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Alt 16.11.2020, 20:52
Am Anfang...
#1
Leandra Ceata
Reisender
 
Registriert seit: 15 Nov 2020
Beiträge: 89
Nebel waberte aus den Niederungen empor und verstärkte noch die feucht-kühle Atmosphäre.
Eine verhüllte Gestalt lief den Weg nach Britain entlang und hielt kurz inne. Sie schlug die Kapuze zurück und sog die kalte Luft hörbar ein. Ein plötzlicher Hustenanfall ließ ihren zierlichen, fast zerbrechlich wirkenden Körper erbeben.
Nachdem sie sich beruhigt hatte, ließ sie Ihren Blick schweifen… jetzt würde es beginnen ….

Erinnerungen kamen wie Faustschläge, Erinnerungen an ein früheres Leben…
Sie sah die Gesichter Ihrer Kinder und ihres Geliebten….Feuer, ihr brennendes Haus, das Feuer, dem sie nur durch einen verdammten Zufall entronnen war……sie wäre lieber mit ihnen gestorben….in der Asche dieses Siegel, das sich in ihr Gedächtnis gebrannt hatte…das Siegel, welches hier allgegenwärtig war…

Ihr Bruder hatte immer versucht sie auf die andere Seite zu ziehen, doch sie hatte immer Stand gehalten, hatte immer an das Gute geglaubt, auch ihre Familie hatte ihr die Kraft dazu gegeben….doch mit ihrem Tod war die Gegenwehr irgendwann erloschen…Wut und Verzweiflung, das Verlangen nach Vergeltung wuchs in ihrer Seele und dann hatte sie sich dem Ritual unterzogen. Ihr jugendliches Aussehen wurde ihr durch „Ihn“ zurückgegeben, dafür hatte sie einen Teil ihrer körperlichen Kraft und Konstitution opfern müssen,
ihre arkanen Kräfte waren aber deutlich angewachsen und würden das auch weiter tun.
Das gab ihr zum einen die Gelegenheit Vergeltung zu üben, zum anderen die Möglichkeit vielleicht irgendwann wieder mit ihren Lieben vereint zu sein.

Ein alter Weggefährte hatte ihr den Namen eines Mann übermittelt, die Suche nach ihm war schwieriger als vermutet, doch letztendlich hatte sie Ihn aufgespürt. Er sollte ihr bei der Erfüllung ihrer Aufgaben behilflich sein.
Auch er würde bald hier eintreffen, andere waren schon hier und hatten den Grundstein für den Erfolg ihrer Pläne gelegt…
ihre Aufgabe war es, Anhänger zu rekrutieren ….vorerst….

Über ihr Gesicht huschte ein leichtes Lächeln. Sie schlug die Kapuze wieder hoch und setzte ihren Weg fort…
Leandra Ceata ist offline  
Geändert von Leandra Ceata (22.01.2021 um 11:58 Uhr).
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Alt 16.11.2020, 21:07
#2
Gadur Molander
Reisender
 
Registriert seit: 31 Oct 2020
Beiträge: 15
Regen prasselte auf die breite Krempe seines Hutes.
Mürrisch kniff er die Augen zusammen und versuchte im diffusen Licht des wolkenverhangenen Nachmittags, seinen Standort zu bestimmen.
Er musste sich eilen um noch rechtzeitig an der alten Stehle anzukommen.
Er hatte sie letztens auf einem seiner Streifzüge gefunden.
Ihn schauderte noch immer bei dem Gedanken an der im dem Stein verankerten Macht.
Warum dort?
Seufzend wischte er sich weitere Regentropfen aus den buschigen Augenbrauen. Nun ja … Sie hatte ihn gerufen und er würde helfen, so es in seiner Macht stehen sollte. Unmerklich streifte seine behandschuhte Hand die Tasche mit dem Pergament.
Warum will der alte Magus dass ich auf sie aufpasse? Er verstand die Zusammenhänge nicht. Noch nicht. Aber die Vorgänge spielten ihm in die Karten.
Er zog die Krempe tiefer in sein Gesicht.
„Wir werden Sehen!“
Gadur Molander ist offline  
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Alt 20.11.2020, 19:09
#3
Gadur Molander
Reisender
 
Registriert seit: 31 Oct 2020
Beiträge: 15
Er erreichte die kleine Lichtung beim letzten Licht der Dämmerung.
Sie war bereits da und stand reglos an der Stehle. Deutlich zeichnete sich ihre scharf geschnittenen Gesichtszüge im flackernden Schein der in den Boden gerammten Fackel ab. Ihr mehr als schulterlanges Haar leuchtete dadurch rot auf.
„Du hast mich gerufen?“ Er sprach leise, doch schien es als wäre seine Ankunft nicht unbemerkt geblieben. Sie drehte langsam Ihren Kopf. „Gadur, du bist noch immer der Sohn des Müllers, finde Ihn für mich.“ Mit einer fließenden Bewegung, warf Sie Ihm einen Gegenstand zu, den er mit spitzen Fingern fangen konnte. Er hielt ihn leicht schräg ins Licht und drehte ihn langsam vor seinen Augen.
„Ein Amulett … Elfisch … woher hast du …“. Barsch unterbrach Sie Ihn. „Das tut nichts zur Sache. Finde den der damit verbunden ist“
Sie hatte sich verändert, war härter geworden. Sein alter Mentor hatte ihn bereits vorgewarnt.
Nun, dann sollte es wohl so sein.
Das Finden verlangte nicht viel Fertigkeit von Ihm. Es war ihm schon als kleiner Junge immer recht leicht gefallen. Langsam stellte er seine Ledertasche auf den feuchten Boden und entnahm ihr eine selbstgezeichnete Karte, die er vor sich auf dem Boden ausbreitete.
Er kniete sich davor hin und rasch stellte er zwei kleine Kerzen an die oberen Ecken der Karte, die er routiniert entzündete. Das Holzamulett wurde auf einer freien Stelle der Karte platziert, während er sich darauf konzentrierte und vorsichtig gedanklich nach seiner magischen Essenz griff.
„càit a bheil thu.” Unbeabsichtigt fiel er in seine Muttersprache er sich immer stärker auf das Amulett ausrichtete. “càite am faigh mi thu”.

Es war dunkel … es roch nach Erde, Stein … er schmeckte Eisen und Dreck dazwischen Tau auf einer feuchten Wiese … ein Baum … Schmetterlinge die um einen Körper fliegen … Blut … Tod … und wieder Dunkelheit … Schmerz.

Gadur zuckte leicht zusammen und holte tief Luft.
„Er ist im Norden.“ Ihre Blicke kreuzten sich. Sein ausgestreckter Finger deutete auf eine Stelle der Karte. „Er ist im Norden … er ist genau hier“
Gadur Molander ist offline  
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Alt 20.11.2020, 19:47
#4
Leandra Ceata
Reisender
 
Registriert seit: 15 Nov 2020
Beiträge: 89
Sie hatte am Anfang ob seiner Fähigkeiten gezweifelt, doch er hatte sie nicht enttäuscht. Zufrieden nickte sie ihm zu.
Bevor sie aufbrechen konnte, gab es aber noch etwas zu tun.
Sie sank vor der Stehle auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken daran. Dann zog sie eine Hohlnadel und eine größere Phiole aus ihrem Rucksack. Mit einem entschlossenen Blick setzte sie die Nadel an, atmete noch einmal tief durch und stach dann in einer fließenden Bewegung die Nadel in ihre Armbeuge. Sofort lief der rote Lebenssaft aus der oberen Öffnung der Nadel heraus. Schnell positionierte sie die Phiole so, dass sie ihr Blut darin auffangen konnte.
Ein paar Minuten verstrichen und langsam, aber stetig füllte sich die Phiole. Mit jedem Tropfen, der aus ihr herausfloss wurde ihre Kraft weniger. Noch war es nicht genug, einen Moment musste sie noch durchhalten.
Ein starker Schwindel ergriff sie und langsam breitete sich eine eiserne Kälte in ihren Gliedmaßen aus, Übelkeit stieg in ihr hoch… nach einem kurzen Blick auf die Phiole zog sie die Nadel heraus, verschloss mit letzter Kraft die Flasche , dann wurde ihr kurz schwarz vor Augen…
Nur kurz gab sie ihrem geschundenen Körper Zeit zur Erholung, dann rappelte sie sich schwankend auf, schloss langsam die Augen, um den erneuten Schwindel zu vertreiben und atmete tief durch.
Sie reichte Gadur die Flasche mit dem Wissen, sollte ihr Vorhaben erfolgreich sein, wäre dies nicht das letzte Mal, dass sie diese Prozedur über sich ergehen lassen musste, aber das Ziel war es wert…
Bevor sie sich von ihm abwendete, deutete sie auf ein Bündel am Boden, welches er bisher nicht registriert hatte. Er konnte eine leichte Bewegung wahrnehmen.

dort drin ist alles was du brauchen wirst…
„Du weißt, was zu tun ist, …
ich mache mich jetzt auf den Weg…"
enttäusche mich nicht
.

Sie schlug ihre Kapuze hoch, griff nach ihrem Stab und begab sich gen Norden...
Leandra Ceata ist offline  
Geändert von Leandra Ceata (22.01.2021 um 12:00 Uhr).
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Alt 22.11.2020, 19:19
#5
Xas Ihsal'dur
Reisender
 
Registriert seit: 14 Nov 2020
Beiträge: 2
Aus Stein verzierte Hüte, deren Schaft sich wie Baumstümpfe gen Himmel zu ragen versuchen, bilden einen Pfad entlang des letzten Waldabschnittes. Unmittelbar nach der letzten Baumkrone befindet sich ein Bett eines Baches, welcher im Augenblick kein Wasser führt. Stattdessen zieren verrottende Kadaver den einstigen Bach und hinterlassen einen süßlich beißenden Verwesungsgeruch. Ein Geflecht aus weißer Seide bietet halt für die vielen neugierigen Augen, die sich dort hinterhältig auf die Lauer legen. Am Ende des Pfades herrscht ein grauer Riese, dessen Thron prunkvoll an den Wolken zerrt und einen ausgedehnten Schatten um sich wirft. Eine Säule aus Gestein schmiegt sich an die raue Felswand und markiert den Eingang zu diesem Verlies. Erst ein Blick hinter die Säule offenbart eine subtile Felsspalte, die direkt in den Schlund des Riesen führt. Ein langer Tunnel führt tief in die Höhle und zweigt dann in viele weitere Tunnel ab, bis hin zu einem großen Vorraum. Feuchtigkeit klettert die Steinwand empor und hangelt sich dann an den vielen Stalakiten wieder von der Decke herunter. Die Tropfen plätschern auf den feuchten Boden und bringen die Gesteinsformationen nacheinander zum Schwingen und erzeugen dadurch eine klangvolle Melodie. Zwei abgenutzte Statuen aus Gestein ragen weit in die Höhe und bewachen eine verzierte Granittür, die unbeeindruckt ihren Platz dazwischen einnimmt. Unüberwindbar scheint diese Pforte zu sein, ein Durchlass schier unmöglich, doch nicht jeden trügt dieser massive Antlitz von Stein und gewährt Einlass in die Dunkelheit.
Xas Ihsal'dur ist offline  
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Alt 23.11.2020, 18:38
#6
Gadur Molander
Reisender
 
Registriert seit: 31 Oct 2020
Beiträge: 15
Einen Augenblick verharrte er reglos, ihr hinterher schauend. Sie war hart geworden.
Er kannte Sie schon als lustiges, lebensfrohes Mädchen, deren langes rotes Haar ihr beim rennen wild ums Gesicht wehte.
Sein Mundwinkel verzog sich leicht zu einem Lächeln.
Nun das war vorbei. Er schüttelte die Gedanken mit einem leichten Wiegen des Kopfes ab und ging gedanklich noch einmal seinen Katalog durch.
Sie hatte ihm genauestens unterwiesen.
Wie immer waren Ihre Wünsche … nun ja „speziell“ wäre wohl das richtige Wort.
Wieder huschte Ihm ein Anflug eines Lächelns über das faltige Gesicht.
Mit sicherer Hand schlug er die Abdeckung zur Seite. Fein säuberlich verschnürt lagen verschiedene Hilfsmittel aufgestapelt. Alles Dinge, die er später noch gebrauchen würde.
„Ruhig Kleiner“, Kurz fuhr seine Hand durch das weiche Fell. „Ganz ruhig!“ Der sonore Klang seiner Stimme schien den struppigen Hund zu beruhigen. Das Zittern und das leichte klägliche Winseln das durch sein mit Lederschnüren umwickelte Maul gepresst wurde, ebbte langsam ab. Die Kerzen? Sie waren alle da. Er hatte sich schon immer gefragt, warum ausgerechnet diese … wie nannten es Unwissende … Hexenkunst, so vieler Kerzen bedurfte. Die mit der roten Flüssigkeit gefüllte Phiole stellte er vorsichtig in eine mit Tuch ausgeschlagene Schatulle.

Er nickte. Es war alles vorhanden. Er könnte beginnen. Langsam setzte er sich vor der Stele auf den Boden und begann.
Gadur Molander ist offline  
Geändert von Gadur Molander (23.11.2020 um 18:40 Uhr).
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Alt 12.12.2020, 22:41
#7
Karlso Ronbert
Reisender
 
Registriert seit: 20 Nov 2020
Beiträge: 10
Sterntag im Ronnox (Herbst), des Jahres des 1333. Paradestrasse, Britain.

Langsam öffnen sich seine Augen und er blickt freudig an die Hotelzimmerdecke die sich über ihn erstreckt. Beginnend mit seinen Fingern hebt er seine Gliedmaße nach einander in die Höhe und verspürt dabei ein leichtes Stechen, welches sich nicht mit seinem täglich stechenden Schmerz durch den Bergbau vergleichen lässt. Seine Mundspalte aber breitet sich und zieht seine Mundwinkel leicht nach oben, dabei ertönt ein freudiges Kichern.
„Großartig! Mein erstes Abenteuer mit dem mächtigen Bron und der schönen Fil.
ICH * dabei zieht er das Wort mit leicht erhobener Stimme deutlich überzogen in die Länge* , habe Fil beschützt … und wie!“

Mit einem Klatsch in die Hand beendet er seine Worte und erhebt mühsam seinen, mit blauen Flecken übersäten Körper. Die vergangenen Stunden hängen Ihm deutlich in den Knochen und seine Bewegungen wirken eher schwerfällig und unbeholfen.
Es war Feurtag zur Abendstunde, an dem er sich mit Bron Agrarg und Fildaris bouVinda an den Friedhof von Britain begab. Ein Abenteuer das er schon so lange ersehnte und in Ihm ein antreibendes Gefühl von unbeschreiblicher Neugier entfacht.
Seine erste Begegnung mit den Untoten, die er ohne Bron Agrarg und Fildaris bouVinda keineswegs überlebt hätte, empfindet er selbst hingegen so, als würde er es sein, der an diesem Abend als überlegener Krieger hervorgeht. Die arkane Unterstüzung von Bron Agrarg gaben ihm Gefühl gestärkter, geschützter und insgesamt lebendiger zu sein. Dieses Gefühl wurde zusätzlich durch das Handeln seiner Begleiter gestärkt, die ihn in dem Glauben ließen alles unter Kontrolle zu haben, auch wenn sie selbst das Geschehen lenkten und ernstzunehmende Gefahren abschirmten.

Seine eigens interpretierte Wahrnehmung und sein narzisstischer Gedanke wird durch ein nervöses tippeln mit den Fußspitzen und einer Handbewegung zum Ausdruck gebracht, bei der alle Fingerspitzen nacheinander den Daumen berühren. Die Augen beginnen vermehrt zu blinzeln und sein Blick verharrt abrupt an einer Stelle, als würde ihm plötzlich eine Erinnerung heimsuchen. „Leandra!“ murmelt er leise vor sich her und fasste sich dabei nachdenklich an den Kopf. Ihr feuerrotes Haar und ihre sanften, aber bestimmende Worte haben sich in seine Gedanken eingebrannt und lassen plötzlich sein Herz schneller schlagen.

Dank des guten Weins den Feline Dey in der Taverne zur rauchigen Drachenkueche ausschenkte, war es ihm erst ermöglicht Leandra Ceata kennen zu lernen und sie beschuetzend auf ihrem Heimweg zu begleiten. Von einer verlassenen Mine hatte sie ihm berichtet, in der irgendwo im Innenleben eine gewaltige Granittür versperrt sei und ihr keinen Einlass gewähren würde. Die richtige Aufgabe für ihn als Schmied und passabler Bergmann, da der Umgang mit der Picke ihm vertraut ist und seine Abenteuerlust nun entfacht wurde. Entschlossen erhebt er wieder seine Stimme:
„Ich bin bereit für deinen Wunsch
und werde mich auf den Weg
zu dieser Mine machen!“
Karlso Ronbert ist offline  
Geändert von Karlso Ronbert (13.12.2020 um 19:43 Uhr).
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Alt 18.12.2020, 22:33
#8
Gadur Molander
Reisender
 
Registriert seit: 31 Oct 2020
Beiträge: 15
Er hatte alle Vorbereitungen abgeschlossen. Sogar der Hund war gefüttert und mit ein paar Streicheleinheiten versorgt worden. Armer Kleiner … gerne hätte er diesen Streuner genommen, der wohlgenährt mit seinem Herrn durch die Stadt lief. Nun dieser tat es auch und war einfacher zu bekommen.
Als er am Waldrand einige trockene Äste aufklaubte, wanderten die Gedanken zu Leandra.
Sie wird sich zu helfen wissen, auch da er Ihr diesen Schmied zu Seite gestellt hatte.
Er schmunzelte … „Sie wird Ihren Spaß haben. Aber immerhin hat er Muskeln“. Er schätze, dass Sie noch mindestens drei Tage unterwegs sein sollte und er hoffte, dass Sie die „Ware“ nicht allzu beschädigen würde. Sie hatte ja einen Hang zu dererlei Späßen.
Sorgfältig stapelte er die Äste und Zweige in dem kleinen Rund aus Steinen, den er zwischenzeitlich ausgelegt hatte und entzündete sie mit geübten Fingern. Zudem stellte er den mit Wasser gefüllten kleinen Tonkrug in die nun lustig vor sich hin züngelnden Flammen.
„Nun da ich Zeit habe, kann ich vorab noch ein kleines Ritual zelebrieren“. Wieder verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln. Alle sagten Ihm, das er so etwas nicht könne, er wusste es aber besser. Oft hatte er zugesehen und insgeheim auch geübt. Es war nichts was er zu fürchten hatte, denn er war der Sohn des Müllers, der Molander.

Er legte seine Tasche und den großen Rucksack nebeneinander ins Gras und ließ sich dann, das kleine Feuer zu seiner linken, gegenüber der alten Stehle auf die Knie nieder.
Schnell breitete er vor sich ein quadratisches Tuch aus, auf das er verschiedenen Utensilien stellte.
Verschiedene weitere Tücher, Tiegel, Schalen und Säckchen die verschiedene Kräuter enthielten wurden im Rund aufgestellt. Auch entnahm der dem Rucksack eine Dose, in der sich noch einige Stücke Kandij, jene kleinen braune Kristalle, die er zu nutzen beabsichtigt.
Tief und ruhig strömte sein Atem langsam durch seine Lungen. Er nahm die Stille um sich herum wahr und versuchte, wie er vorher schon sein Äußeres gereinigt hatte, eine innerliche spirituelle Reinigung herbeizuführen.

Einige der Kräuter werden in einen bereitstehenden Tiegel gelegt und vorsichtig mit dem Mörser zerkleinert. Danach entnahm Gadur mithilfe der Schöpfkelle heißes Wasser und goß es in eine der Tonschalen.
Mit spitzen Fingern verteilte er das Kräuterpulver über der Schale und schlug dann den Inhalt des Gefäßes mit dem kleinen Reisigbesen schaumig.

Danach deutete er eine eine leichte Verbeugung an und erhob die Schale mit beiden Händen. Gadur glaubte eine der braunen Stücke aus der Dose und ließ ihn in die Schale fallen.
Er führte eine weitere Verbeugung, dieses mal in Richtung der Stehle aus. Stellte die Schale auf seine linke Handfläche und drehte sie vorsichtig zwei Mal im Uhrzeigersinn in deiner Hand, so das sie um 180 Grad gedreht wurde.

Er führte die Tasse langsam mit geschlossenen Augen zu Mund, roch das erdige bittere Aroma des Tee´s und setzte an, die Schale wie gefordert in drei Schlucken zu leeren.

Am Waldrand brach ein Ast. Eine fast zwei Meter große, in schwere Mäntel gehüllte
Erscheinung wankte mit merkwürdig ungelenker Bewegung, röchelnd auf die Lichtung.

Gadur sprang auf, die Tasse kullerte den Inhalt verschüttend durch das Gras.
Er nahm eine abwehrende Haltung ein, bereit sein Leben teuer zu verkaufen und sprach leise und doch melodisch
„Azim … alter Freund! Schickt dich unser Meister?“
Gadur Molander ist offline  
Geändert von Gadur Molander (18.12.2020 um 22:34 Uhr).
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Alt 20.12.2020, 13:21
#9
Karlso Ronbert
Reisender
 
Registriert seit: 20 Nov 2020
Beiträge: 10
In seinem Gesicht spürt er die Kälte am meisten, warm angezogen und bereits seit einiger Zeit in Bewegung, fühlt sich die eisige Luft sogar angenehm und erfrischend auf der Haut an. Der Wald wird immer trister und so langsam langweilt ihn der Marsch, was würde er in der besagten Mine antreffen?

Nach langem umherirren im Wald und dem mühsamen Ausschau halten nach besagten Wegpunkten, stößt er endlich auf den ersehnten Waldrand. Umso näher er sich dem leeren Bachbett nähert, desto intensiver vernimmt er einen beißenden Geruch in der Luft wahr.
Seine Blicke richten sich auf die vielen Kadaver die ungeordnet ihren Platz inmitten des Bachbettes einnehmen. Statt sich zu fürchten überkommt Ihn ein naiver Drang nach Abenteuer, welches sich wie eine Illusion auf seine Sinne legt. Nun hatte er ja bereits Blut geleckt und mit seinen ersten Kämpfen unter Beweis gestellt, dass er fähig genug sei den Wunsch von Leandra zu erfüllen.

Nach einem kurzen Marsch entlang der Gesteinsformen wird seine Sicht, die zuvor durch die hellen Sonnenstrahlen klar und deutlich geprägt war, zunehmend durch einen dunklen Schleier eingeschränkt, der sich durch eine gewaltige Felswand nicht mehr zu lösen erscheint.
An der rauen Felswand angekommen folgt er der dieser bis zu einer großen Säule, die, wie Ihm Leandra sagte, den Eingang der Höhle markiert.
Doch einen Eingang scheint es an diesem Ort nicht zu geben und enttäuscht lehnt er sich mit dem Rücken an die Säule, um sich ein wenig von dem anstrengenden Marsch zu erholen.
Plötzlich kommt ihm eine Idee...
„Wenn ich diesen scheußlich schmeckenden Trank zu mir nehme, den mir die nach Kräutern duftende Frau gegeben hat…“ er unter bricht seinen Gedanken klatscht einmal rasch in die Hand und wühlt hektisch in seinem Beutel. Die Flasche hatte er zur Sicherheit in ein kleines Tuch eingewickelt, welches er wieder vorsichtig aufwickelt und den Trank dann mit festem Griff in die Hand nimmt.
„Da ist er ja“ murmelt er vor sich hin und fängt dann leicht an zu kichern.
Zayya Yaeli hatte ihm erst kürzlich diesen Nachsicht Trank gegeben und nun erfreut er sich darüber, denn es konnte für ihn nicht einfach ein Zufall sein, jetzt auf diesen Einfall zu kommen.
„Aber JA!“ seine Gedanken kreiseln:
Wenn dieser Trank machen würde, dass er bei Dunkelheit besser sehen würde, dachte er sich, dann könnte er bei Helligkeit bestimmt noch besser sehen. Mit dieser Annahme müsste er doch auch den Eingang der Mine finden, wenn er mit geschärften Sinnen die Felswand absuchen würde.

Rasch wird der Flaschendeckel geöffnet und bevor er zum Trinken der schwarzen Brühe ansetzt, drückt er sich die Nase zu und tippelt nervös mit seinen Füßen auf den Boden herum.
Er setzt die Flasche an seiner Lippe an, schließt dabei die Augen, neigt seinen Kopf nach hinten und lehnt sich dabei mit zurück, um auch wirklich den letzten Tropfen aus der Flasche zu bekommen.

Das Ganze sollte ziemlich schnell gehen, denn dieser Trank ist bei weitem kein genüsslicher und genau bei dieser Koordination, Trank, Nase, Augen zu, trinken und nach hinten lehnen, passiert es.

Es rumpelt und einen kurzen erschrockenen Aufschrei später liegt er verwirrt auf dem Boden.
Zunächst flucht er und schimpft den Trank aus, den er zum Glück ganz leer getrunken hat, doch dann, als er sich aufrichten will, fängt er an zu kichern.
Da befindet sich tatsächlich ein Spalt zwischen der Säule und der Felswand, hinter der sich ein langer Gang zu befinden scheint.
Nachdem er sich aufgerafft hat folgt er diesem schmalen Gang in die Höhle, dessen Wände feucht sind und von überall her tropfende Geräusche erklingen…
Karlso Ronbert ist offline  
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Alt 26.12.2020, 09:10
#10
Xas Ihsal'dur
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Beiträge: 2
Ein flackerndes Licht wirft einen Widerschein auf die gegenüberliegende Gesteinswand, die sogleich einen innigen Tanz mit den schwarzen Schatten beginnt. Außer dieser zuckenden und zischenden Flamme umgibt diese Halle eine absolute Ruhe, so geordnet und vertraut für diesen düsteren Ort.
Doch als plötzlich ein lautes Geröll grölend von Stein zu Stein getragen und die vertraute Ruhe dadurch abrupt unterbrochen wird, rauscht ihm das Blut in die Ohren, dass jedes andere Geräusch übertönt und wie eine Trommel in alle Himmelsrichtungen verkündet. Ein wütendes Gewitter das sich den Weg durch das Tunnelgeflecht bahnt und direkt über seinem Haupt zu donnern beginnt, ehe ein kräftiger Ruck durch seinen Körper geht, als sei er mit vielen Fäden verbunden an denen mit maßloser Gewalt gezogen wird.
"Welch armseliger Narr wagt es mich zu stören, ich werde dich dem Schicksal fügen und zu meinen Füßen im Staub kriechen lassen!".
Amüsiert von seinen eigenen Worten lächelt er plötzlich, ein hinterhältiges, boshaftes Lächeln, das Ihm als Folge seiner Vorstellung dem Eindringling Schmerzen zuzuführen nur so entrinnt. Grimmig knirscht er dann mit den Zähnen und ein wildes Knurren steigt seiner Kehle auf.
Leise, fast verschmolzen mit dem dunklen Gestein, hastet er dann mit langen, raumgreifenden Schritten entlang des Gewölbes ohne dabei ein noch so leises Geräusch zu verursachen. Hinter dem deutlich spärlicheren Pfad der insgesamt drei Pfade, die sich an einer Abzweigung etwas oberhalb des nördlichen Spähpunktes zu biegen beginnen, drückt er seinen Körper anschmiegsam an den dunklen Schatten der diesen Ort umgibt. Er wüsste das seine Vorstellung allein genügt um den Willen des Fremden zu zermürben und ihn in ein um Gnade winselndes Elend zu verwandeln.
Doch wie auch kürzlich bei einer Bergziege die sich nichtsahnend in einem seiner weitläufigen Vorräume verirrte und sich vergeblich den Kopf an einer der wohlgenährten Riesenspinnen zerbrach, überkommt ihn auf einmal eine Neugier an diesem ungewöhnlichen Gast. Nur ein dummer und törichter Mensch würde sich in die Reichweite dieser hungrigen Mäuler und tödlichen Kreaturen begeben, die nur so danach gieren alles und jeden in ihrer Nähe zu verschlingen.
Stirnrunzelnd beobachtet er das nervöse Tippeln und das aus dem Nichts ertönende Kichern des Wurmes, der seine ohnehin in Mitleidenschaft gezogene Ohren mit seinen schiefen Tönen besudelt. Sein Herz drückt mit jedem Schritt des Fremden schwerer und härter gegen seine Rippen und sein Blick wandert runter zu seiner Klinge, die er bereits mit festem Griff in seiner Hand hält.
Schnell hastet er auf eine Anhöhe die sich bis auf Deckenhöhe des mittleren Pfades erhebt und ihm so erst einen direkten Blick auf den breiten Rücken ermöglicht. Mit einer kurzen Armbewegung dreht er seine Klinge entlang des Unterarmes und genießt dabei die prickelnde Erregung, die Ihm stets überkommt, wenn er sein Opfer hinterhältig ins Visier nimmt. Mit seiner linken Hand greift er haltringend an einem abstehenden Gestein und versetzt sich dann mit einem gewaltigen Abstoß direkt über den nichtsahnenden Körper.
Unmittelbar vor dem Zusammenstoß lässt er seinen Blick prüfend über die Schultern wandern, so als würde er dies eher aus der Routine herausmachen, als dass dieser Blick jemals wirklich nötig gewesen wäre.
Doch plötzlich zuckt sein Körper zusammen und erstarrt dann mit einem Mal, als ihm ein grelles Licht die Sicht beraubt und eine vertraute Stimme sich um seine Ohren legt.
"Dur‘iella…? “ entgleitet ihm fassungslos, als seine Fußspitze bereits Karlso's Nacken berührt und der Rest seines Körpers sich dann mit voller Wucht in die drehende Reflexbewegung bewegt. Instinktiv löst er sich vorher von der geblendeten Sicht und reißt seinen Blick dann sofort wieder gen Karlso, dessen Picke aber unglücklicherweise bereits auf Schläfenhöhe positioniert und ihn darauffolgend in einen tiefen Schlaf versetzt....
Xas Ihsal'dur ist offline  
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Alt 26.12.2020, 18:23
#11
Leandra Ceata
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Registriert seit: 15 Nov 2020
Beiträge: 89
Sie hatte die Nacht noch in den Knochen, aber für den Moment befriedigt trat sie hinaus sog die kalte Luft des Morgens ein und lächelte. Ihr Vorhaben mit etwas Spass zu würzen war wieder einmal geglückt.

In gebührendem Abstand folgte sie Karlso auf seinem Weg gen Norden und nachdem sie an ihrem Ziel ankamen, suchte sie sich ein Versteck um das Treiben des Schmieds im Auge behalten zu können.
Je länger er zu Gange war umso unruhiger wurde sie, hatte sie sich vielleicht doch getäuscht und seine Fähigkeiten waren doch zu rudimentär um den Eingang zu finden?
Doch gerade als sie überlegte die Aktion abzubrechen sah sie wie Karlso kurz aus ihrem Blickfeld verschwand um gleich darauf mit einem irren Kichern wieder aufzutauchen.
Sie atmete tief durch und verließ ihren Unterschlupf um dem Schmied in die Höhle zu folgen. Jetzt durfte sie sich keinen Fehler erlauben, denn Der, der hoffentlich in der Höhle hauste, war äußerst gefährlich und nicht zu unterschätzen, genau deshalb war er für ihre Pläne so wichtig.
Vorsichtig näherte sie sich dem Eingang, sprach leise die nötigen Worte um in der Dunkelheit sehen zu können und begab sich ebenfalls in die Dunkelheit.
Nun war es an ihr den Abstand zwischen sich und dem Schmied nicht allzu groß werden zu lassen um schnell eingreifen zu können, sollte Er aus dem Hinterhalt angreifen. Sie waren eine Weile auf diesen verschlungenen Wegen unterwegs als sie plötzlich vor Karlso eine Bewegung wahrnahm und sie so im letzten Moment einen Zauber wirken konnte.
Mitten in der Bewegung hörte sie nur noch einen Ausruf des Kontrahenten und ein augenblickliches Aufstöhnen als die Pike des Schmiedes, mehr durch Zufall wie durch Absicht, die Schläfe des Angreifers traf. Wie vom Blitz getroffen sank dieser mit verdrehten Augen zu Boden und rührte sich nicht mehr.

„Wo kommst du denn so plötzlich her?“ war alles was Karlso herausbringen konnte als er ihre Schritte hinter sich vernahm und sich zu ihr umdrehte.

„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und wollte nur sicher gehen, das dir nichts passiert, deshalb bin ich dir gefolgt und wie ich sehe war das auch gut so“
sie lächelte ihn mit einem vielsagenden Blick an.

„Ich habe nicht damit gerechnet ein Wesen wie dieses hier anzutreffen, das durchkreuzt meine Pläne doch enorm, vielleicht müssen wir uns nach einer anderen Möglichkeit umsehen.“

Sie setzte eine betrübte Mine auf und versuchte Karlso von der Gestalt weg, gen Ausgang zu schieben.

Wir sollten besser wieder gehen bevor er aufwacht, denn das was ich von diesen Kreaturen gehört habe bringt uns in große Gefahr“ , der Schmied ließ sich nur wiederwillig gen Ausgang drängen, als sie kurz inne hielt sich noch einmal umdrehte und vor der Gestalt niederkniete. Mit einer schnellen präzisen Bewegung trennte sie ihm den kleinen Finger ab, wickelte ihn schnell in ein Tuch und ließ das kleine Paket in ihre Tasche gleiten. Sie wischte das Messer an ihrem Umhang ab und steckte es hastig wieder weg. Karlso kam gerade wieder zurück als sie sich dem Ausgang mit zügigen Schritten näherte.

Komm wir sollten uns beeilen, bevor es Nacht wird ….
Leandra Ceata ist offline  
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Alt 16.01.2021, 13:50
#12
Gadur Molander
Reisender
 
Registriert seit: 31 Oct 2020
Beiträge: 15
Mit leisem melodischem Stimmfall, fast singend, sprach Gadur auf die nun doch deutlich langsamer werdende
Kreatur ein. Im spärlichen und flackernden Licht der Feuerstelle konnte er das Wesen etwas deutlicher sehen.
Der große breite Körper war fast gänzlich in einen schweren groben Ledermantel gehüllt.
Die hängenden Arme enthüllten große Hände die mit rasiermesserscharfen Nägeln versehen waren.
Das Gesicht zum Teil unter einer Kapuze verborgen enthüllte eine wie geschmolzene, mit Blasen übersäte Haut.
Immer langsamer bewegte sich die Kreatur und kam fast zum stehen.
Es schien als würde es über Gadur´s Worte nachdenken.

Dann … mit unfassbarer Geschwindigkeit und einer der Größe des Wesens nicht zugetrauten Behändigkeit,
schoss eine Hand vor und packte Gadur´s Arm.
Er stöhnte laut auf als sich die Krallen in sein Handgelenk bohrten und er leicht an selbigen angehoben wurde.

Azim öffnete leicht den Mund und mit gurgelnder tiefer Stimme:
„Lyarrr … schick … find … GADR … hab … e … Gadr … gef … geb … plat … Re“.
Mit der anderen Pranke schlägt er Gadur ein rechteckig gefaltetes Pergementbündel gegen die Brust und entlässt ihn
aus seinem Griff.

Nach Atem ringend und sein schmerzendes Handgelenk reibend presst er keuchend heraus.
„Azim … hust, hust … du hast auch schon besser gerochen“. Sein Blick fiel auf das Bündel, welches mit dunkelrotem Wachs gesiegelt war. Der Abdruck zeigte ein mit Stäben verschlungenes L.
„Dort hinten ist eine verfallene Hütte. Verstecke dich dort bis ich dich rufe. Verschwinde jetzt. Leandra muss dich ja nicht gleich zu Gesicht bekommen“
Gadur Molander ist offline  
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Alt 21.01.2021, 19:03
#13
Gadur Molander
Reisender
 
Registriert seit: 31 Oct 2020
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Vorsichtig drehte er das Pergamentbündel in seinen Fingern. Es war, er hatte auch nichts anderes erwartet, sorgsam gefaltet und mit einem Wachssiegel verschlossen. Kurz blieb sein Blick auf dem Siegel haften. Er hatte es lange nicht gesehen, eigentlich meist nur wenn, dem „Alten“ etwas sehr wichtig war, es aber nicht mit dem offiziellen Siegel des Großmagus beschlossen werden sollte.
Schnell brach er das Siegel entfaltete das Pergament und begann die strengen doch klaren Minuskeln zu lesen.

Mein bester Gadur,
ich hoffe dass du zwischenzeitlich alles soweit bereiten konntest? Fürwahr sind doch einige Dinge zu beachten …“

Er überflog die Zeilen schneller. „… habe mir erlaubt die Angelegenheit mit Skeeve zu erörtern. Obwohl ich Ihm nur einen Teil enthüllte, hatte er doch eine erfrischende Sicht auf …“. Skeeve, er konnte beide förmlich bei einer Partie Schach, diskutieren sehen.
„… empfahl einen gewissen jungen Mann anzuwerben … Ihr darf nichts geschehen … verlasse mich auf deine Weitsicht … die Schmerzen werden gewaltig sein … verstecke Azim gut, er ist nicht für aller Welt Augen bestimmt … kühle ihn … wird dir aber vielleicht noch nützlich sein können“.

Langsam faltete er das Pergament zusammen. „Dann wollen wir mal eine Annonce aufgeben, bin mal gespannt wer oder was sich alles so meldet“. Mit leisem Lachen richtet er seine Schritte gen Marktplatz.
Gadur Molander ist offline  
Geändert von Gadur Molander (22.01.2021 um 21:33 Uhr).
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Alt 26.02.2021, 19:20
#14
Gadur Molander
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Weich schmiegte sich die Pfeife in seine Hand. Es war eine schöne Pfeife. Frau Melan verstand sich auf die Herstellung solch zierlicher Dinge. Aber dann musste sie unbedingt solch eine entbehrliche und unnütze Arbeit an einem „Ausflugsschiff“ verrichten. „Nun ich hoffe, Sie sichert Ihre Werft gut ab.“ Drehend betrachtete er die Pfeife ein weiteres Mal. Vorsichtig legt er sie dann in das kleine Kästchen und griff nach dem Brief, den er schon so oft gelesen hatte. Einige Aufgaben daraus hatte er bereits erledigt. Durch Glück hatte er ein kleines abgelegenes Haus gefunden. Doch noch größer war sein Erstaunen, als er unter einigen losen Bodenfliesen, einen recht großen Hohlraum entdeckte. Das würde aber warten müssen, andere Vorgänge erforderten sein Augenmerk.

Schnell überblätterte er einige Seiten des mittlerweile an mehreren Stellen abgegriffenen Briefes. Dann fand er die Stelle die ihm Kopfzerbrechen bereitete.

„… vielleicht muss ich, mein lieber Gadur, damit du den Zusammenhang verstehst, ein wenig weiter ausholen. Vorab, Leandra ist nicht meine Tochter.“

Alleine diese Stelle verwirrte ihn noch immer. Seit er sie das erste mal durch Lyakons Garten tollen sah, war er der Meinung das … er hatte sich von dem alten Fuchs hinters Licht führen lassen.

„Vor ungefähr 20 Jahren wurde Liliana, eine mir gut bekannte Magierin, man könnte sagen fast auf den Stufen meines Turms ermordet. In Ihren Armen hielt sie ein ca. 3 Jähriges Mädchen. Leandra! Wäre Norgar nicht gewesen, hätte es auch gut um mich geschehen sein können, der dem anschließenden Ansturm einer Horde Meuchelmörder mit seinen beschworenen Kreaturen Einhalt gebieten konnte. Es kam wie es kommen musste. Ich versteckte Leandra, verwischte ihre Spuren und gab Sie als meine Tochter aus. Doch noch immer trachtet Ihr jemand nach dem Leben. Hier sollst du ins Spiel kommen. Suche nach Hintergründen in Britain, denn der oder die Mörder sind noch immer dort zu finden und sicherlich wollen sie ihre Aufgabe auch beenden. Suche nach einer vernichteten Adelslinie, denn ihr wahrer Namen lautet Leandra Ceata-Aelfin. Ihr darf nichts geschehen, du haftest mir mit …“.

Er hatte bereits zahllose Bücherregale durchstöbert und noch mehr Bücher und Schriftrollen gelesen, doch war ihm bislang kein Ansatzpunkt ins Auge gesprungen. Er musste etwas anderes Versuchen. Mit suchendem Blick, stieg er die Stufen seines Hauses hinab und blieb auf dem ungewaschen Gesicht eines kleinen zerlumpten Mädchens hängen.
„Hey kleiner Gossentroll … willst du dir ein Goldstück verdienen?“
Gadur Molander ist offline  
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Alt 23.04.2021, 18:32
Der Anfang vom Ende
#15
Leandra Ceata
Reisender
 
Registriert seit: 15 Nov 2020
Beiträge: 89
Sie blickte aus dem Fenster und beobachtete wie die Schneeflocken durch den starken Wind
hin und her gewirbelt zu Boden fielen. Ein kurzer Schauer durchfuhr sie bei der
Vorstellung dort nach draußen zu müssen.
Doch dann schlug ihre Laune in Euphorie um. Bald … in den nächsten Tagen würden ihre Mühen
belohnt werden und das lang gehegte Projekt würde einen Abschluss finden, um eine neue Tür aufzustoßen.

ER würde endlich wieder zufrieden sein mit ihrer Arbeit, hatte er sie doch in den letzten Wochen und
Monaten immer wieder schmerzlich daran erinnert, das er mehr von ihr erwartete.
Flugs holte sie die kleine Schatulle aus ihrer Kiste hervor, setzte sich auf das Bett und krempelte den
Ärmel nach oben. Die Prozedur war ihr wohl bekannt und hatte den Schrecken verloren,
war es doch unabdingbar für das Ritual frisches Blut zu verwenden.
Sie band sich ein Tuch um den Arm, wartete bis ihre Vene in der Armbeuge deutlich hervortrat und
stach dann in einer fließenden Bewegung die Hohlnadel hinein.
Umgehend hielt sie die bereitgestellte große Phiole an das andere Ende der Nadel und fing damit das
herauslaufende Blut auf.
Nachdem die Hälfte der Phiole gefüllt war, merkte sie die schon bekannte langsam aufsteigende Übelkeit,
doch wusste sie auch, dass es noch nicht ausreichend war.
Sie lehnte sich etwas zurück und starrte an die Decke, um sich abzulenken und wartete bis schwarze Schlieren
ihre Sicht verdunkelten. Sie griff nach dem Verschluss der Phiole, versiegelte diese und konnte mit einer schnellen
Bewegung die Hohlnadel aus ihrem Arm ziehen, bevor sie kurz die Besinnung verlor….

Als sich ihre Sicht wieder klärte packte sie die Phiole vorsichtig in die Schatulle, in der schon der
abgetrennte Finger lag, legte das schwarze Amulett dazu und verpackte alles in ihrem Rucksack.
Bevor sie in Richtung Norden aufbrach, musste sie noch etwas Kraft schöpfen, deshalb legte
sie sich wieder auf das Bett und fiel umgehend in einen unruhigen Schlaf….

Ein dunkler Gang…. Feuchtigkeit…Der Geruch von Moos …..und etwas fremdartiges…
sie war hier schon einmal gewesen….langsam ging sie vorwärts… plötzlich spürte sie förmlich,
wie sich ihre Nackenhaare aufstellten… sie war nah am Ziel….dann wieder die Stimme….

Sei vorsichtig… unterschätze ihn nicht, bis er dir gehört…
Leandra Ceata ist offline  
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