Terra Mystica
Spendenbarometer
Terra Mystica | Foren

Zurück   Terra Mystica | Foren > Rollenspiel > Chroniken

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 01.05.2009, 11:28
Bardenmärchen...
#1
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Mit einem leisen Klimpern, ließ sich Beofin an ihrer liebsten Eiche nieder. Kurz ließ sie ihren Blick über die kleine Lichtung, nicht weit vom Stadtkern Yews, schweifen. Behände zückte sie ein kleines Notizbuch aus ihrem Rucksack, und begann lächelnd zu schreiben...

Oh weh ! Wenn ich nur daran denke in was für eine seltsame Gegend ich hier gestolpert bin, bekomm ich Kopfschmerzen. Kein schlechteres Laientheater könnte solchen überdruss an Drama darstellen. Doch es ist wahrlich interessant wie sich mir langsam die ganze Tragweite dessen bewusst wird. Nun ich werde einfach mal weiter beoachten, auch wenn es zeitweilend recht anstrengend ist. Mein Vater würde sich vermutlich in die Hosen pinkeln vor Lachen, doch ich denke, dies ist ein guter Ort um Geschichten zu schreiben und Lieder daraus zu formen.
Und dann Yew...

Kurz hörte sie auf zu schreiben und schaute lächelnd auf die Spitzhacke an ihrem Rucksack.
Ja Yew ist ein interessantes Land. Wunderschön in seiner Wildheit. Ich hoffe ich kann diese irgentwie einfangen. Und nicht nur die des Landes, sondern auch die seiner Bewohner. Der gestrige Abend ist sehr interessant verlaufen. Wie die vorigen auch. Immer wenn ich hier auf Bargon treffe, lerne ich etwas dazu. Und ich weiß das hinter seiner rauen, knorrigen Fasade ein leidenschaftlicher Mann steckt. Man sieht es in seinen Augen. Nun ich werde einfach abwarten was noch passiert.
Und ich muss verdammt nochmal die Schwitzhütte ausprobieren.

Wieder setzt sie den Kohlestift ab und schaut richtung Yewer Stadtkern.
Nun ich glaube wirklich das ich hier bleiben werde. Ein wahrlich interessantes Land...
Mit einer geschickten Handbewegung, schloss sie das kleine Buch und steckte es in ihren Rucksack zurück. Kurz fuhr sich Beofin durch ihr Haar, wobei sie die Glöckchen und Perlen zum klimpern brachte.
Mal sehen welche Geschichten der heutige Tag bringen mag... murmelte sie zu sich selbst, als sie sich erhob um weiter ihr neues Zuhause zu erkunden.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2009, 07:43
#2
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Erschöpft ließ Beofin sich auf den Planken des Steges nieder. Das Rauschen der Wellen um sie.
Hier am Hafen von Yew fand sie Ruhe und etwas Seelenfrieden. Kurz besah sie sich ihrer halbnassen Kleidung.
Hatte sie es so eilig gehabt von ihm loszukommen, das sie sich vorher nicht einmal abgetrocknet hat ?
Mit zitternden Händen wollte sie nach ihrem Liederbuch greifen, hielt jedoch kurz inne und griff
zu ihrem Notizbuch.

Mögen die Götter mir beistehn !
Begang sie in schwungvoller Schrift zu schreiben
Ich zittere jetzt noch. Und das nicht vor Kälte.
Ich hatte wirklich Recht. Unter Bargons Fassade des harten, gefühllosen Kriegers steckte ein
leidenschaftlicher Mann. Bei Ludia ! Und was für einer ...
Ich wusste das die Einladung, mit ihm in die Schwitzhütten zu gehn, mehr zu bedeuten hatte.
Doch verdammt! Solch wilde Begierde hätte ich nicht erwartet. Vorallem nicht das ich sie, in diesem
Maße, erwieder würde.


Kurz hörte sie auf zu schreiben und legte die Fingerspitzen auf ihre Lippen.
Einen weiteren Moment sah sie den Wellen bei ihrem stetigen Treiben zu, eh sie weiterschrieb.

Ich spüre jetz noch seine Lippen auf den Meinen. Und ich spüre wie mein Körper sich nach diesem Mann verzehrt.
Ich frage mich nur, warum ich mich nicht einfach hab gehen lassen ? Warum zur Hölle habe ich ihn von mir gestossen,
wo ich mich ihm doch mit Haut und Haaren hingeben wollte ?
War das nicht der Grund warum ich hier her kam ? Warum ich meinen Stamm verlassen hab ? Liebschaften.
Oh ich verstricke mich auch immer wieder in solche Sachen. Verflucht sie das männliche Geschlecht !
Und dann dieser Blick als ich von ihm ging. Dieses kurze Aufleuchten seiner wundervollen Augen und dann ?
Die Verwandlung zurück in den mürrischen, kalten Herrn von Yew.
Doch er hat tatsächlcih gelächelt. Und das Lächeln erreichte sogar seine Augen. Das wird mir sicherlich die nächsten Tage versüßen.
Oh ich treibe ein gefährliches Spiel.
Er ist weiß Gott nicht der erste Mann. Beim Leben meines Vaters.
Es macht einfach zu viel Spaß Männer zu reizen, zu verwirren und ihnen das was sie wollen so lange zu verweigern bis es fast schon weh tut.
Ich weiß nur nicht, ob es so gut ist dieses Spiel mit Bargon zu treiben.
Und dann ist da auch noch Jarkus


wieder hielt sie im Schreiben inne und grinste etwas.
Bin ich Jarkus Mädchen ?

Ich bin niemandes Mädchen! Doch warum einem Mann alle Hoffnung nehmen ?
Ach Bargon Ferilan, Herr von yew. Ich frage mich ob du weißt, was du heute mit mir angestellt hast ...


Damit schlug sie das kleine Buch zu und zückte ihr Liederbuch.
Dieser Abend war es wirklich wert, in musikalischer Form festgehalten zu werden.
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (05.05.2009 um 08:35 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2009, 07:47
#3
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Das kleine Notizbuch lag vor ihr auf dem Tisch. In der Dunkelheit, die nur von einer Kerze erhellt wurde, kaum auszumachen.
Für diese Nacht war sie in ein Gasthaus in Britain gezogen.

Oh wie gern wär ich mit ihm gegangen ! dachte sie seuftzend, und hob den Kopf ein wenig an. Ihre Augen immernoch tränennass.
Sie hatte aufgehört darüber nachzudenken wann sie zu fliessen begannen und ob es diesen Abend einen Zeitpunkt gab an dem sie nicht geweint hatte.
Sie kannte dieses Gefühl nicht, sie hatte noch nie zuvor in ihrem Leben vor Trauer geweint.
Und dann das dumpfe Gefühl in ihrem Kopf, immernoch etwas benebelt vom Alkohol.
Ganz langsam streckte sie ihre Hand aus um nach ihrem Kohlestift zu greifen.

Ich bin so ein dummes, naives, kleines Mädchen ! Mit jedem Tag lasse ich diesen Mann ein Stück weiter in mein Herz.
Ging es nicht eigentlich nur darum Spaß zu haben ? Etwas freude am Leben ? Und nun sitze ich hier und habe mich schon wieder zu weit in eine diese Liebeleien verstrickt. Natürlich sagte er mir, ich könne ihm vertrauen und er würde mich nicht fallen lassen, sobald der Reiz verloren ginge.
Aber haben sie das nicht alle gesagt ?
Bargon du weißt garnicht wie oft ich diese Worte aus dem Munde eines Mannes gehört habe ...
Und ich kann ihn dahingehend einfach nicht einschätzen. Mal ist er der liebevolle Mann, der mich einfach nur festhält um mir Trost zu spenden,
dann ist er der leidenschaftliche Liebhaber, der mich schier um den Verstand bringt. Sekunden später ist er wieder der ernste, kalte Herr von Yew.
Nur was und wer er wirklich ist, kann ich nicht ergründen. Warscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken.
Es sitzt immernoch dieser schwarze Schleier in meinem Geist. Ich fühl mich unsagbar allein.
Oh Vater, warum tust du mir das an? Nun, zumindest kannst du dir jetz von oben anschauen, wie deine liebste Tochter ihr Leben ins Chaos versenkt.


Für einen kurzen Moment sah sie nach oben, wieder die Fingerspitzen auf den Lippen. "Danke, alter Mann" murmelte sie und schrieb weiter.

Ich denke ihr beiden würdet euch gut verstehen. Er ist ein Mann nach deinem Geschmack. Ich glaube darin waren wir uns immer einig.
Er ist dir so unsagbar ähnlich, dass ich in manchen Momenten denke, du stündest vor mir. Es ist etwas seltsam,
jedoch bindet mich dieser umstand noch etwas mehr an ihn. Im moment kam mir der Gedanke an Mikka. Ich hoffe er schafft das alles ohne mich.
Ich habe noch keine Nachricht von ihm bekommen. Ihm muss es doch noch wesentlich schwerer fallen, den Vater zu verlieren, als mir.
Ich kann jetz nicht eine solch große Reise antreten. Zumal Er darauf wartet das ich zurück komme.
Bei den Göttern. Es lief doch alles so gut.....


Nach den letzten Worten klappte sie das Notizbuch langsam zu, als würde es sie unsägliche Anstrengungen kosten. Dann verstaute ihre Sachen in ihrem Rucksack und ging zu Bett. Auch wenn nicht der Schlaf dort auf sie wartete, den sie so dringend bräuchte.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2009, 08:55
#4
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Warum bin ich so schnell weg? schrieb Beofin mit hastigen Bewegungen in ihr kleines Buch.
Ich konnte den ganzen Abend die Augen nicht von ihm lassen. Warum hab ich nicht einfach seine Hand ergriffen und ihn mit raus genommen? Warum hab ich ihn nicht mit auf mein Zimmer genommen und ihn so geküsst wie jene Abende davor?
Ich hätte ihm die Kleider vom Leib gerissen. Bei Ludia und Lorica und allen Göttern die mich erhören mögen! Ich verliere noch meinen Verstand.
Und dann dieser plötzliche Streit in der Krähe. Der Kerl hatte schneller die Flasche zerbrochen als ich gucken konnte. Und die Luft stank nach Hass. Ich mag diesen Geruch nicht. Ich habe ihn schon zu oft bemerkt, und meist folgte darauf Blutvergießen. Verdammt sei das männliche Geschlecht! So verdammt ungestühm. Ich musste dort einfach raus. Armer Leondriel. Ich hab ihn dort ganz allein gelassen.
Und Bargon ...

"Ach! Dreimal verdammt sei das männliche Geschlecht!" fluchte sie lauthals in den leeren Raum, wobei sie ihren Stift gegen die Wand warf. Automatisch fuhr sie mit dem Finger die Narbe an ihrem Hals entlang, klappte dann mit der anderen das Buch zu. Mit einem letzten verärgertem Knurren, gerichtet an die gesammte Männerwelt, schlief sie ein.
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (05.05.2009 um 10:38 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2009, 08:03
#5
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
In dieser Nacht rührte sie weder ihr Notizbuch noch ihr Liederbuch an. Als sie in ihr kleines Zimmer in Britain trat, zog sie sich sorgfältig aus und und schob sich unter die Decke ihres Bettes.
Mit starrem Blick sah sie auf zur Zimmerdecke.
Hatte ich die selbe Szene nich einst schoneinmal erlebt? fragte sich sich im Gedanken, und fuhr mit ihren Fingern die Narbe an ihren Hals entlang.
Die selben Worte. Die selben Gesten. Nur stand damals eine Hochzeit dazwischen und ich war diejenige, auf die man losging.
Das Glück Ludias hat mich nur so kurz beschienen.
Alles was ich über die Menschen bringen kann ist Unglück und Schmerz.

Sie zog die Decke bis zu ihrem Kinn und langsam rannen ihr Tränen über das Gesicht.
Es ist vorbei. Ich dachte ich hätte endlich eine Heimat gefunden. Ob nun Britain, Yew oder sonst wo. Ich dachte diese Insel brächte mir ein Stückchen Glück. Ich hatte doch nur diesen einen kleinen Traum....Und er war zum greifen nahe.
Mit einem leisen brummen wälzte sie sich zur Seite, wobei ihr Blick die Spitzhacke traf, welche an das Bett gelehnt stand. Sofort verschwamm ihr Blick und sie zog sich völlig unter der dicken Decke zurück.
Ihr ganzer Körper bebte als sie ihren Tränen freien Lauf ließ und gegen die Schmerzen in ihrem Innersten ankämpfte, die ihr Herz zu zerreissen drohten.
In dieser Nacht fand sie, wieder einmal, keinen Schlaf....
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2009, 09:16
#6
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Mit einer etwas zittrigen Hand, nahm Beofin den Brief entgegen, den ihr ein völlig durchnässter Bote überreichte.
Es war ein kleines Packet, eingewickelt in ein Stück Robbenleder.
Eine Nachricht aus ihrer Heimat !
Schnell drückte sie dem Kurier ein paar Münzen in die Hand und schloss die Zimmertür. Ewig stand sie so da und betrachtete den Brief in ihrer Hand, ehe sie sich aufs Bett setzte und ihn vorsichtig öffnete.
Ihre blauen Augen weiteten sich etwas, als sie die Zeilen laß.

Schwester !
Ich brauche dich ! Kelevar macht Ärger ....
Nach dem Gesetzt gehört die Taverne, durch eure Heirat, ihm.
Doch sie ist alles was ich habe, seit Vaters Tod.
Bitte Schwester, komm zurück.
Mikka


Mit ihrer zitternden Hand fuhr sie sich Nervös ihre Narbe auf und ab.
Dieser verdammte Bastard ! dachte sie zornig und fasste sogleich einen Entschluss.
Es muss Blut fliessen. Es muss aus der Welt geschafft werden. Ich muss für Mikka da sein ....
Doch mit schmerzlichem Blick schaute sie zu der Spitzhacke. Danaben stand ihre überalles geliebte Laute. Beides Symbole für ihre Liebe. Doch beides musste warten. Bargon und ihre Musik.
Zuerst musste sie einiges aus der Welt schaffen.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2009, 21:37
#7
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Mit wehendem Unhang saß die Bardin auf einer Kiste an Deck.
Langsam formte sich am Horizont die weiße Landlinie ihrer Heimat.
Den ganzen Tag schon herrschte Windstille und sie hörte mit Vergnügen dabei zu,
wie der Kapitän seine Mannschaft anbrüllte, da sie nicht voran kamen,
wärend sie ihr kleines Notizbuch füllte.

Ich bin fast da. Nurnoch 2 Tagesreisen, solbald wir landen. Mein Herz schlägt immer wieder wie wild,
solbald ich das ewige Eis am Horizont erblicke. Ich sollte mich freuen meinen Bruder wieder zu sehen.
Oder wieder Schnee unter meinen Sohlen zu spüren. Doch die Angst nagt an mir.
Ich weiß das ich in mein verderben renne. Dennoch möchte ich meinen Bruder dort heraus holen.
Und vielleicht kann ich dem ganzen Elend endlich ein Ende setzten.
Vor der Abfahrt habe ich mir einen wunderschönen Dolch gekauft. Er wird reichen müssen. Der Dolch,
etwas Alkohol und mein schauspielerisches Talent.
Und wenn ich Kelevar seine gerechte strafe zugeführt habe, kann ich unbesonnen zurück nach Britannia.
Dann steht mir nichts mehr im Weg. Dann ist mein Herz frei und ich kann es einem besonderen Mann schenken.


Ihr Blick wanderte zum Horizont. Jedoch in die Richtung aus der sie kamen.
Bargon.....
Ich hoffe wirklich du wartest auf mich ....
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2009, 10:42
#8
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Zwei Tage waren vergangen.
Waren es wirklich nur 2 Tage gewesen? Es kommt mir vor wie Jahre.
Mit glasigem Blick sah Beofin an sich herab. Mit zitternden Händen hielt sie einen blutigen Dolch in den Händen.
Ein seltsames Bild. Sie war nicht dazu geboren Leben zu nehmen. Und doch stand sie vor dem langsam erkaltenden Leichnam ihres Ehemannes.
Sie stand hier nun schon seit Stunden und alle ihre Instinkte schrien sie förmlich an, endlich zu verschwinden.
Raus aus dem Dorf. Weg von ihren Stamm. Schnellst möglich auf ein Schiff nach Britannia. Schnellst möglich zu Bargon....
Ihr ganzer Körper spannte sich an, als ein Geräusch vor dem Zelt erklang.
Ihr entfuhr ein leisen Keuchen als ihre Haut nachgab, und sie spürte wie Blut ihren Rücken entlang lief. Wieder fiel ihr Blick hinab zu dem Toten. Wie erbärmlich. Im Schlaf die Kehle aufgeschlitzt. Langsam schüttelte sie den Kopf, als Kelevar die Augen öffnete und sie mit loderndem Hass ansah.
"Nein Liebster. Es ist vorbei.." hauchte sie ihm zu ehe alles Schwarz wurde.

Langsam schlug sie die Augen auf. Der Küstenwind wehte ihr ins Gesicht, als sie aufs Meer sah. Jedes mal der selbe Traum. Sie musste Weg hier. Doch sie versuchte nun schon ewig ein Schiff in den Süden zu ergattern.
Der Winter hielt langsam aber sicher einzug, und bei den nordischen Herbststürmen, fuhren nur wenige Schiffe auf die See.
Kurz setzte sie sich um, da sie spürte wie die Haut an ihrem Rücken spannte. Dann widmete sie sich ihrem Notizbuch.

Ich sitze nun schon ewig in dieser verdammten Hafenstadt fest. Gestern habe ich Mikka zu einem neuen zuhause verholfen. Ich hoffe dennoch er überlegt sich alles nocheinmal, und kommt im nächsten Sommer nach Britannia.
Ich habe immernoch kein Schiff gefunden und die Zeit drängt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Männer meines Clans mich hier finden.
Gestern sandte ich einen Boten mit dem letzten Schiff nach Britain.
Wie gern wär ich selbst mitgefahren. Doch Mikka brauchte mich.
Ich hoffe der Bote erreicht Leondriel so schnell wie möglich. Und ich hoffe es legt so schnell wie möglich das nächste Schiff ab.
Mögen die Göttern mir helfen. Ich muss weg von hier.


Hastig schloss Beofin das Buch und raffte ihre wenigen Habseligkeiten zusammen. Langsamen, hinkenden Schrittes lief sie den Pier entlang, auf der Suche nach einem Kapitän, der sie nach Süden bringen würde.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 12.05.2009, 08:04
#9
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Noch etwas müde, öffnete Beofin die Augen. Einen moment hielt sie inne, da sie nicht wusste wo sie war. Langsam rollte sie sich rum und sah durch den Raum."Bargons Haus...." dachte die Bardin ruhig und ein winziges Lächeln erschien auf ihren Lippen. Dann hievte sie sich langsam aus dem Bett. Kälte durchzuckte ihren Körper, als die nackten Füsse den Boden berührten. Sie stand dennoch so schnell auf, wie ihr Rücken es erlaubte und zog sich leise an.
Langsam legte sie dann die Finger auf die Klinke und öffnete die Tür.
ein warmes Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit, als sie zu ihrer rechten Bargon erblickte. Es war noch früh am morgen, und er schlief friedlich in seinem Sessel. Mit gekonnt leisen Schritten trat sie an dem Mann vorbei, den sie in so kurzer Zeit lieben gelernt hat. Sie wollte den Drang unterdrücken , ihn zu berühren und sanft wach zu küssen. Dennoch beugte sie sich sachte über ihn. Ihre Fingerspitzen berührten sein blondes Haar, ihre Lippen kurz seine Stirn, ehe sie sich wieder abwandte und das Haus verließ.
Sie stand dort in der kühlen Morgenluft und atmete ein paar mal durch.
Zuhause .....ich bin wieder zuhause.
Beofin ließ ihren Blick gen Yewer Stadtkern schweifen und mit einem lächeln machte sie sich auf den Weg zum Hafen.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2009, 12:40
#10
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Schwer atmend lag sie sie auf dem Bauch. Sie krallte langsam die Finger in die Bettdecke als eine neue Welle des Schmerzes sie durchfuhr.
Mit tränennassem Gesicht lang sie dort ungerührt. Sie hatte sich die Wunden desinfizieren müssen. Zumindest die, an welche sie heran kam.
Sie hatten sich entzündet. Und es machte sie wütend das Bargon recht gehabt hatte.
Seid Tagen verließ sie nun schon ihr Zimmer nicht mehr. Die Schmerzen bei jeder Bewegung, wurden unerträglich. Im moment hatte sie hier alles was sie brauchte.
Neben ihr lag halb aufgeschlagen das kleine Notizbuch.

Ich brauche einen Heiler. Die Qualen werden immer unerträglicher. Doch ich kann nicht.
Jede Nacht höre ich den Lärm aus der Krähe und ich weiß Bargon sitzt auch dort. Es macht mich wahnsinnig.
Wohin hat mich das Leben geführt. Es lief alles so wunderbar. Ich war glücklich. Die Arbeit machte mich glücklich. Dieses land, die Menschen machten mich glücklich. Und vorallem Bargon.
Ich habe mich noch nie so geborgen gefühlt. Und ich vermisse dieses Gefühl so sehr.
Ich habe es tatsächlcih geschafft ein paar neue Lieder zu schreiben. Nur für mich. Doch die Götter haben mich verlassen.
Ich muss....


Ihre Schrift war ungewöhnlich unsauber und der Kohlestift lag auf dem Boden neben ihrem Bett. Dies hatte sie vor zwei Tagen geschrieben.
Langsam drehte die Bardin ihren Kopf zu dem Buch. Ihr ganzer Körper zitterte vor kälte, doch sie wagte es nicht eine Decke über ihren Rücken zu ziehen. Nach ein paar Stunden flüchtete ihr Geist endlich in den Schlaf.
Und wieder begannen die Träume. Diese wundervollen Träume von ihr und Bargon. Von Yew. Wie sie dort lebte. Ihre eigene Taverne. Und immer war dieser Mann um sie. Er war immer da und ihr Herz begann zu schmerzen, da sie sich unsterblich in einen Mann verliebt hatte. Diesen wundervollen, zährtlichen Griesgram, den sie niemals würde bei sich halten können. Ein Bild von ihrem zerstörten Körper tauchte auf. Sein Gesicht vor Ekel verzerrt und dann wandte er für immer seinen Blick von ihr ab....
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (14.05.2009 um 12:45 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2009, 14:07
#11
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Langsam ließ sich Beofin an der Laterne nieder. Ihr Blick wanderte durch die Umgebung. Sie hatte es geschafft! Sie hatte es bis nach Yew geschafft! Der Weg war lang gewesen. Sie hatte sich in richtung des leerstehenden hauses geschleppt. Das Haus das einmal ihr gehören sollte.
Ihr Nasenflügel blähen sich als die den Duft des Honigs vernahm, der von den Bienenstöcken zu ihr rüberzog.
Mit einem tiefen Atemzug schlang sie schmerzhaft den Umhang fester. Er wurde immer kälter. Doch sie brauchte eine Pause.
Sie hatte an Bargons Haus geklopf doch niemand war dort gewesen. Bis in die Stadt hätte sie es nciht mehr geschafft.
Sie hatte gespührt wie ihre Beine bei jedem Schritt mehr nachgaben und die Wunden unter dem Stoff brannten.
Nun saß sie hier, wie ein Bettler unter dieser Laterne. Ihre Habseligkeiten neben ihr.
Doch es war ihr gleich. Ein Ausdruck von Stolz trat in ihre Augen. Sie war in Yew. Sie hatte es allein geschafft. Sie hatte dieses verdammte Zimmer in britain verlassen und hatte es allein bis nach Yew geschafft.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2009, 12:01
#12
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209

Es ist unerträglich doch gestern Nacht konnte ich ein wenig Schlaf finden und hatte einen interessanen Traum. Wobei es mehr eine Erinnerung war. Bargon der mir von Bartos Tod erzählte. Die Töne meiner Laute, die von den Wellen begleitet wurden. Und dieser kleine Moment als ich zu ihm aufsah. Wie er dort stand, in Sternenlicht gehüllt, hinter ihm das Meer.
In diesem Moment wusste ich, das dieser Mann mir gehören musste. Das ich ihn mit niemandem teilen wollte. Und das Yew meine neue Heimat ist. Das er meine neue Heimat ist.


Mit einem leisen Keuchen drehte sich Beofin auf dem schmalen Bett, den Stift vor Schmerzen umklammert, bis er fast zerbrach. Vor einer stunde wurde die heilende Salbe neu auf ihre Wunden aufgetragen und sie musste auf dem Bauch liegen bleiben.

Die Entzündungen sind beinahe abgeklungen. Aber es wird dauern eh sich die Wunden soweit geschlossen haben, das ich mein Leben wieder aufnehmen kann.
Was hab ich mir damals nur gedacht. Auf grund meiner Tat müsse ich nun Buße dafür tun und noch mehr leiden als sowieso schon ?
Ich dummes Ding. Ich will mir garnicht ausmalen wie mein Rücken aussieht. Die narben werden noch grausamer sein...
Der letzte Abend bei Bargon war für den Heilprozess auch nicht gerade förderlich. Ich habe versucht mir bei jeder seiner Berührungen nichts anmerken zu lassen. Es hat gebrannt wie Feuer, doch ich wollte das er mich berührt. Das seine starken Arme mich umschlingen.
Ich will nie wieder etwas anderes spüren. Doch nun liege ich in diesem verdammten Kloster.

Und um das ganze noch abzurunden habe ich Bargon darum gebeten der Freischar beizutreten. Bei Ludia! Ich weiß selbst nicht was mich da geritten hat. Natürlich kann ich kämpfen. Ich bin eine ganz pasable Jägerin. Aber gegen Monstren ? oder gar Menschen ?
Es ist nur, weil mich die Sorge um ihn um den Verstand bringt, sobald er mit den Männern, in den Wäldern unterwegs ist. Doch wird es besser wenn ich mit ansehen muss wie er angegriffen wird ?
So oder so. Ich bin wieder Zuhause. Nun gibt es nichts mehr was mich von hier fort treiben könnte. Es wird Zeit die Arbeit wieder aufzunehmen.
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (26.05.2009 um 13:47 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 19.05.2009, 15:00
#13
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Schweißgebadet schrack das Mädchen aus dem Schlaf auf. Ihr Augen waren weit aufgerissen und feine, feuchte Tränenlinien waren auf ihren Wangen zu sehen. Die bettdecke lag zusammengeknüllt auf dem Boden und ihr Oberkörper zitterte vor herbstlicher Kälte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwer als sie versuchte sich wieder etwas zu beruhigen.
Schlanke Finger tasteten sich zu dem kleinen Nachttisch und sie entzündete eine kleine Öllampe.
Diese verdammten Träume. Jede Nacht das selbe, jedoch jede Nacht ein anderer Traum.
Mit zitternden Händen zog sie die Decke zurück aufs Bett und kuschelte sich darin ein. Dann nahm sie das kleine Buch von ihren Nachttisch und begann zu schreiben.

Diesen Traum hatte ich nun schon mehrmals. Doch diese Nacht war er erschreckend real. Ich saß allein in einer kleinen Hütte in Yew. Immer wenn ich auf meine Hände sah, wusste ich das ich kurz vor meinem Tod stand. Mein Körper war der einer alten Frau. Ich saß in dieser Hütte und kam nicht hinaus. Draussen hörte ich Menschen lachen. Ich war alleine. Und das seid Jahrzehnten. Ich wusste das ich nie eigene Kinder bekommen hatte. Das ich nie geheiratet hatte. Und meine Brust zog sich vor Schmerz zusammen. Doch es war kein körperlicher Schmerz.
Dann sah ich durch das kleine Fenster. Draussen war alles so wie heute, nur lebendiger. Kinder spielten auf der Waldlichtung. Frauen unterhielten sich geschwätzig auf dem Weg, bis ihre Männer heimkamen um bekocht und geliebt zu werden. Und wieder war dort dieser schmerz. Er war so echt. Es tut immernoch weh.
Doch was hat das zu bedeuten. Die Träume die sich auf meine Taten begründeten, verstehe ich und ertrage sie stur. Aber das ?
Natürlich. Jede Frau träumt von einer schönen Hochzeit mit einem starken Mann. Von einem eigenen kleinen Heim und einer Schar Kinder.
Mich erschreckt es selbst, wie sehr ich mir soetwas wünsche, doch warum dann dieser Traum ?
Werde ich soetwas nie erleben ? Gehe ich im moment den falschen Weg um dies zu erreichen ?


Plötzlich hatte sie Bargons Abbild vor Augen. Dann schüttelte sie den Kopf und lachte bitter.

Natürlich ist das im moment der falsche Weg... doch er ist wundervoll
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (20.05.2009 um 08:36 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 17:07
#14
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Die Zimmertür wurde leise zu gezogen. Mit einem tiefen Seufzer ließ sich Beofin gegen das Holz sinken.
Was für ein Tag...Ereignissreich und sehr aufschlussreich...
Kurz ließ sie ihren Blick über das unaufgeräumte Zimmer schweifen. Überall lagen Zettel und Bücher verteilt.
Hier und Da standen halb abgebrannte Kerzen.
Mit bedächtigen Schritten ging sie durch den Raum auf ihr Bett zu.
Abermals seufzte die Bardin auf als sie sich darauf sinken ließ und ihr Notizbüchlein zur Hand nahm.

Der Tag fing schon stressig an. Kaum in der Krähe angekommen, kamen die ersten durstigen Leute.
Als hätten sie's gerochen. Und schon ging der Ärger los. Dieser Veit ist ein wirklich hübscher Kerl.
Und er hat dieses gewisse Etwas, das irgentwie allen Nordmännern anzuhaften scheint.
Ich war nur nett zu ihm. Wie sollte der arme Kerl auch wissen, das er seine Blicke lieber hätte sein lassen sollen,
als Bargon in die Krähe kam. Wenn ich nur an diese Szene denke bekomm ich Kopfschmerzen.
Alle beide hätten eine ordentliche Kopfnuss verdient gehabt. Veit für dieses "Oh das ist euer Weib ?" geschwätz
und Bargon dafür wie er sich aufgeführt hat.
Bei Ludia ! Männer sind schon seltsam....
Und dann dieser Typ welcher Bargon herausgefordert hatte.
Es war wirklich ....wie könnte ich es beschreiben ?
Imposant, das trifft es wohl am ehersten. Es erinnerte mich an meine alte Heimat.
Damals war es jedesmal ein wahres Erlebnis den Kriegern meines Stammes beim zweikampf zuzuschauen.
Das gestern war anders... Es war wunderschön. Ohne zweifel. Doch es fehlte diese wildheit.
Bei uns glich es zumeist mehr einem Tanz, wenn sich zwei Männer duellierten.
Bis auf den Lendenschurz nur nackte Haut. Weder Schild noch Schwert.
Nur zwei gestählte Krieger und ihre Hornmesser. Bis einer sein Leben lassen würde.
Ich entsinne mich noch meines ersten Kampfes.
Der Häuptlingssohn kämpfe gegen einen Jägersmann.
Jeder der beiden dazu bereit sich für die Ehre im Zweikampf Lorica zu opfern.
Alle Umstehenden schwiegen. Nichteinmal der eisige Nordwind heulte auf, als würde die Göttin selbst still dem
Schauspiel folgen. Und es war wirklich ein wunderschöner Tanz.
Schweiß und Blutstropfen glänzten auf der nackten Haut beider Männer.
Es dauerte Stunden, doch niemand rührte sich. Man sah einfach nur zu und dankte der Göttin für dieses Schauspiel.
Als der Erbe des Häuptlings fiel,beugte sich sein Gegner zu ihm herunter und gab ihm brüderlich einen Kuss auf die Stirn.
Der geschlagene Lächelte über das ganze Gesicht als der Jäger ihm das Messer in die Brust trieb.
Mein Vater erklärte mir damals es sei die größte Ehre eines Mannes, im Zweikampf sein Leben zu lassen und nur für diesen
Moment des letzten Kampfes, Lorica sein Leben zu opfern.
Ich verstehe diese Leidenschaft bis heute nicht, doch ich finde es immer wieder faszinierend zwei Männern beim
Zweikampf zuzuschauen. Da fällt mir ein ...
Bargon erzählte mir etwas von einer Feier zu Ehren Loricas im nächsten Jahr. Und ich soll ihm helfen es auszurichten.
Interessante Sache und ich habe sogar schon einige Ideen. Es wundert mich eh, dass die Leute hier ihre Götter so gut wie garnicht feiern.
Dabei werfen hier alle mit den Namen ihres Gottes umher und schmücken sich mit deren Symbolen.


Mit einem Lächeln ließ sie den Kohlstift sinken und ließ sich auf den Rücken fallen. Ihre Rechte verschwand kurz in einer Tasche ihres Rockes.
Als sie die Hand vor ihre Augen führte, hielt sie einen kleinen Würfel aus Horn zwischen den Fingern, an dessen einer Ecke eine
Kette aus Muscheln und Perlen baumelte.

Ich feier euch jeden Tag Ludia. Jeden meiner Schritte widme ich euch. Und jedes Lächeln soll euch gelten.
Fast schon liebevoll, schloss sie die schlanken Finger um den Würfel und stecke ihn wieder an seinen Platz.
Nur Minuten später war sie friedlich eingeschlafen.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2009, 11:21
#15
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Mit einem tiefen Seufzer öffnete Beofin langsam ihre Augen. Ebenso langsam drehte sie ihren Kopf nach rechts, als sie den Arm unter ihrem Kopf spürte. Mit schläfrigem Blick sah sie eine ganze Weile dabei zu wie sich Bargons Brust ruhig im Schlaf hob und senkte, dann kuschelte sie sich wieder an seine Seite. Mit einem vorsichtigen Ruck zog sie die Decke über ihre Schultern, als sich die herbstliche Kälte zu ihnen ins Bett schlich.
Hexe...
Das Wort hallte immer wieder in ihrem Gedächtnis.
Doch die Stimme, die sie mit diesem Wort quälte war eine andere, als an diesem Abend in der Krähe.
Verdammte Hexe du hast mit verzaubert ! verflucht !
Sie versuchte Jarkus Stimme mit aller Macht aus ihrem Gedächtnis zu vertreiben, und vergrub ihr Gesicht an Bargons Seite.
Geister der Vergangenheit, hatte er es genannt. Und immer wieder suchten sie sie heim.
Verdammte Hexe ...
Etwas erschrocken sah sie auf als Bargon sich im Schlaf regte, ließ ihren Kopf jedoch wieder sinken, als er ruhig weiterschlief.
An diesem Tag waren zu viele Worte gefallen, die ihr wie ein Dolch ins Herz schnitten. Doch sie hatte sich wie immer nichts anmerken lassen. Obwohl sie sich beherrschen musste diesem Mistkerl nicht bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen.
Hexe ...
Wieder schwoll das Wort in ihrem Geist an, dieses mal von Kelevars Stimme getragen.
Hexe !
Verdammtes Zauberweib !
Untreue Hure !

Jedem Wort folgte ein Hieb mit der Peitsche. Die Erinnerungen waren so stark, dass Beofin immer wieder zusammenzuckte.
Zitternd rollte sie sich zusammen und versuchte zurück in den Schlaf zu entfliehen.
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (22.05.2009 um 11:23 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2009, 10:38
#16
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Draussen erklang das träge zwitschern der ersten Vögel, wobei die Sonne sich noch nicht ganz über den Horizont geschoben hatte. An diesem Morgen öffnete Beofin mit einem wohligen Seufzer die Augen und versuchte sich auf dem viel zu kleinen Bett etwas gemütlicher hinzulegen. Sie gab es jedoch schnell wieder auf schlang den Arm um Bargons breiten Oberkörper.
Ihre Augen schlossen sich langsam wieder und sie blieb noch eine Weile an ihn gekuschelt. Sie kostete den Moment aus und es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Sein Duft, seine Wärme, das Gefühl wenn seine nackte Haut ihre berührte, das leise Geräusch seines ruhigen, gleichmäßigen Atems und das schönste von allem... Der kräftige Rhythmus seines Herzen, den sie mit jeder Faser ihres Körpers spürte, wenn ihr Kopf, so wie in diesem Moment, auf seiner Brust lag.

Hatte sich nun doch alles zum Guten gewendet ?
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie nickte leicht, als Bestätigung für ihr eigenes Gefühl. Vergessen war dieser fette Kerl Darok und seine Drohung ihr gegenüber. Vergessen war Bartos Sohn und der Schmerz den dieses Kind mit sich brachte. Vergessen war diese götterverdammte Bestie die nun immernoch durch die Wälder Yews streift.
Alles war in diesem einen Moment vergessen, in dem sie jedes kleine Detail Bargons in sich aufnahm und erspürte. Der Mann dem sie sich gänzlich hingegeben hatte. Dem sie all ihre Liebe und noch viel mehr schenkte.
Abermals entfuhr ihr ein leiser, zufriedener Seufzer ehe sie wiederwillig die Augen öffnete und sich langsam aufrichtete. Nochmal drehte sie sich zu dem Schlafenden um. Ihre Fingerspitzen strichen ihm mit einer sanften Berührung, eine Strähne seines wundervollen, blonden Haares, aus seinem Gesicht. Für einen moment verharrte sie so und musterte ihn genaustens. Er sah schon wesentlich besser aus als gestern Abend. Seine Haut bekam wieder etwas Farbe.
Mit einem Kopfschütteln riss sie sich nun endlich von ihm los und stand schwungvoll aus dem Bett auf. Und sofort bereute sie es wieder. Mit einem leisen, aber dennoch kraftvoll ausgesprochenem Fluch tappste sie schnellstens durch den Raum, die Arme um die Brust geschlungen und nur auf Zehenspitzen. Es war wirklich kalt geworden über Nacht...
Aber wo zur Hölle hatte sie ihren schönen, dicken Umhang hingepackt ?
Nochmals drehte sie sich zum Bett herum und vergewisserte sich, das Bargon noch fest schlief. Er hatte es bitter nötig...
Dann öffnete sie leise die Tür und schlüpfte vor Kälte zitternd aus dem Raum.

Ihre Augenbrauen zogen sich grimmig zusammen, als sie das Zimmer vor sich genau musterte. Doch zuerst schnappte sie sich ihren Umhang und wickelte sich fest darin ein.
Das Feuer im Kamin war so gut wie runtergebrannt, also würde sie Holz nachlegen müssen. Dann der dreckige Holzboden vor der Tür. "Verdammter Regen..." Sie würde wohl ausfegen müssen.
Mit einem Seufzer drehte sie sich zum Tisch herum und sammelte sogleich die alten Bandagen auf um sie zu entsorgen. Dann viel ihr die Sauerei an der Hauswand wieder ein. Also ließ sie sich fröhlich Lächelnd auf einem Stuhl nieder und zog ihre Stiefel über. Sie würde in den Stadtkern müssen um Wasser zu holen. Und vermutlich musste sie auch einen Besen organisieren. Nicht zu vergessen ein ordentliches Frühstück. Bargon hatte sicher Hunger...Also würde sie auch beim Metzger vorbei müssen.
Mit einem freudigen Lächeln öffnete sie die Haustür, drehte jedoch den Kopf nocheinmal zu der Statue hinter sich.
"Pass mir ja drauf auf, das dein Krieger heut morgen genug Schlaf bekommt!" murmelte sie grimmig zu dem Abbild und verließ Bargons Haus.

Eine Stunde später kehrte sie vollgepackt mit allen möglichen Dingen zurück. Ihr Blick viel kurz auf den toten Hund ehe sie leise das Haus betrat, um ihrem Liebsten ein schönes Frühstück zu bereiten und innen wie aussen sauberzumachen.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2009, 14:20
#17
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Nur das leise Kratzen einer Feder auf Pergament war in dem Raum zu vernehmen. Ab und an unterbrochen von dem Krächzen von Vogel-Bargon.
Die Krähe saß über Beofins brütendem Kopf in dem Bücherregel und beobachtete die Frau bei ihrem treiben. Eine einzelne Kerze flackerte auf dem Tisch, als der Wind durch die Türritzen zog und Beo zog den Umhang fester um die Schultern. "Wird Zeit das ich einen Kamin bauen lasse..."
murrte sie leise, völlig in das Buch vor sich vertieft.
Mit einem tiefen Seufzer, kommentiert von einem weiteren, leisen Krächzen, schrieb sie weiter.
Sie saß in "Ihrem" Haus.
.... Mein Haus....
Diese zwei Worte flossen jedesmal wie geschmolzene Butter über ihre Lippen.
Es war sicherlich noch etwas karg eingerichtet, doch das würde sich ändern mit der Zeit. Zu viel war passiert und würde noch passieren.

Ich finde kaum noch Zeit um in der Krähe zu arbeiten und wenn ich mich mal in Britain blicken lasse, verweile ich dort lieber als Gast, den als Schankmaid. Mir wird jedesmal speiübel wenn ich diese "Adligen" dort sitzen sehe. Mit hocherhobenem Kinn und einer Arroganz, die über das weite Meer hinauszureichen scheint.
Soll man solchen Menschen besonderen Respekt entgegenbringen ? Wofür ? Sollte ein Handwerker nicht mehr respektiert werden, für seine gute Arbeit, denn eine Hofdame die den ganzen Tag nur durch das Schloss schleicht und sich das hübsche Köpfchen über das nächste Bankett zerbricht ? Warum sollte ich einen Ritter mehr respektieren denn einem einfachen aber genauso mutigem Krieger ?
Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Ist man ein besserer Mensch weil man in eine Adelsfamilie hineingeboren wurde ? Oder nichteinmal das...
Warum soll ich als erwachsene, selbstständige, willensstarke Frau vor den Füssen einer Person kriechen, der ich und die Allgemeinheit nichts zu verdanken hat? Wegen eines Titels ?
Ach sollen sie doch alle machen was sie wollen in ihrem kleinen Schlösschen. Sollen sie ihre Feste feiern. Blind ihrem störrischem Glauben folgen und sich darüber pikieren wie ungehobelt sich der gemeine Pöbel benimmt. Sollen sie nur weiter so tun als wären sie etwas besseres. So habe ich zumindest etwas zum Lachen.
Aber ich sollte mich darüber nicht allzusehr aufregen. Im moment läuft alles einfach zu gut. Ich scheine bald wirklich meine eigene Taverne zu bekommen. Mein Haus ist fertiggestellt und halb eingerichtet. Bargon ist wundervoll wie immer, trotz einiger Streitigkeiten. Aber allein das Aufwachen an seiner Seite ist jeden Ärger wert.
Und schlussendlich ist auch endlich nelenya nach Yew gezogen. Es könnte im moment nicht schöner sein. Ich habe all meine Lieben um mich herum und sogar zwei Dächer über dem Kopf.
Ludia hat mich wahrlich gesegnet. Womit auch immer ich das verdient habe.


Mit einem weiteren, wohligen Seufzer nahm sie die Feder vom Papier und sah geistesabwesend aus dem Fenster. Die zierlichen Finger ihrer rechten Hand umspielten die Erhöhungen und Vertiefungen ihres Amuletts, das sie neuerdings immer trug. Wärend sie mit den Fingerspitzen über die feinen, kupfernen Schuppen des Drachen fuhr, der sich elegant um einen Würfel schlängelte, murmelte sie ein leises Gebet. Ein Gebet an die beiden Göttinnen, die sie ihr Leben lang begleiteten, und die unterschiedlicher nicht seien konnten.
Nach einer Weile schloss sie die Augen und ein fast schon ekstatischer Schauer fuhr ihr über den vernarbten Rücken.
Dann schloss sie, mit einem breiten grinsen, das kleine Notizbuch und schob es neben Vogel-Bargon ins Regal.
Die Feder landete wieder im Tintenfass und Beo schob ein anderes Buch vor sich. Daneben breitete sie ein leeres Pergament aus und begann in dem Yewer Amtsbuch zu lesen. Nebenher, sie achtete garnicht auf das was sie schrieb, flogen ihre Finger über die leere Schriftrolle und füllten diese mit Notizen. Es würde ein langer Abend werden, doch bei Ludia, Bargon gab ihr eine Aufgabe die sie mit mehr Leidenschaft und Hingabe erfüllen würde als jede andere.
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (15.06.2009 um 14:24 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2009, 13:09
#18
Lurisah Dagisto
Reisender
 
Registriert seit: 21 Apr 2009
Beiträge: 71
.
Lurisah Dagisto ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2009, 13:10
#19
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Mit einem leisen seufzen stellte Beofin den Federkiel in das kleine Fässchen.
Ihr kritischer Blick überflog ein fünftes Mal die geschriebenen Seiten. Ihr Kopf nickt dabei immer wieder leicht.
Fertig.
Sie hatte sich die letzten zwei Tage in ihrem Haus verkrochen und auf dem Boden, bei den Hunden geschlafen, was ihr, wie sie merkte, unglaublich gut tat. Wenn sie nicht gerade schlief oder etwas aß, schrieb sie.
Stundenlang saß sie vorn übergebeugt, an ihrem Schreibtisch. Jeder einzelne Buchstabe war mit äusserster Sorgfalt geschrieben, fast schon selbst ein kleines Kunstwerk. Sie wollte das es perfekt würde. Sie wollte das es Yew gerecht wurde. Nich voller Schnörkel und unnötigem Prunk, aber stolz und schwungvoll. Und das hatte sie nun vollbracht. Die erste Ausgabe war vollendet. Zwei weitere waren zu schreiben...
Doch ersteinmal würde sie sich eine Pause gönnen, sich Vego und Dego schnappen und spazieren gehen. Der Winter würde bald vorbei sein und die letzten kalten Tage wollten genossen werden.
Als sie das Haus verließ, trieb sie die Hunde an und verschwand selbst
schnellstmöglich im Wald. Und wieder zogen ihre Gedanken zu Bargon....
In der Winterzeit hatte der Wald schon eine seltsame Wirkung.
Zu still und friedlich, dass einem seine eigenen Gedanken beinahe anschriehen. Sie würde heute zu ihm gehen müssen. Oder morgen...
Es würde Zeit haben...
Immer tiefer zog sie mit ihren Hunden in den Wald um etwas Frieden zu finden... und Zeit zum Nachdenken.
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2009, 10:58
#20
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
In dieser verfluchten Nacht war einfach nicht an Schlaf zu denken.
Immer wieder drehte sich Beofin von einer Seite auf die andere, Bargon neben ihr. Sonst war es seine Anwesenheit die ihr einen ruhigen Schlaf ermöglichte. Doch nicht in dieser Nacht.
"Du sollst nicht fliehen. Du sollst glücklich sein und bleiben."
Immer wieder kehrten diese Worte in ihrem Geist umher. Oh bei Ludia
sie wäre geflohen.....und sie wäre nicht zurückgekehrt.
Diese Tatsache brachte ihr Kopfschmerzen. Hätte ihr Herz, ihre ganze Liebe sie nicht angeschriehen, stehen zu bleiben, diesen Mann nicht allein zu lassen....
Was wäre dann gewesen ? Wär sie wirklich gegangen ? Hätte sie ihn verlassen ? Wo zur Hölle hätte sie hin sollen ? In ihr Haus ? Nein...
Sie hätte Yew verlassen müssen. Ihren geliebten Wald, ihre geliebte kleine Stadt und ihre geliebten Freunde. Und Bargon...der Mann den sie noch mehr liebte als alles andere. Er war das was sie an diesem Land am meisten Liebte. Er war ein Teil davon...und würde sie ihn verlassen, würde sie Yew verlassen.
Trotzallem lag immernoch Angst in ihrem Herzen.
Dieser Blick, diese kälte und unterdrückte Wut in seiner Stimme. Wieder traten ihr Tränen in die Augen. Wie oft wurde sie schon mit solch einem Blick gestraft, mit solch einer Stimme bedroht und beschimpft? Wie oft schon folgten Schläge darauf....?
Zu oft....doch lag das in ihrer Vergangenheit und sie dachte sie müsse nie wieder Angst vor soetwas haben. Falsch gedacht Beofin....
Und das wegen einer Narbe. Natürlich war ihr letztendlich aufgefallen wie sehr er immer versucht hatte sie zu verstecken. Doch das er so auf ihre Frage reagieren würde, woher diese stammt ....
Kurz fiel ihr Blick auf den Mann neben sich, dessen kräftiger Brustkorb sich hob und senkte.
Sie liebte einen Mann den sie eigentlich nicht kannte. Und er wollte auch nicht das sie es tut.
Sie würde nicht mehr Fragen.
Sie würde nichts mehr Fragen.
Sie würde weiterhin das lieben, was Er vorgab zu sein und versuchen damit glücklich zu werden...oder abermals untergehen, doch dann gäbe es kein Zurück mehr. Zuviel hatte sie preisgegeben. Zu viel hatte sie für ihn aufgegeben. Und nun war nichts mehr übrig als eine nutzlose Hausfrau. Mehr war sie nichtmehr ohne ihre Musik, ohne ihre Magie und endlich, ausgerechnet in dieser Nacht, gestand sie es sich ein.
Dies war in der vergangenheit der Moment gewesen in dem sie geflohen wäre....
"Du sollst nicht fliehen..."
Wieder seine Stimme in ihrem Kopf.
Recht mühsam drehte Beofin sich rum und setzte sich auf die Bettkante. Ihr glasiger Blick wanderte durch den Raum zu der Tür am anderen Ende....
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2009, 13:19
#21
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Klamotten flogen wie wild durch die Stube, als Beofin, wie eine Furie, in ihrem kleinen und inzwischen viel zu vollem Schränkchen wühlte. Nach einer
ganzen Weile förderte sie ihr kleines Notizbuch hervor, überall im Zimmer ihre Kleidung verteilt. Mit einem Stirnrunzeln und ihrem Buch in der Hand besah sie sich des Chaos. Das haben Denos Kunstwerke nicht verdient...." murmelte sie leise, packte das Buch bei seite und sammelte die Kleider wieder ein.
Als das erledigt war, machte sie es sich vor dem Kamin gemütlich. Schon seid einer Weile hatte sie nicht mehr in ihr Notizbuch geschrieben und ein unnatürlicher Drang zwang sie förmlich dazu. Zu viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf umher die einfach raus mussten.

Es ist der 8 im Nugor 1298...tatsächlich das erstemal das ich einen Eintrag mit Datum versehe.
Bald zieht der Sommer ein und ich bin beinahe seid einem Jahr auf dieser Insel. Eine lange Zeit....eine gute Zeit ? Sicherlich. Aber auch eine schwere. Ich hoffe es wird sich alles festigen.
Gestern Nacht ging ich nach langer Zeit wiedermal zum Hafen. Aber nicht alleine....
Es war so befreiend dort zu sitzten. Den kalte Küstenwind um sich, das Rauschen der Wellen, das Glitzern der Sterne.
Und die Musik! Oh bei allen Göttinnen die ein Auge auf mich haben mögen. Die Musik! Es war so wundervoll wieder auf der Laute zu spielen. Wieder meine fast schon eingestaubten Finger über die Saiten zu bewegen. Etwas zu erschaffen. Etwas schönes zu erschaffen. Und zu singen. Es ist ein Gefühl von absoluter Freiheit einfach zu singen. Ohne sich an einen Text halten zu müssen. Nur mit der Melodie der Laute mitzugehen. Und wieder kam mir die Erinnerung an diesen einen Abend.
Seltsamer weiße ähnelten sich die Melodien sogar.
Es war beinahe als stünde er wieder neben mir...wie damals. Den Blick auf das Meer gerichtet. So schnell hat er mein Herz erobert. Doch ich leistete auch keinerlei Gegenwehr und noch immer hält er es fest in seinen starken Händen. Ob das so gut ist ? Er müsste nur einmal fest die Finger darum schließen und Es wäre dahin.
Oh so langsam formen sich wieder Lieder in meinem Geist. Ich werde sie alle aufschreiben...irgentwann. Wie ich die alte Sage meiner Kindheit aufschrieb. Ich habe gestern Nacht davon geträumt. Der weiße Hirsch stand vor mir genau wie in meiner Kindheit. Nur war auch Bargon da....Was das wohl zu bedeuten hatte ?
Es wir sich zeigen. Mit der Zeit wird sich alles herausstellen.
Ich hätte es nie vermutet doch langsam werde ich zu einem geduldigen Menschen. Wenn mein Vater mich so sehen könnte.
Nun ich werde sehen was die Zeit bringt... und nun habe ich meine Musik wieder um mir bis dahin die Stunden zu vertreiben.


Mit einem Seufzer rollte sich Beofin zu Seite und starrte eine ganze Weile in die Flammen des Kamins. Wann wohl Bargon nach hause käme ?
Langsam schloss sie die Augen, das Buch noch offen neben sich liegend, und glitt in einen ruhigen Schlaf. Der weiße Hirsch erwartete sie schon....
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Alt 03.07.2009, 12:20
#22
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
-
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (07.07.2009 um 21:36 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2009, 12:44
#23
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
-
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (07.07.2009 um 21:36 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 06.07.2009, 11:49
#24
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Der 2te Tycua im Jahr 1298

Zuerst hat man nur das Feuer und die Glut. Es lodert und löst alles in sich auf. Doch daraus erwächst mit der zeit unförmiger heißer Stahl. Die zweite Stufe... Dann mit unbarmherzigen Hammerschlägen formt sich daraus langsam ein Schwert. Kalt und glatt mit mit einer scharfen Klinge.
Man muss es nur anzuwenden wissen. Hass, Zorn und Wut.
Mein Zorn ist auf der letzten Stufe angelangt. Und bei allen Göttern ich werde diese Klinge anzuwenden wissen.
Nelenyas gestriger Bericht war der letzte Hammerschlag.
Ich spüre nurnoch kalte Wut in meinem Herzen und Neles Haus war zu eng, zu klein ich musste dort raus. Torn war da und ich konnte mich nicht entfalten, konnte meine Wut nicht rauslassen.
Dieser Bastard....diese Gossengeburt.....verfluchter Hexer.
Was hat er mit dem armen Mädchen gemacht ?
Mir soll es egal sein. Sie ist für mich gestorben...aber von diesem Kerl
werde ich mich nicht nieder machen lassen. Und erst recht nicht nelenya....Ich muss sie beschützen und ich werde sie beschützen. Ich habe es versprochen.
Und dann die lächerliche Antwort...Bei Ludia...
Da spricht die kleine von Würde und lässt sich von einem Kerl niedermachen und lenken. Zu süß...


Mit einem kopfschütteln klappte sie das Buch zusammen.
Nun das Thema war erledigt und nun galt es sich um wichtigeres zu kümmern. So schnappte sie sich ihren Speer und ging nach draussen um zu üben.
Beofin Thjold ist offline  
Geändert von Beofin Thjold (06.07.2009 um 11:53 Uhr).
Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2009, 19:56
#25
Beofin Thjold
Reisender
 
Registriert seit: 23 Apr 2009
Beiträge: 209
Beofin stand ruhig vor ihrer Haustür und betrachtete den Zaun den Nele ihr gebaut hatte. Die Hände in die Hüften gestemmt, das Haar von Wind etwas zerzaust wie immer. Es war nun ihr Land. Nicht nur ihr Haus. Nein. Dieses kleine Fleckchen Erde gehörte nun ihr. Wer hätte das jemals gedacht.
Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen und sie nickte einmal knapp, ehe sie sich ins Haus zurückzog. Drinnen zündete sie ihre Kerzen und Laternen an, stellte den Tieren das Futter hin und setzte sich an ihren Arbeitsplatz.
Mit einem seufzer schob sie die Zettelberge voller Notizen bei Seite und holte ein in Leder gebundenes Buch hervor.
Vorsichtig schlug sie die den Einband auf und machte sich daran mit Tinte das Bild eines Hirsches auf die erste Seite zu zeichnen.
Darüber war ein kunstvoll verschnörkelter Schriftzug zu lesen.
"Die Sage vom weißen Hirsch"
Für den Titel allein hatte sie schon den gesamten Tag gebraucht. Und sobald das Bild fertig war, konnte sie endlich beginnen die Geschichte niederzuschreiben.
Noch eine weile saß sie vorn übergebeugt da, Vogel-Bargon auf ihrer Schulter und vollendete das Bild.
Müde lächelnd lehnte sie sich zurück in ihren Sessel und betrachtete ihr Werk.
Endlich hatte sie mal die Zeit gefunden neben dem ganzen Stress mit Hayley, der Taverne und den ganzen Problemen die so ein Leben mit dem Herrn Yews mit sich brachten, die Geschichte ihrer Kindheit nieder zu schreiben.
Bei dem Gedanken an Bargon musste sie grinsen. Die letzten Tage konnten sie endlich wieder etwas mehr Zeit miteinander verbringen und Beo spürte förmlich wie gut ihr die Nähe zu ihm tat. Genau wie die viele Zeit die sie mit Nele verbrachte. Die beiden wuchsen immer mehr zusammen. Wie Schwestern ? Nein...diese verdammte Floskel bedeutete rein garnichts...brachte zu viel ärger.
Sie liebte Nele einfach. Wie eine Schwester es tat ? Vielleicht, doch waren sie einfach gute Freunde. Sehr gute Freunde...
Und Beo hatte, warum auch immer, das Bedürfniss sie zu beschützen.
Wieder fiel ihr Blick auf das offene, fast leere Buch. Wie der kleine Junge den heiligen Hirsch beschützen wollte...
Und da hatte ich auch schon den Namen für die Taverne. Es wird so wundervoll...
Sollen sie uns Bauern nennen oder dumm oder Abschaum. Ich glaube es kann mir egal sein. Ich lebe hier, liebe hier und habe Spaß am Leben....Was könnte man sich mehr wünschen ?
Beofin Thjold ist offline  
Mit Zitat antworten
Antwort


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist dir erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind aus.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 21:29 Uhr.