08.08.2006, 11:37 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Die Ankunft in ein neues Leben?! "Die Schönheit der Dinge,lebt in der Seele dessen,der sie betrachtet." flüsterte Karolyn leise in den Wind hinein und sah zum Hafen herüber an welchen das Schiff mit einiger Verspätung gerade angelegt hatte. Wie oft hatte ihr Mutter jenes in den letzten Wochen gesagt?! Und doch wurde Karo nicht wirklich warm mit eben jenem Spruch... was hieß er?
Wollte Mutter ihr damit sagen, sie solle in jedem Übel auch das Gute sehen? Oder aber... dass man selbst schuld wäre würde man nur das Unschöne sehen? Oder... das eigentlich alles schön ist, man müsste es nur mit dem richtigen Augenmerk betrachten?! Was auch immer... Karolyn war bereit einen Neustart zu versuchen. Es zu wagen... wieder Fuß auf jenes Stückchen Land der Erde zu setzen wo sie hier doch ein ganz eigenes Leben angefangen hatte... sie war etwa sechzehn Jahre alt, als sie hier das erste Mal ankam. Jung, rein... offenherzig und vielleicht noch ein wenig kindlich. Doch wenn Karo heute in den Spiegel sah wunderte sie sich gar über ihren eigenen Anblick. Sie war zweifelsohne zu einer zwanzigjährigen Frau herangereift und das Leben hatte sie nun schon gezeichnet. Sie war keinesfalls mehr das unschuldige Landmädchen von damals. Sie hatte in den vier Jahren sehr viel erfahren dürfen... vor allem jene Dinge, die ein Mensch am liebsten umgeht, sind ihr widerfahren. Sie wurde belogen, verraten, überfallen, verletzt.... all jenes hatte ihre Spuhren in ihren schokobraunen Augen hinterlassen... jenes sah sie genau... hm "Oh Karolyn, lasst mich Euch helfen ja?!" Brustus, einer der Seemänner auf dem Schiff schob seinen dicken Bierbauch vor sich her und lächelte Karo erfreut an als jene nickte. Er nahm ihre beiden Taschen in seine Hände und ging hinter ihr den Steg hinab um die Taschen dort wieder abzustellen. Irgendwie hatte Karolyn Brustus lieb gewonnen. Er war ein solch einfacher Mensch. Fast erinnerte er sie an Darok... bloß war Brustus nicht so oft eingeschnappt wie Darok es so gern tat. Brustus schien auch sehr überrascht als die kleine Karo sich an seinen fetten Leib schmiegte und ihm zum Abschied ein Küsschen auf die bärtige Wange drückte. "Danke das ich dich kennenlernen durfte..." wisperte Karo lächelnd, nahm rasch ihre Taschen und humpelte zu ihrem kleinen Bognerlädchen. Es schien alles wie sonst.. außer das es mitlerweile Herbst geworden ist, schien... alles unverändert. Es ist seltsam, wie rasch ein Mensch ersetzt werden konnte. Zwar wird einem immer eingeredet man seie ein Individoum... aber das war nun wirklich nicht der Fall. Die Welt lebt weiter auch wenn einer fortreist oder aber stirbt. Ihr Blick weitete sich einen Moment, als sie die Tür zum Bognerlädchen hinter sich schloss und sich langsam in dem vollgestellten Raum umsah. All die Möbel die im Haus von Neran und ihr waren, standen in dem kleinen Raum herum und schien ihn fast zu ersticken. Sie befeuchtete kurz ihre rosa Lippen und ließ die Taschen einfach neben sich fallen. "Also gut..." murmelte sie leise und zog sich den Mantel aus um ersteinmal aufzuräumen.... sie hiefte den ganzen Tag Dinge in den ersten Stock oder aber eben hinab... verschob Dinge dorthin- oder dahin... es war wirklich wenig Platz in diesem Häuschen um es zum wohnen und eben als Laden zu nutzen! Aber letzendlich war Karolyn zufrieden und sackte auf dem Bett zusammen, einmal tief einatmend. Ein neues Leben begann, dass wusste sie. Und sie wollte es gut machen... sie wollte nachdenken bevor sie sprach, sie wollte sich ein wenig weiterbilden und sie wollte alles dafür tun ihren Kunden gerecht zu werden! Das hatte sie sich fest vorgenommen... außerdem wollte sie alles dafür tun, um keinerlei tiefe Gefühle an sich heran zu lassen... es seie denn sie kamen von einer Freundin. Denn Freundschaften waren etwas anderes als Liebschaften... oder?! "Shaila.." murmelte Karo leis und raffte sich wieder auf um Shaila einen Brief zu schreiben. Die Schrift war ein wenig kraftlos und blass doch wollte sie sich unbedingt sogleich bei ihrer Shaila melden! Allerdings sackte sie gleich nachdem sie den Brief an einem verlässlichen Boten gegeben hatte auf dem Bett zusammen... ihr Oberschenkel pochte, schmerzte... ihre Wangen waren blass und ein wenig eingefallen... doch lagen ihre Augenlider so ruhig geschlossen... die Decke kuschelte sich so wohlwollend an ihren Körper das sie ruhig in das Land der Träume entschwand. |
|||
|
09.08.2006, 14:59 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Die ersten Tage in Britain Mit nachdenklicher Miene hing Karolyns schokobrauner Blick nun schon so lange auf dem Tonbecher vor sich, dass der heiße Tee darinnen schon längst abgekühlt war.
Das leise „Tick... tack.... tick... tack” war das einzige, was die Stille im Raum unterbrach. Ab und zu hörte man allerdings noch etwas.... das Wasser, das schäumend an die Brandung gespühlt wurde. Einige Tropfen landeten ganz sicher auf ihren kleinen Garten.... „Mein kleiner Garten...“ flüsterte Karo und hob wie aus Gedanken gerissen den Blick vom Becher an. Langsam sah sie sich im kleinen Haus um.... das war nun wirklich ihres? Ihres ganz allein?! Fast unangenehm, störrte das Scharren am Boden die Stille als sie ihren Stuhl zurrückschob um sich zu erheben. Langsam streichelte sie über den Vorhang, welchen ihr ihre Mutter noch mitgegeben hatte und durchschritt ihn um in ihrem Schlafzimmer auf das Bett zu krabbeln. Mit nachdenklichem Blick kniete sie sich an dessen Fußende und sah hinaus auf das Meer. Wie hübsch es doch war.... so groß, tief... weit... und vor allem unantastbar! Es war so, wie Karo sein wollte... oder nicht? All das hier hatte sie Shaila zu verdanken.... ihre liebe Shaila. Seufzend schmiss Karolyn sich auf das Bett und hob den Blick zur dunklen Zimmerdecke an um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Sie war nach Yew geeilt... zu Shaila und hatte sie dort auch angefunden. Sie sah mindestens genauso grausam aus, wie Karolyn selbst sich fühlte... seit so vielen Monaten. Shaila erzählte ihrer Freundin, dass sie nun dem Orden gehörte... und mit Demut dort Dienst leisten müsse. Und alles nur wegen... einer fremden Frau?! Karolyn verstand das alles nicht so richtig, doch bohrte sie auch nicht nach. Sie versicherte ihrer Freundin immer für sie da zu sein... versuchte ihr so gut es eben möglich war Mut zuzusprechen. Doch sie konnte Shaila nur zu gut verstehen wenn sie sagte, lieber tot als gefangen... Shaila war ein großer Freigeist... die der Reliogion von sich selbst folgte. Und Karolyn verspührte angst... angst, dass Shaila sich nicht für die Zeit unterordnen konnte... Dinge der Templer in frage stellte... oder sonst irgendetwas tat, was ihr nicht gut bekommen würde! Doch die positive Kraft die noch in dem dünnen Körper von Karolyn lebte schnenkte sie ganz Shaila und sie hatte letzendlich das Gefühl, ihrer Freundin wirklich geholfen zu haben. Schon nach einigen Stunden des Trauerredens... den zusprechens wie schlecht die Welt doch war... widmeten sich die beiden Frauen anderen Themen. Karolyn berichtete davon, dass sie nun im kleinen Lädchen lebte und dass sie sich schon ein kleines Haus am Meer ausgesucht hätte wo sie wohnen mag. Es war wirklich nicht groß!!! Aber... es war ihr von Anhieb so sympatisch, dass es einfach passte! Shaila sah sich das Haus neugierig an und war scheinbar dankbar ein wenig abgelenkt zu werden... und Karolyn fand Gold. Shaila bestand darauf, dass Karolyn es als „gefunden“ ansieht. Weder als geliehen, noch als geschenkt! Es war gefunden.... denn Geld zerstört nur eine Freundschaft, so tat sie kund. Natürlich verspührte Karo in dem Moment einen unangenehmen Druck in der Magengegend... sie konnte ihre Freundin doch nicht so... so ausnehmen! Doch Shaila duldete keine Widerrede. Und so konnte Karolyn sich das kleine Häuschen kaufen.... ihr kleines Reich... für sich ganz allein! Wobei... das Alleinsein... war das nicht immer das wovor sie sich immer am meisten gefürchtet hatte?! Leis seufzend wälzte Karolyn sich auf die andere Seite und schloss ihre Augen einmal tief einatmend. Jetzt nur nicht wieder weinen... dachte sie innerlich und drückte ihre Augen einen Moment feste zusammen. Nein sie würde nicht wieder beginnen zu weinen... denn sie konnte so schlecht aufhören, fing sie nur einmal damit an!!! Sie hatte einen Aushang aufgehängt welcher besagte, dass ihr Laden wie offen war... und sie hatte gleich zwei neue Kunden bekommen. Einmal war es ein recht... reservierter Mann in rot gekleidet und einmal die kleine Sianne. Oder eher... Siannes’s Freund. Denn Sianne war verliebt und immer wieder stach es Karo in das Herz wenn sie in Siannes... vor Verliebtheit strahlenden Augen sah! Sie gönnte ihr alles Glück der Welt, natürlich! Aber.... es war schwer, sich aus dem Herzen zu freuen... hatte man selbst doch gerade erfahren das Liebe genauso vergänglich war, wie... alles! Doch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen.... zeigte Sianne ihr kleines neues Haus und Sianne zeigte ihr ihr neues... großes Haus! Karolyn kam aus dem Staunen gar nicht heraus. So ein großes Haus... mit solch teueren Möbeln... und solch edlen Anbauten....! Verdiente man denn so viel bei der Garde?!.... „Neran liegt im Heilerhaus... er wurde mit Dolchen angegriffen“ Karo drückte sich das Kissen über das Gesicht als der Satz in ihrem inneren Ohr entlanghallte. Warum hatte Sianne ihr das denn nur erzählt?! Sicher... Karolyn war sich bewusste, dass sie ihm früher oder später sehen würde... aber... wenn sie es sich recht überlegte wollte sie das gar nicht!... Wie sollte sie sich schon verhalten...? „In letzter Zeit hat er sich eh verändert....“ hatte Sianne weitergesagt als würde sie denken, jenes würde Karolyn beruhigen. Doch tat es das nicht.... Themawechsel war da genau das Richtige! Nunja, nun war Karolyn hier... in der Stadt in der sie ihr Leben wieder aus dem Loch hiefen wollte... und sie hatte doch gemerkt, sie war nicht allein. Sie hatte liebe Freunde, die sie mochte... und die Karolyn mochten. Sie hatte ihren kleinen Laden und nun ihr kleines Häuschen. Es würde schon weitergehen... irgendwie! |
|||
|
10.08.2006, 10:55 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Ein Kunde? Nein.... Hirion! Und doch drehte Karolyn sich langsam um und sah in die Richtung in die Hirion entschwanden war. Doch sah sie nichts mehr! Nichteinmal ein Buschrascheln verriet, dass er eben doch im wäldlichen Gebiet entschwunden war.
Wie seltsam das Leben doch war.... Kurz schüttelte Karolyn im humpeligen gehen ihr Haupt, wobei der hohe Pferdeschwanz wie bei jeder Kopfbewegung einw enig schaukelte. Es war irgendwie nicht zu glauben... doch hatte sie gestern das erste Mal so geweint, dass es wirklich befreiend war....! Im Laden angekommen hätte sie eignetlich arbeiten müssen. Doch kuschelte sie sich lieber in ihren warmen Wintermantel, seitdem sie so abgenommen hatte frohr sie noch früher als sonst schon, und setzte sich auf die Bank auf ihrem Balkon. Eine Taube setzte sich auf die Brüstung des Balkones und schiss eine weiße kleine Pfütze hinab... sicherlich direkt vor ihre Tür. Ein Lächeln ließ Karolyn gleich ein wenig freundlicher aussehen... wenn da nun wer stand?! Doch weder ein erschricktes Kreischen noch ein wildes Fluchen war zu hören. Mit fast zufriedener Miene schloss Karolyn ihre Augen und lehnte auch den Hinterkopf an die Holzwand hinter sich. Hirion... ein.... wie hatte sie gesagt?! Ein schöner Mensch von innen, von Außen und drum herum! Und das hatte sie nicht so daher gesagt... er war ein unheimlich "schöner" Mensch in vielerlei Hinsicht. Er war ein Mann... der Karolyn ein Lächeln gestohlen hatte. Dann das zweite, das dritte Mal... er war ein Mann, den Karolyn zu schätzen wusste... dem sie helfen wusste!!! Und dabei kannte sie ihn kaum. Und doch... gestern in ihrem Haus waren sie sich so nahe. So nahe, dass sie keine angst hatte vor ihm Tränen zu vergießen. So nahe, dass auch er nicht diese Angst verspührte. Alle beide erzählten von ihrem Leid. Er seie ein Träumer... ein Träumer der allerdings aufgehört habe zu hoffen das jene Träume sich erfüllen würden. Und Karolyn? Sie war ein traumloser Mensch geworden... hatte sie doch angst aufgrund der Träume wieder so herzzerreißend verletzt zu werden. Weder eine Umarmung... noch sonst irgendwelche körperlichen Zeichen verrieten, dass die beiden... scheinbar geschundenen Seelen sich in dem Moment so unheimlich nahe waren, als er ihr zuflüsterte das sie ihm geholfen habe... aus dem einfachen Grund da sie sich ihm offenbart hatte und er das Gefühl hatte gebraucht zu werden... das es nun etwas gab, dass sich lohnen würde aus den Traumwelten zu entschwinden... "Schenke mir einen Traum... für heut Nacht ja?" hatte Karolyn leise geflüstert und die Augen ruhig geschlossen... und er? Er erzählte ihr eine schöne Geschichte... wie es seie ein Teil vom Meer zu sein. Wem man begegnete... mit was man spielte... das man eine perfekte Einheit mit dem Rest des Meeres abgebe doch... war Karolyn schon lange eingeschlafen. Sie hatte sich so warm gefühlt... und hatte fast das Gefühl gehabt seine Aura würde ihre in den Arm nehmen und trösten. Am nächsten morgen wachte sie vor Hirion auf. Er lag noch mit voller Bekleidung, selbst den Stiefeln neben ihr im Bett und hatte die Augen ruhig geschlossen und atmete immer wieder gleichmäßig ein und wieder aus. Ein Lächeln schlich sich auf Karolyns Lippen als sie ihn da so liegen sah... mit dem Rückseite an der Hauswand angelehnt.. so das er auf der Seite zu ihr gedreht lag. Ein Arm zur Stütze unter seinem Kopf... der andere lag auf seiner Seite. So leis wie eben möglich hatte Karolyn sich erhoben... sich ein wenig frisch gemacht und Frühstück vorbereitet das die beiden auch zu sich genommen hatten. Es war seltsam... überhaupt nicht gezwungen oder unangenehm mit ihm dort zu frühstücken. Sie hatte weder das Gefühl in eine Verantwortung gerutscht zu sein noch... ihm irgendeine wirkliche Verantwortung aufgehalst zu haben. Er war ein freier Waldläufer der die Menschen an sich scheute... und sie war eine einfache Bognerin die sich vorgenommen hatte ihr eigenes Leben zu leben. So verabschiedete er sich mit einem etwas schüchternen Lächeln und verschwand in der wäldlichen Gegend hinter Karolyns Haus. Mit einem Flattergeräusch wurde Karo aus ihren Erinnerungen gerissen landete doch nun auch noch eine andere Taube auf ihrem Balkon. Ruhig verschränkte sie die Arme unter der Brust und sah den Tauben zu wie sie hin und hertapsten.... |
|||
|
14.08.2006, 12:31 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Ein Abend unter Freunden Die Zungenspitze von Karolyn strich immer wieder langsam ihre Unterlippe entlang. So wie sie es immer tat, wenn Karolyn sich anstrengte.
Mit viel Feingefühl stubste sie einen Samenkorn nach den anderen in die dafür ausgebuddelten kleinen Löcher und schloss jene mit Erde. "Na ob das was wird...?" wisperte sie leis zu sich selbst und wischte sich die erdbeschmierten Handinnenflächen an der Schürze ab, die sie trug. Jetzt wo sie einen kleinen Garten hatte, hat sie beschlossen auch etwas anzupflanzen. Und sie hatte beschlossen mit Kürbissen anzufangen. Das wurde ihr geraten... doch trotzdem war sie ein wenig skeptisch. Ob da nun wirklich was wachsen würde?! Im Schneidersitz sitzen betrachtete Karolyn das Wasser das sich kleine Wege über der Erde suchte bevor es letzendlich versickerte... "Schön wachsen!" flüsterte sie der Erde aufmunternd zu und lächelte ein wenig gedankenversunken. Wie schön der Tag zuvor war.... Zuerst hatte sie viel Zeit mit ihrer lieben Shaila verbracht. Sie hatte gekocht... das erste Mal so richtig gekocht in ihrer neuen Küche!!! Und es hatte sogar geschmeckt was Karolyn fast verwunderte. Die beiden Frauen haben viel geredet über jenes und solches.... dann hatte es geklopft. Aimina! Die kleine, herzliche Aimina stand da vollkommen schwarz gekleidet vor ihrer Tür. Irgendwie stand ihr die dunkle Kleidung doch machte sie aus ihr eine ganz andere Frau als Karolyn sie kannte! Feste nahm sie Mina in den Arm. Nicht nur weil sie sie vermisst hatte, sondern auch weil sie irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte... Sie hatte ihr keinen einzigen Brief geschrieben um zu erklären warum sie nicht mehr da war.... schande! Doch Mina schien ihr zu verzeihen nachdem Karolyn ihr erzählt hatte warum sie so rasch abgereist war. Mina stichelte ein klein wenig, dass Karo ja bereits einen neuen Verehrer hatte. Karo drehte sich der Magen um als sie jenes hörte. Eigentlich konnte es ja nur Hirion sein!.... Immerhin war er der einzige, den sie an sich heran gelassen hatte.... doch wollte sie das nicht!!! Sie wachte immernoch Nacht für Nacht auf, da sie von Neran träumte. Sie hatte immernoch einen Kloß im Hals wenn sie etwas aß... es hatte seinen Grund warum Karolyn eigentlich nur noch Haut und Knochen war! Und die einzige die jenen Hilferuf verstand war... ihre Mama-Chana welche einige Minuten später unheimlich überraschend eintraf. Es war schön ihren Geruch in der Nase zu haben. Chana hatte einen ganz eigenen... positiven Geruch- so fand Karo. Es war eben so, dass sie sich ganz sicher war, Chana würde auf sie aufpassen egal was war. Die beiden hatten sich lang nicht mehr gesehen aber... scheinbar hatte das die Beziehung der beiden Frauen zueinander nicht zerstört. Im Gegenteil! Sie schien so vertraut wie eh und je. Und macht das nicht eigentlich einen wahren Freund aus? Das die Entferung überhaupt kein problem für die beiden Seelen ist, sich einfach... zu lieben? Chana wusch Karolyn ersteinmal den Kopf. Was ihr denn einfällt wegen solch einem Mann soetwas mit sich zu machen! Sie räumte ein, dass sie Karolyn verstand... sie selbst hatte das gleiche durchgemacht, doch musste Karolyn weiterleben. Chana war allerdings beruhigt, als Karolyn ihr zeigte das sie aß... es dauerte eben seine Zeit bis sie zunahm! Früher konnte sie essen was sie wollte.... so viel und so fettig sie war immer schlank gewesen. Von daher hatte Karo fast ein wenig angst so dürr zu bleiben... doch aß sie für die letzten Verhältnisse recht viel! Hirion tauchte auch auf... und Karolyn schnappte ihn sich gleich um ihn zu bitten sich nicht in sie zu verlieben! Das durfte er einfach nicht!!! Irgendwie piekste es dabei in ihrem Herzen, doch musste er einfach... ihr Freund bleiben. Nicht wer, der... mehr von ihr wollte. Denn dafür war sie nicht bereit. Sie selbst ging eh davon aus, dass sie nie mehr dazu bereit sein würde! Doch... sag niemals nie... hatte ihr Vater immer gesagt und seiner kleinen Karo an die Stubsnase getipst wenn sie wieder schmollig "Niemals!" gerufen hatte, sollte sie irgendwas machen wozu sie schlicht keine Lust hatte... Hirion schien sie zu verstehen... mit seinen schüchternen und doch weisen Charme gab er Karolyn zu verstehen das sie keine Angst haben müsste. Solang sie immer ehrlich zu ihm war... wie eben zu jenem Moment, würde nie etwas passieren. Sie würden Freunde bleiben. Nach und nach verabschiedete sich ihr Besuch. Zuletzt ging Hirion nachdem sie einige Stunden auf der Hängematte sitzend geredet hatten. Karo hatte ihm angeboten in der kalten Zeit, welche eindeutig auf sie zusteuerte, bei ihr im Haus zu schlafen. Sie hatte nun einen Kamin und das Haus war nun sicherlich auf im Winter angenehm warm! Er nahm dankend an... Und nun war er sicherlich wieder irgendwo im Wald. Sammerlte die verschiedensten Kräuter... jagde die verschiedensten Tiere oder genoss einfach seine Freiheit? "Ihr müsst wachsehn hm?" flüsterte Karo nochmal der Erde zu und erhob sie ein wenig humpelig um sich zu ihrem Laden aufzumachen... es wartete noch einiges an Arbeit! |
|||
|
15.08.2006, 13:01 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Tod.... Immer wieder spühlte Karolyn sich Wasser ins Gesicht. Wann würde das Brennen endlich aufhören?! Sie hatte das Gefühl sie müsste sich ihre Augen auskratzen das sie nicht mehr brannten, pochten... einfach schmerzten!
Sie konnte nicht mehr weinen... soviel wie in den letzten Monaten hatte sie noch nie geweint und sie hoffte inständig, dass sie nie wieder so viel weinen würde...im gesammten Leben nicht! Fast ängstlich betrachtete Karo ihr Spiegelbild im Wasser der Waschschale. Ihre Wangenknochen waren weit hervorgetreteten... "Weh..." wisperte sie leis und betastete ihr Gesicht langsam. Sie sollte mehr auf sich achten... hatte Neran gesagt, als er am gestrigen abend geklopft hatte um mit ihr zu reden. Zuerst blieb Karo's Herz einfach stehen weil er vor ihr stand... doch begann es durch seine Worte gar nicht mehr zu schlagen. Shaila wurde schändlich ermordet... schlimm zugerichtet war sie. Tot.... nie mehr da... ihre Shaila! Wieder liefen heiße Tränen aus ihren schmerzenden Augen und sie vergrub ihr Gesicht schluchzend in ihren schlanken Händen. Shaila war doch in der letzten Zeit alles für Karolyn gewesen. Aus der Liebe zu Shaila hin war Karolyn wiedergekehrt... sie hatte ihrer Freundin versprochen auf sie acht zu geben. Aufzupassen das ihr niemand weh tat...ihr die Seele klaute, wovor Shaila doch solche Angst hatte! Und nun war sie übel zugerichtet worden.... warum betonte Neran das nur zweimal im Gespräch?! Wollte er ihr Salz in die Wunde reiben die er mit seinen Worten durch ihr Herz gerissen hatte?! Sie war ihm dankbar das er es ihr gesagt hatte aber... aber so?! Schluchzend wischte Karo sich immer wieder die Tränen von den Wangen und merkte wie sich ihr Magen umdrehte. Wann würde sie sich endlich übergeben?! Dieses dauerhafte Übelkeitsgefühl brachte sie nochmal um!!! Einzig und allein Hirion hatte sie im Arm gehalten und ihr irgendwie... durch seine bloße Anwesenheit Stärke geschenkt. Er hielt sie im Arm und sie weinte.... sie weinte sich einfach aus. All ihr Leid das in ihrem kleinen Herzen loderte schluchzte sie hinaus. Beider drückten sich dicht aneinander als wollten sie sich nie wieder loslassen... Karolyn schlief an jenem abend in einen traumlosen Schlaf. Doch immer wieder wachte sie zuckend auf und Hirion... Hirion hielt sie immer wieder im Arm, streichelte ihr beruhigend das Haar und flüsterte ihr liebe Worte zu... so das Karo sich wieder beruhigte. Er war ihr Fels... und der Fisch der sie kitzelte.... Er würde auf sie acht geben... er würde ihr helfen über den mit größten Verlust in ihrem Leben hinweg zu kommen. Er würde ihr Halt geben.. und hoffentlich ein wenig Stärke... "Shaila... ich werd' dich ewig lieben.... " flüsterte Karo schluchzend in die Leere und begann wieder jämmerlich zu weinen.... |
|||
|
17.08.2006, 10:18 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Ein ganz normaler Tag? Ganz leise schlich Karolyn sich nach diesem lange Tage... und der langen, schlaflosen Nacht in ihr Schlafzimmer. Hirion lag im Bett und atmete ein wenig stockend ein und aus... seine Nase war ganz rot vom Schnupfen und auch seine Wangen waren ein wenig rosa.
Hat er etwa fieber? Nachdem Karolyn sich ihr Nachthemd übergezogen hatte krabbelte sie langsam auf das breite Bett und legte vorsichtig eine Hand an seine Stirn. Sie war wohlig warm... aber nicht fieberheiß. Als sie sich hinlegte rechte er sich ein wenig und schmatze als würde er einen leckeren Kuchen erwarten. Unter einem lieben Lächeln beobachtete sie Hirion... und streichelte ihm sanft mit den Fingerkuppen des Zeige- und Mittelfingers über die Unterlippe. Hatte sie ihn wirklich geküsst...? Eine angenehme Wärme legte sich auf ihre Wangen als sie nur daran dachte und ein wohliges Kribbeln durchfuhr ihren Bauch... doch das wollte sie doch eigentlich gar nicht! Rasch drehte sie sich auf die Seite, mit dem Rücken zu Hirion gedreht und schloss ihre Augen einen ganzen Moment lang. Konnte man solche Gefühle denn lang unterdrücken?.... Sie würde es versuchen!!! Karo schloss langsam ihre Augen und atmete einmal ein wenig tiefer ein. Sie hatte heut eine Rhodena kennen gelernt... eine sehr liebe, junge Frau. Sie und Karolyn haben sich seltsamerweise sehr schnell getraut... und beide haben sich über ihren Kummer bei der jeweils anderen ausgesprochen. Dena hatte ihren besten Freund verloren... und einen seltsamen Brief erhalten. In jenem stand, dass sie in die Schlangenbucht gehen sollte... dort sollte sie einem Mann eine Nachricht übergeben welche besagt... das eine Frau die Anführerin von irgendwas war... Karo klatschte sich kurz an die Stirn. Warum nur hatte sie so ein Rieselhirn?!... Sie hatte den Namen der Frau nun schon vergessen! Karolyn riet Dena das sie zur Garde gehen sollte. Nicht nur um ihre Seele zu entlasten sondern auch, weil zwei Morde so rasch hintereinander geschehen waren. Geht ein Mörder herum....?! Es war schön Bolwen wiederzusehen. Er war so... so hübsch und doch so... schwach irgendwie. Das hätte sicherlich niemand gesehen, doch konnte Karo in seinen Augen sehen, das irgendwas nicht stimmte! Zuerst erzählte Dena Bolwen ihre Geschichte... mit allen Einzelheiten und er nahm es mit seinem ernsten Blich auf. Fragte hier und dort nach... Dann endlich kamen sie auf Shaila zu sprechen. Karolyn erzählte ihm alles, was er fragte und sie noch wusste! Und letzendlich beschrieb sie nach einer Stunde des sprechens Aimina... er fragte immer mehr nach und sie erzählte immer mehr Einzelheiten.... sie verdachten Aimina...! Karolyns Herz blieb einen Moment lang stehen... doch würde das Aiminas "Wandel" erklären... lief sie nun ja nur noch in schwarz herum und war bei weitem nicht so aufgeweckt und fröhlich wie zu dem Moment als Karolyn das Land verließ.... Dann, als Bolwen und Karolyn alleine waren, erzählte er ihr sogleich von seinen Problemen... oder eher von den Problemen die Melina hat. Sie fühlt sich allein... scheinbar für nichts zu gebrauchen.... und zuerst tat es Karolyn irgendwie nichtmal leis. Sie erklärte Bolwen so zaghaft wie es eben ging, dass Melina in der Vergangenheit viel herumgelästert hatte... und sie wusste, dass eben deshalb sich einige Freunde abgewand haben. Doch mochte Karo Melina... sie hatte ein wenig angst ihr etwas "wichtiges" zu sagen...aus dem einfachen Grund das Karo angst hatte, Melina würde es wem weitersagen... doch gefiel ihr der Gedanken gar nicht, dass Bolwen darunter leidete... das Melina damit drohte abzureisen... mit der Kleinen... das würde die Familie doch kaput machen! Also entschloss Karo... Melina zu sich einzuladen. Sie würde auch ihr versuchen zu erklären was... was der Grund dafür war, das einige sich abgewandt haben... sie hoffte nur, dass sie es über das Herz bekam! Seufzend drehte Karolyn sich wieder zu Hirion der noch immer ruhig vor sich hinschnorchelte und rutschte näher... und er? Er schloss sie langsam in seine Arme und kuschelte dein Kinn an ihre Stirn... Tief einatmend schloss Karo ihre Augen wieder und dachte daran das bald die Trauerfeier für Shaila statt finden wird. Sie wollte Shaila einen Baum pflanzen... Shaila war doch immer so unendlich naturverbunden... liebte die Wälder, das Leben!... Da war ein junger Baum, vielleicht ein paar Blumen genau das richtige um ihrer lieben Freundin zu gedenken....! Felia Kort... Felia... die Geliebte von Shaila würde sie begleiten und ihrerseits abschied nehmen können, jene Gelegenheit wollte Karolyn ihr unbedingt geben! Abschied nehmen war etwas wichtiges... denn nur wenn man abgeschlossen hatte konnte man etwas Neues anfangen.... Mit schmusig geschlossenen Augen kuschelte sich Karolyn an den schlafenden Hirion und versuchte ein wenig schlaf zu finden... |
|||
|
23.08.2006, 16:29 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Steht nicht weinend an meinem Grab Zufrieden lächelnd betrachtete Karolyn Hirion der mit verwuscheltem Haar neben ihr im Bett lag. Er hatte ganz rote Wangen... und auch ihr war heiß! Es war schon etwas Besonderes einen Kamin im Schlafraum zu haben. Er sendeste die ganze Nacht angenehme Wärme aus die sie einzulullen schien!
Mit einem zufriedenem Seufzen legte Karolyn sich auf den Rücken und betrachtete die Decke über welche die Anfänge des Morgenlichtes krochen. Was wohl nach dem Tode war...? Konnte Shaila sie sehen, sie verstehen... würde sie noch irgendwie am Leben teilhaben können?... Oder war sie einfach weg?! Verschwunden?! Oder... neu gebohren?! Was auch immer.... Karolyn wusste, dass sie nicht weinen durfte... "Steht nicht weinend an meinem Grabe" hatte Karolyn in Shailas Grabstein gravieren lassen. Sie wusste, Shaila hätte Karolyn und all die anderen Lieben nicht gern weinen gesehen. Und schon gar nicht wegen ihr! Mit nachdenklichem Ausdruck erhob Karo sich, zog sich ihren Morgenmantel um den schlanken Körper und setzte sich, nachdem sie sich einen Tee gemacht hatte, an den Esstisch einen kleinen Zettel ausfaltend. Steht nicht weinend an meinem Grab Ich lieg nicht hier in tiefem Schlaf Ich bin der Wind, der immer weht Die Sonne, die hoch am Himmel steht Der Regen, der auf dich fällt Der Mond, der deine Nacht erhellt Ich bin die schöne Zeit, in der wir eintauchten Die Träume, die wir aneinander verbrauchten Die Tage, die wir zusammen verbrachten Die Nächte, die wir zu Tagen machten Die Freude, die aus deinen Augen spricht Die Worte, hier in diesem Gedicht Ich bin die Freundin, die immer zu dir steht Die dir manchmal zeigt wie's weitergeht Ich bin das Feuer, das stets in dir brennt Bin die, die dich tief drinnen kennt Ich bin im Herz - ich geh nie fort Ihr seid mein Himmel - er ist kein Ort Steht nicht weinend an meinem Grab Ich lieg nicht dort, weil ich nie starb Immer wieder huschten ihre schokobraunen Augen über das Gekritzel... denn Karolyn hatte es in ihrer Trauer geschrieben. In Trauer... Angst und hilflosigkeit. Fast sanft streichelte sie über eine getrocknete Träne, welche durch einen Kleckst verraten wurde. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und Karo schloss einen Moment die Augen. Vielleicht war Shaila doch noch da... da bei ihr, im Herzen... so wie es dort steht!.. Wie sonst hätte sie in ihrer Verzweiflung solche Worte finden können?!.... Hatte Shaila durch sie gesprochen? Die Beerdigung war... seltsam gewesen. So viele Menschen saßen in der Kirche die bedrückt dreinsahen... sogar weinten! Und Karolyn kannte jene Menschen nichteinmal... Scheinbar hatte Shaila wirklich viele Freunde gehabt... und vielen Menschen fehlt sie nun... Kurz hob Karolyn den Blick als ein Geräusch aus dem Schlafzimmer kam. War Hirion aufgewacht....? Sie... war nun mit ihm zusammen hm? Mit verliebten Blick besah Karolyn sich gedankenversunken ihre Handlinien der rechten Hand. Was das Leben alles so mit sich brachte?! Vor einigen Wochen noch hatte sie den Männern mit alles Kraft abgeschworen. Hatte sich ihr Häuschen gekauft mit dem festen Willen das sie ewgilich dort allein wohnen würde! Doch... dann kam Hirion und er war so anders als all die anderen Männer...! Zwar hatte sie versucht dagegen anzukämpfen ihn mehr zu mögen... als mögen. Ihn mehr lieb zu haben als... lieb haben. Ihn zu lieben?!... Aber auch sie hatte gemerkt, dass jenes unsinnig ist.... schmerzlich und falsch! Immer wenn sie in seine klaren Augen sah, verlohr sie sich... fühlte sich zu Haus und glücklich. "Muss mich ja nicht verloben..." murmelte Karo leis zu sich, nachdem sie den letzten Schluck Tee getrunken hatte. Eher um ihr eigentliches Vorhaben nicht ganz fortzuwerfen... sie wollte nie wieder so verletzlich sein!.... Doch war sie das nicht schon? |
|||
|
18.09.2006, 07:30 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Der Winter legt sich über den Herbst
Mit roter Nase und auch roten Wangen, vor Kälte, hatte Karolyn sich in dicken Winterklamotten auf die Hängematte gesetzt. Jenes war zwar eisigkalt, etwas feucht und alles andere als gemütlich, doch das war ihr egal! Sie wollte einen Moment für sich allein sein und Hirion schien jenes zu verstehen... denn war er darinnen geblieben nachdem sie ihm einen Kuss gegeben hatte und meinte, sie wolle ein wenig allein im Garten sein. Er hatte nicht gefragt warum... er ließ ihr einfach ein wenig Zeit für sich. Karolyn stülpte sich langsam die dicke Wintermütze auf und zog sie sich so weit hinab, dass ihre ganze Stirn und auch die Ohren bedeckt waren. Früh war der Winter dieses Jahr eingebrochen... eigentlich wirklich viel zu früh! Es war gerade Herbst, da fiel bereits der erste Schnee. Doch hatten sie ja ein kuschelig warmes Haus... mit einem Kamin im Schlafzimmer so das sie immer einen Ort zum Aufwärmen hatte. Kurz holte Karolyn tiefer Luft, als sich eine kleine Schneeflocke auf ihre Nasenspitze setzte, jene beim Schmilzen ein wenig kühlte und letzendlich verschwunden war. Karolyn machte sich Sorgen... ausnahmsweise mal nicht um sich selbst. Auch nicht um Hirion... Ihnen beiden ging es gut!!! Doch machte Karolyn sich Sorgen über Janaea. Ihre liebe Cousine, welche Karolyn doch immer für so unendlich stark gehalten hatte. Ein Mensch, den nicht so leicht etwas aus der Bahn werfen würde. Doch war das leider anders. Karolyn hatte vor einigen Tagen einen Brief vom Kloster bekommen. Janaea sei bei ihnen... doch stand nicht wirklich weiteres dabei. Kurz schnürte sich Karo's Kehle zu. Wusste sie doch, dass Janaea nur Frauen lieben konnte... und wusste sie auch, dass jenes Sünde war! Doch war es weitaus schlimmer... Jana hatte einen Selbstmordversuch hinter sich und nur ein Templer hatte sie vorm Schlimmsten verwart. Einen Selbstmordversuch... Karolyn strich es kalt die Arme hoch und wieder hinab. Sie selbst hatte wirklich schon einiges erlebt... auch viel Schlechtes doch war es ihr nie in den Sinn gekommen ihrem Leben ein Ende zu setzen.... nie! Wie verzweifelt musste Jana nun also gewesen sein um solch ein Vorhaben... in die Tat durchzusetzen. Karolyn wusste, dass Janaea in Rhodena verliebt war. Karolyn wusste, dass Rhodena es nicht war- sie wollte eben nur Freundschaft. Karolyn kannte ihre Cousine... sie wusste, dass sie die Hoffnung nicht aufgeben würde- gab es irgendwelche Zeichen. Karolyn wusste nun auch, dass die beiden Frauen sich gemeinsam ein Haus gekauft hatten wo wohl Janaea ungefragt mehr als die Hälfte an Gold dazugab. Karolyn wusste nun auch, dass Rhodena verliebt war- in einen Mann... jenes wusste auch Janaea. Vielleicht war es einfach so, dass Jana's Welt zerbrochen ist.. die kleine Welt, welche sie mit Dena aufbauen wollte. Welche Dena so aber nicht wollte, was man ihr auch nicht vorwerfen kann. Es ist egal ob Mann und Frau... Frau und Frau... oder Mann und Mann... Karolyn war der festen Meinung das man Liebe nicht erzwingen kann. Oder wie manche behaupteten- man könne sie erlernen einem Menschen gegenüber. Von daher war sie Rhodena keinesfalls böse. Gut, man hätte das mit dem Gold- dem Haus anders machen sollen... denn nun saß Jana auf der Straße, da ihr Gold ja im Hause steckt des Rhodena bewohnt.... Doch hatte Karolyn da eh einen anderen Plan. Sie würde sich mit Hirion ein größeres Haus kaufen. Ein schön großes... und an an das Meer setzen... am Besten in der Nähe von Britain! Dort würde Jana ersteinmal wohnen können. Bis sie genug Gold für ein eigenes Reich hat. Leis seufzend erhob Karo sich von der leicht schaukelnden Hängematte und strich sich kurz das offene Haar hinter beide Ohren. Es hatte begonnen stärker zu schnein- es war kalt und sie sehnte sich nach ihrem Hirion der sie sicherlich schön kuschelig warm empfangen würde. Es war seltsam- aber Karolyn hatte das Gefühl mit solch schwerliegenden Problemen weitaus besser umgehen zu können als jemals zuvor. Sie wusste, dass sie Menschen hatte die sie liebten! Sie wusste, dass eben solche Menschen einem Kraft geben konnten!... Die man sich einfach holen konnte! Man musste sich nur öffnen- eben nicht verschließen und davonlaufen wie sie es schonmal getan hatte. Mit einem verträumten Lächeln schloss Karo das Gartentor hinter sich und ging in ihr kleines Häuschen... wo Hirion schon mit einer warmen Suppe auf sie wartete. |
|||
|
24.09.2006, 11:17 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Auf Ewig
Sanft lächelnd streichelten die schlanken Fingerspitzen Karolyn's rechter Hand über die Nase Hirion's der ruhig neben ihr schlief. Immnoch lag ein sanftes Lächeln auf seinem Mund und sein Arm hatte sie fest umschlungen. Wie seltsam sich der gestrige Tag entwickelt hatte... eigentlich war mehr geschehen als sonst in einer ganzen Woche! Eigentlich hatte alles ganz normal begonnen. Am morgen hatte sich Hirion mit einem Kuss verabschiedet um jagen zu gehen. Und auch Karolyn hatte sich in ihren Laden begeben um den Auftrag von Stinus Belon zuende zu führen. Eintausend Schäfte schnitzen war... nunja, ein wenig einseitig und langweilig, aber sicherlich hatte eine jede Arbeit irgendwelche langweiligen Etappen. Doch natürlich gab Karolyn sich bei jedem Schaft Mühe... nicht auszudenken was alles passieren könnte, würde einer beim Spannen oder derleich brechen! Nein nein, da wollte sie nicht Schuld dran sein! Doch gen Nachmittag gönnte sie sich dann doch eine Pause und ging in den Tala um sich ein belegtes Brot zu holen. Dort traf sie auf Ardenius Peret und seinem Bruder Jesper. Er war scheinbar noch nicht sehr lange im Land und redete auch nicht unbedingt viel, doch war Jesper Karolyn sympatisch. Weitaus mehr als manche Menschen die sich durch gekreische in den Mittelpunkt stellen müssen. Das Gespräch ergab etwas interessantes, was Karolyn noch immer nicht loslässt. Und zwar träumte Karolyn so vor sich her, aus Cove mehr zu machen als ein leerstehendes Dorf. Sie selbst fand die Lage und den Aufbar des Dorfes schon immer sehr sympatisch. Vielleicht weil es sie ein wenig an ihr Heimatdorf erinnerte was nun ja ausnahmslos von Handwerkern bewohnt wurde. So hatte sie Ardenius und Jesper gebeichtet wie schön sie es finden würde, aus Cove etwas "händlerisches" zu machen. Vor allem Ardenius schien sehr interessiert und meinte, dass er die Idee sehr gut finden würde. Doch wurden sie von Anvhela unterbrochen die scheinbar ein Geschäft mit Ardenius abwickeln wollte und gar ein wenig grantig schien... hm naja, Karolyn machte sich nichts daraus. Sie wusste wie grantis sie einmal im Monat war... das durfte man einer Frau nun wirklich nicht übel nehmen! Karolyn hatte sich noch mit Drandor Bortab für den späteren abend verabredet. Sie hatte bei ihm verstärkte Stiefel bestellt- für Hirion. Ihr brach es nämlich immer wieder das Herz wenn Hirion abends mit klitschnassen Stiefeln... und nassen- kalten Füßen heim kam! Kein Wunder das er da so oft krank war! Und jene Stiefel waren weitaus wärmer und hoffentlich auch wasserdicht- jedenfalls wurde ihr das versichert. Rasch huschte Karo dann humpelnderweise in ihren Laden zurrück um die letzten Federn an die Schäfte zu stecken, welche schon bespitzt waren. Fertig! Ein klopfen- Elaurin Darmon! Ach wie erfreulich! Endlich bekam Karolyn ihr bestelltes Holz und ihre bestellten Spitzen. Es war grausig, dass sie von "Meinster Celnath", wie Elaurin immer sagte, so abhängig war. Er war der Einzige der ihr solches Holz und solche Spitzen liefern konnte. Er war absolut konkurenzlos! Naja, und solch ein Status gibt einem gewisse Freiheiten. Wie- freie Preisgestaltung, Zeit aus dem einfachen Grund das einem die Kunden nicht fremdgehen können und... eben Sonderwünsche. So berichtete Elaurin Karolyn dass jener Meister es nun wünscht, das Holz und die Diamanten welche er für die Verarbeitung jener Dinge benötigte mitgeliefert zu bekommen. Zuerst war Karolyn ein klein wenig grantig... Sie fand es gemein, dass sie nicht ausweichen konnte und sich dem zu fügen hatte ob sie nun wollte oder nicht. Doch als sie in Elaurins entschuldigenden Augen sah verflog die Wut langsam und sie ergab sich. Müsste sie halt den Preis anheben müssen für die verstärkten Sachen... oder eben die magisch belegten Bolzen welche mit jener Spitze geschmückt waren. Nach einigem Hin und Her sprachen Elaurin und Karolyn privat. Er erzählte ihr, auf ihre Frage hin warum er heiraten würde, dass jenes eh noch dauern würde, da Resari, seine Freundin, erst wollte das ihr Ruf wieder hergestellt war. Was da nun passiert war sagte er Karolyn nicht... aber das wollte Karolyn auch nicht wirklich wissen. Jedenfalls nicht von ihm.... Immerhin kannte sie diese Frau nichtmal! Aber vielleicht lernte sie sie ja einmal kennen und dann würde es sich vielleicht aus irgendeinem Gespräch ergeben. Mal sehn! Karolyn hatte nämlich ein Problem. Sie hatte den Templern offen dargelegt, dass sie mit Hirion in einem Bette schlief. Und jenes ohne Verlobung- ohne Aussichten auf eine baldige Heirate! Das war natürlich Sünde- absolut verboten! Doch... liebte sie Hirion doch so sehr wie... wie jemanden den sie heiraten wollte. Doch wollte sie nicht heiraten! Sie wollte es nicht nocheinmal eingehen sich zu verloben um dann.... verlassen zu werden, oder einfach um zu merken, dass sie kleines naives Ding... einfach nicht richtig gewählt hatte. Sicher, sie glaube all jenes nicht von Hirion, doch... saß die Angst tief in ihrem schlagenden Herzen. Leider konnten Elaruin und Karolyn nicht tiefer in das Thema vorstoßen, da Janaea mit einer Freundin in den Laden kam. Wie gut sie aussah... Karolyn hoffte wirklich, dass Janaea ein neues Leben ohne Dena führen konnte und es auch tat! Doch als Karo das Ponny erwähnte welches vor dem Laden auf Jana wartete... was eben von Dena war zeichnete sich Trauer auf Janaea's Gesicht ab. Es war also noch lange nicht verarbeitet- das alles. Als es dann nochmal klopfte wurde es wirklich voll im kleinen Lädchen! Drandor der Schneider! Heimlich tauschten die beiden am Eingang des Ladens Ware gegen Gold aus und all jene Menschen, Hirion war mitlerweile auch von der Jagd zurrück und hatte sich im Laden eingefunden, saßen am Tisch und plauderten einen Moment lang. Doch lag Karolyn die Geschichte mit den Templern und der Heiratssache und all dem so sehr auf dem Herzen, dass sie darum bat die Runde aufzulören um sie am Tage vielleicht fortzuführen, da sie noch etwas mit Hirion zu bereden hatte. Zu Hause angekommen entledigten sich die beiden der Alltagskleidung, war doch die erste Regel des Bettes in ihrem Hause- niemals mit getragener Kleidung ins Bett, und setzten sich auf das Bett. Karolyn wusste nicht so recht wie sie beginnen sollte- kam oftmals ins strauchen, doch munterte sein Lächeln sie immer wieder auf zu sprechen. Jenes zu sagen, was ihr auf dem Herzen lag. Sie erzählte ihn von den Templern... und auch davon, dass sie angst habe zu heiraten. Sie erzählte ihn von ihren unguten Erfahrungen und versuchte ihm trotzdem irgendwie klar zu machen... das sie ihn mehr liebte als alles andere! Das sie ihn eigentlich heiraten würde... hätte sie nicht solche angst! Er gab leise zu, dass er schon vor einiger Zeit um ihre Hand angehalten hätte... hatte er nur immer Befürchtungen, dass sie jenes nicht eingehen wollte. Eben wegen der Verantworutung und derlei. Wie gut er sie doch kannte... ohne, dass sie soetwas jemals ausgesprochen hatte... hatte er es wohl gefühlt! Vorsichtig fragte sie ihn... ob er ihr doch einen Antrag irgendwann stellen würde- würde sein Herz den richtigen Moment erfühlen und dann geschah es. Er fragte sie, ob sie seine Frau werden wolle. Ihr wurde schwindelig, ihre Kehle schnürte sich zu... die Tränen schossen in ihre schokobraunen Augen und ihr Herz und auch der Kopf hämmerten um die Wette! Sie nickte vorsichtig und hauchte ein leises Ja.... Natürlich wollte sie! Sie wollte immer an seiner Seite sein und sie wollte auch durch den Bund der Ehe der Welt zeigen: Das ist MEIN Mann! Doch... wollte er sie wirklich heiraten? Mit all ihren Makeln... all ihrer Vergangenheit und all ihren Nachteilen? Sie konnte ihm nie eine Familie schenken... nie ein kleines Kind, aus Liebe entstanden. Sie erzählte ihm unter Tränen das- was kaum einer wusste. Wie ihr weh getan wurde- sie dadurch schwanger wurde... und ihre Mutter ihr das Kind wegmachte. Wie eins Hebamme es dann untersuchte und murrte sie würde so verschändelt nie Mutter werden können. Er hielt sie fest im Arm- spendete Karo Trost und Schutz und doch merkte Karolyn wie auch er ein wenig zitterte. Ganz so... als würde er mitfühlen. Doch lenkte er geschickt vom Thema ab als sie ihn wissen ließ dass sie die Bilder nicht mehr sehen wollte.... sie wollte nicht an verdrängtes denken! Im Sommer... im Sommer wollte Karolyn und er heiraten. Dort lebte die Welt... alles war bunt- warm und hell! Ja... Karolyn wollte unbedingt in einer lebendigen Welt heiraten und lebendig kund zu geben das sie Hirions Frau wurde... und er ihr Mann! Die beiden vereinigten sich in der gleichen Nacht voller Liebe, Inbrunst und dem herzensicheren Gefühl, dass sie füreinander geschaffen waren.... |
|||
|
05.10.2006, 12:29 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Warenmarkt, welch schnellgebohrener Warenmarkt Mit einem müden Seufzer ließ Karolyn sich auf ihren Popo fallen und lehnte sich an den Baum, welcher im Dämmerlich, welches der Mond hinabsendete, leis vor sich herraschelte.
Ihr schokobrauner Blick fiel auf die geraden- strammen Äste, welche sie eben noch vom Baum geschlagen hatte und auch heute Nacht noch verarbeiten wollte. Alles war ein Erfolg geworden. Die Schnapsidee, ihr kleiner Traum von einer händlerischen Gemeinschaft war innerhalb weniger Tage so unheimlich gewachsen, dass es fast gruselig war. Hirion war zwei oder drei Tage in den Wäldern unterwegs. Nicht um zu jagen... nein, er wollte schauen wie es den Tieren im tieferen Wald ginge- bei dem harten Winter den sie verleben mussten. In der Zeit hatte Karolyn sich allein gefühlt... und als Ardenius um ein Gespräch über den Warenmarkt bat ging alles holterdipolter. Ardenius und Karolyn erbauten ein hübsches Flügelhaus in Cove, den Ort, welchen Karolyn selbst vorgeschlagen hatte! Sie richteten es erst recht spartanisch ein doch... nun, nach vielleicht zwei Wochen war alles so... riesig geworden! Ardenius und Karolyn selbst waren der Vorstand. Dann gab es da noch Hirion, den Schatzmeister und eben die Handwerker. Rhodena als Zähmerin, Devon als Schmied, Jesper hilft Ardenius beim Schneidern und Arion ist der Schreiner im Haus. Dann eben Hirion als Jäger, Arden als Schneider und sie selbst als Bogner. Es gab noch genug Handwerksbereiche, die noch nicht abgedeckt waren! Und jene Lücken wollten sie gern füllen denn... hat die Erfahrung gezeigt, dass jede Handwerksrichtung von den Menschen gesucht wird- und auch erfragt wenn sie schoneinmal im Warenmarkt sind. Doch irgendwie ist es ein bischen verwirrend! Vor einigen Wochen hatte sie noch ihr kleines Lädchen... die Geschäfte liefen ein wenig schleppend und nicht wirklich gut. Sie hatte ihr kleines Häuschen mit Hirion zusammen und... und nun? Nun ist sie Vorstandsmitglied eines Warenmarktes- hat die Verantwortung für dessen Erfolg so zu sagen übernommen und plant ein, für ihre Verhältnisse, riesiges Haus! Das soll in der Nähe des Marktes stehen... einen Garten haben und vor allem ein schönes Bad! Ob Hirion das wohl gefiel? Karolyn hatte ein bischen angst weil sie... irgendwie in letzter Zeit ein wenig über seinen Kopf hinweg entschieden hatte. Sicher, er hat sein einverständnis gegeben aber... Müde seufzend erhob Karolyn sich ein wenig humpelig und griff zu den Ästen um langsam zum Warenmarkt zurrückzuhumpeln. Es wartete noch einiges an Arbeit... sie sollte sich beeilen um bald heim, zu Hirion zu können. |
|||
|
18.11.2006, 09:54 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Nicht so ungeduldig Karo! Mit recht lustlosem Blick besah sich Karolyn all die gerade geschnitzen Schäfte vor sich auf dem Boden. Mit einem leisen Zischen verabschiedete sich die letzte Kerze im Warenlager vom Warenmarkt zu Cove...
Mit recht demotiviertem Gesicht sah Karolyn sich einen Moment im dunklen Raum um um danach all die Schäfte auf ein kleines Häufchen zusammen zu schieben. Sie wusste selbst nicht warum, aber irgendetwas stimmte gar nich! Es war einfach ein inneres, beklemmendes Gefühl! Und das schlimmste war.... sie begann an sich selbst zu zweifeln. Es war ja nicht so, dass ihr wer etwas böses wollte, das wusste sie! Aber es war alles eben nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatt! Gut... Rhodena und Hirion... sie waren so, wie Karolyn es sich vorgestellt hatte. Und auch Jiro war unheimlich niedlich und passte sehr gut in die Gemeinschaft aber... Arion?!.... Er war ein lieber Mann- mit dem man stundenlang reden konnte, das durfte sie selbst feststellen... doch war er auch ein verdammt dickköpfiger, sturer- ja, fast dummer Mann!.... Warum nur stellte er sich immer wieder gegen die wenigen Anweisungen die sie vergab?! Warum musste er immerzu gegen sie anreden- gar gegen den Willen aller?! Warum ist er so.... stur?! Karolyn konnte damit überhaupt nicht zurecht kommen und so gab sie all das an Ardenius weiter. Sie wusste ganz genau... würde sie mit Arion reden würde ihr kleines Herz weich werden und sie würde ihn mit offenen Armen empfangen... änlich wie eine Mutter, die ihren Sohn trotz aller Übeltaten noch abgöttisch liebt! Sie konnte einfach schwer böse werden! Enttäuscht- ja, enttäuscht war sie... aber das war etwas anderes. "Dann geh ich eben..." Wie sie diesen Satz hasste!!! "Ja, dann solltest du deine Sachen packen und gehen!" Hatte sie das wirklich gesagt?! Ein wenig skeptisch fummelte Karo an einer Korkenzieherlocke herum und krauste unsicher ihre Stubsnase. Sie war wirklich keine Rudelführerin oder derlei. Sie war wer, der Harmonie in eine Gruppe bringen konnte- da war sie sich sicher....! Doch führen?!.... Eine harte Hand beweisen... Strukturen folgen- Politik, Konkurenz... all das?! Nein nein das lag Karolyn wirklich nicht. Jedoch hatte sie sich vorgenommen all das hier zu verwirklichen und sie hatte es begonnen! Dann würde sie es nun auch zu ende führen!!! Jedenfalls... hoffte sie das. Es war mitlerweile Frühling, die Blumen vor der Türe hatten schon kleine Knopsen und schienen nur auf den Sommer zu warten um ihre Farbenpracht zur Show zu stellen! Aber sie nervte noch etwas... und das war Ardenius. Leis murrend erhob Karolyn sich vom Holzboden und humpelte zu einer Kiste, um sich auf jener hinzusetzen wobei sie ihren etwas verkrampften rechten Oberschenkel sanft knetete. Er war lieb und hatte auch ein Ziel vor Augen aber... er war so anders als sie selbst! Er war ein bischen eingebildet.... und er war darauf bedacht, seinen Stand im Hause auszuleben... Er war Vorstand- die anderen Arbeiter. Sie mochte das gar nicht!!! Und nun wollte er auch noch, dass sie ebenso handelte wie er in der Hinsicht?! Jedenfalls hatte sie es einem Brief entnommen- denn wirklich oft zu Gesicht bekam sie ihn ja auch nicht!... Was sie wiederum aufregte, denn konnte sie keine einzige Entscheidung fällen ohne von ihm ein "ja" einzuholen- was nicht leicht war, wenn man die Person nie sah. Seufzend griff Karo sich an die Stirn und befeuchtete ihre etwas trockenen Lippen. Wie einfach das Leben früher doch war. Sie hatte ihren kleinen Laden und musste sich nur um sich selbst kümmern. Manchmal um Neran- oder um Wauwau aber das war nicht weiter schlimm!... Und nun musste sie sich um einen Ruf eines ganzen Hauses kümmern... hach! Doch wiederum hatte sie auch das Gefühl sie wuchs an all dem. Jedenfalls fühlte sie sich viel erwachsener und wahrgenommener als früher. Letztens hatte sie gar wer mit Meisterin angeredet- was Karo nur ein helles Kichern und rote Wangen entlockte. Sie würde das Pferd schon schaukeln- so sagte man doch oder?! Sie musste einfach offen sein und die Dinge so nehmen wie sie kamen?! Vielleicht war es ja auch ganz gut, dass Arden so anders war als sie selbst?! Vielleicht ergänzten sie sich so ja ganz gut?! Vielleicht brauchte das Haus auch solch eine etwas... strammere Hand neben ihrer lieblichen?! Wenigstens lief sonst alles gut! Sie hatte viele Freunde, Bekannte und Menschen mit denen sie einfach gern beisammen saß. Sie sollte einfach nicht so ungeduldig sein... das war es ganz sicher, sie war viel zu ungedulgig! Am liebsten wollte sie nämlich nun schon ein kleines Handwerkerdörfchen groß ziehen!... Aber, das würde noch Jahre dauern... wenn nicht Jahrzehnte! Kurz ließ Karo ihre schlanken Schultern hängen und blinzelte sich am Zeigefinger rumzupfend. "Tja..." wisperte sie durch den Raum. "Dann wollen wir mal..." dabei erhob sie sich und entzündete eine neue Kerze... ein Auftrag von eintausend Pfeilen wartete noch auf sie.... |
|||
|
26.11.2006, 11:11 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Das neue Haus, die Männer und der Hund! Mit etwas Mühe schüttelte Karolyn die dicke Picknickdecke aus um sie im Garten vor der Hängematte plaziert welche vom Meereswind immer von allein ein wenig vor und zurrück schaukelte. Doch war der Wind nicht kalt... er war angenehm frisch und sauber! Sich auf ein Kissen plumpsen lassend sah Karolyn hinüber zum Dörfchen Cove welches man von hier aus gut über die Wasserschneide hinweg betrachten konnte. Endlich war sie da... ja, sie fühlte sich richtig zu hause! Ein feines Gefühl!... So angekommen zu sein ist wirklich herrlich! Den Blick nach rechts wendend konnte sie auf das weite Meer hinausblicken. Irgendwo weit weit weg sah vielleicht ihr Papa auf das Meer hinaus und dachte an sie?! Karo war sich fast sicher das es so war. Und wenn nicht, dann würde er nun schrecklich beginnen zu niesen- so, wie sie an ihn dacht!!! Unter einem sanften schmunzeln wendete Karo den Blick zur Hausfassade und sah an jener entlang. Sie hatte sich fest vorgenommen jenes Haus als ihres und natürlich Hirions zu gestalten. Und da fehlte noch eine Menge! Zwar hatten sie schon den Garten- jedenfalls einen Teil von dem, was sie einmal haben wollten, doch... wirkte er noch sehr kahl! Das würde sich aber auch mit der Zeit ändern!.... Nur wann? "Nicht so ungedulig Karo..." murmelte sie leis vor sich her und legte sich zurrück um zum Frühlingshimmel aufzusehen. Kleine Schäfchenwolken zogen über ihr hinweg, kuschelten sich aneinander... trennten sich wieder... wurden kleiner oder gar größer. Fast wie bei den Menschen.... Unweigerlich strichen ihre Gedanken zu Neran. Die Beziehung zwischen den beiden hatte sich im letzten Monat relativ normalisiert. Sie sprachen miteinander, lachten gar ab und zu. Und sie hatte nicht mehr das Gefühl befangen zu sein... Er hatte nun schon die zweite Freundin nach ihr... aber Calasume gefiel Karolyn! Sie wirkte sehr gestanden und... erfahren, ja. Sie war sich sicher, dass Neran es bei ihr nicht ganz so einfach haben würde wie bei ihr selbst, doch brauchte Neran herausforderungen- auch das wusste Karolyn! Ihr gefiel nur nicht, dass Neran und Hirion sich immer wieder wie Weibchen anzickten. Es war nicht wirklich offen ausgesprochen und für nicht jederman erkennbar doch... diese unterschwelligen Aussagen von beiden ließen Karos Augen immer wieder im Kreis drehen. Aber das war normal zwischen Männer oder?!... Neran war eben der Mann, der Karolyn zeigte was wirkliche und tiefe Liebe bedeutet. Vielleicht gefiel das Hirion unterbewusst nich?!... Vielleicht hätte er der Erste sein wollen? Und Neran hatte Karolyn so zu sagen verloren und wusste nun, dass sie sich nach den Armen Hirions sehnt und vor allem nach seiner Liebe. Vielleicht ist es sein Stolz oder sein extremer Beschützerintinkt der Hirion für den falschen hällt... Allein, weil er nicht so viele Muskeln wie Neran selbst hat?! Unweigerlich musste Karo ihre Stubsnase krauseln. Nein... so oberflächig konnte Neran doch nicht sein... und Hirion doch sicher auch nicht so voreingenommen?! Wie gut das Calasume sich mit Hirion verstand, Karolyn selbst sich mit Neran... die beiden Männer mussten sich wohl früher oder später zusammenreißen um irgendwelche aufkommende Harmonie nicht zu gefähren! Zufrieden nickte Karolyn wieder und setzte sich auf. Wauwau, der Hund von Karolyn und Hirion- einst der von Karolyn und Neran- stand schwanzwackelnd am Meer, die Vorderpfoten schon im kalten Wasser und schnappte immer wieder in das Wasser, worauf er sich immer wieder verschluckte und schnaufend den Kopf schüttelte. "Hach mein süßes Dummerchen..." murmelte Karo verliebt lächelnd und als hätte WauWau verstanden drechte er sich vergnügt hechelnd zu Karo und lief auf sie zu. Quietschend und mit Freude im Herzen balgte Karo und der Hund sich ein wenig um danach zusammen auf der Decke zu liegen und zu träumen. Es war eben doch alles gut- und alles hatte seinen Weg... und alles würde letzendlich gut werden! Neben all den Problemen die man im Leben so hat darf man eben nicht das Licht aus den Augen lassen das immerzu da ist! Man darf eben keinen Schirmhut tragen um das Licht absichtlich nicht zu sehen....! |
|||
|
04.12.2006, 11:52 |
|
|||
Reisender
Registriert seit: 27 Jan 2005
Beiträge: 961
|
Vielleicht, ganz vielleicht heilt Zeit wirklich Wunden?! Wie schön die letzte Nacht gewesen war.... so voller Liebe, Vertrauen, Zuneigung, Respekt und Hingabe.
Karolyn saß in ihrem Morgenmantel gewickelt auf dem neuen Sessel vorm Kamin und sah einen Moment auf ihre heiße Milch hinab, die sie in beiden Hände im Schoß hielt. Es war seltsam gewesen- aller war so erweckend... so grausig erweckend gewesen! Hirion war ein paar Tage in den Wäldern gewesen um zu jagen und sie selbt war daheim. Eigentlich war alles gut doch- als Neran sie besuch hatte und sie ein wenig in alten Erinnerungen schwelgten.... stoß ihr etwas in das Herz. Es ist nicht so, dass sie Neran noch lieben würde! Es ist auch nicht so, dass sie Hirion weniger lieben würde als Neran zur gegebenen Zeit... es ist nur so, dass Karolyn sich Hirion bei weitem nicht so öffnete wie Neran damals. Sie hatte angst in Hirions Armen zu weinen- weil ihr Bein schmerzte... sie sich doch eigentlich ein Kind wünschte. Sie sich selbst nicht mochte- so viele Selbstzweifel hatte. Sie tat es nicht, da sie mehr als einmal erfahren durfte, dass solches offene... endlose Vertrauen einen innerlich töten konnte. Neran hatte Karolyn damals getötet... sie war eigentlich nur noch eine Hülle gewesen die dahinvegitierte. Fast wäre sei verhungert, hätte Hirion sie nicht gerettet! Doch... all jenes hatte Karolyn gezeichnet. Ihr Geist, ihre Seele... ihr Herz hatte unheimliche Angst soetwas nochmal erleben zu müssen... es war unmöglich für Karolyn sowas nochmal zu erleben... überleben!... Und so hatte sie es gar nicht bemerkt, dass sie sich Hirion ein klein wenig mehr verschlossen hatte. Sie spielte oftmals die Strakte, ließ sich von keinem mehr helfen, wirkte zwar noch gebrechlich und mädchenhaft... ließ ihr inneres Kind, das ganz sicher noch in ihr hauste, kaum noch heraus- so, wie es früher eigentlich täglich der Fall gewesen war. Die naive, süße Karolyn war ein Stück weit gestorben und trauerte im Stillen in ihrem Herzen. Doch hatte Karo das nie bemerkt... bis zu dem Tage als sie an die Beziehung mit Neran dachte und spührte, dass sie Neran weitaus offener gegenübertrat, dass sie ihm mehr von ihrem Inneren zeigte... sie ließ sich mehr als einmal von Neran trösten der ihr die Tränen forttupfte... sie zeigte ihm ihre naive kindliche Seite ohne Scheu!... All jenes was sie nun verbarg- hatte sie ihm gezeigt. Karolyn wusste, sie wollte Hirion gerecht werden. Immer wieder flüsterte ihr eine Stimme zu, dass sie das nicht konnte! Sie war ein "Krüppel", wie sie mal genannt wurde, sie konnte keine Kinder für ihn gebehren, war nicht wirklich gebildet und... hatte solche Selbstzweifel- dass es manchmal schwer war zu lächeln. Allerdings hatte sie das alles Hirion nicht gezeigt!!! Er sollte nicht traurig sein wegen ihr. Sie liebte ihn! Das wusste, und sollte er auch wissen! Sie würde alles für ihn geben und sie wollte ihn heiraten! Doch nun... nun hatte ihr all das so sehr auf der Seele geruht- sie musste es Hirion einfach sagen! Sie hatte geweint, sich an ihn gekuschelt- gesehen, wie sehr ihn das alles verletzte... seine Tränen getrocknet... sie hatten sich ewige Liebe und Zeit geschworen. Vielleicht, ganz vielleicht heilt Zeit wirklich Wunden?! Nur, wie lang würde es dauern bis ihre Wunde verheilt war?! Bis der dicke Schorf der sich über ihre klaffende, seelische Wunde gelegt hatte endlich abbröselte?! Sie liebte Hirion- Hirion liebte Karolyn.... sie würden es schaffen, da war sich Karolyn nun sicher... sie kann Hirion vertrauen- und, so schwer es ihr auch fällt, sie glaubt Hirion endlich, dass er sie wirklich liebt. Mit allen Für und Wieder..... |
|||
|