte sie nun eigentlich? Das er einen Freund gegrüßt hatte? Das er sie ärgerlich angeblickt hatte, weil sie vermutlich schon wieder in Britain war? Mit Zähneknirschen musste sie feststellen, das es die halbe Zurückweisung war, die seltenen Berührungen wenn sie nicht gerade in seinem Haus waren und vor allem, das es ihr was ausmachte. Sie wollte Abstand gewinnen, nein sie wollte sich nicht in ihm fallen lassen und irgendwann jäh auf den Boden der Realität aufschlagen, um festzustellen das er sie nicht gehalten hat, es nie vorgehabt hat. Sie hatten die Höhlen erreicht, Nadirah zog ihr Schwert und löste sich von ihren Gedanken. Ihr Wut entlud sich im Kampf, es war kühle und stille Grausamkeit die sie vollführte. Es war eine Angewohnheit fast geworden, ihren Gegnern die Achillesferse zu durchtrennen, um ihm dann mit einem schnellen Streich die Kehle zu durchtrennen, diesmal war es anders...
Ihre Gegner fielen vor ihr auf die Knie, ihre Klinge glitt lautlos und langsam an der Kehle vorbei, viel zu sanft für einen tödlichen Streich, ihre Augen blickten in die Augen ihrer Opfer, die sie hilflos, ungläubig und manchmal fast verzweifelt ansahen. Doch all das sah sie nicht, sie war berauscht vom Geruch des Blutes das an ihren Fingern klebte. Sie nahm kaum noch etwas wahr. Sie ging an dem nächsten Troll vorbei, dessen Kehle angeritzt war. Sie sah Travin an und noch mal sauste ihre Klinge zurück, um ihr Opfer mit einem Schlag zu enthaupten. Noch immer blickte sie ihn an, es kochte in ihr, es schien als würde sie unlängst von der Klinge geführt, in die Höhlen gezogen, immer tiefer.
Es war ein knirschendes Krächzen, das sie rum fahren ließ. „Was in aller Sieben Sünden Namen war das?“ schockiert blickte sie auf die steinernen Federn, der Steinharpie, als ihr Blick dann zu ihrem Führer wanderte. „Schon wieder so ein Sprücheklopfer...“ dachte sie bei sich und hoffte das dieser allzu schnell wieder umkehren würde. Schweigend stellte sie sich an den Rand und blickte zu Travin. „Hatte er jetzt wirklich gesagt es sei gut einen Fingerschnipser im Rücken zu haben?“ Es mochte kurz Enttäuschung in ihrem Blick flimmern, wusste er einfach nicht mehr welch eine Abneigung sie gegen Magier im Rücken hatte? Oder war es ein Wink, sollte sie, Nadirah, gehen? Schweigend ging sie vor, ließ sich wieder von ihrer Klinge führen ohne auch nur einen Moment zu warten. Immer wieder versuchte sie Abstand zwischen sich und diesem Wortverdreher zu bringen, wieder stieg ihr Groll ins Unermessliche. Und wieder tötete sie still, langsam und gnadenlos, nein sie tötete nicht, sie schlachtete ab. Es war wie im Traum als er sie am Arm griff. Sie drehte sich um, blickte ihn an, doch es verschwamm alles. Eine Bewegung hinter ihm und sie sprang zurück. „Feiges Pack, sich im Rücken zu verstecken und dann auch noch, mit verdrehten Worten zu kämpfen, anstatt mit einem ehrbaren Schwert auf gleicher Stufe. Was war es nur für feige ehrlose Menschen diese „Magier“, einen Feind so herab zu setzten, das man sie für einen gerechten Zweikampf nicht würdig genug hielt.“
Es war ein Prickeln auf ihrer Haut das sie zuerst spürte. „Dieser Bastard...“ Sie brachte diesen Gedanken gar nicht zu Ende. „Ich kann auf diesen Hokuspokus verzichten...“ murmelte sie leise. Er stand da, rührte sich nicht. „Hofft er etwas das er mit seinem Schnickschnack und Taschentricks meine Aufmerksamkeit trüben kann?“ Mürrisch blickte sie zu dem Magier der ruhig da stand. „Was ist los?“ „Nichts ich kann Sprüchewerfer einfach im Rücken nicht vertragen...“ Es war ein langer Blickwechsel, doch noch immer war sie vom Geruch des Blutes gefangen und ihre Wut und Ärger stürmten gnadenlos auf sie ein. „Weiter?“ Am Rande ihres Bewusstseins hörte sie ihn seufzen. „Gibt es ein Problem?“ Nadirah nickte gerade und ging weiter, als sie kurz überlegte dem Magier zu antworten, doch sie ignorierte ihn. Ging weiter, alleine. Es war alles außer Kontrolle geraten, sie fühlte sich verraten. So sollte er dann nur weiter mit diesem Abschaum weiterziehen. Die Tür ging hinter ihr auf, und eine vertraute Klinge sauste an ihrem Kopf vorbei, zu ihrem Opfer. Ihr Kopf schnellte rum, „Wo ist das Ehrlose Etwas?“ der Magier war fort und er sah sie angesäuert an. Doch es scherte sie nicht. Sie hatte diesem Zimperling nichts getan, im Gegenteil, er hatte sie ohne zu Fragen mit Magie behelligt. „Wo ist er..“ Mühsam verkniff sie sich jegliche Beschimpfungen die ihr durch den Kopf gingen für sich zu behalten. „Du hast ihn erfolgreich vertrieben!“ „Jawoll! Triumph! Und warum sagt er es mir so vorwurfsvoll?“ Ihre Gedanken überschlugen sich. „Aha“ „Wie konntest du ihn nur so Beleidigen?“ „Bitte was sagt er da?“ Sie konnte es nicht fassen, war er nicht genauso wie sie, die führende Hand einer stolzen Klinge? Sah er nicht das dieses schamlose Magierlein, seine eigenen Gegner mit jedem Angriff beleidigte? Sah er nicht, das er, den er aus unerklärlichen Gründen schätzte, sie mit seiner Präsenz schon beleidigte? „Was war das hier für eine Welt in der man schamlose Magier mehr schätzt, als die Menschen die man liebt?“ ihre Augen hatten bisher wütend gefunkelt, doch kaum war der letzte Gedanke gedacht, verzog sich ihr Gesicht zu einer kalten Maske. Die Kälte machte sich in ihr breit, warum hatte sie Djala’s Warnungen nicht zugehört? Eine ganz leise Stimme meldete sich in ihr, ermahnte sie zu irgendwas, doch sie verstand es nicht. Zu enttäuscht und gekränkt war sie, als das sie klar denken konnte. „Gehe nie im Streit auseinander...“ es hallte dumpf in ihr wider. Pflichtbewusst suchte sie einen Schritt auf ihn zuzugehen. Doch er wandte sich ab, wieder war es ein Stich in ihrem Herzen, doch um nichts in der Welt wollte sie ihn das sehen lassen. Sie folgte ihm schweigsam und still, ihren Blick zu Boden gerichtet.
Sie hatten die Höhlen verlassen, es war ein hin und her, sie hatten einander um Verzeihung gebeten, sich geküsst, sie hatte seine Nähe gesucht, stand dicht an ihn gelehnt, doch fand sie nicht. Wieder schien sich der Kummer in ihrem Blute breit zu machen und ihre Glieder zu erschweren.
Mit einem mal fühlte sie die Müdigkeit, die Erschöpfung nach diesen Kampf und all die Härte in ihrem Gesicht fiel, um ein empfindsames Glänzen in ihren Augen zu hinterlassen. Wieder folgte sie ihm, den Blick erneut gesenkt.
„Kommst du noch mit zum Vortrag?“
Sie nickte ruhig und scheinbar gelassen, während in ihrem Kopf ihre Gedanken in einem heillosem Durcheinander lagen. „Du hast dich an ihn gebunden, dann füge dich nun auch... ...aber... nichts aber, er hat dir gegenüber keinerlei Pflichten“ Ihre Erziehung kämpfte erneut gegen ihren Geist. Sie war sogar beschämt, weil sie ihm widersprochen hatte, ihn gar angefahren hatte.
Schweigsam gesellte sie sich an Narsieda’s Seite, ihre Blicke für sich behaltend. Wieder empfand sie diese Distanz, doch sie versuchte sie in ihrer verwirrten Gemütslage zu ignorieren. „Füge dich deinem Schicksal einfach...“
„Wir sterben, wagen uns in den tödlichen Kampf, damit wir Menschenleben retten, sogar jene welche wir nicht mögen.“
Kurz mochte ihr Blick zu ihm gleiten, warum tat er ihr das an. Alles was sie getan hatte bisher, war ihr Herz zu öffnen und ihn zu lieben. Warum wurde sie mit so vielen Vorwürfen gestraft? Sie hatte gesagt das es ihr leid tat, warum sollte sie zu diesem Vortrag kommen und es sich noch einmal anhören? Sie hatte zumindest in sofern die Wahrheit gesprochen, das es ihr leid tat, wenn sie „ihn“, Travin mit ihrer Abneigung Magiern gegenüber verletzte. Ihre Abneigung tat ihr in keinster Weise leid. War der Mensch, der Zeit seines Lebens mit Verachtung gestraft werden sollte, doch tatsächlich mit Spott an ihr vorbei gezogen um seine Ehrlosigkeit vermutlich auch noch zu Steigern. Hatten sie hier vielleicht einen Kodex im Herzugtum? Welcher Magier übertrifft sie alle mit Verlogenheit, betrügerischen Gebaren, Sinnlosen Wortspottereien und falschen Stolz? Wieder war es ihre Wut die sich in ihr ausbreitete. Angelina sprach gerade davon, das Frauen stolz sein können. Es war wie Wasser für einen Durstigen, sie griff nach diesen Worten, saugte sie in sich auf.
Nein um nichts in der Welt würde sie diese Nacht bei ihm bleiben. Er bat sie nur um eine weitere Nacht. Sie würde nicht den Fehler machen und sich „verbrauchen“ lassen, bis sämtliches Interesse vergessen ist. Sie stand mit Narsieda, Larolanya und Angelina noch in der Halle, als Travin ohne ein Wort, ohne eine Regung, ohne ein, vielleicht heimliches, Zeichen des Zueinandergehörens an ihr vorüber zog.
Wieder zog sich ihr Herz kurz zusammen.
Ihr Blick folgte ihm kurz, wie war sie nur auf diese Idee gekommen er könne wahrlich für sie empfinden? Er war bereits verlobt, was nur noch mehr ein Zeichen dafür war, das sie ihm nur die Zeit vertrieb.
„Wo schläfst du zur Zeit eigentlich? Immer noch im Wolf?“ Larolanya schaute sie fragend an. „Ja heute Nacht werde ich im Wolf schlafen.“ Sie legte sich ihre Schlaffelle zurecht und in tiefen Gedanken legte sie sich nieder. Sie war zu erschöpft um noch wach zu sein, sie schlief schnell und tief ein. Am nächsten Morgen war sie alleine. Sie stand auf, machte sich wie jeden Morgen einen Tee und streifte durch die Küche des Wolfes. Es war eine alte Gewohnheit, vielleicht sogar mittlerweile eine Tradition und sie hier im Wolf auszuüben bereitete ihr Freude. Hier erwartete sie nie das, jemand da wäre der ihr Wärme spenden könnte, der ihr das Gefühl gab etwas besonders wertvolles zu sein. Ungezwungen kleidete sie sich an, sie musste sich beeilen.
Sie hatte sich am Abend zuvor schon mit Narsieda zum Baden verabredet, und wartete nun vor dem Wolf auf Larolanya. Ihr Blick glitt zur Festung und ihr Herz sprang für einen Moment als sie glaubte Travin auf den Palisaden zu erkennen. Es war ein Zweikampf aus Stolz und Liebe.
Sie drehte sich schweigend um, ohne gewunken zu haben, ohne ein, vielleicht heimliches, Zeichen des Kennens.
Laro würde so wie es aussah wohl nicht mehr kommen. Eiligen Schrittes ging sie los, ihr Körper bebte bei der Vorstellung er würde zu ihr rüber schauen, und krampfte zusammen, wenn das Bild ihrer Gedanken änderte und er sich abwand. Voller, sie verwirrender Gedanken erreichte sie das Badehaus. Narsieda war noch nicht da. „Vermutlich kämpft sie noch mit der Übelkeit.“ Wieder glitten ihre Gedanken außer Kontrolle. Sie sah seine schimmernde Haut, fühlte sie warm auf ihrem Körper. „Hör auf!“ schrie es in ihr, doch immer wieder zogen ihre Gedanken sie zu ihm.

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Alt 21.12.2005, 17:20
#28
Travin Yantur
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Es war bereits die zweite Nacht verstrichen in der Sie nicht bei ihm gewesen war...
Sicher war er verärgert gewesen, sie scheint es derzeit gerade darauf anzulegen ihn ihren Stolz, ihre Kälte spüren zu lassen.
Er hatte gehofft, wenn er sie zum Vortag mitnehmen würde, könnte Sie ihn besser verstehen, erkennen das er Regeln unterworfen ist. Regeln denen er noch vor allem anderen zu dienen hatte.
Er respektiert sie, achtete sie, lässt ihr ihre neu gewonnene Freiheit.
Sah sie es nicht wie er sich mühsam zurückhalten muss, sie auf öffentlichen PLätzen nicht zu umarmen?
Er wollte keine Schande über Sie bringen wie er es wohl bei Lea getan hatte.
Vor Tagen hatte er versucht mehr über sie zu erfahren, mehr über ihr Leben , ihre Sitten um sie so zu verstehen.
Nadirah hatte ihm viel berichtet...über die Ehefrauen die Kurtisanen, die Liebhaberinnen, doch keine der Bezeichnungen würde wohl auf Sie zutreffen, Sie führt eine Klinge...und über diese Art Frau hatte sie mit ihm nicht gesprochen.
War es Absicht?
Vielleicht waren ihre Regeln ganz andere, oder war dies wieder nur eines der schier endlosen Spiele?
Wäre er schwach in ihren Augen würde er nach ihr suchen , sie um Verzeihung bitten?
Hatte er ihr Unrecht getan?
Sie kannte diesen fremden Magier nicht und doch hatte sie ihn verurteilt. Zur einen Seite gab es immer eine andere, wußte Sie das denn nicht?
Was wenn sie wüsste das auch er von Zuhause fortgegangen war um ein Magier zu werden?
Wird sie ihn dann verlassen?
Hastig schlägt er die Felle zurück.
Die Vergangenheit soll ruhen ein für alle mal.
Er ist was er ist....und was sie ist? das würde er schon noch herausfinden.
Sogleich geht er auf die schwere Eisentruhe zu, knarrend hebt sich der Deckel.
Ganz unten wohlverfahrt findet er das kleine Kästchen.
Ein einfacher Silbering liegt nun in seiner Hand um sich einige Zeit später auf dem Grund des Meeres wiederzufinden.
Auch das Labor für Lea der schwere Steintisch und der ganze Plunder wird weichen müssen.
Hier und heute wird er mit seiner Vergangenheit endgültig brechen. Lea ein für alle mal aus seinen Gedanken verbannen.
Sich selbst als das sehen was er ist: Ein Schwertreiter...ein Mann der KLinge, des Kampfes...nicht des Philosophierens .
Kurz kommen Zweifel in ihm auf als er an der KLippe steht.
War sie es wert alles hinter sich zu lassen? Alles auf Sie zu setzen?
Mit einem Nicken wirft er den Ring in die Fluten...ja er tut das richtige...und er wird ihr Zeit geben das zu erkennen.
Ihr zeigen was es heißt frei zu sein. Sie soll entscheiden wann sie ihn aufsucht, in sein Haus kommt, sie sich gegenseitig verwöhnen.
Bei nächster Gelegenheit will er sie wissen lassen was er vorhat.
Doch wird sie es verstehen?
Die Gelegenheit tritt früher ein als erwartet. Im Wolf trifft er sie. Seine ganze Beherrschung muss er aufbringen nicht auf sie zuzustürzen.
Nochdazu sitzt Angelina am Tisch. Gerade vor ihr will er sich keine Schwäche erlauben.
Immer wieder sucht er ihren Blick, will aus ihrem Gesicht lesen doch ist es ihm nicht vergönnt. Waren zwei Nächte eine so lange Zeit das sie ihm so seltsam fremd vorkommt?
Als die Tür aufschwingt und Darok hereintritt empfindet Erleichterung.
Kurz darauf sitzt er mit ihm an der Theke....er scheint es nun wirklich ernst zu meinen.
Der Frühling ließ wohl nicht nur bei ihm etwas neues entstehen.
Darok spricht wie immer von den Zuständen in Britain, das sich bald etwas ändern würde. das nahmhafte Bürger Britains die Stadt hinter sich lassen wollen und dergleichen.
Doch Travins Blick galt die meiste Zeit Nadirah, auch wenn sie nicht sehr lange am selben Ort verweilte.
Sein Blick fällt auf die Ecke in der sein Rüstzeug liegt.
Nadirah hatte es von Ben geholt....war das eine Stumme Entschuldigung?
Da war wieder das Gefühl der seltsamen Harmonie bei ihm.
Er ist sich sicher die Jägerin , nein die Saharess in ihr würde seine Blicke warnehmen.
Als sie gemeinsam den Wolf verlassen hofft er sich nicht getäuscht zu haben
Travin Yantur ist offline  
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Alt 22.12.2005, 10:58
#29
Nadirah Jin Zaykah
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Registriert seit: 11 Jul 2005
Beiträge: 628
Sie war viel zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt als das sie Narsieda zuhören konnte. Erst als sie vor Freki stand. Dem Tier auf das sie achten sollte, gelang es Nadirah sich für einen Moment aus ihren Gedanken zu lösen. Wie gerne hätte sie mit jemanden darüber gesprochen und dennoch, was sollte sie sagen.
“Schweigsamkeit ist die höchste Tugend einer Frau Nadirah!“
Verbissen versuchte sie alleine auf einen grünen Zweig in ihrer Gedankenwelt zu kommen, doch es brachte nichts. Aralia... Ihre Freundin fiel ihr so plötzlich ein, das sie fast an einen Wink des Schicksal’s dachte. Sie schwang sich auf den Pferderücken und lenkte das Pony in den Wald. Aralia zu finden, würde sie zumindest von ihren eigenen Gedankenchaos ablenken, hoffte sie. Doch sie irrte.
Es war mitten in der Nacht, sie fror erbärmlich, dank des Tieres war sie Meilenweit von irgendeiner Siedlung entfernt. Wieder zogen ihre Gedanken sie tief in die Erinnerungen. Banden sie an die Wärme die er ihr bot.
“Nadirah, wie soll es weitergehen?
Djala’s Stimme klang ernst und ruhig. Ja wie sollte es weitergehen? Immer wieder kam ihr der Schwur in den Kopf und sie überlegte wie sie Travin davon erzählen sollte, wie sie es ihm erklären konnte...
Was wäre wenn sie den Schwur nicht ablegen würde? Wie sollte sie dem Zwerg erklären das sein Zauber für ihre Klinge nicht mehr von Dringlichkeit war? Wie sollte sie jemals Djala und ihrer Mutter wieder in die Augen blicken, obgleich sie zwar tot waren, aber es war der Glaube in dem sie erzogen wurde. „So kehren die Seelen ihm, dem Allwissenden, auf das er sie zur Rechten Zeit in den Dschihadin sendet und sie ihren Platz in der Ewigkeit verteidigen.
Aber nun gut, sie hatte nun viel über Götter gehört, ...Tycuahele..., Ebin Shoar hatte Nadirah von ihr erzählt, und all die anderen deren Namen fast nie genannt wurden. Sie hatte das Jahr in Kal’Shumar fast ständig lesend verbracht. Oder Ebin hatte ihre Fragen beantwortet, wärend er gleichzeitig ihr Reitvermögen verbesserte, oder ihr erklärte warum sie diese oder jene Drehung im Kampfe unterlassen sollte.
Aber all die Götter schienen keine Antwort auf Nadirah’s Frage zu haben. Wie sollte sie all dies Travin erklären, sollte sie es ihm überhaupt erklären. Sie hörte wie eine Klinge gezogen wurde, sah das Alchemistenmetall, den Onyx für einen Moment aufblitzen, dann sah sie ihre Klinge. Sie harmonierten so sehr, das Nadirah ihn kaum noch als zweite Person wahr nahm. Vielmehr hatte sie das Gefühl mit ihm zu verschmelzen, zu einer Person zu werden. Warmes Licht schob sich vor ihr inneres Bild und sie glaubte seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren und wieder wie sie zu einer Person verschmolzen waren.
Sie wachte recht spät in der Nähe von Trinsic auf, als sie recht schnell sich wieder zum Aufbruch bereit machte. Ihre Glieder taten ihr von dem langen Ritt gestern weh und kaum hatte sie die Grenzen zum Herzogtum überschritten, schien ihr Körper auch schon wieder in eine, diesmal schmerzhafte, Monotonie zu geraten. Es war später Nachmittag als sie vor Travin’s Haus hielt um zu sehen ob er da war, doch wieder einmal schien er seinen Pflichten nachzukommen. Vielleicht sollte ich das auch einfach... Sie wusste nicht warum, aber das Bild des über dem Feuer hängenden Saha, aus ihrem Traum bildete sich vor ihrem inneren Auge.
Wieder saß sie im Wolf und Narsieda leistete ihr Gesellschaft. Wie sollte sie ihr von den Dingen erzählen die ihr durch den Kopf gingen. Nadirah kaute auf den Nägeln und blickte zur Tür.
Freki brachte sie zur Wüste, zur kleinen Wüste im Herzogtum. Gedankenverloren glitt sie vom Rücken und zog ihre Stiefel aus. Wie lange saß sie nun schon hier? Noch immer war sie sich uneins. Ihr Schwert, was mit seinem so harmonierte, ihr Herz, das sich zu dem seinen so hingezogen fühlte und der Weg einer Saharess der überhaupt nicht einem von beiden zusagte. Der den Weg der Einsamkeit erklärte, den Mann als Zeitvertreib beschrieb. Die Liebe zum Saha das einzige war das zählte.
Der Sand rieselte durch ihre Finger, im Grunde konnte sie ihm nur danken. Bisher hatte er sie nicht gezwungen sich öffentlich zu ihm zu bekennen, aber war es nicht das was sie sich eigentlich wünschte? Endlich loszulassen und sich für das zu bedanken was man hat?
“Es sind die höchsten Ziele die man versucht zu erreichen und die einen Menschen ausmachen“
„Djala du verwirrst mich, ich liebe ihn das es mich schmerzt wenn er nur den Blick von mir abwendet, du sagst ich soll lieben und Liebe leben, aber wenn ich es tue dann warnst du mich und ich kann die Liebe auch nicht leben, was wird aus meinem Schwur?“

Der Wind trieb den Sand etwas nach Norde, ein leises Wiehern war zu hören, aber ansonsten Schweigen. Sie pfiff nach Freki, es dauerte eine Weile bis das Hochlandpony aus dem Schatten auf sie zu trat. Wieder ritt sie nach Fenisthal.
Leise öffnete sie die Tür zu seinem Haus, noch immer barfuss trat sie in den Schlafraum darauf achtet die verräterisch knirschende Diele auszulassen.
Sie beobachtete ihn beim Schlafen nur hin und wieder eine Strähne aus seinem Gesicht streifend.
Was soll ich nur tun?
Nadirah war noch vor dem Morgengrauen gegangen.

“Ich soll das Rüstzeug von Herrn Yantur abholen...“ „Habt ihr ein Schreiben das belegt, das ich es in Eure Hände geben darf?“ Nadirah hatte den Schmied fast ärgerlich angesehen. Was sollte dieses hin und her? Sollte sie das Rüstzeug nicht bekommen, würde ihr ein blaues Wunder blühen wenn Travin davon erfahren würde. Für wie dreist hielt der Schmied sie eigentlich? Gut Travin wusste nicht das sie es entgegennahm... aber sie war sich sicher das er ihr oder dem Schmied sicher nicht grollen würde.

“Warum kommt er nicht zu mir? Warum berührt er mich nicht?
Er war zur Tür rein gekommen, hatte sie fast ignoriert. Sie blickte aus dem Fenster, spürte wie er neben ihr Platz nahm, fühlte seine Nähe förmlich. Kurz glitt ihr Blick zu ihm rüber. Noch immer sah er sie nicht an, nun gut, dann würde sie Kira eben tragen helfen. Sie wollte ihm sicher nicht ihre Gesellschaft aufzwingen, doch etwas in ihr sagte ihr das sich sein Blick jeden Moment durch ihre Lungen bohren würde. Sie fühlte seine Blick zwischen den Schulterblättern und war fast heilfroh, als die Tür zu Marek sich schloss. Sie saß Angelina gegenüber, hörte ihre Ansichten. Sie fand es vielleicht nicht gerade taktisch von ihre Nachbarn, als er von gerösteten Frischlingen sprach, doch würde sie ihm unter keinen Umständen in den Rücken fallen. Niemals einen öffentlichen Streit provozieren, diplomatisch versuchte sie Angelina die Meinungen der Mehrheit zu erklären. Es amüsierte sie wie verbissen die junge Frau vor ihr an ihrer Meinung festhielt. Auch sie selbst hielt es für unsinnig auf Fleisch zu verzichten, aber sie wusste das sie es konnte. Es war halt nichts um das man sich so ernsthafte Gedanken machen musste, ihrer Meinung nach. Dieses Gespräch war für sie Sinnfrei, sie hatte nicht vor Angelina vom Fleisch zu überzeugen, jedoch würde sie unter keinen Umständen auch nur in Erwägung ziehen, freiwillig kein Fleisch mehr zu essen. Und wieder stand er auf und ging.
Sie hatte noch einige Zeit weiter mit Angelina, freundlich, gestritten, als sie die Blicke von Darok spürte. Sie wusste das man über sie redete, sie fühlte es. Wollte er sie wieder kränken? Unbewusst straffte sie die Schultern
“Saharess?“
Nachdenklich blickte sie für einen Moment aus dem Fenster. Wieder schwang die Tür auf, es war laut im Wolf geworden, sie blickte auf. Madame Quir stand in der Tür und sämtliche Leute standen zu ihrer Begrüßung auf. Irritiert glitt ihr Blick durch den Raum, sie war noch nie aufgestanden, Madame Quir eintraf, höchstens dann um ihr einen Tee zu machen. Kira war in der Küche und sie war von ihren Gedanken gefangen.
“Elaya....“ Sie blickte fassungslos zur Tür, spielten ihre Gedanken ihr nun einen Streich oder stand dort wirklich die kleine Katze? Sie ging auf sie zu, unsicher, hatte sie mit Absicht nicht geantwortet? “Wie geht es dir kleine Pferdin?“ Ein Strahlen schlich auf ihr Gesicht, sie hatte es also nicht vergessen, für das sie Kopf und Kragen riskiert hatte. Wieder schweifte ihr Blick kurz durch die Schankstube, es war nicht der rechte Ort und auch nicht die rechte Zeit. Kurz nickten sich die beiden zu und sie schlich zu Travin. Doch wieder war es nur ein Blick vielleicht ein Lächeln das sie von ihm bekam.
Wieder glitten ihre Gedanken kurz in die Vergangenheit, auch Ea’fradon hatte seine Wahl nur unter den höchsten Damen gewählt, war es Zufall oder Absicht?
“Es gibt eine Etikette die zu wahren ist...“ Natürlich wusste Sie das er Marechal war, auch das er nun stellvertretender Kommandeur der Schwertreiter war, lag es daran? War ihre Herkunft zu niedrig? Zählte ihre Herkunft also doch? Sie senkte den Blick, es war das sirrende Geräusch einer Klinge das wieder in ihren Ohren lag. Weg hier Ihre Schultern waren gerade und das Kinn etwas gestreckt, nein sie würde sich nicht wieder herabsetzten lassen. Spielen wir also dein Spiel... Sie blickte Travin kurz an, ein Seufzer kam ihr lautlos über die Lippen. So würde er diese Nacht wohl die Saharess an seiner Seite haben... Nadirah stand auf und ging.
Nadirah Jin Zaykah ist offline  
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Alt 24.12.2005, 11:40
#30
Travin Yantur
Reisender
 
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Beiträge: 91
Langsam, von einem sanften streicheln geweckt, schlägt er die Augen auf. Sie hat sich bereits halb aufgerichtet, kein Lichtschimmer dringt durch die Ritzen des geschlossenen Fensterladens hinter ihr.
Sie ist so hmm aufgedreht, hellwach und doch fehlt etwas.
Die Sanftheit, die Zärtlichkeit und Ruhe die sie sonst umgab war scheinbar gewichen.
Nur langsam kann Travin sich die Müdigkeit aus dem Kopf schütteln. Jetzt gilt es die richtigen Fragen zu finden auf das er die richtigen Antworten erhällt.
Die einzige Antwort von Nutzen lässt ihm jedoch den Atem stocken. Als würden Ketten um seine Brust geschnürt weicht für einen Augenblick alle Luft aus den Lungen.
Nur schwer gelingt es ihm seine Züge zu wahren, ja sie zu einer Maske erstarren zu lassen.
".. eine Saharess muss einen SChwur leisten.....und wenn ich diesen Weg weiter beschreite dann..." Viel mehr ihrer Worte erreichten ihn bereits nicht mehr. Zuviele Gedanken stürmen auf ihn ein. Ist es also doch nur ein Spiel? Hatte er sich so getäuscht? Ein Zeitvertreib für eine stolze Saharess war er also? Vielleicht gar nur einer von vielen? ...und dafür hat er mit der Vergangenheit gebrochen?
Mit einem trockenen Schlucken verwirft er alle Gedanken.
Sie spricht nun etwas von Liebe...von Liebe zu ihm.
Sie blickt ihn nun an, in ihren Augen spiegelt sich die sanftheit, die Verletzlichkeit, sogar ihre Ratlosigkeit, der Kampf zweier Seelen in ihrer Brust glaubt Travin in diesem Blick erkennen zu können.
Das also ist der Weg den Nadirah wählte. Den der Saharess der es nicht vergönnt sein soll zu lieben. Einzig ihrer Klinge scheint die Liebe dieser Frau, nein eigentlich der Saharess gegönnt zu sein.
Die Saharess müsste gehen, so verkündete sie, doch sie, die Frau, Nadirah würde um nichts in der Welt diesen Ort verlassen.
Langsam bekommt der Marechal die Fassung zurück.
Was sie gerade spricht...ist das nicht genau das was er den Lehren des Allwyzz seid jeher entnommen hatte?
Es gibt kein Licht ohne die Schatten, keine Freude ohne Leid, keine Liebe ohne Hass.
Eine jede Sache hat ihren gegensatz, stehts im glleichgewicht und so musste es auch sein. Ohne das eine würde das andere nicht sein.
War er ihr Gegensatz?
Oder ist sie beides in sich selbst vereint ohne dies zu Erkennen?
Langsam lässt er sich in die Felle zurücksinken, hängt seinen gedanken nach. Da ist die Ssanftheit in ihr, diese fürsorgliche Liebevolle, liebenswerte leidenschaftliche Frau. Und zugleich jene harte stolze Kriegerin , nein Saharess verbessert er sich noch im Geist, gnadenlos, manchmal mit den Instinkten eines Wolfes, der List einer Schlange, und so unbarmherzig wie der Winter die Blätter von den Bäumen treibt.
Und doch spricht sie gerade eben davon das sie beidens kann. Das nru sie beides Kann...mit ihm hinausgehen. Was für eine Rolle ist ihm an ihrer Seite zugedacht? Ist er ...
die kühle Luft als sie die Felle zurückschlägt reißt ihn aus seiner sinniererei.
"Gehen wir zum Wolf etwas essen" und schon ist sie durch die Tür verschwunden. Langsam richtet er sich auf, legt die Uniform an. Ja dann zunächst zum Wolf. Vielleicht wüssten die Scholaren oder Mentoren Rat um den Willen der Götter...um seinen Platz an ihrer Seite. Er sollte sie bei gelegenheit vielleicht aufsuchen.
Im Wolf angekommen gesteht Nadirah das sie den Schlüssel zur Küche nicht hat. Es ist im gleich, das Dörrfleisch vom Winter würde genügen. Auch einen wahren Gaumenschmaus wüsste er heute nicht zu schätzen. Langsam gleitet sein Blick über die Gäste...Til sitzt nahe an der Theke, andere des Ordens kommen und gehen.
Die Arkane, Til wie sie genannt werden will, spricht ihn erst ob des Buches an, das sie für ihn verfassen soll, als Nadirah hinauseilt, ihr Pferd versorgen.
" Bewegung...ich brauche einmal wieder Bewegung sonst werde ich noch fett" Nur zu gerne will er sie mit in die Höhlen von Cove nehmen, doch zuvor wird er Nadirah nach ihrer Meinung fragen. Zu gut war ihm noch in Erinnerung wie sie mit dem letzten Verfahren ist der seine Dienste anbot.
Zu seiner Überaschung willigte sie ein.
Ungewöhnlich heftig und zahlreich treten die riesigen Kreaturen gegeb sie an, drängen sie sogar immer wieder zurück und dann geschiet was zuvor noch nie der Fall gewesen war.
Er und Nadirah werden im Kampfe getrennt. Eine der schweren Axte hatte sie auseinander springen lassen als sie herabsausste. Sofort hatte sie das Monster in die Lücke geschoben. Allen Finten trotz die Kreatur, ein zweiter gar kommt an seine Seite. Den Schlägen ausweichend muss er nun immer mehr weichen, Nadirah hat er längst aus den Augen verloren. Zu sehr treiben ihn die gewaltigen Waffen derzeit zurück. Als der lletzte der Beiden endlich gefallen blickt er durch das halbdunkel der Höhle. eine wankende gestallt tritt auf ihn zu, Nadirah...
Sie wankt hinter den Felsvorsprung, lässt sich erschöpft auf die Knie sinken. Ein schwerer Schlag hat sie getroffen. Zunächst würde sie Ruhe brauchen. Der weg zurück aus den Höhlen ist ebensoweit wie jener durch sie hindurch. Immer wieder über die Schulter blickend beugt er sich zu ihr hinunter. Ihren Versuchen an die Klinge zu kommen und aufzustehen wirkt er entgegen.
"Ruh dich aus....du brauchst mir nichts beweisen..."
Innig hofft er das die Wort nicht ungehört bleiben, nicht vergens , als sie sich langsam zurücksinken lässt und leicht nickt.
Ist da wieder jener hilfesuchende Schimmer in ihren Augen? Dieser fast dankbare Blick nicht allein zu sein?
"Er kommt" erklingt eine helle Stimme zu seiner Linken.
Verdammt...Til....nooch einer der verfluchten Trolle.
Nochmals nickt er ihr kurz zu, streift den Helm wieder über und stellt sich mit der Klinge in den Händen der nahezu 3 Schritt großen Kreatur.

Zu seiner Überraschung willigt sie ein die Nacht bei ihm zu verbringen. ER kann sich des Gefühls nicht erwehren das in hirer Haltung etwas gebrochenes liegt. Schämt sie sich gar vor ihm? "Wirst du heute bei mir bleiben?"
Ohne bittenden oder fordernden Klang kommt diese Frage über ihre Lippen. Eigentlich ward eine Übung angesetzt...doch ..der Brigadir würde dies auch alleine bewältigen.Auf Vasira war Verlass. So stimmte er zu....
Ja er würde bei ihr bleiben. Versuchen ihr Halt zu sein.
Ist es Erleichterung in ihrer Mine? Freude?
Bald darauf liegen sie eng aneinander geschmegt in den Fellen.
"ICh liebe dich" haucht sie....
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Alt 04.01.2006, 23:37
#31
Nadirah Jin Zaykah
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jul 2005
Beiträge: 628
Nadirah schmiegte sich an ihn, in dem Wissen das er diese Nacht bleiben würde. Das sie nicht wieder allein einschlief, das sie nicht die Nacht allein verbrachte. Sie hatte wie üblich nichts an ihrem Körper, spürte seine warme Haut auf der ihren. Die Felle lagen schwer auf ihr und verbreiteten eine angenehme Wärme. "Travin..." Sie prägte sich erneut seine Gesichtszüge ein, ließ sich von ihm näher ziehen. Sie fühlte sich so unglaublich geborgen, beschützt vor der Verzweiflung die wieder drohte über sie hinein zu brechen. Die Verzweiflung, ihres Daseins. Schon lange hatte sie den Ruf ihrer Klinge nicht gehört. Zum einen beängstigte es sie, aber zum anderen genoß sie die Zeit die sie nur für sich gebrauchte.
Ich bin nur Nadirah
Es war Nadirah die in dieser Nacht in Travins Armen einschlief, jung, unschuldig, verletzlich und überfordert mit der Aufgabe der Saharess. Und es war noch immer Nadirah die neben ihm lag als er aufstand. Im Schlaf nach ihm suchte, einen Halt suchte, die Wärme sucht die ihr die ganze Nacht geboten wurde. Die sich tief in die Felle kuschelte als irgendwas in ihr, ihr klarmacht das die Wärme fort war.

Es war Nadirah die ihre Augen aufschlug und sich alleine vor fand. Die aufstand mit dem Bettlaken bekleidet und sich einen Tee aufkochte, sich wusch und ankleidete. Jedoch war es die Saharess die das Haus verliess. Die sich lautlos auf das Pferd schwang und im Wald verschwand. Sie war nach Trinsic geritten und es war spät in der Nacht als sie wiederkehrte, doch fand sie das Haus leer vor. Nachdenklich sass sie in dem Sessel und wartete. Wartete das er heimkehren würde.
Enge ich ihn ein Djala?
Die erhoffte Antwort blieb aus. Warum lässt er mich sooft allein? Vermutlich muß er in der Festung schlafen. Sie saß die ganze Nacht wach vor dem Kamin, ehe sie einschlief. Sie kauerte im Sessel und benommen stellte sie am nächsten Morgen fest das er noch immer nicht daheim war. Djala welches Recht nehm ich mir nur raus? Ich sollte meinen Weg gehen, es scheint als wolle er mir genau das sagen. Wieder war es die Sahares die das Haus des Marechals verliess und wieder war es eine von Hoffnung erfüllte Nadirah die abends schon heimkehrte. Doch er war immer noch nicht da. Es war nur ein flüchtiger Blick den sie ins Schlafgemacht warf der ihr zeigte das die Felle noch immer nicht angerührt waren. Und wieder wartete sie die ganze Nacht. Warum lies er keine Nachricht da?

Die Tage zogen ins Land und der Frühling breitete sich immer weiter aus. Nadirah schlief wieder im Wald oder am Rande der kleinen Wüste. Es war am Anfang als würde der Schmerz sie zerreissen. Hatte er sie verlassen? Hatte sie ihm das wertvollste geschenkt was sie besass und er war damit gegangen? Es war ein Schatten den sie zwischen den Bäumen sah, ein Lichtspiel in der Wüste das sein Gesicht formte.
"Gib Acht Zaykah nur bis zur dritten Grenze!"
Sie hatte nichtmal an Travin gedacht, sie Djala's Stimme hörte und sofort wusste was sie meinte.
Die Liebe mit Blicken
Die Liebe im Geiste
das Verhängnis des Beischlafs
die völlige Hingabe
das Ausdörren des Körpers
das abweisen der Dinge die einem Spass machen
der Verlust der Scham
der Wahnsinn
das Siechtum
und der Tod

Es war ihr als zähle sie es unter der Palme im Schatten erneut auf und schuldbewusst wurde ihr klar, das sie im Begriff der völligen Hingabe war. Sie sass an der kleinen Oase in der Wüste und bemalte schon seit Stunden ihre Hände und Füsse. Seit zwei Tagen nun verweilte sie hier. Ihr war nicht aufgefallen, das sie seit Stunden nichts mehr gegessen hatte. "Djala was soll ich nur machen? Wie kann ich zwischen der Klinge und ihm wählen?" Doch wieder blieb eine Antwort aus. Waren sie beide nicht zwei Personen in einem Körper? War er nicht der Marechal, unnachgiebig, konsequent und verlässlich und doch, war er auch der Mann der sie so unendlich zärtlich ihr Herz berührt hatte. Der ihr Wärme gab wo niemals Wärme war. War sie nicht die Saharess, stolz, diszipliniert, lautlos und tödlich und doch zugleich Nadirah, unschuldig, anschmiegsam und vielleicht etwas verängstigt? Nadirah hielt inne. Welche Frau liebte ihn wenn sie leidenschaftlich, sinnlich, bisweilen gar lasziv war? Die Träne fand unbeirrlich ihren Weg in den Sand. "Weine Zaykah bevor dein Herz zu Stein wird." Sie flüsterte die Worte leise vor sich hin, und dachte an die Zeit in ihrer Heimat. Djala, sie würde sie niemals wieder sehen.

Sie sass mit ihm in der Wüste zwischen den Dünen. Blickte ihn immer zu unsicher an. Sie wollte ihn ganz nah spüren, ihn nie wieder loslassen und doch fürchtete sie das sie ihn verletzt hatte.
Gerade noch saßen sie in der Taverne. Er hatte sie anfangs fast ignoriert, was sie still hingenommen hatte. Auch der Mann der Ortwin scheinbar kannte, konnte sie nicht dazu rühren, etwas von ihrem inneren Preis zu geben. Sie hatte lange mit ihm gesprochen, sehr lange und dann war Travin dazu gestoßen. Sie unterhielten sich und ihre Gedanken schweiften ab, zu der Zeit in der sie mit Ortwin eben so am selben Platz in der Taverne gesessen hatte. Und da war es. Ihre Klinge rief sie, es war keine Einbildung, schon lange hatte sie nichtmehr so deutlich nach ihr gerufen gehabt. Das Gesicht eines Mann im mittleren Alter schob sich vor ihre Augen, wie er Frauen schändete, dem Alkohol zu arg fröhnte und Tiere grundlos tötete und selbst vor Kindern keinen Halt machte sofern sie seinen Weg streiften. “Ich werde bald töten... Sie hatte ihren Gedanken einfach nur ausgesprochen und sah schmerzlich wie das Lächeln in seinem Gesicht erfror. “WAS??? Sie wollte ihn augenblicklich um Verzeihung bitten, das was sie in seinem Gesicht las machte ihr auf seltsame Art und Weise Angst.
Danach hatte sie ihn zur Wüste geholt. Saß mit ihm im warmen Sand. Blickte unentwegt angsterfüllt in sein trauriges Gesicht. Wird die Saharess irgendwann der Grund sein das er sie verlassen würde? Tränen flossen unweigerlich, sie schmiegte sich an ihn. Wieder spürte sie sanft seine Lippen auf den ihren, und erwiederte den Kuss wie jemand der kurz vor dem Verdursten war und sie mit dem Kuss am Leben hielt.

Es waren Tage vergangen, sie hatte die Wüste kaum verlassen und fast unentwegt bei Sharaja ausgeharrt. Sie war einmal kurz zu Travin's Haus gegangen aber sie fand es leerstehend. Die Einsamkeit tat ihr gut, auch wenn sie nachts schlecht schlief. Sie vermisste ihn so unglaublich, das es weh tat. Gerade des Nachts fühlte war sie den Tränen nahe. Wie sollte sie nur wieder zurückkehren, zu der Basis auf der sie lieben konnte? Sie spürte immer mehr wie sie zu ihren Wurzeln zurück kehrte und erschrak über ihre eigene Veränderung. Sie war fast wie jede Frau in diesem Land geworden. Sie war selbstsicherer gewesen und lebte diese Selbstsicherheit auf Nördliche Art und Weise aus. Es war nicht die ruhige Selbstsicherheit die Djala stets ausgestrahlt hatte. Weitere Tage zogen ins Land und sie vergass die Saharess fast vollkommen. Bis die Klinge sie erneut rief. Sie war in der Schlangenbucht unterwegs, sie hatte den Mann schon länger im Visier gehabt, doch war er ihr immer nur in Gesellschaft begegnet.

Sie sass im warmen Sand und wusch ihre Hände in der kleinen Oase. Wieder liefen Tränen über ihre Wangen. Sie spürte wie das Blut in ihrem Gesicht klebte. Er hatte sie gewehrt wie ein Tier und sie hatte etliche Blessuren davon getragen, jedoch war er vom Schwert zu überrascht gewesen, als das er eine Chance gehabt hätte. “Travin....“ Noch immer wusste Nadirah nicht wie sie diese beiden Seelen mit sich vereinen sollte. Ein Teil in ihr sprach von Zeit doch der andere vom Ziel. Ihre Gedanken entglitten ihr. Was er wohl gerade tat? Dachte er an sie? Vermisste er sie? Würde er auf sie böse sein wenn sie sich nicht bald bei ihm melden würde? Was war nur geschehen? Warum ging sie nicht einfach zu seinem Haus und wartete auf ihn. Doch die Vorstellung tagelang auf ihn zu warten, schnürte ihr den Hals zu und ein Anflug von Wut kam in ihr hoch. “Nein, niemals, so sehr ich ihn liebe, ich werde mich nicht herabsetzten...“ Noch immer waren die kleinen Eingeständnisse die man hier der Liebe zu sprach für sie ungewohnt. Sie hatte gelernt ihre Liebe anders zu zeigen.
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Alt 02.04.2006, 22:27
#32
Nadirah Jin Zaykah
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Kal'Shamur... sie hatte Tote verlassen. Die Straßen waren mit ihnen geschmückt, und jeden Tag kamen neue hinzu. Der Anblick hinterliess eine Gänsehaut auf ihren Armen. Sie hatte den großzügigen Raum verlassen, in dem Ebin Shoin verstarb. Der Geruch des Todes brannte in ihrer Nase und sie eilte durch die Straßen, jederzeit kampfbereit. "...Travin..." sie sah sein Gesicht vor ihr. Wie sie sich nach ihm sehnte, jeder Tag der verging schmerzte sie, doch konnte sie den Mann den sie als Vater ansah nicht einfach verlassen wo er im Sterben lag. Es war abend als sie das Schiff erreichte, schnell hatte sie sich auf Deck geschmuggelt, mitlerweile war sie mehr als geübt darin. Unter mehreren Fischernetzten kam sie schliesslich zum Schlafen. Fenisthal, das grüne Fenisthal, alte Gesichter sah sie vor sich, doch auch immer wieder die Leichen Kal'Shamur's in deren Schatten. Mehr konnte sie nicht ertragen, es war etwas in ihr gerissen glaubte sie, doch später sollte sie erfahren das noch viel mehr reißen konnte.

Die Reise war lang immer wieder schlich sie nachts auf dem Deck rum, mit einem Kribbeln im Bauch suchte sie den Horizont nach Festland ab. Und immer wieder sah sie sein Gesicht. Spürte seine Umarmungen wenn sie sich wieder niederlegte, spürte seine Küsse die langsam verblassten. "...Travin..." Es war eine lange Zeit vergangen, ob er ihre Briefe erhalten hatte? Unsicher und mit einem schummrigen Gefühl blieb sie liegen, es war eine übergroße Vorfreude, gepaart mit Unsicherheit und Angst. Angst das er sie vergessen hatte, Angst das er sie nicht mehr sehen wollte. Tränen stiegen immer wieder in ihr auf, wenn sie der Unsicherheit und Angst nachgab. Wenn sie sich ausmalte wie er sie verschmähen würde. Keinen einzigen Brief hatte sie erhalten, in Gedanken ging sie alles durch. Vielleicht kamen die Briefe gar nicht erst bis Kal'Shamur durch, keiner würde freiwillig nur um einen Brief zu entsenden in eine Stadt reisen die voll des Todes und Krieges war. Vielleicht hatten ihre Briefe dieses verfluchte Land auch nie verlassen. Sich zur Ruhe zwingend lag sie Stunde um Stunde unter dem Netz, auf die Nacht und Dunkelheit wartend um wieder an Deck zu können. "...Travin..." Es war ein hin und her ihrer Gefühle, und lange hatte sie für den entschluss gebraucht den sie gefasst hatte. Sie erinnerte sich noch zu gut, wie sie durch den Marmorsäulengang ging und mit sich ringte. Das Röcheln von Ebin aus dem Nebenräum, den Kriegslärm weiterfort auf den Straßen. Ebin war ein reicher Mann gewesen, der hohes Ansehen genoß selbst seine Feinde schienen ihn zu respektieren, in den ganzen 6 Monden, hatte niemals jemand versucht sein Anwesen in Besitz zu nehmen. "...Travin..." "Nadirah, Kind hör gut zu, weiche von deinem Weg... es soll nicht der deine sein, dein Herz spricht so laut das selbst ich es hören kann." Ebin's Stimme echote in ihrem Kopf, es war Monde her das er das zu ihr sagte, doch hatte der Gedanke sich Tag für Tag in ihren Kopf eingenistet. Wieder überlegte sie wie sie Travin erklären sollte, das sie von ihrem Weg weichen wollte. Würde er ihr überhaupt Gehör schenken? Sie wollte nur bei ihm sein, keinen Ärger mehr. Es waren Tagträume die sie lethargisch dort liegen ließen. Tagträume die von einem sittsamen Leben erzählten, Träume wie sie mit ihm und den Klingen tanzte.

Immer wieder klopfte sie an seine Tür, irgendetwas fehlte. Das Gepäck wurde schwer und sie ließ es ins Gras fallen, ging herum zum Garten. Kein Licht. Kein Laut. "Sharaja" Er war bestimmt ausgeritten. Wo sonst sollte er sein. Wieder ging sie zur Tür ihre Sachen aufhebend. Ein Kloß setzte sich in ihrem Hals fest als sie die Spinnweben um das Schloss halb wahrnahm. Langsam, unendlich langsam ging sie zum Wolf. Noch vage hatte sie die Umbauten im Gedächnis und trat zur Bank. Ihr Gepäck abgebend um hernach in den Wolf zu treten. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und all die dunklen Vorahnungen waren verschwunden. Das erste was sie sah war rotschimmerndes Haar. Larolanya... langsam trat sie näher. Es war nicht unbedingt der Empfang den sie erwartet hatte, jedoch hatte Laro sie offenbar nicht vergessen. Kurz musterte sie den Mann am Thresen, und blickte wieder zu ihr. "Wo warst du so lange?" Hatte Travin nichts erzählt? Es stand doch alles in dem Brief den sie hinterlassen hatte. Was sollte sie ihr alles erzählen? Sollte sie wirklich von den Toten sprechen? Sich wich Fragen aus, stellte ihrerseits Fragen nach Travins Aufenthalt, doch Larolanya konnte ihr genauso viel sagen wie jeder dort.

"Er ist nicht mehr da... er ist tot..." Den Rest des Satzes verstand sie nicht mehr. ...tot... die Welt drehte sich viel schneller. Noch einmal sah sie sein Gesicht vor sich. "...Travin..." Nein, alles schrie in ihr, das konnte nicht sein. Das konnte nicht wahr sein. Der Schmerz der sie überkam war größer als sie je gedacht hatte. Sie glaubte innerlich zu verbluten, alles Leben schien aus ihr zu weichen und doch saß sie da, aufrecht, mit Fassung. Jeder Wille blieb fern, was war das für ein Leben? War sie wirklich ein Todesengel wie Ray immer gesagt hatte? Hatte sie Travin auf dem Gewissen? Hatte sie den Menschen umgebracht der das wichtigste für sie war? Sie nahm kaum war was man ihr sagte, rang immer noch mit der sterbenden Hoffnung ihn wiederzusehen. Nein es konnte nicht stimmen, wo sollte Sharaja sein? Immer wieder klammerte sie sich an Hoffnungen die langsam anfingen zu bröckeln und dann doch keinen Halt gaben. "... es tut mir leid..." "...verzeiht, ich würd lieber alleine sein..." Nadirah wußte nicht wie lange sie noch die Fassung bewahren konnte, stand langsam auf und ging stocksteif. Sie überlegte nicht lange ehe sie den Raum betrat in dem sie so oft alleine saß. Ihr Blick glitt gen Fenster, ein vertrauter Anblick bot sich ihr, doch roch es weder nach Essen, noch nach Leder noch nach Mensch. Es roch nach Staub.. langsam lösten sich die Tränen aus ihren Augen. Er sollte tot sein? Warum wurde sie immerzu von Ruinen und Toten empfangen? "... was bleibt einem anderes als die Hoffnung?" "... es ist bemerkenswert wenn man dergleichen noch hat..." Sie hörte die Antwort auf ihre Frage, sie war eher rethorisch gewesen, doch die Antwort war zermürbend. Was bleibt wenn man die Hoffnung verloren hatte? Geisterhaft trat sie in den Schlafraum, schlug die zugestaubten Felle zurück und die Tränen rannen ihr Gesicht nun hinunter das sie keines klaren Blickes mehr fähig war. Dort lag der Brief, die Nachricht über ihren Aufenthaltsort, die Nachricht warum sie fort war. "... er hatte gesessen..." Wie lange mußte er auf ein Lebenszeichen von ihr gewartet haben... vergeblich. Wie lange mußte er gehofft haben? Der Schmerz überrannte sie und sie sank auf ihre Knie, mit einer fahrigen Bewegung nach dem Brief greifend liess sie sich in die Felle sinken. Ihre Kehle schnürte sich zu und sie blickte zur Decke. All die schönen Momente in diesem Raum lebten erneut auf, und immer deutlicher trat die Einsamkeit in ihr Bewußtsein. Die letzte Nacht wo sie einander gesehen hatten, wie sie ihn noch weg gebracht hatte, der zärtliche fast verspielte Kuss zum Abschied. Noch einmal ging sie den Weg von der Festung zu seinem Haus. Noch einmal bereitete sie einen Tee auf, noch einmal empfang sie den Boten und noch einmal las sie die Nachricht von Ebin Shoar. Erneut packte sie ihre Sachen in windeseile, erneut kritzelte sie die Nachricht auf den Fetzen Papier den sie nun an ihre Brust drückte, und erneut versuchte sie den Brief an der Festung für ihn abzugeben. "Er ist in einer Besprechung tut mir leid." Sie hörte die Worte ein zweitesmal, diesmal von einem Gesichtslosen, ein zweites mal überlegte sie wo sie den Brief hin legte und ein zweites mal bedeckte sie jenen mit dem Fell. Und dann stiegen unbekannte Bilder in ihr auf. Travin allein in einer Zelle, allein gerichtet. Keiner wußte über sein verbleiben, keiner hatte je danach gefragt. Die Nacht wurde zur längsten die sie bis dahin erlebt hatte.. fast wünschte sie sich zurück in die Stadt des ewigen Krieges...
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Alt 05.04.2006, 20:54
#33
Travin Yantur
Reisender
 
Registriert seit: 16 May 2004
Beiträge: 91
Sie kommen in der Nacht, sie kommen immer in der Nacht. So sollte es auch dieses mal sein. Nach Tagen, oder waren es Wochen? gar Monate? Er vermag es nicht mehr zu sagen.
Das scharren von Stiefelsolen auf dem Pflaster der Zelle, ein dumpfer Schlag, dann nur noch die schwärze der Ohnmacht die ihn umpfängt.
Ein leises, beständiges knarren holt Travin aus der Ohnmacht.
Salzig, feucht und modrig schmeckt die Luft. Stimmen oberhalb von ihm dringen an sein Ohr, Dämmerung empfängt ihn als er die Augen öffnet.
- Ein Schiff? jagt es durch seine Gedanken als er sich umblickt. Wahrhaftig, er ist nicht mehr in der Zelle von der er mittlerweile jede Rille, jeden unebenen Stein und jeden Halm des vermoderten Stroh´s voller Ungeziefer kennt.
Mühsam nur lässt er den Kopf kreisen, bevor das Schaukeln ihn wieder erschöpft in tiefen Schlaf fallen lässt.
Als er das nächste mal die Augen aufschlägt schneiden unzählige kleine Lichtstreifen den Raum in ein gespenstisches halbdunkel. Schemenhaft ist ein Aufgang zu erkennen.
Mit schmerzenden Gliedern erhebt er sich, stolpert unsicher auf die schemenhafte Stiege zu. Langsam und vorsichtig erklimmt er die wenigen Stufen, hällt kurz inne, lauscht.
Das rauschen des Windes im Segel, das Knarren der Taue, ab und an ein mehr gebellter denn gesprochener Befehl in einer Sprache idie ihm fremd ist. Prüfend drückt er gegen die Luke, hällt erstaunt inne als sie ohne weiteres nachgibt. Schmerzhaft brennt das grelle Sonnenlicht in seinen Augen als er zögernd durch den Spalt lugt.Schließlich stößt er die lunke gänzlich auf, erhebt sich aus dem Bauch des Schiffes.
Zu seiner Überraschung scheint kaum jemand Notiz von ihm zu nehmen, kaum ein flüchtiger Blick der ihm zugeworfen wird, selbst als seine Schritte die Planken des Decks beschreiten.
Wohin er auch sieht, Wasser, nichts als Wasser um ihn herum.
Ein vorbeieilender Matrose wird von ihm an der Schulter gepackt, ein glatzköpfiger Südlander der daraufhin eine Reihe gelber Zähne durch sein grinsen entblößt.
" Sagt mir, wohin geht die Reise?"
Ein schwall von Worten von denen er keines versteht kommt mit einer wolke verschiedenster Gerüche aus dem Mund des Glatzköpfigen, bevor er sich schließlich wegdreht und in der Takelage verschwindet.
Langsam trottet er zum Bug, ein Gedanke schleicht sich in seinen Kopf,ein Name, ein Gesicht, ein Blick, ein Lächeln....
Ob sie es wusste? Würde sie sich von ihm abwenden, ihn für ehrlos halten? Wieder die Saharess sein, unnahbar, Stolz, entschlossen?
Träge gleitet sein Blick über die Wellen. Er weis noch nichteinmal wohin sie ihn bringen werden, ob er je das was er inzwischen Heimat nennt, oder zumindest nannte je wieder sieht.
So verbringt er Tag um Tag, sinnierend am Bug sitzend, ohne dsa ihm jemand mehr als einen kanten Brot und ein Krug Wasser hinstellt und ihn flüchtig mit dem Blick streift bis....
Bis merklich Unruhe die Mannschafft erfasst.
Segel werden gerefft, taue gezogen, alle sind in Bewegung.
Als sein Blick sich über die Rehling hebt erkennt er auch den Grund. Die Reise ist zuende, Land ist in Sicht.
Die Reise wird also bald ein Ende haben.
So allerdings hatte er sich das nicht vorgestellt.
Die Hände in Eisen gelegt trottet er über die Planke, lauwarmes Blut das von der Stirn über die wange rann und in der sengenden Sonne trocknet.
Neben ihm ein glatzkopfiger aber nun zahnloser der seine Ketten hällt und in kurzen Abständen Blut zu Boden spuckt.
Er ist als einmal mehr Gefangener. Dafür hätten sie ihn nun wirklich nicht wer weis wohin verschiffen brauchen.
In diesem Land scheint alles in Gelbtönen gehalten zu sein.
Weißgelbe Mauern, gelber Sand überall wohin man auch sonst blickt, seltsame scheinbar missgebildete gelbbraune Reittiere und die gnadenlos sengende Sonne.
Der Marsch endet im Innenhof einer gigantischen Festung. Schinbar Soladten in seltsamen gewändern sthen dort in mehreren Reihen. Auch er wird dazugestellt.
Ein einzelner tritt vor die Männer, spricht in einer fremden Sprache kurze Sätze. Die Laute erwiderung aus den Reihen lässt ihn zusammenzucken. Nur ein Wort versteht er....Maleth.
Da Land der Feldzüge. Auch Miras war hier als er in Ungnade gefallen war würde er......
Die reihen setzten sich in Bewegungudn Travin mit ihnen, die Hände immernoch in Eisen.
Nach Stunden des marschierens endlich Rat im Schatten einer hohen Düne.
Eine verschleierte Frau reicht ihm Wasser, das gierig die ausgedörrtte Kehle hinabrinnt. Ein großer muskelbepackter Kerl tritt vor ihn, holt weit über den kopf mit seinem mächtigen Krummschwert aus.
Schützend reißt travin die Hände hinauf, die Klinge zischt durch die Luft. Mit einem Hieb werden die Fesseln durchtrennt, grinsend stützt sich der fremde auf sein Schwert, spricht mit ihm in fremder doch irgendwie vertraut klingender Sprache.
Alle erheben sich, formieren sich zu einer Reihe...Ein Angriff? unbewaffnet wie er ist?
Er versucht sich gegen die Wogen zu stemmen doch wird von der Masse mit über die Sandhügel gedrängt. Vereinzelte Rufe sind zu hören, bis, bis hunderte von Männern wieder stehen und unheilvolle Stille herrscht. Langsam wendet er sich um.
Eine Stadt erhabt sich einige Hundert meter vor ihnen. Ein Heer hat sich davor versammelt. Sollte dies sein Ende sein?
War es eine Prüfung, ein Götterurteil ob er jenes überleben würde.
Noch ahnte Travin nicht wie nahe das der Wahrheit kommen sollte.
Er kennt jene Augenblicke vor der Schlacht, es sind jene Augenblicke in denen man nach den gedanken der Männer nahezu greifen kann, und dann.....stürmen die Reihen aufeinander los. Er mitten unter ihnen. Mitten im Kampf ein Kampf aus Augenblicken und einzelnen Szenen: Ein Speer der nach ihm gestoßen wird, der dumpfe Klang eines Helmes der eingeschlagen wird.....eine klinge die scheinbar den Weg in seine Hand fand, ein gurgelnder Laut als sie in den Bauch eines Mannes dringt, schlag um schlag einmal pariert dann wieder gestochen kämpft er um sein Leben.
Hörner erklingen, die Männer lassen voneinander ab. Blind folgt er anderen kommt mit ihnen in ein Lager von Zelten, die blutige Klinge immernoch in den Händen. Doch etwas ist anders, man beachtet ihn, winkt ihn in ein Zelt, auf eine Strohmatte, ein Krug mit frisches Wasser steht daneben.
Kühlem Wasser....ermattet lässt er sich auf der Matte nieder.
Schnell erweißt ihm die Erschöpfung die Gnade eines rachen und traumlosen Schlafes.
Ein Geräusch reißt ihn aus dem Schlaf. Regungslos öffnet er die Augen. Schatten huschen an der Zeltplane entlang, dann wird die PLane am eingang zurückgeschlagen.
Das Feuer in der Mitte des Lagers zeichnet einen Menschlichen Schatten vor die Zeltwand vor seinen Augen, eine Klinge blitz im Schein des Feuers auf.
Seine Hand ergreift reflexartig den Tonkrug, der unter dem Hieb Zertrümmert wird. Sichtlich überrascht kann Travin seinem vermeintlichen Mörder für einen Augeblick in die Augen blicken, bevor diese dann erstaunt glasig und leblos werden.Mit einem Ruck zieht Travin die Tonscherbe aus dem Hals seines Gegenübers der leblos zu boden sackt.
Dann verblasst die Erinnerung an diese Nacht....gerannt war er, gerannt wie noch nie in seinem Leben, mitten in die Wüste hinein....

Eine Hand legt sich auf seine Schulter...."Wir legen bald an Herr" ertönt eine Stimme hinter ihm.
Gehetzt blickt er hinter sich, blickt sich nun fast erschrocken um. Er ist wieder auf einem Schiff. Wieder in Leder gekleidet. Sein Gesicht härter als vor einem Jahr, tiefe Furchen hat der Krieg und der Kampf hinterlassen, un doch hatten ihn die Gedanken an jene nacht vor über 18 Monden wieder eingeholt.
In der Abenddämmerung in der Ferne der Hafen von Cove.
Gierig saugt er die Luft ein als er über den Steg in die Stdt geht.Mit zusammengekniffenen Augen lässt er den Blick durch die Gassen schweifen, winkt dann eines der zerlumpten Kinder Coves heran, indem er eine blinkende Goldmünze zwischen den Fingern dreht.
"diese sollst du erhalten wenn du eine Frau findest die sich nadirah nennt und ihr jenes Schreiben überreichst."
Das Mädchen, es mag vielleicht 12 Sommer gezählt haben nickt strahlend und versucht nach der Münze zu greifen. Barsch packt Travin sie am Gewand. "Solltest du mich betrügen wollen, werde ich dich finden und dich deine eigene Zunge schlucken lassen" zischt er und blickt dem Mädchen kalt in die Augen. Dann gibt er die Münze mit dem Schreiben und das verschreckte Mädchen frei.
Ein graubärtiger Fischer der im Fackelschein seine Netze knüpft blickt raunt herüber " Das ward unnötig" widmed sich jedoch seiner Arbeit als ihn Travin mit einem strafenden Blick bedenkt als sein nichts gewesen.
So Nadirah das Schreiben erhällt ist dies ein mehrfach gefaltetes einfaches Pergament das im gesamten recht mitgenommen aussieht und in seltsamer Schrift, bestehend aus ruhenähnlichen und manchmal seltsam geschwungenen Lettern geschrieben steht:

So du mich suchst findest du mich an dem Ort wo die Saharess des Nachts zur Frau wurde. Ich werde an kalter Stiege warten wenn die Sonne das Meer küßt.

T.Y
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Geändert von Travin Yantur (05.04.2006 um 21:11 Uhr).
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Alt 06.04.2006, 00:12
#34
Kira Saren
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Am Morgen hat sie einen Besuch bei einem Kunden in Yew. Sie war die halbe Nacht gegangen um rechtzeitig dort zu sein und freute sich schon auf den Heimweg, auch wenn die Arbeit noch nicht getan war. Nach dem sie massgenommen und ihre Aufgabe erledigt hatte lenkte sie die Schritte in richtung des Gasthauses, um dort etwas zu sich zu nehmen. Schon beim eintreten drang die Stimme eines Mädchens an ihr Ohr, es sei ihre letzte Hoffnung da sie schon überall gesucht habe und ob jemand eine Nadirah kenne, es wäre so wichtig.
Aufhorchend und hastig trat sie an das Mädchen heran, blickte ihr in das verschmierte Gesicht und sprach leise und ruhig:" ich kenne eine Frau mit diesem Namen, du kannst mir sagen was es auszurichten gibt und es wird sie noch heute erreichen." Argwöhnisch blickte das Mädchen zu ihr auf, und meinte das sie die Nachricht nur und wirklich nur an diese Frau geben dürfe, da ihr der Schreiber gedroht habe. Bestürtzt sah Kira Das Kind an und versuchte ihr dann zu erklären das es ein verdammt langer Weg sei eben jene Dame zu erreichen und sie das sicher schneller könne. Als Absicherung reichte sie ihr ein weiteres Schreiben und einige Münzen. " Nimm das, finde den Absender dieses Briefes den du noch bei dir hast und dir wird nichts geschehen wenn du ihn mir übergibst." Zögernd gab das Mädel nach, nahm Nachricht und Gold an sich und reichte ihr mit noch immer argwöhnischer Miene das schmutzige Schreiben. So er jenes Bekommt wird er lesen:

Der Brief ist sicher und wird in kürze ungeöffnet die Empfängerin erreichen. Ich werde rennen wie der Wind.
die Schneiderin und Freundin

Sie flüstert dem Kinde noch zu," lauf so schnell dich deine Füsse tragen und sieh nicht zurück, das neue Schreiben darf nur den erreichen der dir den Brief gab." Dann wendet sie sich nach dem nicken um und verlässt in hast das Haus. Sie rennt so schnell sie kann in richtung Brittain davon, schlägt einige hacken in der Route und erreicht schliesslich abgehetzt aber unversehrt mit dem Brief den Grauen Wolf, wo sie schon einige Meter vorher nach Nadirah zu schrien beginnt. Völlig aufgelöst, abgehetzt und zitternd zieht sie die murrende Nadirah hinter sich her und überreicht ihr das Schreiben mit den Worten:" es gibt nicht viel Hoffnung aber vieleicht einen Lichtblick."
Kira Saren ist offline  
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Alt 06.04.2006, 12:03
#35
Nadirah Jin Zaykah
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Die Tage vergingen wie im Flug und dennoch schien für Nadirah die Zeit still zu stehen. „Zeit heilt alle Wunden...“ Sie empfand es als Lüge, als Schwindel um Hoffnung zu erlangen. Doch war es nicht nur eine vergiftete Weise die Erinnerungen an etwas Wahrhaftiges zu vergessen? Niemals würde sie das Gesicht von ihm vergessen, niemals die sanften Berührungen seiner Hände, die zu ganz anderen Dingen in der Lage waren. Travin, immer wieder hallte der Name in ihrem Kopf. „Konzentriere dich auf deine weltlichen Ziele, dann arbeitest du auch auf die himmlischen zu.“ Die lehrenden Worte Djala’s kamen ihr immer wieder in den Sinn und allmählich erklärte sich Nadirah bereit wieder aktiv zu werden. Was sollte sie auch sonst tun, selbst wenn sie ihre Pflicht tat und lebte, so wäre es unhöflich nicht am Leben anderer teilzunehmen obwohl man zugegen war. Als sie den Wolf betrat fiel ihr sogleich Darok ins Auge, welcher sie mehr als verwundert ansah. Kurz sprach sie mit ihm. „Das bereden wir an einem anderen Ort, in Ordnung?“ Nadirah nickte nur blass, was sollte noch beredet werden, Travin war tot und kein Mensch könnte etwas daran hindern.
„Nadirah, kannst du mir heute aushelfen?“ Sie spürte wie sie sich versteifte, Nadirah wollte nur in einer dunklen Ecke sitzen und Ruhe für sich habe, aber dann hätte sie auch gleich zuhause bleiben können. Nickend folgte sie Larolanya in die Küche, sie hatte nicht wirklich Lust, aber sie mochte Larolanya.
Sie wartete, sie wartete auf eine Regung in ihr als sie den Baron sah. Doch nichts, sie fühlte nichts. Sie machte einen Knicks, hielt den Blick zu Boden gerichtet auch als sie an ihm vorbei ging, ihre Gedanken sicher behütet in ihrem Kopf. Sie kannte die hiesige Sitte, doch verstand sie nicht wie man einen Menschen hinrichten konnte und ihm eine Lüge unterstellte. Gut mochte er sich gegen den Orden gestellt habe, mochte er nie einen Eid abgelegt haben, doch hat er nicht schon tausend Eide zuvor mit seinem Blut anstatt mit Worten für die Yil’Daner gesprochen? Als wäre sie nicht im Wolf sondern in den Höhlen von Kazh’dur, sah sie wie ein rotblitzendes Schwert an ihr vorbei sauste. Auch sie hatte bereits mit und für die Yil’Daner gekämpft an seiner Seite. Aber sie kaum etwas anderes gewöhnt, die Sitten glichen sich hier immer mehr den ihrigen an, auf negative Art und Weise.
Die ersten Stunden bediente sie noch pflichtschuldig, doch als Narsieda den Raum betrat und sie Larolanya nicht mehr ausfindig machen konnte, stellte sie kurzer Hand die Bedienung ein. Die Leute brauchten wohl eh ihr Gold bei dem was sie alles boten. Ruhig verfolgte sie die Versammlung, in Gedanken immer wieder bei Travin und der Zeit die schon längst vergangen war. Auch Kira war irgendwann gekommen, kurz versuchte sie Narsieda und ihr zu erklären wo sie all die Zeit war, warum man von ihr nichts gehört hatte. Versuchte dabei so wenig wie möglich auf die kleine Ciama zu blicken, deren Anblick ihr immerzu einen Stich im Herzen versetzte. Das Kind war goldig und an Narsieda erinnerte sie es an ihre eigene Situation. Sie hätte den Entschluss den Weg der Saharess zu verlassen niemals fassen sollen. Wieder saß sie im Wolf als sie aus den Gedanken gerissen wurde. Sie hörte wie die Gebote hoch trieben „2100!“ „2500!“ „3000...“ Sie sprach ruhig, jedoch deutlich. Sie wusste nicht was sie da ersteigert hatte, nur das es sich um einen Zauber handeln sollte, eine Rolle von der man lernen konnte. „Nadirah hast du jetzt gerade ernsthaft geboten? Was willst du mit einer Lernrolle? Ich denke du lehnst Magie ab?“ Nadirah hob nur die schmalen Schultern. Ich will nichts weiter als mein Leben zurück, dachte sie flüchtig. „Ich kenne jemand der sich sicher darüber freut“ Es war ein überraschendes Gebot ihrerseits gewesen und keiner bot mehr mit. Sie verfolgte das Treiben schweigend weiter, erst als ein magischer Rubin auf den Tisch gelegt wurde, stieg wahres Interesse in ihr auf. Sie stand neben Kira und ihr Blick glitt kurz über die Anwesenden. Aledan Celnath, sie kannte ihn kaum, wusste aber das er hohes Ansehen genoss und Interesse an magischen Steinen hatte. Sie wartete ab, die Gebote überschlugen sich, es schienen viele Intresse an dem Rubin zu haben, doch sie würde nicht locker lassen. Sie hatte selbst einiges angespart und das Erbe von Ebin war auch in ihrem Besitz. „10.000“ Es waren nur noch Aledan und sie die um diesen Stein boten, jegliche anderen hatten sich bereits ausgeschlossen. „16.000!“ kam es relativ leise von ihr. „17.000“ Sie spürte seinen Blick, hätte fast angenommen dass er abschätzend war. Es war ein Anflug von Arroganz der ihr diesen Gedanken in den Kopf jagte. Sie empfand es als lächerlich sich bei dieser Ware mit sich selbst anzulegen. Sie wusste das Sie wenn nötig 100.000ende von Goldmünzen zahlen würde. „20.000...“ Sie war es leid, nun gut, dann machen wir nun eben größere Sprünge. „Euer...“ Sie nickte Aledan nur ruhig zu, hätte er sie besser eingeschätzt wäre sie wohl um einiges günstiger an den Stein gekommen. Vielleicht hatte er sie aber richtig eingeschätzt und den Preis nur hochgetrieben. Erneut lag ein magischer Rubin auf dem Tisch. Kurz hob sich eine Braue. Nur für den Fall...
„10.000..“ klang ihre Stimme auf. „15.000“ „Für 17.000 zum dritten und verkauft jawoll!“ Darok’s Stimme war mehr heiser als sonst was. Keine Mimik deutete an das sie den Preis nur hochgetrieben hatte. Im Gegenteil für 16.000 Taler hätte sie auch den zweiten mitgenommen, doch war es eher noch ein weiterer Stein der später mehr ihr Interesse, das magische Tigerauge. Noch mal 10.000 Taler und er war ihrer. Das wichtigste hatte sie bereits, kleine Dinge ersteigerte sie noch, doch nichts was ihr Interesse im höheren Maße reizte. Wieder verfiel sie in die Lethargie, in eine Welt wo es nur sie gab, sie und Travin.
„Es gab Mißverständnisse, wegen derer ich vom Orden ausgeschlossen wurde. Es war erst nur ein kleiner Streit zwischen Yantur und der Kommandeurin“ Nadirah wurde hellhörig, ein Streit? Geduldig saß sie da, wartete bis die junge Frau zu ende gesprochen hatte. Doch nichts kein Hinweis auf Travin, über seinen Verbleib, nur dieselbe Mutmaßung wie von Kira. „Ich glaube schon dass er fliehen konnte.“ Glauben heißt nicht wissen, sollte sie etwa Hirngespinsten nachrennen? Geistern, dann wäre sie wohl von allen für völlig verrückt erklärt worden.
„Travin wo bist du nur?“ Der Gedanke kam und ging, kam und ging.
„NADIRAH!!!“ von weither hörte sie das Geschrei, doch reagierte sie nicht. Sie stand am Steg lehnte sich an Travin und betrachtete ruhig und friedlich den Sonnenuntergang. „Nadirah! Komm!!!“ Nein sie wollte nicht, sie wollte dort stehen bleiben mit Travin. Nur langsam glitt sie wieder in die Realität und sah eine keuchende Kira. Schnell huschte ihr Blick durch den Schankraum des Wolfes. „Ist was passiert?“ „JA“ Kira schrie noch immer, Nadirah’s Hand hatte bereits den Griff des Katanas ergriffen und zog das Schwert langsam. „Aber nichts Schlimmes... komm mit schnell...“ Nadirah bekam nur halb mit, wie Kira sie raus zurrte. Nichts Schlimmes, echote es unwirklich in ihrem Kopf, warum soll ich dann raus? Sie nahm das hier und jetzt kaum war. Wahrhaftig hatte sie sogar Schwierigkeiten gerade zu stehen, immer wieder schüttelten sie Magenkrämpfe. Kira erzählte in einem so rasenden Tempo das Nadirah nur die hälfte und selbst die nicht mal ganz verstand. Ein Brief hielt sie mittlerweile in Händen “Schau nur die Schrift, und dein Name!“ Kira war ganz außer sich, ja sie las die Schrift, es war die Handelsschrift des Südens, dieselbe Schrift in der auch Djala schrieb. Was wollte ihr Kira nur sagen. Tonlos formte sie seinen Namen mit dem Mund, Nadirah glaubte dem Schmerz in ihrem Herzen nicht entgehen zu können. Es war unmöglich, Travin war tot, und selbst wenn nicht. Es war einfach nicht möglich dass er binnen eines Jahres die Sprache und die Schrift lernen konnte, es sei denn er würde es studieren. „Das ist die einzige kleine Hoffnung die ich dir geben kann. Mach ihn auf.“ Nadirah wägte ab ob es überhaupt möglich war für einen Fremden ihre Sprache zu lernen, die kehligen schnarrenden Geräusche, die Redewendungen. Kira redete auf sie ein, doch sie verstand nicht was sie sagen wollte, stellte sich immerzu Travin’s Gesicht in der Wüste vor. Langsam stand sie auf und begann den Brief auseinander zu falten. 6... noch einmal gefalten hielt sie den Brief. Sieben um vor dem bösen Blick zu schützen. Es konnte nicht von ihm sein. Die Sprache, die Schrift und die Kultur, die keinem Fremden erklärt wird. Vielleicht war es Zufall?
Nein nicht diese Schrift und 7 Falten um vor dem Bösen Blick zu schützen. Asiya! Sie hatte Asiya viel erzählt, das wäre zumindest wahrscheinlicher. Der ganze Süden ist im Krieg, vielleicht brauchte ihr Stamm etwas, oder es gab noch mehr Tote. Nein, sie wollte diesen Brief nicht lesen. Er hatte eine lange Reise gemacht, ohne Zweifel, was allerdings die böse Vorahnung nicht besser werden ließ.
„Also gut, aber lass uns drinnen lesen“
Langsam setzte sie sich an den Tisch öffnete die letzte Falte und las. Stirn runzelnd. Die Worte flogen ihr nur so zu. Wenn die Sonne das Meer küsst... Travin, die Tränen wollten laufen, es schrie ihn ihr, Ihr Geist lehnte, nein kämpfte gegen die Grenzen der Disziplin an. Leichenblass.
T.Y.
Das ist die ganze Signatur, kein Wort der Sehnsucht, kein Wort der Liebe. Wo des Nachts zur Frau wurde. Es waren Dinge die nur sie beide wissen konnten. Aber nicht mal eine Anrede. Der Brief klang lieblos und doch waren dort die Andeutungen die nur sie zu deuten wusste. ...so du mich suchst... wollte er sie nicht suchen? Oder... kurz überlief sie ein eiskalter Schauer. Die Schrift, die Sprache, die südliche Absicherung. Nein! Angst kroch in ihr hoch. Er wird nicht zu einem Wüstenmann geworden sein! Nein! Das durfte er nicht! Niemals konnte sich Nadirah vorstellen auf Befehl ihm zu dienen. Sicher sie würde alles für ihn tun, jedoch nicht auf Befehl. ...so du mich suchst... Ihre Gedanken spielten verrückt. Apathisch stand sie auf und ging Richtung Ausgang, über die Straßen.
„TRAVIN!!!!“ Sie rannte los, konnte ihren Augen kaum glauben, er stand dort, in der Uniform der Yil’Daner, welche sie sooft schon an ihm gesehen hatte. „TRAVIN!!!“ Nochmal rief sie seinen Namen. Doch er regte sich nicht, stand still da und blickte ihr im Dunkeln entgegen.
Der Schlag traf sie mitten ins Gesicht. „Kann ich euch helfen Madam?“ Erst als er noch einen Schritt auf die Laterne zugetan hatte, erkannte Nadirah ihn. Es war nicht Travin, ein anderer Schwertreiter auf Patrouille. „Nein... verzeiht...“ Das Blut schoss ihr in den Kopf und sie drehte zu Travin’s altem Haus ab. Wieder war sie da, die betäubende Verzweiflung, die alles lähmende Trauer. Leise betrat sie den Raum, noch immer lag überall Staub, noch immer waren die Felle nicht ausgeschüttelt, noch immer kein frisches Wasser geholt und noch immer lag ihre Nachricht unter den Fellen. Müde und geistesabwesend sank sie auf die verstaubten Fell.
Nadirah Jin Zaykah ist offline  
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Alt 07.04.2006, 11:05
#36
Nadirah Jin Zaykah
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Tausend Fragen gingen ihr des Nachts durch den Kopf. "Ich habe einen Brief mit seinen Initialien bekommen..." "Das könnte jeder sein." Sie dankte Darok im Stillen dafür das er sich nicht dem Hoffnungsschimmer hingab. Es war spät geworden, sämtliche Gerüchte wurden ausgetauscht und es wurde arg politisch. "Ihr macht euch nicht gerade Freunde, merkt ihr die Stimmung nicht?" Es früh morgens kam ihr die Frage wen Darok mit "ihr" gemeint haben könnte. Es war eigentlich nicht seine Art sie allzu höflich anzusprechen. "Hast du bei der Auktion beobachten können, wenn ja dann hast du sicher gesehen wer wo saß." Das war das einzige was sie zu sagen pflegte. "Über kurz oder lang wird die Stimmung explodieren..." Immer wieder fielen ihr Sätze schier aus dem Kontext ein. "Ich werde auf der richtigen Seite für das richtige kämpfen, ich bin mir sicher Travin sieht das genauso." Das hatte sie am meisten geschmerzt. Kämpfen... vor einigen Stunden hatte sie noch die kleine Ciama im Arm gehalten, ihr Herz ist vor Freude übergesprudelt und das süße Gewicht in ihrem Arm, schien genau dort hinzugehören. Im Grunde wollte sie mit dem Unausweichlichen nichts zu tun haben. Sie konnte sich weder mit der einen noch mit der anderen Seite wirklich anfreunden. Schlangenbucht... Untertauchen... "Gib acht wo ihr euch sehen lasst..." Sie schnaubte vor sich her. Sie ahnte was Travin's auftauchen für Konsequenzen haben könnte, auch wenn sie von diesen herzlich wenig mitbekommen würde. Vorausgesetzt er war es überhaupt, so wie der Brief geschrieben war, konnte es einerseits jeder andererseits nur er sein. Erschöpft schloss sie zum hundertsten Mal in dieser Nacht die Augen. Es war ein Harmonisches Bild das sie in ihrem Geiste sah, nur war sie allein. In Gedanken ging sie erneut den Abend Stück für Stück durch. Wie Kira sie im Tala aufgefunden hatte mit Sigar zusammen und wie Narsieda dazu stiess. Sie hatte allerlei relativ wichtiges Erfahren. Über die Steine und auch über das ein oder andere Stück das am Tag der Versteigerung noch seinen Besitzer gewechselt hatte.
"Dann werde ich mit Narsieda dort hin müssen..." Unwohl bei dem Gedanken eine Mutter zu fragen ob sie sich in Gefahr bringen würde, rollte sie sich auf die Seite. Wen sollte sie sonst fragen? Kira? Nein, sie wollte Kira an diesem Ort niemals sehen, zumindest nicht solange Friede herrschte und selbst dann. Narsieda.. sie wußte mehr um sie als sie eigentlich oder vielleicht sollte. Sie war eigentlich oder vielleicht genau die Richtige für ihr Vorhaben. Allein die Ähnlichkeiten, die Statur, die Bewegungen. Doch wohin mit Ciama? Das kleine Kind durfte genauso wenig an diesen Ort wie Kira. Stirnrunzelnd drehte sich Nadirah auf den Fellen zur anderen Seite. Es war eine absurde Idee, sie konnte weder Kira noch Narsieda fragen. Wie aus heiterem Himmel fiel ihr ein Name in den Kopf. "Aralia" sprach sie ihn leise aus. Mit einem Schlag hellwach sprang sie auf und suchte Feder, Tinte und ein Blatt Papier um einen Brief an ihre Freundin auf zusetzten. Erst als sie den Boten ausgesendet hatte versuchte sie erneut Schlaf zu finden. Jetzt fehlt nur noch der Trank und davon am besten zwei. Einen für Aralia und einen für sich selbst. Wenn Aralia sich bereit erklären würde, würde sie ihr ihre eigene Klinge geben, um dem Schwindel gerecht zu werden. Sie dankte den Göttern, das sie gestern erst beide Silberklingen reparieren lies. Sie waren frisch geschliffen und sie wußte das sie beide gut mit der Klinge umgehen konnten. Auch wenn ein Katana für Aralia eher ungewohnt war. Aber wer weiß schon was alles mit der Zeit passiert. Kurz legte sich ein Schatten über ihr Gesicht. "Aralia..." Sie würde sich recht früh mit ihr Treffen müssen, schon alleine um ihrer Freundschaft gerecht zu werden. Sie selbst hatte viel zu erzählen und ein schwammiges Gefühl sagte ihr das auch Aralia viel zu erzählen hatte. Es war bereits hell als sie endlich Schlaf fand.

"TRAVIN!!! NEIN!!!" Sie sah wie er durch die Straßen Kal'Shamur's lief, eine fremde Klinge in der rechten Hand, kaum gerüstet und blutüberströmt. Seinen Weg säumten Leichen, doch nun trat er auf einen Mann der schlicht weg als der "Shitan" bekannt war. Schwarzer Teufel. Er war ein Meister der langen Klinge, jede Narbe in seinem verhunzten Gesicht erzählte von Kämpfen. Sie glaubte der Ohnmacht nahe zu sein. Nicht Travin und nicht der Shitan. Mit seiner eigenen Klinge vielleicht, vielleicht hätte Travin eine Chance, aber nicht mit dieser fremden Klinge der man schon von weitem ansah das sie mehr Stumpf als Scharf war. Das Bild wechselte, sie sah sich selbst, am Bett von Ebin sitzen, der Kampflärm nur noch gedämpft. "Salam, der Shitan ist in der Stadt, sie sind in die Stadt gekommen. Was sollen wir tun?" Sie sah wie ihr eigenes Ich aufblickte und ruhig sprach. "Nichts, wenn sie die Frauen berühren fallen sie in Ungnade und das wissen sie. Wir gehören alle dem gleichen Gott. Und selbst der Shitan wird keinen Mann daran hindern in den Daru l-alam überzugehen." Sie hatte es alles schon einmal erlebt, es war drei Wochen ehe Ebin dahin ging. Es war ein zweites Mal das sie es erlebte. "Banu! Banu! Der Shitan ist hier!" Nadirah runzelte die Stirn, jedoch wusste sich nicht was sie am meisten ärgern sollte die Anrede oder dieser Streich. Erst als sie in das Gesicht des jungen Mädchens sah wußte sie das jene nicht scherzte. Der Shitan will also seinen Besitz einfordern. Sie hörte in den Gängen schon das Klappern von Metall auf den Marmorfliesen und dann sah sie ihn. Imposant, aufrecht mit stechendem Blick. Sie senkte den ihren.
Er blieb keinen Meter vor ihr stehen, erst als sie seinen Atem hören konnte. Sie nahm die herrische Geste seiner rechten Hand aus dem Augenwinkel wahr. "Das ist die Banu!" In Gedanken verwünschte sie das Mädchen, sie war keine Banu, jedenfalls nicht hier. "Ihr seid die Tochter?" Die Stimme des Shitan war leise, lauernd. Nadirah schwieg. Sie bemerkte wie er sich wieder in Bewegung setzte, leise um sie rum schlich. Sie musternd. "Man sagte mir in diesem Haus befände sich eine Saharess" Nadirah schwieg noch immer. Er zog weiter seine Kreise um sie. Nadirah hatte den schwarzen Sari angelegt gehabt als sie hörte das der Krieg bis vor die Stadtmauern ausgetragen wurde. Nur so konnte sie sich hier schützen. In diesem Krieg gab es keine Regeln mehr. Seine Hand streifte den Sari über ihre Schultern. Langsam zog sie ihn wieder hoch, dann stand er hinter ihr. "Ihr wollt mir doch nicht erzählen das ihr seine Geliebte seid?" Empört trat sie einen Schritt vor, schwieg jedoch noch immer. Der Shitan musterte jede ihrer Bewegungen genau. Zum einen sprach sie durch jene und zum anderen suchte er nach Anhaltspunkten. Sie wartete auf die Fragen bis sie sprechen durfte. Mehrmals schon lagen ihr Worte auf der Zunge, doch es herrschte ein strenge Verhaltenssitte, die kein Fremder je durchschauen würde. Wieder begann er seine Kreise um sie zu ziehen. Streifte ihr Haar mit seinen Fingern. Das junge Mädchen das in Ebin's Dienste stand, stand abseits und verharrte ängstlich, Nadirah nur flehend anblickend. Nur all zu bewusst waren ihr all die Blicke die auf sie gerichtet waren. Seine Hand griff grob an ihren Oberarm, der Ring verformte sich unter seinem Druck und zog sie zu sich. Jetzt erhob Nadirah den Blick, strafend, herablassen. Der Shitan ließ sie sofort los "Adiba, was ist mit dem Herr des Hauses" Wieder atmete sie tief ein "Er stirbt". Langsam ging er zu der Tür die zu Ebin's Raum führte, öffnete sie und blickte hinein. Das Zimmer war abgedunkelt, doch roch man den Tod auch dort wo Nadirah in jenem Moment stand. Angeekelt zog der Shitan die Tür leise wieder zu. "Wenn er gestorben ist, bete zu Gott das ich dich nie wieder sehe." Ihr blick flüchtete kurz über sein Anlitz, das sie für diesen Moment lüsternd betrachtete. Schnell senkte sie den Blick, die Angst war zu einem Knoten in ihrem Magen geworden und die Sehnsucht nach dem Mann dem sie ihr Herz geschenkt hatte, knüpfte sich dazu. Dann war er gegangen. Als er die hundert Schritte zum Ausgang ging und die Tür ihm weit geöffnet wurde, war es eine Erschütterung bis in ihr Mark als sie glaubte Travin lief an dem Haus vorbei. "Nenn mich niemals wieder Banu! Hörst du?" Sie hatte das junge Mädchen am Handgelenk ergriffen und all ihre mühsam zurück gehaltenen Emotionen brachen sich einen Weg aus ihr heraus, schlugen über das arme Mädchen zusammen. "Ja Banu... verzeiht.. " Resignierend ließ Nadirah das Mädchen los, sie konnte auch nichts dazu und Nadirah ahnte was für einen Eindruck sie selbst auf dieses verschüchterte Mädchen machen musste.

Gerädert wachte Nadirah auf. Travin in Kal'shamur? War ihr erster Gedanke. Sie spürte das sich jeder ihrer Muskeln verspannt hatte und strich noch immer müde über ihre Stirn und gähnte. "Nur ein Traum Nadirah... nur ein Traum" Sie streckte sich noch einmal und stand dann auf. Sie würde Aralia suchen müssen.
Nadirah Jin Zaykah ist offline  
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Alt 08.04.2006, 20:53
#37
Travin Yantur
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Wie schon seit drei Abenden ist er auch nun zum Sonnenuntergang auf dem Weg zu benanntem Ort. Drei Tage wieder in diesem Land, das ihm nunmehr sonderbar kalt und grau erscheint. Vertraut und doch irgendwie fremd. Nie zuvor war ihm aufgefallen das es nicht nur die Luft war die hier kalt ist, die Menschen sind es ebenfalls, gastfreundschaft scheint hier nicht gewährt zu werden. War dies vor einem Jahr noch anders? Sieht er die Welt nun mit anderen Augen denn zuvor?
Nur wenige Monate mehr als ein Jahr war er in Maleth und anderen Städten im Süden, von denen die meisten brannten als er sie betreten hatte.
Er spürt deutlich die Blicke wenn er sich zu einem kurzen mahl niederlässt, deutlich das Misstrauen das ihm hier überall entgegen zu schlagen scheint wie einem Fremden.
War er inzwischen in diesem Land ein Fremder ein 'Adscham wie er in Maleth genannt worden war?Scheinbar ist er nirgendwo mehr zuhause, nicht hier und auch nicht dort.
Wie musste es nadirah erst ergangen sein als sie hierhergekommen war. Nadirah..... tag um tag gehörten und gehören ihr seine Gedanken. Er wagt sich nicht auszumalen wenn sie ihn abweist, vielleicht die Nachricht nie erhällt, wieder zurück in ihre Heimat ist. Er wäre wohl verdammt an einem jeden Abend den Ort aufzusuchen an den ihn seine Füße gerade tragen.
Langsam durchschreitet er den Torbogen des steinernen kargen Raumes am Rande der Mauer, lässt den Blick vorsichtig durch den Raum gleiten. Seine Nackenhaare stellen sich auf. Etwas ist anders als die letzten male als er hier war. Nochmals streift sein Blick durch das Dämmerlicht des Raumes. Nichts was anders wäre als die beiden Tage zuvor, und doch immernoch dieses Gefühl. Vorsichtig tritt er auf die hölzernen Stufen der Stiege, ganz außen, nahe an der Mauer, die zweite lässt er aus, sie knarrt bei der kleinsten Berührung, ebenso die siebte. Nur ein leises Schaben von den Ledernen Sohlen ist zu vernehmen und diese Geräusche werden vom nahen Meer geschluckt. Langsam schlägt er die Kapuze vor, um dem eisigen Wind zu entgehen und hällt kurz Inne.
Auch eines der lächerlichen Gesetzte hier, ein Kleidungsstück zu verbieten das Gegen Regen, Wind, Sand und Sonne schützt, nur weil die Menschen hier Angst haben. Dort im Süden müssen sich die Frauen meist verhüllen, keiner Braucht eine Garde oder dergleichen um sich sicher zu fühlen. Die Sippe, der Stamm ist die Pflicht aber auch der Schutz der jedem dort zu teil wird.
Sein Kopf blickt zur Rechten zum Meer hin, als er langsam den Wehrgang entlang geht und hällt Augenblicklich Inne. Nadirah.
Regungslos blickt er zu den Frau hin, keine Regung zeigt sich auf ihrem schöenen Gesicht, nur ein gleichgültiger Blick empfängt ihn.
ISt sie nur gekommen ihn zu verstoßen? Sich ihm zu entziehen?
langsam tritt er näher doch noch immer nur der kühle Blick der Saharess vor ihm der auf ihn gerichtet ist.
Travin Yantur ist offline  
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Alt 09.04.2006, 23:36
#38
Nadirah Jin Zaykah
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Ein Kribbeln in ihrem Rücken sagte ihr das sie nicht mehr alleine war. Sie blickte weiter auf das Meer, regungslos. Versuchte zu erkennen, ob jene Ausstrahlung von dem Unbekannten den sie noch nicht gesehen hatte, zu Travin gehörte. Doch nichts, sie zählte die Schritte auf den Stufen. Die Siebte ausgelassen, wieder kroch der Schauer der Ungewissheit über ihren Rücken. Sie zog die rechte Schulter etwas zurück, das Katana lag noch immer still ruhend in der Rückenhalterung. Leise vernahm sie die Schritte, strich sich die Haare aus dem Gesicht, welche der Wind immer zu von hinten nach vorne trieb. Sie blieb starr stehen und drehte den Kopf. "Vermummt..." war das einzige was sie dachte. Die Statur schlanker, wenn auch stählender. Noch was anderes haftete der Person an die sich ihr langsam näherte. Stolz, Erhabenheit. Etwas das sie selten hierzulande sah. Es war die fremde Ruhe in dieser Person die ihr die Angst in die Adern trieb. Abwehrend, mahnend und hinter einer Mauer von Arroganz versteckend blickte sie dem Fremden entgegen, dessen Gesicht sich noch immer nicht gesehen hatte. Ein Südländer also, wie oft hatte sie Südländer abgeschreckt mit Arroganz und Desinteresse? Doch würde sie auch einen Abschrecken, der anderes im Sinn hatte? Sie sah wie die Kapuze nach hinten schlug und ein allzu bekanntes Gesicht sich ihr zeigte. Sie glaubte der Boden unter ihren Füssen würde Schwinden. "As'salam..." hörte sie richtig? Wie lange hatte sie überlegt was sie sagen könnte, doch ihr Mund blieb versiegelt. Sie hörte ihn sprechen. "Habibi... verzeih mir... " immer wieder weichte ihr Herz als sie ihn in ihrer Heimatsprache sprechen hörte. Sie musterte ihn lange ehe sie wagte nach ihm zufassen. Sie wollte ihn spüren, sicher sein das er es wirklich war und nicht ein Sinnestrug. Sachte unsicher fasste sie nach seiner Hand. Sie war warm, sein Blick kalt, und doch vernahm sie seine Zuneigung. Wie konnte er das alles gelernt haben? Was er sagte rauschte an ihr vorbei, nur bei ihm sein. Vorsichtig lehnte sie an ihn, spürte seine Hände an ihrem Rücken sog seinen Geruch tief durch die Nase ein. Er war es, er lebte und er war zu ihr zurück gekehrt. Sie war bei ihm, als er von ihrer Heimat sprach, sie war bei ihm und spürte seine Sehnsucht nach ihrer Heimat. Sie war bei ihm und lernte in diesem Moment einen Fremden kennen. "Kannten wir uns viel zu wenig als uns jetzt erneut kennenzulernen." dachte sie für einen Augenblick. Immer mehr achtete sie auf seine Gestik, seine Blicke, seine Stummen Worte. Sie spielten sich ein, es war als wenn zwei Wesen einander näher kamen und sie einander sich noch unsicher aber in Harmonie bewegten. Sie spürte die Tränen in ihren Augen, wusste das die ein oder andere bereits in seinem Umhang geflossen war. "Travin..." sie hauchte die Worte, wollte weitersprechen oder doch nur seinen Namen hören. Er war da und sein Herz hing nun an einem Ort der in ihrem Herzen war. Zögernd löste sie sich in ihm. "So hast du in so kurzer Zeit die Kultur gelernt und angenommen... aber auch die Sitte?" Lange schwieg er und sie spürte seine Präsenz mehr als je zuvor, Angst schnürte wieder ihr Herz und sie entzog sich ihm immer weiter. "Jede Entscheidung sei deine... " Wie sollte sie diesen Taumel ertragen? Kein klarer Gedanke, kein klares Gefühl nur ein Durcheinander und sie klammerte sich an ihn um den Halt nicht zu verlieren. Wie aus weiter ferne nahm sie das Fingerspiel wahr. Er lehnte an der Mauer, niemals wieder wollte sie sich weiter als in dem Moment von ihm entfernen. Leise hörte sie die Klänge einer Ney die aus der Ferne klang und sah über seine Schulter auf das Meer. Sah wie die Sterne im Wasser spiegelten, welches von weitem so ruhig wie der Mann vor ihr wirkte. Die Ruhe die er gefunden hatte schien unerschöpflich. "Habeebah, niemals wieder werde ich mich von dir trennen lassen..." Sie blickte ihn an, hob sich auf die Zehenspitzen, berührte sanft seine Lippen. "Auf das diese Worte wahr werden" fügte sie in Gedanken hinzu. Es war nur ein kurzes Berühren, sanft, doch das Versprechen war gegeben und sie hatte es angenommen. Ihr Herz fand zur Ruhe, der tobende Sandsturm in ihr hatte sich wieder gelegt, der Teil ihres Herzens den sie für verloren geglaubt hatte, war zu ihr zurück gekehrt. Sie fühlte wie langsam das Leben zurück kehrte, und alle Anspannungen schienen von ihr abzufallen.

Immer wieder kehrte das Gefühl der Ganzheit und Ruhe in den folgenden Tagen zu ihr zurück. "Ich warten in Cove..." "Habi.. ich komm sobald ich kann..." Der Abend bei Kira mit Aralia verlief ruhig. Ihr Herz pochte ruhig, in Einheit und regelmäßig. Sie war sich ihres Lebens mehr denn je bewusst. Immer wieder blickte sie in Kira's Gesicht. Der Fels in ihrem tobenden Meer, ein Mensch der immer da war, ein Mensch der niemals untergehen konnte. Sie empfand Freude und innere Ruhe, sie wollte immerso leben, doch wußte sie auch das es für sie wohl unmöglich war. Jahre waren vergangen und nun hörte sie von dem Verräter der an Ortwin's Tod Schuld trug, hörte all die Sorgen die auf Aralia's Schultern ruhten, hörte all das Leid. Irgendetwas sagte in ihr das Kira die richtige wäre. Kira... ja Kira, die kleine Frau mit dem riesengroßen Herzen die immer wusste was das richtige war. Adiba - die, welche immer das richtige tut. Und wieder enttäuschte Kira sie nicht, doch sah sie Aralia's Gesicht an das sie noch unsicher war. Wie aus weiter ferne nahm sie das dunkelblone Haar wahr, sah die Unsicherheiten und den Kummer in ihren Augen. Verrat und Täuschung hatten sie so sehr verändert. Sie hoffte inständig Aralia öfters zu sehen. Langsam und schleichend, öffnete die verletzte junge Frau ihr Herz, gab Preis was sie bedrückte. Nadirah glaubte in den Spiegel der Vergangenheit zu sehen und doch war es anders. Ein Blick auf die Sanduhr und ihre tränenden Augen die vor Müdigkeit schon fast zuvielen sagten ihr das es höchste Zeit war, nach Cove zu kommen. Doch nicht ohne Aralia's Versprechen sich bald wieder zusehen. "Vielleicht bleibt sie noch ein wenig bei Kira..." hoffte sie im geheimen. Wenn ihr einer wirklich helfen konnte dann war es Kira. Sie wusste wie kein anderer Mensch, wie man Gefallenen auf die Beine half. Schnell verabschiedete sie sich und der Weg wurde lang. In Gedanken ging sie ihre Situation durch. Narsiede hatte sie eingeladen, sie wußte das Sieda sich ihre Gesellschaft wünscht und sie würde die grauen Tage auch gerne bei ihr verbringen, doch gab sie ein Versprechen. Der Wind ergriff immer wieder ihre Haare und streifte sie in ihr Gesicht wärend sie Gedankenversunken des Weges ging. Aralia, Narsieda... die grauen Tage zu dritt bei der jungen Mutter, doch Travin, nein sie würde ihn nicht wieder alleine lassen. Sie wußte es, sie würde Narsieda besuchen, sicher, aber die Nächte gehörten ihm. Aralia, wie sollte sie es nur anstellen. Travin hatte sich mehr als sie glauben wollte verändert und sie kannten einander kaum. Sie hatte in ihrem Gesicht gesehen, wie sehr es sie berührte und doch konnte sie auch Travin verstehen. Er hatte sie wohl voher kaum gesehen. Und Kira... wie sollte sie Kira nur danken? Wie?

Es begann erneut hell zu werden als Nadirah Cove erreichte und schleichend suchte sie sein Lager auf. Er schlief noch. Leise quitschte das Leder als sie sich entkleidete, er regte sich, und als sie sich zu ihm legte wußte sie das er wach war. Seine Arme umschlossen sie, wärmten sie. Müde vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter und wieder lösten sich wenige Tränen. Sie hatte etwas wiedergefunden auf das sie so lange verzichtet hatte. Leise horchte sie seinem Herzklopfen ehe ihr Geist sich von ihr löste.

"Was heist zum Beispiel Habi?" Kira sah ihr entgegen, unsicher blickte Nadirah sie an. Sie konnte ihr kaum etwas verheimlichen, doch fühlte sie sich unwohl ihrer Freundin ihre Kultur näher zu bringen. "Habi steht für Schatz oder Geliebter." sagte sie zögernd. "Habibi oder Habeebah für eine Frau... wobei Habibi allgemeiner, mundartiger ist. Man sagt es auch zu kleinen Kindern und Schwestern." Wie sollte sie Kira die Unterschiede nur klar machen, wie sollte sie ihr erklären das wenn ein Mann eine Frau so betitelt es eine andere Bedeutung hat als wenn eine Frau es zu einer Frau oder einem Kind sagt? "und was heisst Freund?" Kira stellte Fragen die nicht so einfach zu beantworten waren. "Wenn du jemanden mit Anis betitelst, so sagst du ihm, das er ein sehr "naher" Freund ist" Sie versank in Gedanken, sie konnte Kira nicht an einem Abend die ganze Kultur lehren, nichtmal an zweien. "Die linke Hand ist unrein, und man bestaunt auch nicht laut, die Habe seines Gastgebers, sonst fühlt er sich verpflichtet dir das Habe zu schenken." Sie hoffte nur das Kira nie den gläubigen Gruß mitbekam, sie selbst begrüßte die meisten nur mit "Salam", wenn sie gerade von Sieda oder Travin kam, oder in Erinnerungen war mit den Gedanken, doch der gläubige Gruß war nur den Wissenden vorbehalten. Ihre Kira, unwillkürlich mußte sie lächeln.
Nadirah Jin Zaykah ist offline  
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Alt 10.04.2006, 10:21
#39
Travin Yantur
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Sanft spürt er den Druck des Kopfes auf seiner Brust.
"verzeih mir ..." waren ihre Worte.
Sie ist eine Saharess, braucht ihn nicht um Verzeihung zu bitten, Sie ist frei , keiner würde es wagen der Saharess Weisungen zu erteilen. Höchstes Ansehen genießt solcher Stand selbst in Maleth und Kal'Shamour.
Er hatte viel gelernt in dieser Zeit, immer wieder nach dem Wesen und den Regeln einer Saharess gefragt und meist nur Spott erhalten. Und doch hat er mit der Zeit das Wesen derer verstehen gelernt,weiß nun was er alles falsch gemacht hatte.
Diesmal würde er es anders machen. Wird den Stolz der Saharess vor ihm nicht wieder und wieder verletzen, wie er es so oft in der Vergangenheit getan haben muss ohne dass sie es ihm gezeigt hätte.
Langsam hob sie den Kopf an, ihr Blick ungläubig als stünde ein Traum vor ihr. " Hast du auch den Brauch kennengelernt...?"
Ruhig erwiert er die Frage mit einem Nicken. Ja er kennt das was sie als Brauch bezeichnet, was in Süden auch Sitte Ehrschuld, Pflicht und vielerlei der Worte innehat.
Und nie würe er verstehen warum dies so ist.
Es ist eine der Fragen die nicht gestellt werden dürfen. Es ist immer so gewesen und es ist so gewollt. Allein den Brauch in Frage zu stellen ist so gut wie ein langsamer qualvoller Tot. Warum fragt sie nach dem Brauch?
Hat sie Angst er hätte sich eine andere genommen.
Sie ist eine Saharess, die Sitte ging sie nichts mehr an, sie ist frei und nur sie entscheidet über sich. Und ihren Körper fügt er in Gedanken rasch hinzu. Auch ein Fehler den er in der Vergangenheit begangen hatte, ohne das sie ihn abgewiesen hätte.
"Jede Entscheidung sei die Deine" spricht er gepresst, als würde sie seiner Bestätigung bedürfen. Nadirah müsste es eigentlich besser wissen.
Langsam nähern sich ihre Lippen dennoch verharrt er, bemüht keine Regung zu zeigen.
"Die Saharess entscheidet immer die Zeit und den Ort, Efendi" hörte er die Worte eines Mitstreiters in seinem Kopf.
und so sollte es auch geschehen. Langsam berührten ihre Lippen die seinen, als ein versprechen auf Zeit, denn mehr war der Saharess verwehrt.

Zusammen machten sie sich später am Abend auf die Suche nach Kira, jener kleinen Schneiderin der ihre Lebenlust wohl nie abhanden kommen würden. Sie bot ihre Gastfreundschaft und sie wird angenommen und der Form genüge getan. Wasser und Brot wird gereicht, und er wäscht sich die Hände wie es geschrieben steht. Seltsames unbehagen keimte in ihm hier auf. Eine Freundin oder Mitstreiterin Nadriah´s war zu ihnen gestoßen.
Er fühlt sich beobachtet, taxiert. Ist er hier wirklich auch zu einem Fremden geworden?
Die Nacht hat bereits die Welt verhüllt als er sich verabschiedet. Nadirah verspricht ihm nach Cove zu folgen, und als der Morgen bereits wieder anbricht spürt er ihren warmen geschmeidigen Leib der sich an den seinen drückt und schließt sie in die Arme. Ein Versprechen auf Zeit, eine Frau auf Zeit die sich ihm hingibt, bis die Saharess in ihr erwachen wird und dem Ruf folgt. Doch bis es soweit ist.....
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Alt 10.04.2006, 14:52
#40
Nadirah Jin Zaykah
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Noch immer schien ihre Freundin still zu sein. Lange musterte sie Aralia ruhig, fast heimlich. Wie sollte oder konnte sie ihr nur helfen. Der Tag war hektisch gewesen und auch jetzt fehlte es in Kira's Haus nicht an Hektik. Sigar war da und Nadirah versuchte händeringend an Schwarzbärfelle zu gelangen. Doch es war nichts zu machen. Es klopfte an der Tür, Nadirah's Sinne waren gereizt, sie wußte das er es war. Die Art wie er klopfte, seine Ausstrahlung, was auch immer ihn verraten hatte, Nadirah wußte noch bevor Kira die Tür öffnete das er davor stand. Kurz überlegte sie, Aralia, Travin, Kira und Sigar. Alle vier Personen pendelten in ihrem Kopf und irgendwas störte den Fluß. Sie wußte nicht was es war, aber irgendetwas reimte sich nicht.

Sie blickte über die Schulter strahlte ihn an, doch er schien sie kaum zu beachten. Keine Berührung, kein Kuss. Hatte er soviel angenommen der alte Sitte, das er kaum jemanden zeigte das sie zugegen war? Hatte er soviel angenommen, das Berührungen in der Öffentlichkeit und wenn es nur eine kurze Umarmung zur Begrüßung war tabu waren. Sie drehte den Kopf wieder zu Aralia, nun gut. Sie würde sich fügen, sie würde still halten.
Sie spürte wie Aralia vorsichtig versuchte Travin kennen zu lernen. Doch es war wohl zu zaghaft, als das er es vernahm. Seufzend nahm sie es wahr, ihr Herz klopfte leicht. Aralia, es würde wohl einiges dauern. Sie blinzelte, hatte er gerade den Gastgeber zurecht gewiesen? Ein Blick auf sein ruhiges fast hartes Gesicht ließ sie schlucken. Er hatte viel zu viel schon fast die Bräuche angenommen. Sie wußte das er Kira und sich selbst nur schützen wollte mit der Frage, aber selbst sie hatte gelernt das es hier nicht so streng gesehen war. Er saß neben ihr, doch keine Berührung, kein Lächeln. War er vielleicht doch gekommen um Besitzansprüche zu stellen? Wieder blickte sie zu Aralia, sich von ihm abwendend. Sie tuschelten, planten eine Jagd, als Nadirah hell auflachte. Sie sah ihn an, das strahlen des Glückes noch in den Augen, traf seinen harten Blick, nahm das Stirnrunzeln wahr. Sie spürte wie sich in dem Moment all ihre Poren öffneten, sich langsam Fesseln um ihre Handgelenke legten. Das Lachen erstarb ihr Blick senkte sich. Sie sah den Weg in ihr Gefängnis vor sich: "Verzeih..." Wieder wendete sie sich zu Aralia, verwirrt, das ihr Lachen ihn so verärgern konnte. Hatte er ihr nicht einst gesagt, das er es mochte? Vielleicht wollte er ihr Lachen nicht mehr teilen? Unsicher spielte sie an dem Armreif den er ihr einst geschenkt hatte. Sie gehörte nun ihm.

Sie stand an den Truhen gelehnt, musterte Ihn von der Seite. Was war nur alles geschehen. "So ihr es wünscht werde ich jene Tiere erlegen" So förmlich, so distanziert hatte er lange nicht mehr mit ihr geredet. Es war fast als wenn er sich auf sarkastische Weise über sie lustig machte. Was hatte ihn so sehr verändert. Was trieb ihn an? "Was ist geschehen im Süden?" wieder nahm sie das Stirnrunzeln wahr. "Es ist viel dort unten geschehen." "Was hat dich so verändert?" Erst jetzt wurde sie Jarmond's Blick gewahr, sowie Travin auch. Was folgte war etwas das sie niemals erwartet hätte. "Habt ihr keine Arbeit?" Sie meinte Groll in Travin's Stimme zu hören, gefährlich war die Frage gestellt von einem Mann der nicht lange um den heißen Brei redete. Von einem Mann der Taten seiner Worte folgen ließ. Sie blinzelte, Jarmond stand stocksteif, ertappt vielleicht, aber auch blass hinter seinen Gittern. "Komm, lass uns gehen, dorthin wo unser Leben begann..." Sie legte eine Hand an seinen Arm, sah ihn bittend an. Sein Blick traf sie hart, dennoch nickte er. So ruhig er auch schien, so südländisch. Irgendwas widersprach sich. Es kam ihr fast vor, als würde er ihr dienen. Kaum eine Möglichkeit bot er ihr noch, ihm zu gefallen, doch im Gegenzug erfüllte er ihr jeden Gefallen den sie aussprach. Was war nur geschehen. War es seine Art der Sitte zu trotzen? Sie erreichten den steinernen Torbogen, kurz blickte sie sich um, sog die Luft tief ein. Nichts. Sie blickte über die Schulter zu ihm, er stand zwei Schritt weit entfernt, gestrafft. Langsam drehte sie sich zu ihm um, "Wir sind da." Es war ein Stich in ihrem Herzen, verdammt sie wußte selbst das sie da waren. "Wirst du mich nun immer um Erlaubnis bitten, bevor du mich berührst?" Es war ein Schuss ins Blaue, doch reagierte sie nun auf seine Worte nicht auf seine Gestik. Sie wollte keine Last, keine Verpflichtung sein. Sein Reden kam ins Schwanken, unsicher schien er zu versuchen sie zu umarmen. "Wenn nicht jetzt dann nie..." ihre Gedanken tobten mal wieder. "Ich bin vom Weg abgekommen, ganz bewusst... " Sie versuchte ihm zu erklären das sie ihn liebte, mehr als ihr eigenes Leben, das sie ohne ihn nicht mehr Nadirah war, verstand er sie? Sie sah ihn schlucken. Lastete sie ihm gerade noch mehr Verpflichtungen auf? "Du legst die Entscheidung über dein Leben in meine Hände?" Sie senkte den Kopf, das Blut schien weniger zu werden in ihrem Körper. Warum sagte er ihr das er sie liebte wenn sie nur ein Verpflichtung war? Warum war er zurück gekehrt? ... Wa'ramhatu... Djala's längst vergessene Stimme klang in ihren Gedanken. Gott.. ja sie sollte lernen zu glauben und zu vertrauen. "... so bitte ich dich zumindest mich nicht zu verraten..." Wenn er sie nicht wollte, wenn sie sich geirrt hatte, dann wollte sie zumindest hoffen das er ihr noch freies Leben gestattete. Er zog sie näher. "Du wirst die meine sein und jene die es anzweifeln, werden gerichtet durch meine Klinge oder ich durch ihre." Sie blickte auf, sah in sein Gesicht, das so hart geworden war. Würde sie jemals wieder die Wärme und Herzlichkeit darin lesen können oder würde es nun immer nur noch ein Schatten in seinem Blick sein? "Doch wird die Zeit kommen wo du einst hinter mir stehen musst, erst dann kannst du den Platz an meiner Seite einnehmen." Klick.... Panik kroch in ihr hoch, Klick... das Geräusch von zuschnappenden Metall. Mit Gottes Erbarmen, sie würde immer hinter ihm stehen. Sie wußte es, und doch kroch die Panik immer höher. Was würde er erwarten?

Sie spürte sein Verlangen mit jeder seiner Berührungen. Sie spürte wie er versuchte sich zu beherrschen, sie selbst hatte die Grenzen ihrer Sinne fast überschritten. Ein Jahr und der Verzicht auf die Beute, sie gehörte ihm. Ruhig nahm sie diese Rolle ein, kam seinen Wünschen nach öffnete sich ihm. Sie gehörte nun ihm. Seine Beherrschung erzitterte, sie trieb auf einer Welle der Sinnlichkeit, blickte ihn fordernd an. Sie gehörte ihm, es war sein Recht sich zu nehmen was ihm gehörte. Ihre Fingernägel glitten über seinen Rücken, immer wieder zog sie sich kurz, provozierend zurück. Biss, kratzte und doch forderte sie von ihm, sie zu bezwingen.

Es war mehr als ein Versprechen auf Zeit das sie ihm gab, es würde sie viel mehr kosten es zu halten, als sie jetzt ahnte.
Sie gehörte nun ihm.
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Alt 10.04.2006, 15:48
#41
Aralia Lorr
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Wie hatte sie sich gefreut, nach über einem Jahr wieder etwas von Nadirah zu hören. Wenn sie sich an damals erinnert, als sie sich kennenlernten, wurde ihr warm und gleichzeitig traurig. Nadirah war nicht nur ihre einzige verbliebene Freundin, nein sie war auch wie eine Erinnerung an Rutgar.
Schnell hatten sie sich verabredet. Aralia hoffte natürlich ein bischen Zeit mit ihr allein verbringen zu können, doch so gut sie Nadirah auch kannte, es überraschte sie doch sehr, kaum das sie sich begrüssten, waren sie schon unterwegs zu Kira. Dort wollte sie ihr jemand vorstellen. Schon die Art wie sie ihr das sagte, mit einem leuchten in den Augen, vermittelte Aralia, dass diese Person ihr sehr wichtig war. Unbehagen schlich sich in ihr Gemüt. Einen Fremden vorgestellt zu werden, womöglich müsse sie sich mit dem jenigen auch noch unterhalten! Worüber nur und doch, sie wollte Nadirah nicht zeigen, wie sehr sie sich verändert hatte in den letzten zwei Jahren.
Damals als Rutgar noch an ihrer Seite war, ja da war sie neugierig auf alles und jeden, vergass oft ihre Vorsicht. Lachen war noch ein Teil ihres Lebens. Jetzt nachdem sie ihn verloren hatte und ihren Freund Ortwin, der wie ein Vater für sie geworden hatte, herrschte nur noch Traurigkeit und Misstrauen in ihrem Herzen. Selten kam sie in die Stadt und auch nur um ihre Vorräte aufzufrischen und bei Riane hin und wieder nachzufragen, ob ein Schreiben für sie hinterlegt wurde. Die Einsamkeit, das Alleinsein zog sie vor, manchmal wünschte sie, sie wäre Rutgar damals nie heimlich aus dem Wald gefolgt, wäre ihrer Neugierde nie nach gegangen...
Natürlich unterhielt sie sich auch mit anderen Leuten, wenn sie angesprochen wurde. Meisstens drehte sich das Gespräch um ihr Schwert oder den Kampf, doch wurden die Fragen persönlicher, so wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Dann fühlte sie sich wie ein verängstigtes Tier, immer auf dem Sprung sofort die Flucht zu ergreifen.

Was hatte Nadirah zu ihr gesagt? Wenn sie sich so ungeschützt, so hilflos fühlte, wenn ein Mann sie näher kennenlernen wollte, dann habe auch sie ihr Herz bereits für ihn geöffnet. Konnte das möglich sein? Es gab nur drei Männer, mit denen sie sich gern unterhielt. Sie freute sich auch, jene wiederzusehen.
Der eine still und wenn er einmal etwas sagte, dann konnten seine Worte harsch und streng sein. Viele mochten ihn nicht, doch Aralia machte es nichts aus, sie wusste Marn zu nehmen. Er war verheiratet, glücklich wie er ihr sagte.
Der andere sehr lebensfroh und immer wieder zu spässen bereit. Wenn sie ihn traf, schaffte er es jedesmal sie wenigstens zum Schmunzeln zu bringen, aber auch Darok hatte sein Herz bereits vergeben, an eine heissblütige rothaarige. Immer wenn er von ihr sprach, kam es ihr so vor, als wäre er ein ganz anderer, so hingebungsvoll...
Ja, und dann war da noch der dritte im Bunde. Als Aralia ihn das letzte mal getroffen hatte, es mag sicherlich auch über ein Jahr her sein, da war er ein gebrochener Mann, voller Traurigkeit. Ob Kortan dies überstanden hat, den Verlust seiner Liebe? Sie wusste es nicht.

Nadirah musste sich irren! Nur weil sie es bei diesen drei Männern zuliess, etwas mehr von ihr zu erfahren und sie auch möglicherweise als Freunde zu bezeichnen, durfte es nicht heissen, dass sie darüber hinaus mehr für sie empfinden könnte!

Da stand er nun, den Arm um Nadirah geschlungen, Travin. Dies war also der Mann, der ihr so viel bedeutet. Um Nadirahs Willen versuchte sie zaghaft mit ihm ins Gespräch zu kommen, doch womöglich stellte sich Aralia viel zu ungeschickt an, fehlte ihr doch die Erfahrung und ganz besonders der herzenswarme, lebensfrohe und einnehmende Teil Kiras. Normalerweise machte es Aralia nichts aus, wenn jemand sie nicht mochte, doch hier wollte sie es, für Nadirah.
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Alt 10.04.2006, 19:01
#42
Travin Yantur
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Beiträge: 91
Er lässt en bLick durch den Raum gleiten als Kira ihm öffnet. Unerwartet viele Menschen drängen sich schon beinahe im Raum.
Sein Blick gleitet langsam über die Personen, taxiert sie ob ihrer Gefährlichkeit. Sind es nicht allesamt Freunde von Nadirah? Warum misstraut er immernoch nahezu jedem Menschen den er hier trifft.
Sein Blick streift NAdirah, wie wunderschön sie ist, und doch unnahbar. freudestrahlend lächelt sie ihm entgegen. Ob Sie ihn damit prüfen will ob er nun der Saharess würdig ist? Er geht auf ihr Spiel ein. Sie soll erkennen das er sie besser versteht denn jemals zuvor und diesmal wird er ihr keine Schande machen. Gelassen, bemüht keine Mine zu zeigen tritt er auf den Mann des Hauses zu, vergewissert sich seiner Gastfreundschaft so wie es die Tradition verlangt. Er wäscht sich die Hände, greift nahc den dargebotenen Speisen, darauf bedacht nicht das erste und nicht das letzte zu nehmen was gereicht wird. Stumm richtet er den Blick auf die Wand vor ihm. Was hatte ihn überhaupt bewegt herzukommen? War es die leere seines Lagers die er am heutigen Morgen vorgefunden hatte? Sehnsucht?
Unbehagen kommt in ihm auf. Nadirah ist bemüht im Aufmerksamkeit zu schenken. Er weis das dies ihre Pflicht ist, nur zu gerne will er sie davon entbinden, ihr klar machen das er sich nicht aufdrängen würde. Sie sollte die Zeit eigentlich mit ihrer Gefährtin hier verbringen, und nicht der Traditionen willen ihm ihre Aufmerksamkeit schenken.
Sie sprechen von der Jagd, von Leder und Fellen. Alles würde er für sie tun, auch um diesem Gefängnis aus Menschen deren Verhalten ihm sonderbar fremd erscheint zu entgehen. Nur zu gern bringt er Kira die Felle die er noch gehortet hat. Dankbar für einen Augenblick nicht ihren Erwartungen entsprechen zu müssen handelt er mit Kira einen Betrag aus der sie nicht beleidigen sollte und der trotzdem ihrer angebotenen Gastfreundschaft genüge tun würde.
Nadirah und die andere Kämpferin scheinen sich auf ein Ziel für einen Kampf geeinigt zu haben. Sollten sie gehen er wird den beiden nicht im Wege stehen. Doch zu seiner Überraschung will sie seine Begleitung. Noch ahnt er nicht das dieser Abend einen ganz anderen Weg beschreiten würde.

Warum nur hat sie ihn wieder hierher geführt? Hier an diesen Ort an dem Sie sich schon zwei mal gefunden hatten. er würde nichts von ihr fordern, das hatte er ihr gesagt. es kostet ihn alles was er an Disziplin die er aufbringen kann. Dieser geschmeidige Körper, der sinnliche Blick, das lange seidige Haar das in einzelnen Strähnen verweht wird.
Doch was Sie ihm sagt lässt ihn den Hals eng werden.
Den Pfad der Saharess verlassen? Wegen ihm?
Sie muss doch wissen was das für sie bedeutet. Sie liefert sich ihm aus, ihm und ihrem Volke. Ein ganz und gar närrischer Gedanke. So lange hatte sie dafür gekämpft um nun alles wieder wegzuwerfen? Oder war dies eine weitere Prüfung? Ja, sie fordert einen neuerlichen Beweis für seine Treue. Den soll sie erhalten. Er wird sie nicht ziehen lassen, selbst wenn er für Sie dann die Klinge kreuzen müsste. Sie begiebt sich in seine Obhut und er würde über sie wachen wie sie es erwarten wird.
Nochmals sagt er ihr das er verstehen würde was dies bedeutet. Sie nimmt an. Schmiegt sich an ihn. Doch scheint es ihm anders als es die vielen Male zuvor war. Es ist ihr Los sich in seine Arme zu begeben. Ihr Los in das sie sich nun fügt. War es ihr so Gleichgültig ihre Freiheit leichtfertig aufzugeben und sich nur zu fügen?
Viele dieser Fragen beschäftigen ihn noch als sie bereits wieder zurück bei Kira sind. Ihr Haus für die Zeit ihrer Reise bewohnen. Mit sinnlichen Bewegungen und neckischen Spielen versteht sie es seine Gedanken zu unterbrechen, ihn ganz in ihren Bann zu ziehen. Voll Vorfreude auf das kommende will er sich für sie fallen lassen, will ihr damit zeigen wie sehr er sie schätzt und respektiert.
Doch etwas lässt ihm plötzlich die Nackenhaare zu Berge stehen, und es sind nicht Nadirah´s berührungen.
Kurz lauscht er in die Nacht. Das Auf und abschwellende geklapper der Wache die ihren Weg beschreitet ist verstummt.
Sein Kopf ruckt augenblicklich zum Fenster.
Eine List? Würde schon bald die schwere Eisentür aus den Angeln geschlagen, udn beide einen kampflosen und ehrlosen Tot finden? Leise ertönt ds Klingen der Rüstungsteile in der Ferne wieder, erst nur wie ein Hausch, dann deutlich zu hören. Seine Sinne hatten ihn zum Narren gehalten.
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Alt 11.04.2006, 10:28
#43
Nadirah Jin Zaykah
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Sie hing den Gedanken nach, ließ sie auf der Jagd baumeln, ehe sie Britain betrat. Noch bevor sie, wie geplant den Tala betrat, schaute sie zu dem Stimmengewirr. Die Dame die einst nach dem Besitzer der Ente gefragt hatte feilschte gerade mit dem Schmied der ihr einst die Silberwaffen repariert hatte. Nadirah brauchte nicht lange um herauszufinden das es sich um Bier handelte. "Selbst die Kleinen sind nicht abgeneigt!" entgegnete die scheinbare Kelterin. Tharon der Schmied schien noch immer nicht sonderlich überzeugt. "...Wüstenbier..." Sie war schon in Gedanken im Tala als sie das Wort hörte. "Es ist nicht günstig!" Getränke ihrer Heimat waren niemals günstig ging es ihr kurz durch den Kopf und sie versuchte das Geschehen zu verfolgen. Es war amüsant zuzusehen, ihre Stimme hob sich, dann spürte sie es, die Ausstrahlung. Sie hob den Blick an und ließ ihn über den Marktplatz gleiten, als sie sanft eine Hand an ihrer Hüfte spürte. Mit einem Lächeln dreht sie ihm den Kopf zu. Die letzten Sonnenstrahlen glitten über das Schneebedeckte Land und sein braunes Haar schimmerte im Licht. "Ich habe dich heute morgen vermisst, Habeebah" Ihr Herz schlug einen Moment höher und kurz erinnerte sie sich, wie friedlich er geschlafen hatte, wie sanft seine Züge waren. Nein, sie wollte ihm diesen Frieden nicht nehmen, hatte es auch nicht. "Es geht um Bier" Sie konnte das Schmunzeln nicht verkneifen, als sie ihm sagte worum es ging. Mittlerweile stand eine ganze Traube um die feilschenden und hörte mehr oder weniger interessiert zu. Ihr Interesse an dem Geschehen verflog, sie spürte die Wärme die von seinem Körper ausging. In der kalten Jahreszeit wußte sie kaum was gemütlicher war, im Kalten die Wärme des anderen zu Spüren oder im Warmen die Nähe des anderen zu spüren. Sie drehte sich zu ihm, legte die Arme um seinen Hals und strich sacht über die Nackenhaare. Ihr Herz war ausgelassen, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Ganz zufällig schienen ihre Lippen die seinen zu berühren als sie sich wieder auf die Fersen senkte. "Habi, ich liebe dich,... dafür das du bist wie du bist." Sie vermeinte kurz Glück in seinen Augen zu lesen, hatte sie richtig gesehen, oder war die Sonne nur in seinen Blick gefallen. "Sollen wir rein?" Mit einem Kopf nicken zum Tala zog er den Mantel enger. Noch einmal winkte sie ihn zu sich runter, als wolle sie ihm etwas sagen, flüchtig... kurz... versuchte sie noch einen Kuss zu erhaschen. Es war die Harmonie die der Tag mit sich brachte, die sie glauben ließ die Zeit der Kämpfe wäre vorbei. Langsam folgte sie ihm, setzte sich zu ihm und erzählte. "Ich traf sie als ich aus der Werkstatt Ferantis kam..." Sein Gesicht wirkte wieder hart, sie war irritiert, blinzelte kurz. Warum sah er sie so an? Sie waren alleine in der Taverne! "Verzeih,... ich sollte nicht soviel reden" "Jagt hier jeder nur noch den feinen Stoffen und der Dekadenz nach?" Es war ein Schlag in die Magengrube. "Nein draußen der Herr der das Bier kaufte, ist Schmied" Sie senkte den Kopf, sein Ausstrahlung war bedrohlich. Würde er erwarten das sie sich bedeckte, vermummte? Ein gereiztes "Wunderbar" erklang von ihm auf ihre Aussage. Wieder hob sie den Kopf vorsichtig. "Wenn du magst stell ich dich vor... wie es hier brauch ist" zögerlich hatte sie die letzten Worte angefügt. Er sollte nicht denken, das sie ihre Kultur vergessen hatte, er sollte nicht glauben, das sie keine Unterschiede sehe. Wieder blickte sie unsicher in sein Gesicht "DJALA NEIN!!!" Sie schrie stumm auf, wollte fort, fort von ihm, niemals wieder wollte sie spüren wie er ihr Angst machte. Doch sie senkte nur den Blick. Sie glaubte seine Wut zu spüren. "Dann stell mich vor.. " Jedes Wort war wie ein spitzer Stein, schmerzend und kalt. Unsicher blickte sie auf wollte aufstehen. "... wenn es hier so brauch ist." Sie hielt inne. Bei den sieben Sternen, was erwartete er, was wollte er? Verzweifelt versuchte sie ihr Beherrschung zu halten, kurz zitterte sie auf. Unsicher stand und saß sich noch halb auf dem Hocker. Er stand ebenfalls auf, sie folgte ihm wie es sich gehörte. Den Blick gesenkt. Was war nur geschehen? Sie zog sich zurück, immer tiefer in sich selbst, sie wollte nicht mehr fühlen, sie wollte nichts mehr spüren. Sie war Nadirah, ein junges Mädchen, das zur Frau geworden war. Keine Saharess, kein freier Mensch. "Jede Entscheidung ist die deine..." dumpf echoten seine Worte in ihrem Kopf. Er wußte soviel, wußte er denn nicht das sie sich niemals mit ihm anlegen würde?

"Na warte, ich häng dich an deinen Gedärmen auf" "Sohn eines Kamel's..." Es wäre fast komisch gewesen, wie sich die beiden Freunde miteinander anlegten und sich dabei nicht erkannten. Doch Nadirah stand nur abseits, Wolken hatten die Sonne bedeckt, der Wind schien eisiger. Der Schnee war an vielen Stellen schon festgetreten, sie würde warten. Sie hätten sich fast wirklich umgebracht, doch war es wohl Gottes Gnade die sie in ihrer Wut "sehen" ließ. Sie spürte Darok's Blicke, doch hielt sie den Kopf gesenkt, hatte die Hände gefaltet, als würde sie stumm beten. Es war eine alt bekannte Geste, sie achtete kaum noch darauf, nahm es nur noch aus den Augenwinkeln wahr. Doch der Rest glitt an ihr vorbei. Sie war anwesend, sie lebte. Sie wollte ihm keine Schande bringen, schon gar nicht wo er nun ihre Kultur kannte. Benebelt reisten sie nach Yew, sie trat als zweite durch das Tor, Darok ging auf sie zu. Schnell sprang sie zwei Schritte zurück. Nur nicht zu nahe, wenn sie eins gelernt hatte in den letzten Tagen, dann das er vor allem unberechenbar geworden ist und vielleicht gerade weil er aus dem Süden kam, würde gerade dieses Bild ihn wieder zu einem gefährlichen Anwesenden machen und noch eines war sie sich sicher, sein Freund würde nicht der Leidtragende sein.

Sie saß aufrecht, den Blick gesenkt, folgte schweigend dem Gespräch. Es dauerte nicht lange ehe es aus Darok rausplatzte. Die Atmosphäre war zum zerreissen gespannt. Immer wieder blinzelte sie zu ihm. Darok hatte ihre Veränderung mehr als deutlich wahrgenommen, und dennoch sprach er sie nicht an. Es war jenes was man den jungen Mädchen von Kindesbeinen beibrachte. Mit Körpersprache und Verhalten jemanden so zu manipulieren, das er einen selbst nicht mehr anspricht. Es war eine Frage, die er auch erst stellte, nachdem Travin ihm versicherte er würde niemanden den Mund verbieten. Die Antwort war knapp. "Mir geht es gut..." Es reichte aus, Darok sprach wieder mit Travin, als wäre Nadirah nicht anwesend. Sprach über sie, als sei ihr Körper nur Schatten, oder Veranschaungsbeispiel für den Menschen über den er gerade sprach. Es fiel Darok nicht auf, ob es Travin auffiel ... Nadirah wußte es nicht. Wußte nur soviel, das er ihr nicht mehr zürnte, sie jedoch genau beobachtete. "Erst dann kannst du den Platz an meiner Seite einnehmen." Sie würde sich würdig erweisen müssen und sie war dabei es zu tun, sollte er sie ruhig beobachten, sie würde ihm keinen weiteren Anlass mehr bieten.
Dachte sie zumindest.

"Yew also..." der Gedanke schlug wie der Blitz ein, allzu gut hatte sie die letzte Veranstaltung im Kopf. Die nächste würde mehr zeigen. Was Darok da erhoffte war Irrsinn, sie hörte ihm eine Weile schweigend zu. Er konnte es nicht wirklich glauben. Die Worte fanden kein Halten mehr, sie konnte ihn nicht ins Messer laufen lassen. Auch wenn sie einander oft stritten, er war sein Freund und sie hatte ihn zu respektieren. Immer wieder erklärte sie es ihm, legte ihre Gedankengänge wie kleine Häppchen auseinander, erklärte jene noch einmal, ausführlicher ohne zu viel zu sagen. Darok schien immer noch nur die Hälfte verstanden zu haben. Kurz blinzelte sie gen Travin, sie hatte ihr Möglichste getan. Sie würde nicht jeden Gedankengang erklären. Entweder war er dumm oder gerissen. Nadirah verbat sich ein Urteil. Wäre er dumm würde sie mit ihm noch 10 Jahre reden können, wäre er gerissen, würde sie nicht zu viel von sich preis geben. Kluge Menschen sind gefährlich. Lange blieb es bei diesem Thema, und je länger das Gespräch ging, desto mehr setzte sich etwas in Nadirah durch, brachte sie zum sprechen, machte sie unabhängig. Wie aus weiter ferne schien sie sich selbst zu beobachten und Travin. Irgendetwas trennte sie, doch sie sah nur die Saharess mit erhobenen Haupte im Stuhl sitzen. "Auf welcher Seite wirst du stehen mein Freund?" Darok stellte die Frage wohl im richtigen Moment. "Ich halte mich so gut wie möglich raus..... doch wenn es soweit ist, kannst du dich auf mich verlassen." Der allzu zufriedene Blick, den er Nadirah zu warf, ließ sie für einen Moment innehalten. Es benötigte wahrhaftig Beherrschung nicht zu lachen, sie wußte das Travin auf seiner Seite kämpfen würde, wenn es sein musste. Doch hatte er nicht genug des Krieges erlebt? Hatte er das Gefühl nicht verdient, das den Frieden beschreibt? Es war wieder der erhabene, vielleicht arrogante, vielleicht taldende Blick und die scharfe Zunge der Saharess "Ich werde mich nicht mit einem "Mann" darüber streiten, was der Mann, zu dem ich gehöre, will." Sie lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. Was war es das sie immer wieder von Travin trennte? Noch immer war die Stimmung zum Greifen gespannt. Doch allmählich sanken die erhitzten Gemüter. Etwas hatte sich verändert, irgendetwas, sie nahm es am Rande wahr, doch konnte sie es nicht wirklich beschreiben. Travin war ruhig gewesen, war es die Ruhe vor dem Sturm? Darok verabschiedete sich gerade von ihm. Angesichts des Gespräches und dem Bevorstehenden, beugte sich Nadirah zu seinen Füßen, berührte sachte die ranzigen Stiefel. "As'alaikum as'salam Anis" sie sprach es fliessend, sanft aus. Auch wenn sie Darok keine 10 Schritte traute, was wohl eher an seinem Zuspruch des Weines lag, mochte sie ihn auf eine seltsame Art und Weise. Im Grunde war er ein guter Mensch, ohne zu zögern hatte er ihr damals etwas unbeholfen den Verband angelegt, ohne zu zögern würde er mit gezogenen Schwerte einem den Rücken decken wenn es nötig war. Er war in diesem Land zuhause, ein Stinkstiefel. Innerlich schmunzelnd folgte ihr Blick ihm bis zur Tür. Sie waren einander so fremd und dennoch war er wie Kira, ein Teil von einem Ganzen. Die Tür fiel zu, Travin trat auf sie zu, den Blick unsicher zu ihm gelenkt wartete sie still ab. Doch sein Körper sprach bände, er war den Krieg leid, sie spürte wie dieser Abend ihn bewegt hatte. Kein Groll oder keine Hitzigkeit lag in seinen geschmeidigen Bewegungen. Vorsichtig legte sie die Arme um seinen Hals, warum konnte es nicht immer so sein? Sie spürte wie sein Kinn auf ihrer Schulter ruhte, es war eine stille Einigkeit. Warum konnte es nicht immer so sein? Sanft schmiegte sie sich an ihn als sie seine Küsse spürte. Sie stand aufrecht, wollte ihm Halt bieten, einen Ort bieten an dem er willkommen war, einen Ort an dem er kein Fremder war und wenn dieser Ort ihr Herz war, dann lag es nur daran das sie nichts besseres gefunden hätte. Sanft liebkoste sie seinen Hals. "Du hast nicht viel gesprochen..." Er hob sie an, es war ein leichtes für ihn. Es bescherte ihn keine Mühe sie durch die Tür zu tragen, im Zweifelsfall hätte er sie mit einem Arm gehalten. Deutlich spürte sie die Kraft die von ihm ausging, seine Muskeln die sich um ihren schmalen Körper legten. Sie kam weich zu liegen, in ihrem Blick lag unendliches Vertrauen, in diesem Moment hatte sie ihr Herz weiter denn je geöffnet für ihn. Vorsichtig bog sie sich ihm entgegen, liess seinen Umhang zu Boden gleiten. Alles was sie wollte war seine Nähe spüren, bei ihm sein.
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Alt 12.04.2006, 10:14
#44
Travin Yantur
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Noch schläfrig tastet er sein Lager neben sich ab um kurz darauf hellwach zu sein. Sie ist fort. Wiedereinmal wacht er alleine auf, vermag nicht mehr zu sagen wie lange es her ist das dies anders war. Ist das ihre Art ihm zu zeigen dass sie sich ihm nur verpflichtet fühlt? Ein Schwall kalten Wassers aus dem waschzuber spühlt die Gedanken fort. "Der Zweifel ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit" hatte ihm ein Gefährte im Süden gesagt. Er würde nicht weiter zweifeln, tadelte sich im Geiste überhaupt daran gedacht zu haben. Vielleicht wird er sie in Britain wiederfinden. Er muss onehin dorthin, wenn es denn in diesem Land noch einen Schmied gibt dann am ehesten dort, so macht er sich auf zum Marktplatz.
Dort angekommen fällt sein Blick sofort auf das wehende lange schwarze Haar. Langsam nähert er sich, legt sacht seine Hand um ihre schmale Taille. Sacht schmiegt sie sich an ihn, erklärt ihm auf die kurze Frage hin das die Menge sich dort eingefunden hat weil zwei über Bier feilschen.
Ein seltsames Land wenn das Feilschen zweier eine derartige Unterhaltung sein muß. Doch er genießt das treiben, die UNerkanntheit in der Menge nutzen beide aus um kleine Gesten der Zuneigung auszutuschen. Alle seine Zweifel so sie noch gewahr waren sind ausgemerzt.
Die beißende Kälte treibt sie in die Schänke. Dort kommt er beiläufig auf die Schmiede zu sprechen, die so rar geworden sind. Seine anschließende Verärgerung lässt sie still werden. Warum ist sie nun plötzlich derart unterwürfig?
Er hatte doch nicht sie angegriffen. Unsicherheit breitet sich in ihm aus. Begeht er nun jeden Fehler der sich ihm darbot? Still folgt Nadirah ihm nach draußen, auf der Suche nach dem von ihr benannten Schmied. Suchend gleiten zwei Augenpaare über den Marktplatz.
Dann versperrt ihm ein großes Pferd die Sicht, stößt ihn gar beiseite. Was erlaubt sich der Reiter, ihn bloßzustellen vor allen Leuten. Er bekommt den Mantel zu fassen ruckt daran, doch der Reiter befreit sich. Erneut wird er von diesem Kerl verhöhnt. Zorn steigt in ihm auf. Von der Wut getrieben schlägt er dem Tier kräftig auf den Hinterlauf. Das wird ihm zeigen wie ernst es ihm ist.
Kampfbereit stehen sich die Männer gegenüber. Absurd mitten in der Stadt. Würden sie sich nicht gegenseitig umbringen würde es wohlk allerspätestens die Garde tun. Doch was würde Nadirah von ihm denken zöge er sich nun zurück. Zurecht würde sie ihn für einen Feigling halten. Wie sollte er sie schützen können wenn er hier bereits aufgeben würde?
Dennoch lässt ihn etwas innehalten. Der Fremde, die Größe, die Art sich zu Bewegen. Es kommt ihm seltsam vertraut vor.
"Darok?" bringt er ungläubig hervor. Wahrhaftig, sein Kampfgefährte und Freund steht mit halb gezogener Klinge vor ihm. Wer auch sonst hätte in diesem Land noch den Mumm seine Angelegenheiten selbst zu regeln.
Darok wollte erden, aber nicht hier, der WEg führt sie nach Yew. Ein ärmliches Bauerndorf, weit verstreute Höfe. Kein Badehaus, die zugig und schlecht geheizte Schenke in die Darok sie führte. Nadirah die ganze zeit schweigsam, unterwürfig. Will sie ihn damit Strafen? Was hatte er ihr getan?
Darok erzählt von seinen Plänen, von einem freien Rat in Yew, von Invasionen der Garde oder der Schwertreiter. Halbherzig hört er den Ränken zu. Beobachtet still seine Geliebte. Was mag nur in ihr vorgehen? Hatte er seiner Ehre nicht genüge getan?
Darok forderte Eine Entscheidung. "Auf welcher Seite wirst du stehen alter Freund?"
Auf gar keiner Seite will er mehr stehen. Genug des Krieges hatte er das letzte Jahr erlebt, und der Krieg ist nicht so wie er hier von der Minne besungen wird. Aber er würde Darok beistehen. Schon der alten Freundschaft wegen. Keine soll ihn für einen ehrlosen Feigling halten. Am allerwenigsten Nadirah.
Da ist es wieder. Der Blick den Darok Nadirah zuwirft. Ein Blick der mehr sagt als Worte. Ist da etwas zwischen den Beiden das er nicht weiß? Zweifel, immer wieder zweifel schleichen sich in seinen Kopf. Und doch ist er sich sicher das da mehr zu sein scheint als er im Augenblick sieht.
Schweigend beobachtet er die Beiden. Nadirah verändert sich. Spricht wie eine Heerführerin über die Lage Yews. Über den Irrsinn es halten zu wollen. Im Stillen stimmt er ihr zu.
Sie zeigt andere Lösungen auf. Politik?
Ja sie zeigt andere Wege auf als die des Kampfes. Bündnisse und dergleichen. Sogar im Kal´Shamour schenken viele der Stammesführer ihren Frauen in solchen Dingen Gehör, sogar vor anderen Männern. Fast schon fühlt er sich wieder wie im Land des Sandes. Er meint beinahe den Wind pfeifen zu hören, das blöken eines Ka´amels zu hören. Im trügerischen Flackern des Feuers sieht er NAdirah fast wie jene Frauen dort, die in der Abendlichen Runde sprachen und denen gehör geschenkt wurde. Er Pflichtete ihr bei. Allianzen mit anderen würden vielleicht einem Angriff egal von wem vorbeugen.
Darok scheint nicht überzeugt. Er wird seine Lektion wohl erst lernen müssen. Er ist müde über den Krieg zu sprechen.
Fünf berittene Bogenschützen würden genügen Yew nach und nach in Brand zu schießen, ohne dass man sie zu fassen oder zu sehen bekäme. Selbst mit tausend Mann nicht.

Die Nacht senkt sich langsam herein. Er ist müde, verabschiedet Darok so ehrvoll es ihm möglich ist. Nadirah veranschiedet ihn wie er es von den Frauen der Stammesführer für einen Ferund ihres Mannes gewohnt ist. Will sie ihm damit etwas zeigen? Sollte ihn der Blick den Darok ihr zugeworfen hatte doch nur eine Täuschung sein? Oder will sie ihn mit jener Förmlichkeit blenden?
Als er schließlich ihren geschmeidigen Leib auf Händen trägt sind alle diese Gedanken weit weg. Heute Nacht würde sie nur ihm gehören.
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Alt 12.04.2006, 11:52
#45
Nadirah Jin Zaykah
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Im Halbschlaf bekam sie mit, wie er leise aufstand, sich anzog. Sie spürte sanft seine Hand an ihrer Wange und wie er eine Strähne aus ihrem Gesicht strich, die schon seit einer halben Ewigkeit kitzelte. Sie lag auf dem Bauch, das Laken wohl nur bis zu den Hüften geschlagen, auch wenn es Kühl und zügig war. Sie hatte die ganze Wärme die er ihr darbot, aufgesogen wie ein Schwamm auch als ihr schon längst viel zu Warm war, wollte sie sich nicht von ihm lösen. Seine Finger glitten langsam die Wirbelsäule entlang den Rücken runter, machten kurz an dem silbernen Kettchen das sich stets locker um ihre Hüften schmiegte. Seine Finger fuhren langsam das Kettchen nach ehe sie die Decke über ihren Rücken zogen, dann war er fort. Sie horchte in die Stille, doch sie hörte nichts mehr, kein Atmen, keine Bewegung. Noch immer war sie nicht fähig die Augen zu öffnen, im Nebenraum hörte sie fremdes Treiben. Sie war hier nicht länger zuhause, fühlte sich nicht länger willkommen und doch noch einmal riss der Schlaf sie in die Finsternis.

Irgendwo in der Nähe hörte sie das Zurufen einiger Männer, verschlafen öffnete sie die Augen. Einen kleinen Augenblick Verwirrung, dann hatte sie die Orientierung wieder. Sie war in Yew, Darok hatte sie hergeführt, Travin und sie. Doch von beiden Männern fehlte jede Spur, sie blickte zum Fenster, die Erinnerung an die frühen Morgenstunden kamen plätschernd wieder, doch waren sie verschwommen. Yew, wieder hörte sie die Stimmen, geschäftiges Treiben Holzstämme die durch den Schnee gezogen wurden knackste, knirschten. "Himmel, Arsch und Wolkenbruch, gottverdammt sei dieser Lümmel!!!" hörte sie eine raue Männerstimme fluchen, kurz musste sie Lächeln, ahnte sie warum dieses Dorf Darok so am Herzen lag. Kinderlachen, langsam stand Nadirah auf zog die Decke mit sich um sich wenigstens Etwas wärme zu spenden. In den Ecken der Fensterscheiben blühten Eisblumen und draussen sah sie eine Bande von vielleicht vier oder fünf Knaben wie sie zwei älteren Männern die Arbeit erschwerten. "Geh vom Stamm runter oder ich reiß dir die Ohren ab!" Immer wieder hievten sie sich auf den breiten Stamm den die beiden Männer vergeblich versuchten fort zu tragen. Langsam, sehr langsam verklangen die Stimmen. Ihr Blick flog in den Wald. Wo würde Aralia wohl sein? Ob sie auch hier in Yew Unterschlupf gefunden hatte? Seufzend begann sie sich zu waschen und anzukleiden. Immer wieder in Gedanken bei ihrer Freundin. Sie hatte gestern voreilig gesprochen, sie hatte sich aufgeführt. Sie war immer noch sicher das im Falle eines Falles, Aralia's Klinge neben ihrer tanzen würde.

Diese Gedanken ließen sie auch nicht los als sie mit Travin am frühen Abend in die Gruft stieg um Mitten in der Nacht wieder in den Tala zu kehren, auch nicht als ihr bei Brennan das kleine Buch mit allen Notizen in die Hände fiel. Ortwin ist fort, las sie in einer noch etwas unbeholfenen Schrift. Noch andere Namen las sie aufgelistet und die Erinnerungen fluteten über sie. Kurz blickte sie zu Travin, dann gab sie ihm das Buch, ohne Nachzudenken, ohne ersichtlichen Grund. Es war an der Zeit.
Sie vernahm zwar immer noch deutlich das Rufen des Schwertes, doch es war an der Zeit ihn in alles einzuweihen. Lange saßen sie im Tala, sie erzählte ihm alles, wollte ihm alles erzählen. Und doch... gefährliche Themen schnitt sie nur an, sagte ihm nichts was sie beide in Gefahr bringen konnte. Wieder kam ihr Aralia in den Sinn und ein Name den sie nie wieder vergessen würde.... Sminja.... Hatte sie doch einen Mann auf dem gewissen, der Aralia, als auch ihr selbst oft als väterliche Stütze zur Seite stand. Oder vielleicht doch nicht? Sie las die letzten Seiten erneut, dort stand doch alles, schwarz auf weiß! Ortwin wusste um diese Frau, sie hatte viel zu viel mit ihm aufgedeckt als das .... Streng stoppte sie ihre Gedankengänge. Nein, es war vorbei, eine andere Aufgabe lag vor ihr, morgen würde sie versuchen Aralia zu erreichen. "Bring mich heim ja?" Sie blickte zu Travin, doch der Ruf des Saha wurde immer lauter....
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Alt 17.04.2006, 11:36
#46
Travin Yantur
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Verblüfft blickt er sie an. "In die Gruft des Friedhofs?" fragt er ungläubig.
Ein bestätigendes Nicken erhält er als Antwort. Sie hat doch demn Weg der Saharess verlassen....was treibt sie also in die Gruft.....doch schließlich willigt er ein. Wenn es ihre Entscsheidung ist, sie ist frei und er würde sich an sein wort halten dieser Freiheit nicht im Wege zu stehen.
Sie kämpft an seiner Seite, fast wie damals als sie es den stummelbeinigen Zwergen ordentlich gewiesen hatten. Ihre Schläge fallen in die seinen, so als würden nicht 2 Kämpfen sondern nur einer. Sie bilden eine einheit im Kampfe.
Aus dem Süden weis er wie lange es dauert bis dies gelingt. Nie zuvor hat er sich über dererlei Gedanken gemacht. Nie zuvor ihre Leistung anerkannt. Nie zuvor...ja stolz auf sie gewesen.
Ein Gang folgt auf den nächsten, schier endlos scheinen die Höhlen unter dem Friedhof zu sein, Schritt für Schritt kämpfen sie sich gemeinsam durch die Katakomben dem Licht entgegen. Schon sind sie wieder in der großen Höhle. Der Fackelschein der Gruft fällt schon durch das eingebrochene Gemäuer. Nur wenige Gegner warten auf sie. Nadirah trennt sich von ihm, zerschlägt einige Kisten und Fässer auf der Suche nach Schätzen.
Eine Reihe Explosionen lässt ihn herumfahren. - NADIRAH- schießt es in seine Gedanken. Er sieht noch wie ihr Körper zurückgeschleudert wird. Ohne auf weitere Gegener zu achten hastet er zu ihr. Sie liegt auf dem Boden, vor ihr die noch schwelenden Reste der Fässer und Kisten. Die wucht hatte ich den Armschutz weggerissen, der süßliche Geruch verbrannten Fleisches hängt wie ein schwerer Vorhang in der Luft. Er beugt sich zu ihr hinunter, lässt seine silberne Klinge achtlos neben ihr zu Boden fallen. Eine Phiole nestelt er aus dem Waffengurt, will sie ihr an die Lippen setzen, doch ein Stoß von hinten lässt ihn vornüber kippen. Elendes untotes Pack. Mit einem Hieb erlöst er die gequälte Seele, sucht nach der Phiole. Gierig schluckt sie den gelben Trunk den er ihr an die Lippen hällt. Hektisch wandert sein Blick durch die Höhle. Hier können sie unmöglich bleiben. Schon tauchen weitere Gestalten auf aus welcher dunklen Ecke der Anderswelt sie auch immer wieder hervorkommen mögen.
Ein leises Seufzen kommt über Nadirah´s Lippen als die Phiole am Boden mit leisem klirren zerschellt. Sie müssen hier weg.
Die Klinge wieder auf dem Rücken verstaut nimmt er ihren immernoch recht schlaffen Laib auf seine Arme. Vorbei an den Särgen und Säulen der Gruft bereitet es ihm einiges an Mühe die Leiter zu erklimmen.
Nur raus hier, irgendwohin wo keine Gefahr mehr droht, wo er die nässende Wunde verbinden könnte, ihr etwas Ruhe geben kann.
Mit dem Fuß stößt er die schwere Eisentür auf, sein Blick fällt in den nahen Waldstreifen. Der Schnee knirscht unter seinen Sohlen, er versucht den Ästen auszuweichen die scheinbar nur darauf warten ihm in sein Gesicht zu peitschen.Vorsichtig legt er sie zunächst im Schnee ab, löst dann seinen fellernen Umhang an den ringen der Rüstung, breitet ihn aus. Mit Mühe schiebt sie sich darauf, halb an den Stamm der mächtigen Zeder hinter ihr gelehnt.
Zitternd bewegen sic ihre Lippen. "schschhhht Habeebah" beinahe zärtlich legt er ihr den Zeigefinger auf die Lippen." Du bist in Sicherheit" spricht er beruhigend zu ihr. Doch sollte er diesmal irren.
Ein leisen knacken im Unterholz hinter ihm lässt seinen Kopf herumrucken. Was war das? Dann dasselbe geräusch links von ihm, dann eine leises Schaben, ein Hecheln von der Rechten. Mit zusammengekniffenen Augen blickt er in das vom Mond beschienene Unterholz. Ein Paar gelbe Augen starren ihm entgegen. Wölfe. Natürlich, vom Winter ausgehungerte Wölfe auf der Suche nach leichter Beute, vom Geruch des Blutes der frischen Wunde angelockt. Seine Hand greift zur Klinge auf seinem Rücken, den Blick im Halbkreis das unterholz absuchend. Das Rudel würde sie einkreisen. Wölfe jagen nie allein. Sein blickt wanderte zu Nadirah. Noch nie hatte er einen Wolf getötet. Der wolf war vielleicht das einzige Tier dem er sich verbunden fühlt. Schlau, gerissen und doch nicht feige. Doch was will er gegen 5o der vielleicht gar acht augehungerter Tiere unternehmen? Ein Oder zwei würden seiner KLinge zum Opfer fallen. Aber was ist mit Nadirah...er würde nicht sich selbst und sie schützen können.
Angespannt betrachter er das Unterholz. Dann hinter ihm, ein grauer abgemagerter Wolf durchbricht das Unterholz, lässt Travin in seine Richtung herumfahren.Sofort zieht jener sich zurück. Noch wagen sie nicht beide anzugreifen. Doch wie lange noch? " Hast du Fleisch bei dir?" noch etwas zittrig kommen die Worte über Nadirah´s Lippen. Fleisch?
Er nickt zögernd. Einige Rippchen waren in Wachspapier gewickelt noch in der Umhängetasche. Vielleicht würde das das Rudel ablenken dass sie fliehen könnten.Langsam beugt er sich hhinunter, weiter die Büsche um sie herum im Augen behaltend. "Du bist kräftig genug zum Laufen?" Ein Nicken erhält er als Antwort. Sie hat das Fleisch in seiner Tasche gefunden, wiegt es kkurz in den Händen, wirft es dann ins Unterholz. Ihr Gesicht verzieht sich kurz, ras rosige Fleisch der Verbrennung fällt kurz in sein Blickfeld.
Deutlich ist nun das rascheln mehrerer Gestalten im Unterholz zu hören , gefolgt von grollendem Knurren, zuschnappenden Kiefern, ein markerschütterndes Heulen hallt durch den Wald. Doch Travin und Nadirah eilen bereits durch den Wald wieder zurück zum Friedhof.Wenn sie nur das Gebäude erreichen. Selbst wenn die Wölfe ihre Fährte aufnehmen sollten. durch einen schmalen Türeingang würden sie nicht überrascht werden. dort würde er sie einen nach dem anderen abschlachten. Nochmals blickt er sich um als sie schließlich die schwere Eisentür aufstoßen. Scheinbar haben sie es geschafft.
Erschöpft lehnt sie an der Wand, ihr Arm an ihre Seite gepresst. Höchste Zeit sich der Wunde anzunehmen.
Er ergreift ihr Hangelenkt, streckt ihren Arm aus. Sie versucht ihn zurückzuziehen, doch eisern und unerbittlich ist sein Griff. Es muss sein. Zuviele hat er gesehen die wegen eines abgebrochenen Pfeiles und fehlender versorung vom Fieber dajingerafft worden waren. Das Elixier würde helfen. mit den Zähnen entkort er die Flasche, schüttet deren Inhalt über einen Verband.
So sacht als es mit einer Hand möglich legt er ihn auf die Wunde. Blickt in ihre verhärteten Züge hinauf als er die Enden locker verknotet. Für den Augenblick kann er nicht mehr tun.
Immer wieder nach ihrem Arm schauend erreichen sie die Schenke. Ein recht zerfleddertes Büchlein hat sie schweigend vor ihn gelegt. Auf seine nachfrage hin bedeutet sie ihm darin zu lesen. Einige Namen, die ihm fremd sind, Ereignisse längst vergangeneer Tage. was will sie ihm damit sagen?
Sie spricht von einem Mann, Rashid...es ist als würde ihn dieser Name wieder in eine andere welt katapultieren. Eine Welt mit der er längst abgeschlossen hat. Die Vergangenheit sollte ruhen. Sie sprach weiter, doch kaum etwas von dem waas sie sagt dringt an sein Ohr. Hat sie diesen Weg nicht verlassen? Was beschäftigt sie immernoch so sehr. Im Grunde will er doch eigentlich nur Frieden. Ein Haus und die Felder bestellen, die Bilder der Vergangenheit aus sseinem Kopf verbannen. Doch bald schon würden sie ihn wieder einholen.
"bring mich heim" dringt es schließlich erlösend an sein Ohr.....inständig hofft er von den träumen aus der Vergangenheit verschont zu bleiben.
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Alt 17.04.2006, 16:25
#47
Nadirah Jin Zaykah
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Tagelang hatte sie hin und her überlegt. An den Grenzen war ein guter Ort, doch sollte immer ein Schlupfloch vorhanden sein und dieses Schlupfloch gab es scheinbar nicht, bis heute. Es war erst ein kurzer Gedanke der blitzschnell an Form gewann. Das war es! Sie hatte den Hang in der Schlangenbucht getätigt und mit dem Zeichen signiert. Es dauerte auch nicht lang bis bei Blerd einige Nachrichten lagen. Immer wieder war sie Nachts aufgestanden um diesem Vorhaben nachzugehen. Travin hatte sie auf dem Markt ausfindig gemacht, ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Wie sie diesen Mann liebte. Noch immer lächelnd ging sie auf ihn zu. Fasste seine Hände zog ihn mit sich. Sie war gerade erst bei Blerd gewesen und sein ekelhafter Atem hatte sie am Hals gestreift, als er ihr sagte das neue Nachrichten eingetroffen seien. Ekel machte sich in ihr breit und das Gefühl beschmutzt zu sein. Sie schaute sich im Badehaus schnell um, nur ins Wasser kommen, alles abspühlen. Travin war ihr gefolgt, stand bereits vor ihr, seine Hande an ihrer Taille. "Ich habe einen Aushang gemacht.." Erst war es Stirnrunzeln, dann eine Welle an Fragen, kühl gestellt, lauernd. Nadirah glaubte nicht was sie hörte und sah. Er misstraute ihrem Verstand! Er wartete nur auf einen Fehler. "Das ist Wahnsinn was du da vor hast!" Es mochte Wahnsinn sein was sie vorhatte, doch was er tat war schlimmer als jede Demütigung für sie. Er vertraute ihr nicht, glaubte er wirklich vor ihm stünde ein einfältiges junges Mädchen, das leichtfertig ihr Leben in fremde Hände legte und es dann mit samt anderem Leben auf's Spiel setzte um sich schlussendlich vor der Verantwortung zu drücken? "Du machst also keine Fehler?" Kurz kräuselten sich ihre Lippen, Fehler? Wieder sägten seine Fragen an dem Vertrauen das sie zu ihm gefunden hatte. Sie stand vor ihm, ihre Haut glänzte vom Öl und Yasminduft machte sich in dem Badehaus breit. Er hatte sich bereits angezogen, schien es eilig zu haben. "Wenn du meine Sicht der Dinge nicht hören willst..." Für einen Moment glaubte sie keine Luft zu bekommen. "Deine Sicht der Dinge?" Sie sah ihn ungläubig an, was spielte er für ein Spiel mit ihr? "Alles was du bisher getan hast, ist meinen Verstand in Frage zu stellen, kein Wort von deiner Sicht der Dinge kam über deine Lippen" Sie sprach leise, gedämpft, zu leise um die Wut und Enttäuschung in ihr Ausdruck zu verleihen. Nur ihr Blick mochte bohren. Worte hallten in den gefliesten Räumen wieder. Warum hatte sie es ihm nur gesagt? Weil sie ein Teil seines Lebens sein wollte? Weil sie keine Geheimnisse vor ihm haben wollte? "Ich mache mir doch nur Sorgen,,," Kurz presste sie ihre volle Lippen aufeinander. "Ich werde dir keinen Grund der Sorge mehr geben!" Es war in ihr etwas gebrochen.

"Ich werde dir folgen." Bitter erinnerte sie sich an ihr Versprechen, bitter erinnerte sie sich, wie sie ihm vertraute. Etwas fiel in ihr auseinander, er war nicht jener mehr den sie glaubte zu kennen. Der Weg führte zu Kira, er legte sich auf den Boden, wohl wünschte er zu ruhen, doch nichts konnte sich in ihr beruhigen. "Wünscht du meine Anwesenheit?" Es war eine gefährliche Harmonie, trügerisch. Er blickte sie an. "Immer, so du es auch wünscht." Etwas steif legte sie sich neben ihn, schloss die Augen, doch er versuchte nicht einmal sie anzufassen. Still lag sie neben ihn, wartete bis er ruhte, sein Atem gleichmäßig ging und nichts mehr darauf deutete das er wach wäre. Leise stand sie auf, kleidete sich ebenso still an und verliess das Haus. Nein sie konnte nicht hierbleiben, sie konnte jetzt nicht neben ihm liegen und ihren Gedanken folgen. Gedanken die er verurteilte, welche er in Frage stellte. Ihr Weg führte sie nach Moonglow.

"Störe ich?" Narsieda schüttelte langsam den Kopf. Eigentlich hatte sie Vorgehabt, über das zu reden was sie so verletzt hatte, doch es waren ihre Überlegungen, ihre Pläne über die sie sprach. Was diese betraf, wußte sie das Narsieda die einzige war, die ihr da helfen konnte. Ihr Geist war wach und sie stellte nicht allzuviele Fragen, doch auch in ihrem Gesicht sah sie wie sich Sorge ausbreitete. Narsieda. Sie sprach nicht alles aus was sie dachte, das wußte Nadirah, aber genau dafür war sie ihr in diesem Augenblick dankbar, sie gewährte ihr eine Freiheit die man wohl nur im Süden schätzen lernte. Niemals voher hatte Narsieda versucht ihre Geist zu beeinflussen, sie drehte den Milchkrug in ihrer Hand. Es war selten das sie jenes hier erlebte. Spät verliess sie Moonglow und spät stand sie am Rande der Wüste.

"Djala" der Name kam wie ein Flüstern über ihre Lippen, als sie die Stille der Wüste in sich aufsog. Langsam schlenderte sie am Fels entlang etwas tiefer in die Wüste. Setzte sich schliesslich in den nun Kühlen Sand und lehnte sich an die Steine. Ihr Ellenbogen ruhte auf ihrem angezogenen Bein, ihr Blick ging in die Ferne, als sie den Ruf des Saha's lauschte.
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Geändert von Nadirah Jin Zaykah (17.04.2006 um 18:47 Uhr).
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Alt 12.05.2006, 08:16
#48
Nadirah Jin Zaykah
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Die Zeit verging wie im Flug, doch noch immer war Travin nicht zurück. Immer wieder saß sie abends alleine auf der Terasse und schaute über gen aufgehenden Mond. Es hatte sie soviel verändert. Sie war schon lange nicht mehr die selbe, die sie damals war als sie hier ankam, sie war auch nicht mehr dieselbe Frau die sich zum ersten Mal verliebte. Aber wer war sie jetzt? Ihr Schwert ruhte an diesem Abend in der Ecke vom Balkon, sie hatte es gerade gereinigt und poliert. Eine Aufgabe der sie immer gewissenhaft nachkam. Gut jeder wußte das sie eine Schwertkämpferin war, sicher wussten auch viele, das sie so ihre eigenen "Macken" hat, wie man es hier nennen würde. Auch wußte man das sie ein wenig arg impulsiv war. Sicherlich das war sie immer noch, doch auch Weitsicht entwickelte sich langsam in ihr, sie war auf eine seltsame Art und Weise ruhiger geworden, hatte ihren Frieden gefunden, jetzt in diesem Augenblick und in den vergangenen Tagen. Nadirah ging die letzten Tage in Gedanken noch einmal durch. Sie war eher als Travin von der kurzen Reise zurück gekehrt. Sie hatte sich einige Tage in der Schlangenbucht aufgehalten um Informationen zu sammeln und ihre Ziele neu zu stecken und zu definieren. Es verwunderte sie, als sie an diese Tage zurück dachte. Sie war nicht nur die Saharess gewesen, nein sie war auch einfach nur Nadirah gewesen. "Jin Zaykah.... Wie kann man einer Wüstenblume wie dir nicht jeden Tag ihre Schönheit offenbaren?" Sie hatte ihn lange nicht gesehen gehabt und diesmal war er nicht nur noch ein Rätsel, sie fing an ihn zu verstehen. "Verzeih mir jin Zaykah, doch ich bereue..." Am liebsten hätte sie ihn da in ihre Arme genommen um ihm Trost zu spenden, um ihm zu zeigen, das auch sie für einen kurzen Moment bedauerte. Doch sie ließ es, es war weder der richtige Ort noch wollte sie sich dem Gefühl stellen das sie bekommen würde, wenn sie Travin wieder in die Augen sah. Schlangenbucht - Sie hatte ein relativ langes Gespräch mit Balen Uhlen gehabt, jenen den sie aus so vielen Gesprächen schon fast in und auswendig kannte. Und doch war er anders, nicht ganz so abweisend wie sie erwartet hätte, nicht ganz so lüsternd. Sie wußte das ihre Körpersprache einiges dazu beitrug, doch hätte sie von einem Mann mit Gonocken am Mast mehr erwartet.

Auch als sie heimgekehrt war, haftete der Schatten der Saharess noch immer an ihr. War ein Teil von ihr, ohne das sie auf die Idee kam es zu verbergen. Sie hatte die Bestellungen eingeholt, aufgeräumt und die Möbel verstaut, sie würde jene mit Travin aufstellen, noch immer stand ja die Bestellung bei der Feinschmiedin aus. Nadirah blickte zum sternenklaren Himmel auf. So vieles hatte sich verändert, sie hatte keine Angst mehr, im Gegenteil, die Entschlossenheit zu kämpfen, um ihren Platz im Leben hatte sich in den letzten Jahren erhöht. Bisher hatte sie nie einen Gedanken an die Tatsache verschwendet, das sie für Travin und sich selbst, für ein gemeinsames Leben auch ihr Leben verpfänden würde, es war eine Selbstverständlichkeit. Es war die Aufgabe der Frau, dafür zu sorgen, das das Heim gemütlich und sicher waren. Sicher die Verteidigung an sich übernahm der Mann, doch sie hatte die Festung zu sein. Das gemeinsame Leben, war im Süden wie eine Festung aufgebaut, die Zweisamkeit und Nähe,die Liebe, die Kinder und alle Gemeinsamkeiten, ob Erinnerungen und jetzige Geschehnisse, hatte die Frau zu schützen, der Mann würde diese Festung an sich schützen, auf das alles was das Gemeinsame ausmachte, doppelt geschützt war. Von Außen und Innen. Travin kannte die Sitten gut, doch wollte sie gerne Helfen, sie hatte keine Kinder die ihre Zeit mehr als alles andere in Anspruch nahmen. Die neue Zeit hatte begonnen, das neue Leben. Nadirah stand auf, sie sollte schlafen gehen. Sie legte alte Handtücher weg, räumte noch die letzten Erinnerungen des vergehenden Tages fort um sich dann zu Waschen. Kurz stutzte sie als sie in das Silberbecken mit Wasser blickte. Verwundert betrachtete sie die Frau die ihr entgegenblickte, sie hatte sich auch äußerlich verändert. Ihr Gesicht war weniger hager, ihren Lippen sah man die Weichheit an und der Schimmer ihrer Augen, sprach von Selbstsicherheit. Die Angst, die Hilflosigkeit waren einer Reife gewichen, die den jungen Frauen noch fehlte. Sie war nun 25 Jahre alt, in der Blüte ihrer Jahre. Sie war in einem Alter in dem die Frauen ihrer Heimat, von jedem Mann begehrt wurden. Das Kindliche und die anfangs zarte Unschuld war von ihr Abgefallen wie eine alte Haut. Alles war einer kräftigen Aura gewichen und sie wußte das es sich im Laufe der Zeit noch mehr ausprägen würde. Oft viel es bei werdenden Müttern auf, die von innen anfangen zu strahlen sobald die ersten Strapazen der Schwangerschaft nachließen. Aber auch den Frauen die sich langsam dem Alter neigen müssen, sah man es an den Augen an. Kurz dachte sie an Djala, an ihre dunklen Augen die im Kontrast zu ihrem Schlohweißem Haar standen. Die soviel Wärme, Weisheit und Liebe gaben. Seufzend versanken ihre Finger in der Schale und dem Wasser. Welch Irrsinn, sie hatte Djala immer für eine schöne Frau, trotz ihres Alters gehalten, sich mit ihr zu vergleichen war, als wenn man eine Kröte mit einem prächtigen Drachen verglich, oder einen ungepflegten Esel mit einem Criollo.

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Alt 12.05.2006, 16:07
#49
Nadirah Jin Zaykah
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"Es scheint Jahre herzu sein!" Sie hatte Syda entgegen gelächelt. Es war ein kleines Wunder gewesen. Sie hatten sich sofort wieder verstanden und die arme neue Schankmaid verwirrt. Einerseits bemitleidete sie das junge Ding, es würde noch sehr viel mehr erleben, als den derben Humor den sie mit Syda vorgetragen hat, andererseits machte es einen Heidenspaß. Am Ende des Tages saß sie mit Syda in den Sesseln und in Tigerfelle gekuschelt und unterhielt sich über den Orden. Sie verstand vieles nicht, und manches kam ihr sonderbar fremd vor. Als Syda ging saß sie noch lange weiter im Sessel und schaute gedankenverloren in den Kerzenschein. "Travin wo bleibst du nur?" fragte sie leise in den leeren Raum. Sie war wütend auf ihn gewesen, immer noch sauer, weil er ihr nicht vertraute oder noch schlimmer für dumm hielt, doch auch das war mittlerweile verflogen. Es war seid ihrem wieder treffen alles so kompliziert gewesen und sie fürchtete das es wieder so sein würde. Sie veränderte sich so rasend schnell, wie sollte oder konnte er sie überhaupt noch verstehen.
Müde strich sie mit den Fingern über ihre Stirn als wolle sie die Gedanken wegwischen.

Kira, langsam wurde sie etwas fülliger und man sah ihr an das sie schwanger war. Sie wirkte munter als sie Kira das letzte mal gesehen hatte. Auch wenn sie kaum an die Schwangerschaft gedacht hatte. Es war wie verhext, als Syda da war hatte sie an Kira denken müssen, als Kira da war an Aralia. Aralia, sie würde mit ihr sprechen müssen, eigentlich war sie ein Geschenk des Himmels. Sie konnte keinem so vertrauen wie Aralia. Dennoch langsam müsste sich etwas bewegen, doch die Zeit rannte ihr weg und Kira war schwanger. Sieda... auch sie hatte Nadirah schon lange nicht mehr gesehen.

Sie raffte sich auf und legte sich auf die Felle nieder. Was er wohl gerade macht, an was er wohl denkt? Sie hatte die Augen längst geschlossen doch in Gedanken war sie bei ihm. Es war ein seltsamer Augenblick. Sie hatte sich in den letzten Wochen daran gewöhnt allein zu sein, allein zu schlafen. Es war nicht so, das es ihr vor Sehnsucht schmerzte, eher nahm sie sehr sachlich die Leere an ihrer Seite wahr und bedauerte es. Irgendwann schlief sie ein, sie schlief fest und friedlich.

Am nächsten Morgen stand sie auf, sie war äußerst guter Laune und nahm sich vor heute noch die Feinschmiedin aufzusuchen und endlich das Gespräch mit der Alchemistin aufzunehmen, doch zuerst würde sie im und am Haus einiges zu erledigen haben. Sie füllte einen Eimer mit Wasser und säuberte die neuen Schränke, in einem Wahn von Reinlichkeit fing sie an das ganze Haus zu putzen um dann ihr Pferd ebenso zu striegeln. Sharaja stand in der Frühlingssonne, den Hals gestreckt, die Augen halb zu -dösend- und lies die wohltuende Massage über sich ergehen. Hin und wieder kam ein wohliges grunzen von ihr wenn sie den Hals noch etwas weiter dehnte. Mit einem Lächeln begann Nadirah jeden einzelnen Knoten in Mähne und Schweif mit der Hand zu verlesen. Entfernte selbst an den Beinen die Lehmspritzer und -krusten und striegelte solange bis kein Sandkorn mehr im Fell war. Kurz überlegte sie ob sie die Hufe noch mit Tierfett einreiben sollte, doch beschloss sie erst die Übungen mit Sharaja zu machen.

Die Stute lerne schnell, sie hatte die Imanzäumung auf und ein Zügel hing zu Boden. Sharaja bewegte sich kein Stück, auch als Nadirah sie rief blieb sie noch unschlüssig stehen. Sofort lobte sie das Tier, eher wolle sie selbst sterben, als das Sharaja Gefahr läuft sich den Hals zu brechen. Sie machte weiter, täglich immer wieder die gleichen Dehnübungen. Mit eingedrehter Schulter ging sie alle Gangarten durch, übte die Hinter- und Vorderhanddrehungen, ritt solange bis ihre Stute in allen Gangarten flüssig und locker lief und den Kopf senkte. Sie stieg ab, langsam kam die Zeit, Sharaja die Besonderheiten zu lehren. Sie stand vor der Stute, das Fell war feucht und klebte leicht, doch der Atem ging ruhig. Ihre Stute war gut trainiert, aber der einsetztende Frühling in der Wüste machte ihr mit dem Fell das sie sich im Norden zugelegt hatte zu schaffen. Oft hatte Nadirah gehört, das es den Tieren nicht ganz so gut ging wenn sie ihr Fell wechselten. Sie schmunzelte. "Wenn du wüsstest meine Kleine! Vor 6 Jahren konnte ich nicht mal reiten!" Nadirah hatte sich zwar seit Kindesbeinen um die Tiere in ihrem Stamm gekümmert, doch reiten selbst kam für sie nie in Frage. Erst mit dem strengen Auge von Ebin erlernte sie es auf dem jungen Wüstenhengst. Sie hatte sich damals alles Geprellt und sogar einen Zeh gebrochen, sie wußte nicht wie oft sie in den warmen Sand den sie bis dahin immer für weich gehalten hat gefallen ist und schmerzhaft feststellen musste das er doch nicht so weich war. Immer wieder lobte Nadirah nun ihre Stute wenn jene das Vorderbein von alleine anhob sobald sie mit ihrer Zunge zischte. Das knappe Futter in der Wüste und die Naschhaftigkeit vom Pferd taten ihr übriges. Die Apfelstückchen zwischen den Beinen haltend, stand Nadirah neben ihrer Stute und beobachtete wie Sharaja immer mehr in die Knie ging um an das Apfelstück zu kommen. Heute wollte sie noch schaffen das sich ihr Pferd auf die Knie liess, doch nicht um biegen und brechen. Es vergingen noch Stunden des verspielten lernens ehe Nadirah was aß und sich auf den Weg machte.
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Alt 19.05.2006, 13:21
#50
Travin Yantur
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Langsam durchstreift er die Ruinen des halb verfallenen gehöfts. Noch gut ist ihm der Gesichtsausdruck von Nadirah im Sinn als sie das Skelett des alten Mannes , der scheinbar friedlich in seinem Bett entschlafen war, entdeckte.
Was mochte ihn dazu getrieben haben derart abgelegen sein Dasein in diesem Talkessel zu fristen. Er muss doch gewußt haben dass hinter dem Wasserfall Gefahren lauern die jederzeit hervorkommen könnten. Sein Blick schweift über die halb eingefallene Brücke die Mauerreste und zerschlagenen Möbel um ihn herum.
"Was bei allen Göttern mache ich eigentlich hier?". Irgendetwas muss ihn gerufen haben.
Oder flüchtete er nur weil sie sich in letzter Zeit immer häufiger gestritten hatten?
Er war am morgen erwacht, noch Bevor die noch schwache Frühlingssonne über den Rand der Welt gestiegen war. Er hatte sich aus den Fellen geschält, darauf bedacht sie nicht zu wecken. In den letzten Tagen hatte sie Schmerzen an der Schulter, weigerte sich beharrlich einen Heiler aufzusuchen. Er hätte es wohl nicht anders gemacht, doch wenigstens im Schlaf sollte sie Ruhe finden. Schließlich war er noch im Schutz der Dunkelheit zu diesem Ort aufgebrochen.
Der tief dunkelblaue Himmel über dem Talkessel kündet vom beginnenden Tag. Unschlüssig steht er da in den Ruinen, ein leichter Wind kommt auf, ein Blitz zuckt durch die Dämmerung gefolgt von düsterem Grollen. "Ein Wetterumschwung...elendes Gebirge" denkt er bei sich, presst sich in eine niesche unter der halben Treppe die noch steht, als bereits dicke
Tropfen auf die grauen Steine fallen. Etwas spitzes sticht in seinen Rücken, ein kleines Kästchen wie er bald feststellt. Neugierig öffnet er das Kästchen, ein in Leder eingeschlagenes Pergament befindet sich darin. Das Leder ist brüchig, leise knirscht es als er das Pergament im halbdunkel seiner Niesche aufrollt. Nur mit Mühe gelingt es ihm fast schon verblichene Schrift zu entziffern.

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Es sey deyn Eyd dahs Wissen des Schwertes zu bewahren, dem ehrlichen Kampfe zu stellen,
Gnade dem schwächeren zuteyl werden zu lassen und den herrschsychtigen zu strafen.
Deyne Waffe sey das Schwert , der Kampf, nicht das Wort nicht die Zauberrey.
Deyne Pflicht sey es weyterzugeben und zu wahren.
Fortan sey er eyner der gemeynschaft derer die das Schwert bewahren.
Vom heytigen Tage bis zum ende aller Tage.


*ein schwarzes Siegel in Form eines Schwertes in dessen Wachs ein Band eingelassen ist prangt unten auf dem Pergament*
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Nachdenklich rollt er das Pergament zusammen. Es gibt scheinbar welche die den ehrvollen Kampf schätzen wie er. Oder gab es sie vielleicht nur? Das Pergament war sehr alt, wie es geschrieben ist....Eine längst verschollene Gemeinschaft, Waffenbrüder aus alten Tagen? Als das Schwert und die Ehre noch mehr zählten als alberne Gesetzte und magischer Firlefanz?
Eine weile sitzt er noch dort...Gibt es nicht im Norden noch einzelne Kämpfer
Vielleicht wüßten Sie etwas darüber. Langsam erhebt sich die Sonne über den Rand der schroffen Spitzen des Talkessels. Er macht sich auf den Weg diesem geheimniss nachzugehen, wie von einer fremden Macht geführt lenkt er seine Schritte viele Meilen den Weg entlang, bedacht darauf wen er auf das Dokument anspricht. Doch kaum einer kann ihm mehr als Legenden erzählen die schon zu Zeiten seines Großvaters wohl nicht mehr viel mehr waren als das Geschwätz alter Ammen.
Einighe Wochen hat er nun schon das Land durchstreift, als er am Abend Müde vor der Tür seines Hauses steht, nicht wissend was ihn drinnen erwarten wird.
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Geändert von Travin Yantur (19.05.2006 um 13:24 Uhr).
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