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Alt 30.05.2006, 15:24
Fr
#76
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Sianne erwachte am nächsten Morgen total abgeschlagen und geschlaucht. Ihr Knochen taten ihr weh. Dabei hat sie doch nicht soviel getan gestern beim Unterricht.
Brummelnd rappelte sie sich auf und Zog sich an. Ihre Gedanken gingen auch diese Nacht auf Reisen und die Situation mit dem Richter machte es ihr keines Wegs leichter.
Sie hatte ihn nach mehr als einen Mond wieder gesehen. Er wahr wohl auf, aber humpelte stark. Die Worte ihrer Eltern lagen ihr ebenfalls noch in den Ohren. Er ist verlobt, vergeben. Nicht mehr erreichbar für sie. Sianne atmete tief durch.
Hat sie es vielleicht falsch verstanden, als er ihr sagte, das er sie vermisst habe? Hat sie da zu viel reininterpretiert?
Mit verwirrten Gedanken war sie von ihm weggegangen, war dann wieder Lyonel über die Füße gelaufen. Er war alles andere als gut Gelaunt und Sianne tat sich schwer, mit dieser Situation klar zu kommen.
Lyonel... ihr viel ein, das sie auf seine Kiste einen kleinen Korb gelegt hat... sicher würde er das als aufdringlich empfinden oder vielleicht auch noch als kindisch und naiv.
Sie musste noch in die Akademie und dort die Räume reinigen und Putzen.
„Hoffentlich wacht er nicht auf...“ dachte Sianne bei sich. Sie wollte ihm nicht erklären müssen, was es mit dem Korb auf sich hatte.... sie musste um jeden Preis vermeiden, das er etwas falsches dachte....
Mit solchen verwirrenden Gedanken ritt sie zur Akademie, suchte Besen Schaufel dun Eimer mit Putzlumpen zusammen und begann jeden einzelnen Raum aus zu kehren und aus zu wischen. Sie bemühte sich darum, sowenig wie möglich an krach zu verursachen. Nur keinen der Kameraden, die hier nächtigten aufwecken und schon gar nicht Lyonel....
Sianne hatte sicher schon das Zweite mal die Treppe geputzt, als sie endlich wieder in die Reale Welt mit ihren Gedanken zurückkehrte.
Jetzt brauchte sie ebenfalls ein bad und am liebsten würde sie alle verwirrenden Gedanken gleich mit wegwachen.
Seufzend legte sie das ganze Putzmaterial zurück an seinem Platz und schlenderte heim, ihr Pferd am Zügel mit sich führend.
Zuhause nahm sie ein sehr langes Bad. Ab und an nickte sie schon in der Badewanne ein und so kletterte sei im Halbschlaf aus der Wanne, trocknete sich ab und streift sich ein Hemd über. Erschöpft lies sie sich auf ihr Bett nieder fallen und schlief schnell ein.
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Alt 25.06.2006, 11:39
Ein schwerer Weg
#77
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Sianne war wie vom Blitz getroffen, als sie Resari ´s Brief erhielt. Sicher erlaubte diese sich einen Scherz und würde sie auf die Probe stellen wollen. Sianne nahm allen Mut zusammen und tat das, was ihr Vater ihr immer angeboten hat. Sie kam sich komisch vor, als sie ihm ihren Kummer berichtete. Dieser Brief, er schien mehr zu verbergen, als er Preis gab.
Ein paar Tage später traf sie den Richter persönlich. Und was sie dort aus seinem Munde vernahm, verschlug ihr die Sprache. Sie war vollkommen durcheinander. Ihre Gefühle fuhren Karussell.
Also war es die Wahrheit, die Resari ihr geschrieben hatte.

Sie hatte damals lange mit sich gehadert, als Ardenius ihr offenbarte, das er verlobt sei. Sie hoffte damals, das er es nicht ist. Aber nach dieser Aussage hatte sie ihre Gefühle dann so zu sagen vergraben, und nun?

Nun hat er jene Verlobung gelöst, wegen Ihr. Er wollte Sie. Wie sollte sie das nun anstellen, das sie ihre begrabene Gefühle weder findet?

Sianne schüttelte den Kopf. Ihr Herz war zweigespalten. Sie wusste nicht ein noch aus. Auch die Gespräche mit ihrem Vater halfen ihr nicht viel weiter, aber sie taten gut.
Niemanden verriet sie, warum ihre Gefühle so durcheinander waren, nur das es so ist. Diese Geheimnis würde sie wohl noch eine ganze Weile mit sich herum tragen.

Sie gab Ardenius zu verstehen, das sie sich ihrer Gefühle zur Zeit nicht sicher ist und darum Zeit bräuchte. Sie wollte fürs erste nur Freundschaft, nicht mehr und nicht weniger.
Er wollte sie ihr geben, soviel, wie sie bräuchte; doch Siannes Feingespür war zu sehr angespannt und auf jede Regung fixiert, um nicht zu bemerken, das ihm diese Tatsache ganz und gar nicht schmeckte. Sie merkte sehr wohl, das er sich alles anders erhofft hatte, und kämpfte gegen diesen Druck an.
Sie redeten sehr lange und immer wieder kämpfte Sianne mit sich selber. Sie fand keine ruhe, um wirklich in ihr innerstes zu horchen. Liebte sie ihn wirklich? Liebte er sie aufrichtig?? War er der Richtige?
Was macht Resari, wenn sie diese Bindung mit dem Richter eingeht? Nimmt sie das wirklich so locker, wie sie es schreibt?? Kommt da nicht doch irgendwann mal ein Racheakt? Oder bildete Sianne sich das ganze doch nur ein??

Sianne haderte und nahm sich den Rat ihres Vaters zu Herzen, nichts zu übereilen und genausten darüber nachzudenken.
Sei war schließlich noch jung und hatte eigentlich alle Zeit der Welt. Außerdem stand ihre Ausbildung noch im Vordergrund. Sie würde sicher bald zur Prüfung müssen.... sie gestand sich nicht ein, das diese Ausbildung für sie einfach nur ein Grund war um nicht diese Situation nach zu denken.

Am liebsten wäre sie davon gerannt, so wie damals, als sie klein war. Doch sie hatte aus diesen Ausreißmanövern gelernt. Es bringt nichts, wenn man weg rennt man muss sich den Tatsachen stellen. So hatten ihr beide Omis es klar gemacht.
Erleichtert und doch schweren Herzens hatte sie sich von Ardenius verabschiedet, hatte versucht in Freundschaft mit ihm zu bleiben und hoffte inständig, das dies als Übergang erst einmal so funktioniert.
Daheim berichtete sie ihrem Vater davon und sie unterhielten sich sehr sehr lange.
Sie hatten die ganze Nacht geredet und als der frühe Morgen einbrach, überkam Sianne die Müdigkeit. „Geh schlafen, mein Kind.“ Hatte ihr Vater ihr sanft gesagt. „Bete, dann wird alles wieder gut.“ Sianne nahm dies nickend zu Kenntnis, verabschiedete sich, verkrümelte sich in ihr Zimmer. An diesem Morgen betete seit langem wieder einmal vor dem Schlafen gehen.
Glaron wird es richten.... mit diesen Gedanken schlief sie ein.
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Alt 28.07.2006, 11:43
Neue Liebe, neues Gl
#78
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 654
Wie lange war es her, das Sianne diese Gefühl wieder spürte? Wie Schmetterlinge im Bauch und dann noch diese Gefühl total munter zu sein, ob wohl man eigentlich Todmüde war.
Wie lange war es her, das Sie wieder so Glücklich war, befreit lächeln und lachen konnte?


Bestimmt war es mehr als ein Jahr. Damals war sie es mit Seram Decrabus, jener, der verschwand, ohne etwas zu sagen und nie wieder auftauchte. Sianne hatte lange daran geknabbert. Doch nun, nun war sie wieder Glücklich. Nach langer Zeit hatte sie endlich jemanden gefunden, der ihre Liebe ohne weiter Komplikationen erwiderte.
Sie hatte sich zwischenzeitlich in den Richter verleibt und lange gehofft, das es vielleicht doch etwas wird, doch zu dem Zeitpunkt zu dem er ihr seine Liebe unterbreitete, war sich Sia ihrer Liebe zu ihm nicht mehr sicher.

Er hatte sich verändert, war nicht mehr dieser fröhliche und aufgeschlossene Mensch, den sie einst kennen gelernt hatte. Er war verbittert und grollte nicht selten. Für Sianne, die selber erst vor einiger Zeit eine grausame Zeit durchgemacht hatte, war dies alles andere als Tragbar.

Sie entzog sich Ardenius Peret immer mehr und stieß dabei auch auf wiederstand. Umso wohler und geborgener fühlte sie sich, als Stinus Belon ihr begegnete. Er gab ihr hat, zuflucht, ruhe und Geborgenheit. All das, was sie benötigte, um überhaupt wieder zu sich selbst zu finden und die Vergangenheit entgültig zu verarbeiten. Es war fast wie liebe auf dem ersten Blick. Er war locker, aufgeschlossen, frech und für jeden Spaß zu haben. Mit ihm lernte Sianne wieder vertrauen in sich selbst zu finden und vor allem, ihr herzliches Lachen wieder zu erlangen.
Sie vergaß alles um sich herum, wenn sie ihn sah, sich in seiner nähe bewegte. Was die Arbeit in der Garde um einiges erschwerte. Denn Stinus war ebenfalls in die Garde eingetreten. So hatten sich die beiden kennengelernt. Das war einen Tag nach ihrem 16ten Geburtstag, am 23. Efist im Jahre 1289. eine weile später, am 09. Glarim im Jahre 1289 kamen sich die beiden näher und es kam dort zum ersten Kuss. Sianne hatte jegliche Gedanken und Warnsignale in ihrem Kopf ausgeschaltet. Sie war einfach ihrem Herzen gefolgt.
Währe sie nach ihrem Kopf gegangen, dann hätte sie ihm wohl eine Abfuhr erteilt. Denn schließlich war ihr Kopf noch bei weitem nicht dafür bereit.

Bis heute bereute sie es nicht, das sie einfach ihrem Gefühl vertraut hatte und das gab ihr neue Sicherheit, sich wieder auf ihre Gefühle zu verlassen und mit dem Gefühl zu Ardenius Peret auseinander zu setzen.

Sie stand unmittelbar vor ihrer Prüfung, musste nun diese Gefühle alles samt beherrschen, nichts davon durfte sie wärend der Prüfung stören. Mit Eifer bereitete sie sich darauf vor, unterstützt von Stinus aufmunternden Worten.
Sie sprach sich mit Ardenius aus, bot ihm Freundschaft an und hoffte, das er es einigermaßen wegstecken konnte. Denn irgendwo tat er ihr schon leid. Soviel Pech zu haben, das wünschte sie nicht mal ihrem Ärgsten Feind. Doch schien Ardenius ihr und sich mehr Probleme zu bereiten, als sie es wirklich hätte verkraften und bearbeiten können. Immer und immer wieder dachte sie genau darüber nach, verglich sogar Stinus mit Ardenius und kam ständig zum gleichem Ergebnis. Sie fühlte sich zu Stinus hingezogen. Klipp und klar erklärte sie dies Ardenius, er es sich nicht nehmen lies, ihr immer und immer wieder seine Gefühle Sianne betreffend zu offenbaren.
Sianne bekam Briefe von ihm , in dem er ihr seine Liebe beteuerte. Am Tag ihrer Prüfung, der 24 Glarim 1289 ging sie noch einmal zu ihm. Sie wollte das wirklich alles geklärt ist und die Fronten klar waren. Sie machte ihm noch einmal ganz klar und deutlich darauf aufmerksam, das sie zu ihm nicht mehr möchte, als eine Freundschaft.
Doch schien es Sianne so, als wollte er an allem festhalten, was auch nur im geringstem ihm einen kleinen Hoffnungsschimmer gab. Für Sianne wurde das ganze unerträglich. Sie floh fast aus seinem Zimmer. Sie war im Moment nicht in der Lage, sich damit auseinander zu setzen. Nicht jetzt, am Tag ihrer Prüfung.
Sie eilte zu ihrem Pferd und musste sich sehr zusammen reißen, ihrem Tier nicht die Sporen zu geben und wie eine Wilde durch die Stadt zu galoppieren.
Sie hielt auf die Akademie zu, in der Hoffnung, Stinus wach vor zu finden. Als sie im Quartier an traf und vor seinem Bett stand, viel es ihr schwer, ihn zu wecken. Er... er sah so friedlich, so ... Sie konnte nicht beschreiben ,was sie gerade in diesem Augenblick empfand.... es war so stark, das sie ihn nicht aufwecken mochte. Er würde heute sicherlich auch noch einen harten und anstrengenden Tag vor sich haben. So kletterte sie auf das obere Bett und legte sich dort hinein. Sie musste zur Ruhe kommen, bald würde sie versuchte sich auf die Prüfung vor zubereiten, das ganze Gelernte sich noch einmal vor Augen zu führen und in eigenen Worten wieder zu geben.
Doch dies mochte ihr nicht wirklich gelingen. Immer wieder streifen ihre Gedanken ab. Ab zu dem Mann, den sie einst seien Liebe gestand, welche nicht erwidert wurde. Jenem, der eigentlich Hilfe brauchte, Hilfe, die sie ihm nicht geben konnte. Sianne kochte innerlich vor Wut. Wütend auf Ardenius, weil er ihr gerade heute wieder gesagt hatte, wie sehr er sie leibte, weil er ihr einen Brief schrieb, in dem er ihr offenbarte, das er niemals eine andere so lieben würde, wie sie. So aufgewühlt und aufgebracht fand Stinus Sia in dem Bett über ihm vor und schaut erst mal verdutzt.
Mit mühe beruhigte sich Sianne und vertraute sich ihm an. Das tat ihr sehr gut. Mit jemanden außer ihren Eltern darüber reden zu können, was sie bedrückte. Stinus machte sich sorgen, das sei in diesem Zustand in die Prüfung gehen konnte, geschweige denn ,das sie jene bestehen würde. Er kannte nur noch eines nicht, Siannes Dickschädel und den Sturkopf, den sie, wie ihr Papa immer wieder bemerkte, von ihrer werten Frau Mama geerbt hatte.
Sie erklärte Stinus, das der Beruf Gardistin nichts für sie wäre, wenn sie das Private nicht einfach wegstecken könnte. Sie musste die Prüfung durchziehen und das tat sie auch. Es war eine lange Prüfung. In der Sianne ab und an einige Tiefs erlitt. Es ging sogar soweit, das sie kurz gar nichts mehr wusste. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen und die Panik, die in ihr Aufstieg zu unterdrücken. Danach ging alles ruhig weiter. Sie beantwortete fast alle Fragen richtig und am ende der Prüfung versetzte der Major ihr noch einen schreck.
„Leider muss ich feststellen“, hatte er gesagt. In Sianne brach alles zusammen, hatte sie etwas falsches berichtet oder vielleicht doch zu wenig Wissen rüber gebracht?
In der kurzen Pause, die der Major machte, bevor er weiter sprach, ging alles Mögliche durch ihren Kopf. Soviel, das sie kaum wahrnahm, was der Major weiter sprach. „ das ich ab Morgen eine Kadettin weniger im Unterricht habe.“ Sianne konnte es nicht fassen. „ Mistkerl“ Dachte sie sich. „Hast du das als Major getan oder als Vater um mich zu Ärgern?“ schoss es durch ihren Kopf und sie lächelte stolz.
Dieser Abend sollte noch viel schöner werden. Sianne fand den Moment passend, Stinus mal privat ihren Eltern vor zu stellen und den ersten bestandenen Teil ihrer Prüfung gemeinsam zu feiern. Dem Praktischen Teil sieht Sia gelassener entgegen. Und sie feierte sehr ausgelassen mit ihren Eltern und Stinus im garten ihrer Eltern.
Es war recht spät, als Sianne sich zurückziehen wollte. Ihre Mutter verschaffte ihr die Möglichkeit, mit Stinus noch eine weile alleine bleiben zu können und zog den Vater ins Haus.
Sianne genoss diesen kurzen Moment in vollen Zügen. Sie wusste, nun würde alles wieder gut werden.
Mit einem Glücklichen und strahlendem Gesicht trat sie wieder ins Haus, verabschiedete sich von ihren Eltern und verkrümelte sich in ihr Zimmer, wo sie sich auszog, auf ihr Bett warf und noch lange Wach dar lag, bevor sie endlich in einen Geruh- und erholsamen schlaf fand.
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Alt 20.08.2006, 13:19
Komplizierte Freundschaften
#79
Sianne Lordal
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Sianne erhielt nach einem Mondlauf einen Brief von Ardenius. Sie war sich nicht schlüssig, ob sie ihn öffnen und lesen sollte, sie wusste schon vor dem öffnen, wer ihr da schrieb. Das Siegel der zehnblättrigen Rose war ihr nur allzu vertraut.

"Du bist also wieder zurück." murmelte sie leise vor sich hin.
"Ich hoffe, du kommst damit klar, das wir niemals mehr als nur eine Freundschaft haben werden."

Leise seufzend öffnete sie nach einer Weile dann doch den Brief und las ihn aufmerksam durch. Nachdenklich schaute sie in das Feuer des Kamins. Sie saß im Haus ihrer Eltern in einen der gemütlichen Sessel am Kamin. Nach einer weile
überflog sie immer wieder die Zeilen und versuchte das zwischen den Zeilen zu erkennen.
Jenes, welches Ardenius nicht zu Papier brachte, aber sicher irgendwo in dem Schreiben erkennbar sein musste.
Ihre Großmutter Katharina Marlenti hatte ihr das in einem Brief erklärt, nachdem Sianne ihr ihren Kummer berichtet hatte.
Tief durchatmend steckte sie den Brief ein, ging hinauf in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett, wo sie gedankenverloren an die Decke starrte und ihren Gedanken freien lauf ließ.

*Wärend sie so da saß und über Ardenius nachdachte, viel ihr ein, das sie sich einst mit Angelina wieder treffen wollte. Und... da war noch Dorian. Sie war ihm einst böse gewesen, aber irgendwie fehlte ihr der kleine Frechdachs.

Sie seufzte. Sie hatte schon seltsame Freundschaften, vor allem alles samt so kompliziert.
„Na ja, schauen wir mal, was die anderen beiden tun.“ murmelte sie leise vor sich hin, erhob sich und suchte die Schrifthalle auf. Nachdem sie einen Schreiber gefunden hatte, bat sie ihm einen Brief für sie zu erfassen. Jener schaute sie seltsam an, wusste er doch, das Sianne eigentlich des Schreibens mächtig war. Nach dem Sianne den Umhang etwas zur Seite schlug und ihr geschienter Arm zum Vorschein kam, nickte jener, griff zu Papier und Feder und schaute sie abwartend an.*

Liebe Angelina,

wie besprochen, schreibe ich dir, beziehungsweise lasse dir schreiben. Wenn es dir recht ist, würde ich heute so zu 14:30 oder 15:00 stunde, oder am kommenden Erdtag zur 20 oder 21 Stunde zu dir kommen. Vielleicht ist Dorian auch da? Ich würde mich freuen euch beide wieder zu sehen.


Bis bald

Deine

Sianne

*Nach dem der Schreiber Sianne das Schreiben hinhält, damit sie es sich noch mal durch liest, nickt jene zufrieden, reicht ihm einige Münzen und bittet ihn, den Brief einen Boten zu übergeben, welcher es zu Angelinas Anwesen bringt.

Danach schlenderte Sianne mit einem entrücktem Lächeln Heim, in der Hoffnung, Stinus an zu treffen öffnet sie leise ihre Wohnungstüre. Mit ihm musste sie schließlich auch noch einiges bereden. *
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Alt 24.08.2006, 12:36
Verlobung
#80
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
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Es sollte der schönste Tag in Siannes Leben werden. Den 20. Lorica 1289 wird sie niemals mehr in ihrem Leben vergessen.
Stinus war verdammt nervös und redete eine ganze weile um den Heißen Brei herum, aber dann endlich fragte er. Erst seine Mutter, da Sia´s Papa noch im Dienst beschäftigt war. Sia wäre am liebsten selber damit herausgeplatzt, so druckste Stinus herum. Sie kicherte und konnte sich ein breites grinsen nicht verkneifen. Vor allem, als Sie den Blick ihrer Mutter sah. Jene konnte ihr Glück fast nicht fassen. Beim Papa war Stinus zwar genauso nervös, aber er kam da schneller zu Sache und bat Bolwen um die Hand seiner Ältesten Tochter.
Gespannt warteten Stinus und Sianne darauf, was der Papa dazu sagen würde.
Erleichtert und erfreut zu gleich nahmen sie Wahr, das ihr Vater seinen Segen dazu gab.
Es gab eine herzliche Umarmung von Sia´s Seiten her und die Eltern nahmen Stinus herzlich in den Kreis der Familie auf. So feierten sie eine ganze weile die Verlobung der Beiden.
Am nächsten Morgen machten sich beide gleich daran, die ersten Vorbereitungen für diese Fest zu treffen. Gemeinsam schrieben sie einen Brief an die Exzellenz Vingril Kengrand. Erstaunt nahmen sie zur Kenntnis, das jener wohl nicht im Lande sei und Bruder Cormac sich dessen annehmen wollte. Doch Sianne hatte noch einige Dinge zu erledigen, die es ihr nicht ermöglichten, den genannten Termin wahrzunehmen. Also verschoben sie ihn, gleichzeitig in der Hoffnung, Exzellenz Kengrand zu einem späteren Zeitpunkt an zu treffen.
Sianne war vollkommen aus dem Häuschen, erstellte eine Liste mit all den Dingen, die Erledigt werden mussten und jene sah wie folgt aus:

Hochzeit:

Termin absprechen,
Eure Exzellenz Kengrand um ein Gespräch bitten,
Hochzeitskleidung besorgen,

Gästeliste erstellen:
*hier und da mag man an gewissen stellen einen Klecks bemerken, der darauf hinweißt, das die Feder geruht hat*

Vorläufige Gäste:

Familie:

Bolwen Govaine,
Melina Govaine,
Avinia Govaine,

Freunde und Bekannte:

Karolyn Dogrem
Gwescan Asturone
Tari Ceres
Angelina von Fenisthal
Aurelie von Britain
Dorian Larthay
Yanya Larthay ( wenn sie wieder da ist )
Ardenius Peret

Garde:
Oberst Bol von Britain ( schon auf gelistet )

Major Bolwen Govaine (schon aufgelistet )

Hauptmann von Sorgath

Korporal Arathel Kantala

Gardistin Cinzia Zoe
Gardistin Jaru Erue
Gardist Neran Kean
Gardist Agreb Salen

Kadettin Agnar Vord
Kadettin Castiana Lian
Kadett Heron Ilnar
Kadett Nowe Synx
Kadett Madan Hallbrant
Kadett Marak RiandÉb



Einladungen an die Gäste verschicken
Tavernenbesitzerin der goldenen Ente schreiben
Und Plätze bestellen,
Essen und Getränke bestellen
Musiker, Gaukler und Geschichtenerzähler

Nachdenklich saß Sianne noch eine weile da und kritzelte einige Herzchen auf einem Zettel rauf. Um dann später den Text für die Einladung zu schreiben.
Mit einem Schmunzler legte Sianne die Feder zur Seite. Sie musste mal auf andere Gedanken kommen, sonst würde sie vermutlich durchdrehen. Also nahm sie ihren Umhang, verschloss die Haustüre Ordentlich, holte Sanjo und ritte nach Britain.

Dort traf sie nach langer Zeit Yanya. Verdutzt und erstaunt zu gleich ging sie langsam auf Yanya zu. Sie hatte sich keineswegs verändert. Jene musterte Sianne aufmerksam und zögernd fragte sie: „Sianne?“ hatte sie sich so verändert, in den letzten drei Jahren? Musste wohl, denn die Bestätigung kam kurz darauf von Yanya.
Beide plauderten eine Weile und Sianne musste sehr aufpassen, als Yanya über Arian Karex sprach. Zu gerne hätte sie Yanya mehr über das ganze erzählt, doch sie hatte einst ein versprechen abgegeben und jenes würde sie sicher nicht brechen.
Sie unterhielt sich noch eine ganze weile mit Yanya und sie versprach, in nächster Zeit Yanya, Dorian und Angelina einmal besuchen zu gehen. Vielleicht ließ sich so das eine oder andere Hindernis und Missverständnis aus dem Weg räumen. So verabschiedete Sia sich von Yanya und machte sich wieder auf den Weg nach Hause, wo sie sich vollkommen erschöpft in ihr Bett fallen lies.
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Geändert von Sianne Lordal (24.08.2006 um 21:04 Uhr).
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Alt 15.11.2006, 13:08
Bald eine Gardistin
#81
Sianne Lordal
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
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Sianne hatte alle Prüfungen abgelegt. Sie hatte die Theoretische, sowie die Praktische gut überstanden und bestanden. Jetzt galt es, die Probezeit von 2 Mondläufen zu überstehen. Sie war eigentlich keine Kadettin mehr, aber auch noch keine Gardistin. Sie stand nun zwischen den „Rängen“ und musste unter Beweis stellen ,das sie das Gelernte auch umsetzen konnte. Sianne sah das ganze als richtige Praktische Prüfung an und machte das beste daraus.
Einen Mondlauf hatte sie mit Müh und Not überstanden. Denn ausgerechnet der Korporal Kantala hatte sie unter seine Fittiche gesetzt bekommen. Sianne behagte das ganz und gar nicht. Er war so komisch, so... ja Arrogant würde sie ihn bezeichnen... aber vielleicht gehörte das zu dem Beruf dazu.
Sianne hatte einige Stadtwachen mit ihm durchgemacht und kam sich jedes mal wie ein Sklave vor. Sie wusste, das sie den Anordnungen des Korporals folge zu leisten hatte, jedoch tat sie dies mit wenig Freude, eher mit Wiederwillen und bemüht Gesicht und Haltung zu wahren. Sie war schließlich darauf angewiesen, das er ihr ein „Gutes“ Zeugnis ausstellte. Auch wollte sie sich nicht beschweren. Ihr war wohl bewusst, das der Major wusste, wie gut ihre Kenntnisse und Fähigkeiten sind, aber ihr war sehr unwohl, das die Beurteilung des Korporals mit in die Wagschale gelegt werden würde, wenn es darum ging vereidigt zu werden.
Ihr machte es keinen Spaß mit dem Korporal zu arbeiten. Er war steht’s seltsam und manchmal glaubte Sianne, das er sie absichtlich triezte. Wusste er doch, das ihr Vater, der Major, recht streng mit ihr umging, und ein jammern und klagen sicher nicht für gut befand.

Sianne wusste auch nicht recht, wie sie es ihre Vater erklären sollte. Es ging ihr etwas besser, als jener sie selber fragte, wie es ihr ging und wie sie mit dem Korporal klar käme. Ganz vorsichtig und mit sorgsam ausgewählten Worten berichtete sie ihrem Vater von den letzten Vorfällen und davon, wie sie sich dabei fühlte.
Als ihr Vater ihr anbot mit dem Korporal zu reden, blockte Sianne ab. Bloß das nicht. Was würden dann die anderen denken oder gar der Korporal. Sianne hatte Angst, das es dadurch schlimmer werden würde und , welcher Kadett hatte schon die Möglichkeit, ganz privat mit dem Major zu Plaudern und gewisse Dinge zu bereden?? Nein, sie musste damit so klar kommen, wie jeder andere Kadett auch.
Sie würde sich zu dem Bevorzug behandelt vorkommen und lehnte daher strickt dieses Angebot ab. Sie wusste die Hilfe ihres Vaters zu schätzen, doch wollte sie es auch alleine schaffen. Ihr genügte, das ihr Vater ihr versprach, ein Auge auf all dem zu halten.

Einige Tage nach dieser kleinen Unterhaltung zog Sia mit Frau Lafes los um einen Jagdvogel zu erhalten. Sie ritten dafür einige Meter hinter die Stadtmauern durch den Wald. Dort nahm das nächste Unglück seinen Lauf. Irgendwer musst einen Grizzly angeschossen haben, denn jener rannte Aggressiv und Wütend durch den Wald und viel alles an, was ihm in die Quere kam. Und das war ausgerechnet Sia, die sofort reagierte, ihrem Pferd die Sporen gab und davon Galoppierte. Doch der Grizzly streifte wohl noch den Hinterlauf ihres Tiere, welches außer der Reihe in Panik geriet und Sianne abwarf. Zum glück war dies bereits außer reichweite des Grizzlys, aber leider lag da, wo Sianne hinfiel ein Stein und jener brach ihr den rechten Unterarm. Sanjo hatte sich mit den Zügeln irgendwo im Gestrüpp verfangen, so konnte Sianne ihn beruhigen und wieder mit sich mit führen. Sie fluchte leise vor sich hin, verbiss den Schmerz und führte die Vorhaben, die sie sich vorgenommen hatte noch zu ende, ehe sie sich zu Tari begab. Dort wurde ein Unterarmbruch festgestellt. Der Arm wurde mit einer schmerzlindernden Salbe eingerieben, geschient und Verbunden. Ausgerechnet recht. Sianne grummelte und ihre Laune besserte sich keines Wegs.
Als dann der Korporal noch meinte, das sich ihre Probezeit dadurch natürlich um einen Mondlauf verlängern würde, hätte Sianne ihn am liebsten angeschriehen, das er ruhig sein solle, das er das sicher nicht zu bestimmen habe. Sie hatte sich ja nicht mit Absicht den Arm gebrochen. Sie würde das selber mit ihrem Vater klären und ganz gewiss nicht in der Hand vom Korporal lassen. Dafür war sie zur Zeit viel zu sehr geladen.
Sie fragte ihn daher so emotionslos, wie es ihre Gefühle zu ließen, ob ihr Vater im Hauptquartier sei. Als jener dies bejahte, setze er gleich recht streng und bissig an: „Ja, ist er, aber er ist zur Zeit beschäftigt und darf nicht gestört werden.“ „Das werden wir ja sehen.“ Brummelte Sianne in sich hinein. Offen antwortete sie nur knapp: “ja, Danke Sir.“ Wandte sich nach einem Abschiedsgruß ab und eilte zum Hauptquartier.
Dort angekommen traf sie auf einen sehr angespannten Herrn Major. Es war wirklich Chaotisch und Sia wünschte sich, sie wäre nicht aufgetaucht.
Als alles geklärt war, musste Sia nur noch Tari aufsuchen und sie um einen Bericht bitten. Sianne seufzte schwer. 4 Wochen würden lang werden, in der sie nicht Arbeiten noch jagen durfte. Nachdenklich und recht traurig ging sie an diesem Tage heim und setzte in ihrem Haus auf ihr Bett und schaute auf Stinus wartend in die Flammen des Kamins. So da sitzend und wartend schlief sie komplett angezogen ein.
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Geändert von Sianne Lordal (28.11.2006 um 20:13 Uhr).
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Alt 15.11.2006, 13:08
Endlich geschafft
#82
Sianne Lordal
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Sianne hatte eine ganze Weile nach ihrer Bestandenen Prüfung endlich den Eid abgelegt. Sie war so was von stolz, sie hätte Platzen können, vor Stolz.
Das einzige, was sie traurig machte, war das, das ihr Verlobter Stinus Belon und ihre Mutter nicht dabei sein konnten.

Schon bald nach der Vereidigung stürzte sich Sianne in das nächste Abendheuer, welches ihre Hochzeit betraf. Sie verrichtete nach ihrer Arbeit ihre Hausarbeit und organisierte alles, was für die anstehende Hochzeit von Nöten war.

Schon bald musste sie feststellen, das die ganze Planung nicht ohne Hindernisse von statten ging. So wurde über sie ein Gerücht verbreitet, in welchem es hieß, sie sei von Stinus schwanger und jener würde von ihrem Papa da zu gezwungen, sie zu Ehelichen. „ was für ein völliger Unsinn.“ Nicht desto trotz wollten Stinus und Sianne so schnell als möglich Heiraten.

Beide kamen jedoch keinen Schritt weiter in dieser Sache. Die Arbeit nahm einen grossteil ihrer Freizeit in Anspruch und dazu kam noch, das Sianne sich eine schwere Erkältung zuzog, von welcher sie sich nur schwer erholte.
Um ihren Großeltern von dem freudigen Ereignis zu berichten und natürlich auf anraten des Heilers, damit Sianne wieder vollkommen gesunden mag, zog Sianne los, ihre Großmütter besuchen.

Jedoch war es ungewiss, wann sie wieder heim kehren würde. Aber das störte Sianne nicht weiter. Sie freute sich darauf, ihre Großmutter im Süden und dann im Norden besuchen zu können und mir ihnen wieder ausgiebige Gespräche zu führen und ein wenig über die alten Tage zu lachen.
So zogen die Tage ins Land und Sianne vergaß Zeit Raum und fast schon die Wirklichkeit.......
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Geändert von Sianne Lordal (28.11.2006 um 20:12 Uhr).
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Alt 28.11.2006, 20:29
Der Briefwechsel
#83
Sianne Lordal
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*Zwei Briefe werden die Insel Britain noch erreichen, bevor man Langezeit nichts mehr von Sianne hört, liest oder sieht.

Sianne schrieb zwei recht kurz gehaltende Briefe, die sie gleich nach ihrer Ankunft, den Bootsmännern mit auf dem Rückweg gab. Der eine gilt ihren Eltern, der andere ihren Liebsten.

In jenen Brief an die Eltern wird man folgendes lesen können:*



Liebe Mum, lieber Paps, Liebe Avinia,

ich bin gut bei Oma Katharina angekommen. Die Fahrt war ruhig und sehr schön.
Ich weiß noch nicht, wann ich wieder kommen werde, aber macht euch keine Sorgen. Ich melde mich bei euch, wenn ich wieder heimkehre.

Bis dahin,

alles liebe und fühlt euch von mir herzlichst umarmt,

eure Sianne


P.S.: Ich vermisse euch jetzt schon



*an Stinus wird ebenfalls ein kleiner und auch recht kurz gehaltender Brief überreicht.*

Grüß dich mein Sonnenstrahl,

ich hoffe, es geht dir gut und du machst Vorschritte in deiner Ausbildung, so das wir bald gemeinsam als Gardist und Gardistin das böse in Britain besiegen können.

Ich vermisse dich und weiß leider noch nicht, wie lange ich hier verweilen werde. Ich versuche dir so oft es geht zu schreiben.

Pass auf dich auf, ich liebe dich.

Deine Sianne

*Darunter steht in verschnörkelter Schrift folgender Text.:*


Liebe ist wie ein Gedicht,
Ein Gedicht - vom Frühling geschrieben,
vom Sommer diktiert,
vom Herbst gelesen,
vom Winter erträumt.

Liebe ist wie ein Tautropfen,
Ein Tautropfen - von der Luft bewegt,
von der Sonne erwärmt,
vom Blatt abperlend
von der Erde gierig getrunken.

Liebe ist wie der Wind,
Wind - der sanft Deine Wangen streift,
der heftig Dir das Haar zerzaust,
der trocknet Dir Deine feuchten Augen,
der leise durch die Äste weht.

Liebe - ist mehr, als nur ein Wort,
mehr, als nur ein Gedanke,
mehr, als nur ein Gefühl.

Liebe ist das, was ich für Dich empfinde.
Sianne Lordal ist offline  
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Alt 22.03.2008, 16:48
Alles Ver
#84
Sianne Lordal
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Lange ist es her, das Sianne mit Stinus die Hochzeitsvorbereitungen getroffen hatte. Fast alles war bereit, sie musste nur Ihr Kleid anfertigen lassen. Selbst die Ringe lagen bereit, fertig Graviert in einer kleinen Schatulle.
Und nun? Nun war Stinus schon über zwei Jahre verschollen. Zwischenzeitlich war er nach einem Jahr wieder einmal aufgetaucht. Nur kurz hatte Sianne ihn gesehen, bevor sie sich auf den Weg zu ihrer Großmutter machte. Aber schon da spürte sie, es war nicht mehr, so wie vor seinem verschwinden war.
Nach geraumer Zeit kehrte Sianne wieder zurück in den Kreis ihrer Familie. Sehr viel war in jener Zeit geschehen und es sollte auch jetzt einiges geschehen. Vesper gehörte auf einmal nicht mehr zum Herrschungsbereich Britanias; So das Sianne Und ihre Eltern nach Britania zogen. Ihre Eltern bezogen die Residenz vor den Toren der Stadt und Sie schaute sich eine Weile einige Häuser in Britain an, bis sie sich in der nähe Ihrer Eltern, ein kleines Häuschen kaufte und das alte verkaufte.

Halbwegs gemütlich eingerichtet, zog Sianne los um ihre Schwertkünste weiter zu verfeinern. Mit der Zeit litt ihre Rüstung darunter. Dazu kam, das ihre Mutter sich auf dem Weg zu Oma Katharina machte, um ihre Lungenkrankheit einigermaßen im Griff zubekommen und dem Eisigen Winter zu entfliehen. Jener Winter wäre sicherlich der Tot für ihre Mutter gewesen. So dachte Sianne.
Da Ihre Mutter nun nicht mehr im Lande verweilte und sie aber einige Reparaturen an ihre Rüstungen benötigte, suchte sie sich einen Schmied. So kam es wie es kommen musste. Sie traf erneut auf Sorben Lordal. Jener Junge Mann hatte ihr schon einmal ihre Rüstung repariert. Nur endete Jene Begegnung in einem Heilerhaus, da sie Überfallen wurde und letztendlich sogar die Erinnerung an jenem Vorfall verloren hatte.
Nun traf sie erneut auf ihn und wieder Spürte sie etwas, was sie damals schon einmal wahrgenommen, aber verdrängt hatte.
Irgend etwas zog die beiden immer wieder an und wenn sie dann zusammen waren, viel ihnen nur Unsinn ein. Sie neckten sich gegenseitig.
Jedoch wurde jene Beziehung beschattet. Zum einen hatte Sianne die Verlobung zu Stinus immer noch nicht gelöst und zum anderen kam ein Brief ihrer Großmutter, in dem Stand, das ihre Mutter wohl Schiffbruch erlitten hat und niemals bei ihr angekommen ist. Jenes bedrückte sei sehr, doch noch zeigte sie Sorben nicht, welchen Kummer sie mit sich führte. Jedoch führte sie mit ihrem Vater ein tiefgehenderes Gespräch und löste damit Offiziell die Verlobung zu Stinus. Sie war nun endlich frei, frei jemanden, der es wirklich ernst mit ihr meinte.

Die Botschaft über den Schiffbruch ihrer Mutter verdrängte Sianne so gut es eben ging. Denn es gab keine Beweise, das ihre Mutter nicht doch vielleicht überlebt hatte. Wie oft war sie schon verreist und kehrte wieder zurück, obwohl ihr unterwegs einiges Zugestoßen war. Und das wird sicher dieses mal ganz bestimmt auch so sein. So redete sich Sianne es ein. Selbst ihren Vater hatte sie dies einreden können. Sogar nach dem letzten Bericht von einem guten Freund der Familie Rashid hatte sie nicht wirklich glauben geschenkt. Innerlich machte Sianne sich schon sorgen, aber äußerlich verdrängte sie es. Sie redete sich immer und immer wieder ein, das der Diener ihre Mutter nicht ermordet habe. Schließlich habe man ihre Leiche nirgends finden können.
Und jenes Einreden tat Sianne auch nach ihrem Letzten Unfall.
Eigentlich hatte sei mit ihren Kammerraden, Colin und Claudius, den Auftrag ihres Vaters, Oberst und Vogt von Britain, ausführen wollen. Sie hatten die Möbel vor dem westlichen Tor der Stadt auf die Strasse gezerrt und wollten jene anzünden. Jedoch erwies sich jenes unterfangen als recht problematisch. So griffen sie wirklich zu allen Möglichkeiten, die Möbel in Brannt zusetzen, in dem sie dann Schnapsflaschen holten, Bandagen hineinsteckten, jene entzündeten und dann auf die Möbel warfen, welche zu vor noch mit trockenerem Holz bestückt worden waren. Als die Möbel endlich brannten, holte Sianne sicherheitshalber einen Eimer Wasser, um eventuelles Flammen an falschen Stellen sofort löschen zu können. Als sie zum Feuer zurückkehrte, entdeckte sie mitten in den Flammen, die auf den Weg ihre bahnen gezogen hatten, eine Frau auf einem Pferd. Einige Sekunden stand Sianne völlig geschockt und starr da. Doch dann schüttete sie kurzentschlossen Wasser in Richtung der Berittenen Dame um noch weiteren vermeidlichen Schaden von ihr ab zu wenden. Jene Dame jedoch erfasste jenes wohl als angriff und ritt auf die drei Gardisten zu. Sianne stand in der Mitte, Colin und Claudius konnten sich mit einem dreh Sprung in Sicherheit bringen. Sianne setzte einige Schritte zurück, war aber zu langsam und rutschte aus. Die Reiterin kam mit ihrem Tier genau über ihr zum stehen. Sie richtete ihre Sperrspitze auf Sianne, welche reflexartig ihr Schwert fallen lies. Alles um diese Frau mit dem Tier war glühend heiß. Man hatte das Gefühl, man stünde fast selber im Feuer ohne zu verbrennen. Colin war der erste, der wieder klaren Gedanken fassen konnte und stürzte sich beherzt auf die Frau,. Welche zeitgleich ihren Sperr in Siannes Schulter stieß. Mit dem Schwerstreich von Colin wurde sie zur Seite gedrängt, wobei sich die Spießspitze wieder aus Sianne Schulter entfernte. Es war ein höllischer Schmerz, der Sianne zweimal wiederfuhr. Dazu kam, das die Einsstichstelle etwas verbrannte wurde, aus der tieferen Wunde Floß Blut. Sianne hatte jenes noch nicht bemerkt und sah der Reiterin nach. Diese verlor ebenfalls Blut aus der Stelle, an der Colin sie getroffen hatte. Sianne stutzte kurz, es war bei der Frau kein Blut, zumindest nicht wirklich, es sah aus wie Lava. Sianne sah auf ihre Wunde und in ihrem Schmerz glaubte sie ebenfalls Lava aus ihrer Wunde treten zu sehen. Seit her ist Sianne auch der festen Überzeugung, das aus ihrer Wunde Lava getreten war.
Noch bevor ihr Vater das Geschehen erreichte, verlor Sianne das Bewusstsein. Sei wurde von Colin ins Heilerhaus gebracht, wo sich Tari sofort um die Wunde kümmerte. Langsam kam Sianne wieder zu Bewusstsein. Um sie herum sah sie Colin, Tari und später auch ihren Vater.
Sianne versuchte sich nur ansatzweise aus zu mahlen, was nun in ihm vorgehen mochte. All die Sorgen und der Kummer, den er in letzter Zeit durch zu stehen hatte, zerrten schon gewaltig an ihm. Und so gut es ihr möglich war, hatte Sianne versucht alles andere von ihm fern zu halten. Oft hatte sie ihren Dienst geschwänzt, um sich um Avinia zu kümmern. Nun konnte sie es nicht so einfach. Sianne machte sich selber schwere vorwürfe. Dazu kam noch ihre Angst, das diese Frau eine Dämonin war und sie vielleicht besessen sei. Jenes erzählte sie auch ihren Vater, der sie gleich fragte, ob sie sich anders fühle als sonst. Sianne hatte schon irgendwie das Gefühl, das ihr Vater das nicht so recht glaubt. Sie selber tat die ja selber nicht wirklich, doch war da diese Einbildung von ihr und so versprach ihr Vater ihr, gleich sobald sie wieder in der Lage war zu gehen, zu Exlenz zu gehen und das abklären zu lassen. Erleichtert stimmte Sianne diesen Vorschlag zu.
In den darauf folgenden Tagen, bekam sie oft besuch. Selbst ihre Kammerraden schauten des öffteren bei ihr vorbei. So auch Sorben, dem sie über Carlin hatte mitteilen lassen, das sie sich im Heilerhaus befindet. Über seinen Besuch freute sich Sianne besonders. Sie berichtete, was ihr wiederfahren ist und fand keine Worte mehr, als jener ihr offenbarte, das er wohl in der Lage sei, für sie zu Sorgen, wenn sie selbst nicht mehr arbeiten könne, sie müsse nur eine gute Mutter seiner Kinder sein.
Er schien es zu genießen, Sianne völlig perplex da liegen zu sehen. Sianne blieb ihm in jenem Punkt eine Antwort schuldig, jedoch war ihr sehr wohl bewusst, das beide das gleiche fühlten, was sich kurze Zeit später auch bestätigte. Kurz bevor Sorben wieder gehen musste, gestand er ihr seine Liebe, welche sie ihm nur zu gerne erwiderte und ebenso gestand, das sie mehr für ihn empfinde, als nur Freundschaft. Mit einem liebevollem Kuss verabschiedeten sich die beiden. Völlig erschöpft, aber überglücklich schlief Sianne darüber ein.
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Alt 16.04.2008, 09:11
Zweifel
#85
Sianne Lordal
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Siannes Wunden vom Kampf mit dem Dämonen waren verheilt. Doch die Inneren verblieben und zogen Sianne immer weiter in die Verzweifelung.
Es war ihr nicht gelungen, ihren Vater vor dieser Bestie zu schützen.

Es ist ihr unmögliche gewesen, ihre Mutter ausfindig zu machen. Alle Bemühungen, heimliche Reisen und Untersuchungen nach ihrer Mutter waren umsonst.
Und nun das!

Die Garde hatte gemeinschaftlich dieses „Etwas“ angegriffen und es schien schier unmöglich, es zu besiegen, geschweige denn zu verletzen. Im Gegenteil, es war so mächtig, das es die Kämpfenden einfach abschüttelte, wie.... ja, wie lästige Fliegen.
Aber das war wohl nicht das einzige, das Siannes Mut und Glauben erschütterte. Kleinigkeiten führten dazu, das Sianne sich bei fast jedem unverstanden und ignoriert fühlte. Sie schwankte innerlich, weitermachen oder aufgeben??

Sollte sie weiter in der Garde dienen? Weiter den Herzog schützen? War sie dazu überhaupt noch in der Lage? Den Herzog, das Volk, ihre Familie.
Sie hatte alles versucht, aber etwas blieb auf der Strecke, doch was? Sianne zweifelte mittlerweile arg daran, das sie für die Garde wirklich gute Dienste tat. Sie bekam einfach ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Da war zum einen die Trauer und Sorge um ihre Mutter, dann die neue Liebe. Das war schon schwierig genug, irgendwie im Einklang zu halten.
Doch nun das. Ein Dämon, der das ganze Volk zu überrumpeln drohte; und nichts und niemand war in der Lage jenes „Etwas“ zu Bändigen und zu Besiegen.
Sianne nahm ihr Abzeichen ab und betrachtete es eine ganze weile still. Nur das knistern im Kamin erfüllte den Raum. „Gardistin der Herzoglichen Garde“ murmelte sie nach einer Weile leise vor sich hin. Es klang in ihren Ohren mittlerweile befremdlich. War sie doch einst stolz und froh darüber endlich Gardistin sein zu dürfen und nun? Nun zweifelte sie an ihrem tun. Wie würde das ihr Vater aufnehmen?
Sie wusste, wie stolz und Glücklich er war, das sie in seine Fußspuren trat. Wie würde er es auffassen, wenn sie die Garde verlassen wollte? Doch wollte sie wirklich die Garde verlassen? Ihren Traum einmal Majorin zu werden auf geben?
Aber da stand noch das Gegenargument; konnte sie all diesen Erwartungen gerecht werden?
Und hatte ihr Vater sich nicht schon längst ein neues „Ziehkind“ auserkoren? Auf welches er mit Stolz und Freude niederblickte?
Colin zum Beispiel. Er darf recht viel, was Gardisten damals nicht erlaubt war. Er darf Kadetten unterrichten und hat noch nie eine Torwache bei einer Audienz machen müssen. Sianne fand dies schon sehr ungerecht. Auch war er der jenige, der fast immer mit gehen durfte, um den Herzog zu Eskortieren.
Oder bildete sie sich das nur ein? Machte sich da wieder ihre Eifersucht breit oder war es so, wie sie es war nahm?
Egal was sie machte, es war nicht korrekt oder es kam ihr einer zuvor. Briefe, die sie schrieb, wurden nicht beantwortet. Das zog Sianne noch weiter in ihre Zweifel und langsam ging ihr die Geduld und Kraft aus, das weiter zu ertragen.
Mit einem leisen Seufzer steckte sie das Abzeichen vorerst wieder an. Sie würde abwarten, und noch eine weile weiter ihren Dienst verrichten. Doch wie lange wird sie diese Abzeichen noch tragen und wie lange würde sie darüber schweigen?
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Alt 24.04.2008, 18:59
Revuepassierung der letzten Tage
#86
Sianne Lordal
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Mit Angespannter Haltung ging Sianne in den Kampf mit dem Dämon. Völlig unkonzentriert geschah das, was geschehen musste. Sie wurde einige male Ohnmächtig geschlagen.
Ihre Gedanken waren nicht wirklich bei der Sache.

Am Morgen vor diesen Kampf hatte sie sich noch mal mit Sorben getroffen. Sie hatten Pläne geschmiedet, wie die Zukunft aussehen sollte und gemeinsam Siannes Rüstung überprüft, gereinigt und kampffertig gemacht. Sie sprachen über dieses und jenes und über ihre Hochzeitspläne. So kam auch das Thema Namen zum tragen. Sorben wünschte sich und machte diese zur Bedingung, das Sia seinen Namen annahm. Sia wollte einen alten Wunsch ihres Vaters gerecht werden und ihren Namen behalten.
So ging es eine weile hin und her. Lordal oder Govaine??
Es ging sogar soweit ,das die beiden sich stritten, ja, sie gingen sogar im unreinen auseinander.
Und jenes nahm Sianne mit in den Kampf gegen die Bestien, welche den Herzog, die Stadt und das Volk bedrohten. Das Ergebnis war niederschmetternd. Vier mal viel sie zu Boden, weil sie nicht acht gab. Vier mal, weil ihre Gedanken ihre eigenen Wege gingen und nicht bei der Sache blieben.
Schier endlos kam Sianne der Kampf in den tiefen der höhlen vor, bis sie endlich an jenen heran kamen, welcher für war der Gefährlichste von allen Bestien war, der Dämon!
Er fiel! Bei der Vielzahl an Kämpfern hatte er keine Chance und wohl möglich hatte er damit auch nicht gerechnet. Der Kampf war überstanden; Vorerst. Denn es wurde ein Dokument gefunden. Jene Zeilen ließen nicht auf ein wirkliches Ende hoffen.

Völlig erschöpft und mit einigen Blessuren und Verletzungen schleppte Sianne sich nach Hause in Ihr Zimmer, wo sie notdürftig ihre rechte Hand verband, nach dem sie einen Knochensplitter von einen der Wesen, aus der Wunde gezogen hatte. Sie hatte keine Lust, Tari damit zu behelligen. Es würde schon heilen, genau wie all die anderen blauen Flecken an ihrem Körper.

Sianne hatte sehr lange geschlafen, als sie von ihrer Katze Minka mit einem feuchten Nasenstupser geweckt wurde. „ ja ja, ich steh ja schon auf.“ Murmelt sie noch völlig erledigt. Sie merkte jeden einzelnen Knochen in ihrem Körper. Der Kampf hat ihr wirklich gut zugesetzt. Nach dem sie ein reichliches Frühstück zu sich genommen hatte, machte sie sich auf den Weg zu Sorben. Sie musste mit ihm reden und das Regeln, was noch zu Regeln galt. Insbesondere wegen den Nachnamen. „ so eine Lappalie,“ murmelte Sianne vor sich hin. Nun streiten wir uns schon wegen einem Namen.“ Leider war Sorben nicht an zu treffen. Sicher würde er noch schlafen. Also ging Sia zurück in ihr Haus.

Dort angekommen nahm sie Papier und Feder zu Hand und machte sich mühsam daran, den Bericht zu schreiben, der noch aus stand. Jenen Bericht zu schreiben, der ihr wohl am schwersten fallen würde, da sie sich immer noch Vorwürfe machte, diese verrückte Frau, die „nur helfen“ wollte, von ihrem Vorhaben hatte nicht abhalten können. Immer wieder unterbrach Sianne ihren Bericht und lass ihn sich durch.

Nach einer weile legte sie ihn zur Seite und nahm den Brief von Lyonel nochmals zur Hand. Schmunzelnd erinnerte sie sich an die Zeit mit ihm als Kadett in der Akademie. Sie hatte ihn anfänglich für aroganz und hochmütig gehalten, ein wenig auch verwöhnt. Doch mit der Zeit lernte sie immer mehr kennen und musste feststellen, das er ein ganz liebenswürdiger und netter junger Mann war. So ganz langsam hatte sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Eine ganz besondere Freundschaft, wie Sianne fand. Sia Atmete tief durch, legte den Brief, den sie in den frühen Morgenstunden schon beantwortet hatte, zur Seite und beschäftigte sich erneut mit dem unangenehmeren Teil des Berichts.
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Geändert von Sianne Lordal (24.04.2008 um 19:01 Uhr).
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Alt 23.05.2008, 09:18
Ungeduldiges Warten mit Zweifel und Angst gemischt
#87
Sianne Lordal
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Sianne hatte nach 2 Mondläufen, Sorben für nur kurze Zeit gesehen, um von ihm zu erfahren, das er für weitere 2 Mondläufe für sie keine Zeit fände, da er verreisen müsste.

„Verreisen!“ Jenes Wort lies alles in Sianne sich zusammen ziehen. Es hatte einen Bitteren Beigeschmack für sie. Denn immer noch nicht war ihre Mutter gefunden worden. Weder Tot, noch lebendig. In Sianne schwanden jegliche Hoffnungen, sie je Lebend wieder zu sehen. Sie wünschte sich nur noch, den Leichnam zu finden und beerdigen zu können und zwar genau neben ihrem Leiblichen Vater. Ihrem lieben Adoptivpapa gegenüber versuchte sie jedoch jene Gedanken zu verheimlichen. Zu sehr würde ihn das Schmerzen.
Ihre Gedanken schweiften wieder zurück zu Sorben. Dann auf einmal dachte sie an Lyonel und dem Gespräch, das sie kürzlich mit ihrem Vater führte. Jedes mal, wenn Sianne mit Lyonel zusammen war, hatte er sie auf irgendeine Art und Weise geneckt oder in Verlegenheit gebracht. Und genau darüber sprach sie mit ihrem Vater. Jener machte sich nur sorgen, das sich Lyonel vielleicht mehr erhoffte. Sianne merkte während diesem Gespräch, das sich ihre Gefühle wieder mal nicht einigen konnte. Schon lange hatte sie Lyonel gemocht und sogar mehr gemocht, als sie es je zugeben würde. Sie war damals gerade 13, als sie Lyonel das erste mal begegnete. Schon da schwärmte sie für ihn. Jenes hielt an, bis sie ihre erste Liebe kennen lernte und doch war jene Gefühle für Lyonel nie ganz verschwunden. Doch hütete sie sich, diese Gedanken und Gefühle offen aus zu sprechen, geschweige denn, wirklich zu zulassen. Lyonel war einfach nur ein Freund, nicht mehr und nicht weniger. „ Ich darf es nicht mehr und weiter zulassen, ich bin nur eine Bürgerliche. Und Lyonels Eltern würden es nie zulassen, das er eine Bürgerliche Heiraten würde.“ Er hatte es selber erst vor kurzem auf dem Fest angemerkt, als er danach gefragt wurde.
Sianne redete sich und sogar ihrem Vater ein, das sie nicht mehr für Lyonel empfinden würde. Und sie glaubte zu merken, das ihr Vater ihr jenes sogar abnahm. Jedoch hatte er angst, das Lyonel seinen Stand und Macht ausnützen würde um an Sianne heran zu kommen.
Verdutzt hatte Sia ihren Vater angesehen. Sie war nicht Adelig und würde es wohl auch nie werden. Denn was tat sie schon besonderes außer ihren Dienst in der Garde? Ihr Vater hatte viel mehr für die Herzogliche Familie und das Volk getan und hatte es sich somit redlich verdient.
Nein, Lyonel mochte zwar manchmal seltsam sein, in der Öffentlichkeit, doch das traute sie ihm nicht zu. Zu mal sie ihm schon einmal angedeutet hatte, das sie bald Heiraten würde. Selbst wenn er es versuchen täte. Zwingen konnte er sie nicht, oder doch?

Sianne schüttelte den Kopf. Nein, bestimmt nicht. Sia konnte nicht anders, sie musste etwas tun, um sich von diesen Bizarren Gedanken los zu reißen. Sie zog sich um und machte sich daran, die Residenz ihres Vaters auf Hochglanz zum bringen. Sie putze und wischte alle Räume und Fenster, Staubte Regale und Bilder ab und war immer noch nicht mit sich im reinen.
Ihre Gedanken wollten keine Ruhe geben. Und so ging sie zu ihrem Turm um den auch zu Putzen und zu Wienern.
Doch auch das half nichts. Ihre Gedanken kreisten wieder um Sorben, Lyonel und ihre verflossene Lieben Stinus und Seram. Kurz hielt Sianne inne, als sie sich wieder an Seram erinnerte.
Sie setzte sich an ihren Tisch, Zog einen Zettel hervor und schrieb ihre „Liebschaften“ auf.

Seram Decarbus
Stinus Belon
Sorben Lordal

Stutzig schaute sie auf den Zettel. War das Zufall?? Das wirklich alle den Anfangsbuchstaben „S“hatten?? Sianne schüttelte den Kopf. „Ich sollte besser weiterputzen“ murmelte sie zu sich selber, „sonst wird ich noch irre.“
Sie hatte ihren Turm schnell fertig und ritt zurück zur Residenz ihres Vaters. Auf dem Weg in ihr Zimmer verlor sie den Zettel mit den drei Namen. Doch das bemerkte sie nicht. In ihrem Zimmer legte Sianne sich hin und versuchte zu schlafen. Doch es ging nicht. Zu viel kreiste in ihrem Kopf. Immer wieder sah sie alle vier Personen vor sich. Lächelnd und winkend. Was war mit ihr los? Wurde sie verrückt? Spielten ihre Gedanken ihr nun einen Streich? Oder wollte Glaron sie Prüfen, wie Treu und standhaft sie war?

Sianne stand nach einigen hin- und herwälzen wieder auf und nahm ein warmes Bad. Bäder sollen ja bekanntlich beruhigen und einschläfernd sein. Und müde war Sianne alle male nach dieser Putzaktion. So langsam kam sie wieder zur Ruhe, trocknete sich ab und legte sich erneut ins Bett. Mit den letzen Gedanken und Gesichtern von Sorben und Lyonel vor Augen schlief sie dann endgültig ein und viel in einen tiefen Schlaf mit wirren träumen.
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Alt 26.05.2008, 10:13
eine schier lange Wartezeit..
#88
Sianne Lordal
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Sianne hatte sich von ihrem Putzwahn einigermaßen erholt. Zumindest waren im Moment ihre Gedanken etwas klarer, trotzdem mehr bei Sorben, als sonst wo.

Sie stürzte sich in ihre Arbeit oder zog sich zurück. Einladungen nahm sie an, doch folgte sie ihnen nur wiederwillig bis gar nicht. Wenn sie jemanden traf redete sie, wie ein Wasserfall. War sie alleine, viel eine große Leere über sie herein.
Was war mit ihr los? War sie nicht mehr Gesellschaftsfähig oder zerriss es sie gerade innerlich, das zwei ihrer Lieben unterwegs waren? Die eine, die Schiffbruch erlitten hatte und einfach nicht gefunden wurde; der andere, der einen Auftrag zu erfüllen hatte.
Ihr fehlte Sorben, mehr als sie es geglaubt hatte und die Angst, ihn nun auch zu verlieren, zerfraß sie innerlich fasst auf. Sianne konnte sich kaum mehr dagegen wehren, so sehr verfiel sie jener Angst und Sorge.
Einerseits stürzte sie sich voll in die Arbeit um abgelenkt zu sein, war die Arbeit erledigt, verfiel sie einer Art Trance, aus der sie sich kaum mehr selbst befreien konnte.
Sianne seufzte leise, als sie am nächsten Morgen wieder mal nach einem ihrer schlimmsten Alpträumen erwachte. Wie lange musste sie das noch ertragen? Sie fand kaum mehr schlaf und lief alles andere als Aufmerksam durch die Gassen der Stadt.

Sie sollte mit irgendwem darüber reden. Doch mit wem?? Ihrem Vater? Nein, er hatte genug um die Ohren und wenn sie das Thema Mutter ansprechen würde, würde es ihn auch wieder einholen und er würde sich genauso schlecht fühlen, wie sie es jetzt tat. Nein, das konnte sie ihm nicht antun.

Tempelschüler Korr?? Nein, er wusste eigentlich schon viel zu viel. Sianne hatte ihr versprechen über das Verschwinden ihrer Mutter zu schweigen, gebrochen und mit Syrios Korr geredet. Was würde nun Passieren? Wie übel würde das ihr ihr Vater das nehmen?
Hochwürden Sevis Cormac?? Nein, er hatte jetzt sicher andere Sorgen, nach dem, was in der Stadt vorgefallen war. Ihn wollte sie damit auch nicht belästigen.
Lyonel? Nein, er hatte auch genug zu tun. Sianne war sich auch nicht sicher, ob sie überhaupt mit ihm darüber reden wollte und ob er überhaupt Zeit für sie haben würde, um so was zu bereden. Sie wollte jenes auch nicht ausprobieren.
Tari? Hatte genug mit ihren Hochzeitsvorbereitungen zu tun.
Dena und Karo? Eigentlich schon, doch Sianne hatte beide Glücklich vereint mit ihren Liebsten gesehen und wollte sich nicht dazwischen drängen und ihnen mit ihrem Kummer den Tag verderben. Obwohl sie jenes angeboten hatten.
Sianne fühlte sich total Unglücklich und war alles andere als zufrieden mit der Momentannigen Situation.
Rianes Lästereien gaben Siannes Laune den Rest. Was bildete sich dieses Klatschweib ein? Sie machte wohl vor nichts und niemanden halt. Sianne hätte Riane am liebsten geohrfeigt, als sie geschwätzig sich über Siannes Vater ausließ.
Sianne hatte wütend die Taverne verlassen und ziellos dahin geirrt.
Tief durch atmend war Sianne an diesem Abend in die Kirche gegangen. Doch auch hier fand sie nicht die Ruhe, die sie suchte.
So ging sie an diesem Abend wieder in Gedanken versunken, die Strassen entlang Richtung Residenz ihres Vaters. In der sie sich umgehends in ihr Zimmer verkroch, sich umzog und ins Bett legte. Ob wohl es warm war zog Sianne die Bettdecke über den Kopf. Sie wollte niemanden mehr sehen und hören. Wie lange wird das noch so weitergehen?? Konnten die zwei Mondläufe nicht schon längst um sein und Sorben wieder hier, bei ihr???
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Alt 01.06.2008, 14:45
Trauer
#89
Sianne Lordal
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Sianne räumte die Essenvorräte in der Residenz gerade ein, als ihr Vater aus den Schlafgemächern trat und sie sehr ernst ansah. Siannes Lächeln gefror auf ihrem Gesicht und ohne zu wissen, was ihr Vater sagte, fühlte sie eine Leere in sich, welche wie eine Kältefront ihren Körper erstarren lies.
Ihr Vater wollte sie einen Moment sprechen. Sianne war nach Ausreißen zu mute, irgendwie Ahnte sie, was er sagen würde. Sie wollte weg und nichts davon hören. Sie wollte so leben, wie bisher. Doch das würde nicht gehen.
Der Gesichtsausdruck ihres Vaters verriet was los war, und Sianne hörte sich seine Worte an, die er nur mit Mühe hervorbrachte.
Ihre Mutter war Tot, sie verweilte nicht mehr unter ihnen und würde nie wieder zurück kehren.
Jene Worte hörte Sianne nur aus der Ferne. Rauschen umgab sie., als würde alles Wasser der Erde über sie einbrechen. Wie eine Ertrinkende stand sie das und war für eine Weile nicht in der Lage etwas zu fühlen, zu empfinden oder gar aus zu sprechen.

Diese Leere machte sich immer breiter und es bestätigte sich, was sie die ganze Zeit vermutet und gefühlt hatte. Und trotzdem traf sie jene Nachricht wie ein Keulenschlag. Benommen und regungslos sah sie eine Weile ihren Vater an, bevor Tränen in ihre Augen schossen und nicht mehr aufhören wollten zu fließen.
Gegenseitig hatten sie sich getröstet und mut zugesprochen. Ganz kurz schnitten sie auch das Thema Beerdigung an. Bolwen strebte eine Familiengruft an, was Sianne zwar nachvollziehen konnte, nach 10 Jahren Ehe, doch nicht ganz akzeptierte. Sianne wollte ihre Mutter lieber neben ihrem Richtigen Vater beerdigen.
Nach einer Weile zog Sianne sich in ihr Zimmer zurück, sie musste erst mal alleine sein. Alleine mit ihren Gefühlen, ihrer Trauer klar kommen.
Nach der ersten Nacht fühlte sie sich so einsam, obwohl sie es eigentlich nicht war, das sie sich in ihren Turm verzog. Sie wünschte sich, Sorben wäre da. Doch er war auf Reisen und bekam von all dem nichts mit. Niemand, außer ihrem Vater, der auch trauerte, war ansprechbar. Sianne zuckte zusammen und blickte zum Anwesen von Dena und Karo.
Die beiden hatten ihr schon mehrfach angeboten herüber zu kommen, wenn ihr danach ist. Also ging Sianne hinüber und klopfte an. Sie achtete nicht darauf wie spät es war. Als sich jedoch keiner rührte, seufzte sie. „Ich sollte sie nicht aus dem Bett werfen, wegen so etwas“ murmelte sie leise vor sich hin und ging zum Turm zurück, holt Papier und einen Kohlestift und schrieb unter Tränen eine kurze Nachricht an Karo und Dena; in der Hoffnung, das sie gleich nach dem Aufstehen zu ihnen konnte.
Wärend dessen zog sie sich in ihren Turm zurück und hing ihren traurigen Gedanken nach.
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Alt 10.06.2008, 09:06
Irren ist Menschlich, oder jeder macht einen Fehle
#90
Sianne Lordal
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Sianne wohnte Julius Verhandlung bei. Und das was dort vor sich ging, stellte Julius wieder in ein völlig anders Licht.
Sie hatte Dena wissen lassen, das sie weiß, wo Julius sich befindet, worauf jene ihm eine Negative Antwort auf seinen Antrag erteilte.
Sianne fühlte sich schuldig. Schuldig, eine Beziehung zerrstörrt zu haben, die vielleicht eine Chance gehabt hätte.
Sie hatte Dena wissen lassen, das er in Gardegewahrsam war. Aber mehr auch nicht. War das falsch?? Hatte Dena kein Recht darauf, zu wissen, wo ihr Liebster sich befand?? Hatten sie und Dena vielleicht zu voreilig geschlussfolgert?

Julius war nun gewissermaßen wieder ein freier Mann. Was in der Verhandlung besprochen und verhandelt wurde, unterlag der Verschwiegenheit. Hatte Sianne vorab schon zu viel verraten?? Sie hatte Dena nicht mal den Grund genannt, warum er in Gardegewahrsam war, nur, das er dort war. Sie hätte Dena vielleicht zum Abwarten raten sollen, aber das hatte sie nicht getan. Im Gegenteil, sie hatte Denas Worte hingenommen und weiter getragen.
Hatte sie wirklich zu viel gesagt? Hätte sie ihre Freundin anlügen sollen??
Immer wieder geriet Sianne in Gewissenkonflikt mit dem Dienst in der Garde und ihren Freunden. Und gerade jetzt, wo sie selber noch so viele Probleme um die Ohren hatte, kam das überhaupt nicht gut.
Sie fühlte sich elend. Sie hatte kurz nach der Verhandlung eine Zeile an Karo und Dena geschrieben, die sie dann doch noch mitten in der Nacht zu ihnen gebracht hatte. Sie hatte nicht schlafen können, hatte sich von einer Seite auf die Andere gewälzt.
Hatte sie da nicht ein Glück zerrstörrt? War es richtig? Oder war es wirklich falsch gewesen?
Sianne wünschte, sie könnte es rückgängig machen. Als sie Julius seine Sachen wiedergab, hatte sie nicht das Gefühl einen schlechten Menschen vor sich stehen zu haben. Eher jemand, der einen Versuch gestartet hatte, das Volk wach zu rütteln, auf etwas aufmerksam zu machen und hatte das ganze nur falsch angefasst und ausgeführt.

Sicher, war das, was er getan hatte alles andere als rechtens und er kam für war, mit einem „blauen Auge“ davon. Aber hatte er dann nicht auch das recht darauf, noch einmal eine Chance zu bekommen, oder zumindest das Recht, vor seiner Liebsten sich zu rechtfertigen? Würde Dena ihm verzeihen?
Sianne seufzte schwer. Sie spielte erneut mit dem Gedanken, die Garde zu verlassen, auch wenn es Enttäuschung bedeuten würde und sie damit leben müsste, das ihr Vater nicht mehr stolz auf sie war, aber das musste sie dann hinnehmen.
Sie hatte vielleicht einen Fehler gemacht und sich geirrt. Und das passte nicht zu ihr. Sie gestand sich selbst ein Irren und Fehler nur schwer ein.

Sie musste dafür sorgen, das Dena Julius zumindest noch eine Chance gab, das sie ihm zuhört und genau wie das Hohe Gericht ihm so was wie Gnade und eine Chance gewährt.
Sie wusste ja nicht, was Julius getan hatte und ob er der Anklage sich wirklich schuldig gemacht hatte.

Sianne glaubte, das selbst ihr Vater ihm jene Missetat verzog. Denn sonst hätte er sicher nicht die Chance eines Neuanfangs bekommen.
Sie musste es versuchen, koste es gegebenenfalls ihre Stellung in der Garde.
Müde und abgeschlagen wanderte Sianne durch den Stadtpark. Sie musste einen Klaren Kopf bekommen. Aber wie sollte das gehen, wenn sie selber noch so viel um die Ohren hatte. Das eine war nicht abgeschlossen, kam das andere.
So langsam drohte Sianne unter der ganzen „Last“ zu zerbrechen. Sie aß kaum was und schlief wenig bis gar nicht. Hielt sich mit Spaziergängen wach. Sie machte sich einfach zu viele Gedanken. Sie Ließ sich auf eine Bank im Park nieder und hing ihren Gedanken nach. Wie wird es weitergehen??
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Alt 13.06.2008, 18:33
Ein Problem gel
#91
Sianne Lordal
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Sianne hatte es geschafft, ihren Fehler zumindest ein wenig aus zu bügeln. Doch mit dem Erfolg, das Karo nun eingeschnappt war. Das konnte Sianne nun ganz und gar nicht gebrauchen. Sie hatte schon genug zu knabbern. Das mit Dena und Julius hatte ihr ziemlich zugesetzt und dann noch der tot ihrer Mutter.

Ihr wurd langsam alles zu viel. Nimmt das ganze denn gar kein Ende mehr? Sorben war auch nicht da. Wo blieb er nur? Jetzt wo sie ihn am Dringensten brauchte musste er fort sein.

Sie hatte sich ins Zeug legen müssen, damit Dena Julius noch eine Chance gab, ohne das sie Julius Missetat, Urteil und Aufenthaltsort verriet. Das sollte er selber tun. Noch mal ließ sie sich solche Vorwürfe nicht mehr machen.
Zumal sie sich wohl mehr grämte, da sie ihren Fehler einsah.

Als sie nach dem treffen mit Julius, Dena und ihn wieder Glücklich vereint sah, wusste sie, zumindest darin hat sie es richtig gemacht.

Doch Karos Reaktion, das sie davon nix erfuhr, mache Sianne erneut zu schaffen. Sie hätte ihr gerne mehr erzählt, aber zu welchem Preiß?... Es würde ja doch nichts ändern, vielleicht sogar nur verschlimmern.

Sianne seufzte leise und beschloss, sich auf dem Heimweg zu machen. Sie würde früher oder Später mit ihrem Vater darüber reden müssen. Lange kann sie ihren dämlichen Fehler eh nicht vor ihm verbergen, wenn er nicht schon längst wind davon bekommen hat.

Sianne verabschiedete sich von den beiden Mädels und ritt nachdenklich und mit hängenden Schultern in Richtung Britain. Um für einige Augenblicke ab zu schalten, schlenderte sie in die Taverne hinein. Ohne sich groß um zusehen, setze sie sich an einen leeren Tischplatz, wo sie die Arme auf den Tisch legte und den Kopf auf die Arme. Sie war erledigt.

Ihr fehlte ihre Mutter, Sorben war nicht greifbar, ihre Gefühle spielten verrückt und dann noch die Sache mit Dena und Julius und nun das mit Karo. Vielmehr war sie kaum mehr in der Lage zu ertragen.

Um so erschrockener war sie, als ihr Vater sich zu ihr an den Tisch gesellte. Ihm war nicht entgangen, das Sianne erschöpft und abgespannt war und völlig am Ende.
Er reagierte Väterlich gütig, als Sianne ihm von ihrem Fehler berichtete, und wie sie jenen ausgebügelt hat. Er versuchte sie zu beruhigen, in dem er ihr zusprach, das ja alles noch mal gut gelaufen sei, aber er ermahnte sie auch, das sie in Zukunft besser aufpassen müsse.
Trotzdem ging es Sianne nicht besser. Sie wusste zwar, das ihr Vater für sie da war, doch auch er litt unter dem Tot ihrer Mutter. Sianne ahnte, das er mehr litt, als er jemals zugeben würde. Er zeigte es kaum. Sie hingegen war kaum mehr in der Lage, jegliche Emotionen von sich fern zu halten.
An diesem Abend ließ sie sich erschöpft in ihr Bett fallen, in dem sie sofort tief und fest ein schlief.
Am nächsten Morgen stattete sie Sorbens Werkstatt einen Besuch ab, in dem sie unter der Türe, nach dem ihr nicht geöffnet wurde, einen Brief drunter durch schob.
In jenem ist folgende Nachricht zu lesen.

Grüß dich Sorben,

lange hab ich nichts mehr von dir gehört, geschweige denn dich gesehen.
Ich brauch dich. Meine Mutter wurde gefunden. *hier ist ein Tintenklecks mit einer Träne vermischt*
Sei wurde ermordet. *an diesem Satz mag er erkennen, das Sianne sich mit dem Schreiben schwer tat.*
Ich muss mit dir Reden
Melde dich, du wirst mich in der Residenz meines Vaters finden.

Gruss

Sianne

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Geändert von Sianne Lordal (13.06.2008 um 18:35 Uhr).
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Alt 08.07.2008, 11:25
Endlich Gl
#92
Sianne Lordal
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Die Beerdigung ihrer Mutter war störungsfrei verlaufen. Am liebsten wäre Sianne mit ins Grab gestiegen. Sie war sehr froh, das Sorben sie begleitete.
Endlich war er wieder da. Und ihr Kummer war für eine Weile vergessen. Sie traf sich oft mit Sorben und besprach mit ihm die Hochzeit, trafen einige Vorbereitungen.
Das ganze ging recht schleppend von dannen. So mussten sie sich noch über einen gemeinsamen Termin mit den Priester einigen. Ach ja, der Priester. Sianne schlug sich vor dem Kopf. Sie musste beim nächsten Treffen mit Sorben darüber reden, wann sie mit dem Priester reden können. Schließlich brach bald der Winter herein und der Frühling würde dann auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

„ach herrje,“ murmelte Sianne, vollkommen im Vorbereitungsstress vertieft. „Das dauert doch wieder viel zu lange.“ Zuvor wollte sie noch einen Mondlauf lang ihre Oma im Süden besuchen. Sie hatte Oma Katharina versprochen zu kommen, denn zusammen mit Rashid und seinen Leuten wollte sie den Mörder ihrer Mutter ausfindig machen. Damit jener gerichtet wird und der Tot ihrer Mutter gesühnt sei.
Bei den Gedanken daran, brodelte es in Sianne. Sie kannte Rashid, er war ein Mann der gut überlegte, was er tat und war ihrem Vater sehr ähnlich. Manchmal schmunzelte Sianne, wenn sie an ihre Kindertage zurück dachte, an welchem sie Rashid begleitet hatte. Manchmal hatte sie ihn scherzeshalber „Papa“ genannt, weil er sie genau wie ihr Vater daheim immer wieder Mahnte, und liebevoll belehrte.
*mit einem Seufzer machte sich Sianne daran, den Turm zu reinigen. Die Bauarbeiten waren endlich beendet und sie konnte nun mit dem Dekorieren und herrichten beginnen. Denn zum Frühling sollte alles bereit und fertig stehen.
Zudem musste sie noch einmal mit ihrem Vater reden und nachforschen, wie es nun mit der Unterkunft der Flüchtlinge aussah. Sie hatte ihm angeboten, das einige Familie in ihrem Turm leben könnten, bis sich etwas anderes gefunden hat.
Der Winter nahte und es waren viele Kinder unter den Flüchtlingen. Sianne hätte am liebsten eine riesengroße Villa gebaut, um jenen all eine Unterkunft bieten zu können, doch das lag nicht in ihrer Hand und so viel Gold hatte sie nun auch nicht mehr. Sie musste nun sparen. Sparen für die anstehende Hochzeit.

Als Sianne ihre Rote Alchimisten Kettenrüstung sorgfältig säuberte und in ihre Truhe verpackte, hielt sie inne.
Sie dachte eine Weile über das letzte Gespräch mit Sorben nach. Er schien zu ahnen, das sie mehr für den Erbherzog empfand, als sie zugab. Ihr war die Röte ins Gesicht gestiegen, als Sorben ihr die Grüße von Lyonel ausrichtete und das jener bald auf ihren Brief antworten wolle. Sei hatte sich wohl selbst verraten. Sie wusste nicht, ob sie Sorben damit wehgetan hatte, oder er gar an ihrer Liebe zu ihm zweifelte.
In diesem Bezug war er undurchschaubar, zumal er auf ihren Themenwechsel eingestiegen war.
Bei den Gedanken an Lyonel kam alles in Sianne hoch. „warum kann man Gefühle nicht abschalten?“ murmelte sie vor sich hin und schrubbte verbissen den Boden in der Küche.
„Verdammt, ich heiratet bald, da kann ich nicht ständig an ihn denken und mir vorstellen, wie es mit ihm wäre.“ Schalt sie sich halblaut vor sich hin sprechend.
Sie war wütend. Wütend auf sich selbst, ihren Gefühlen, auf Lyonel und auf Sorben.
Was sollte das? Warum war sie auf einmal so brummig? Lyonel und Sorben konnten doch nun am wenigsten für ihre Gefühle. Oder vielleicht doch ?
Grummelt putzte Sianne ihren Turm zuende und notierte sich, was sie noch alles an Einrichtungsgegenständen benötigt wird. Danach machte sie sich zur Residenz ihres Vaters auf, um später mit ihm Reden zu können. Zu lange hatte sie ihn nicht gesehen und sie brannte darauf wieder mit ihm in Ruhe reden und plaudern zu können. Vor allem noch kurz vor ihre Abreise in den Süden. Einmal wollte sie noch ihre Familie sehen. Wer weiß, was noch alles Passieren wird.?

In der Residenz war es sehr still. Zu still für Siannes Geschmack. Sie schlich leise hoch und schaut erst ins Elternschlafzimmer, in dem Ihr Vater leise Schnarchend schlief. Mit einem leisen Kichern schloss sie leise die Türe wieder und schlich auf Zehenspitzen in Avinias Zimmer. Sie lag mal wieder Quer im Bett und die Bettdecke lag auf dem Boden. Schmunzelnd schob Sianne Avinia vorsichtig wieder in die Richtige Lage und deckte sie lebevoll zu. Eine Weile betrachtete sie das kleine Mädchen, das schon so groß geworden war. Groß und frech. Sianne schmunzelte wieder. Avinia wird ihren Weg schon meistern, genug Power hat sie ja. Sanft gab sie ihrer kleinen Schwester einen Kuss auf die Stirne und verließ leise das Zimmer.
Mit einem kleinen Seufzer verschwand sie in ihr Zimmer, zog sich aus und ließ sich in ihr Bett fallen.
Mit den letzten Gedanken an Lyonel und Sorben schlief Sianne ein und verfiel in einen Unruhigen schlaf.
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Alt 09.07.2008, 23:25
Der Streit
#93
Sianne Lordal
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Der Tag und der Abend hatten so schön und Glücklich, Harmonisch für Sorben und Sianne begonnen. Sianne hatte Sorben in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages noch einmal überraschender Weise aufgesucht. Zuerst freute er sich darüber. Doch dann wurde sein Verhalten immer seltsamer.

Zwei Kunden waren in Sorbens Werkstatt eingetroffen und wollten Ware erhalten, als Sia bemerkte, das Sorben irgendwie nicht ganz bei der Sache war.
Anfänglich dachte sie sich nichts dabei, doch dann war da diese Stimme.

Sie sagte ihr, das Sorben ein schlechtes Gewissen habe und sicher noch was mit anderen Frauen hat. Ganz bestimmt. Sein verhalten würde das Erklären.

Sie begannen zu Streiten. Warum?? Wegen dieser Stimme. Sie redete immer mehr auf Sianne ein.

” Er hat ein schlechtes Gewissen“.. raunte ihr diese Stimm zu. Sianne sah Sorben böse an. Warum hatte er ein Schlechtes Gewissen?

„Er sieht andere an, wenn du nicht Hinsiehst.“ Flüsterte die Stimme in ihr. Sianne war gar nicht in der Lage, dieser Stimme Herr zu werden und ihr Einhalt zu gebieten. Sie ließ sich mitreißen.
Sorben sah sie Ausdruckslos, fast gefühlskalt an. Was war los? Sianne nahm nicht war, das selbst die Kunden im Verkaufsraum sich Stritten.

„Die Schuld steht ihm ins Gesicht geschrieben, Sieh nur Hin!“ sprach wieder die Stimme in Ihr. NEIN, sie wollte nicht sehen und doch sah sie das, was ihr gesagt wurde. Sie sah Sorben mit schuldbewusster Mine.
Sorben schien seiner seit´s Zweifel an Sianne zu hegen. „ Was ist mit dem Erbherzog?“ fragte er sie. Sianne zuckte innerlich zusammen. Irgendwie fühlte sie sich ertappt und doch wollte sie nicht mehr zugeben. Sie liebte beide gleich, aber wie sollte sie das ihm jetzt überhaupt klar machen. Also stritt sie alles ab. „Er ist nur ein Freund. Nicht mehr und nicht weniger“
Sorben wollte ihr nicht glauben.
Sorben beteuerte ihr seine Liebe
„Wie kann er nur so plump Lügen..“ sprach die Stimme in ihr und sie klang recht Gehässig. Immer weiter Stachelte die Stimme Sianne an und sie ließ sich mitreißen, mit verheerenden Folgen.
Verächtlich hatte Sorben auf ihre folgende Wut reagiert.
Sianne wurde Zornig und die Röte stieg ihr ins Gesicht. Was bildete er sich ein?? Vor allem so von dem Erbherzog zu reden?? Frechheit, jawohl.!!!
„Aber sag es mir einfach, wenn dir mehr an diesem Erbherzog liegt, als an mir.“ Sprach Sorben, beteuerte ihr erneut seine Liebe und das er keine andere mehr liebe, als sie.

„So sehr wie drei andere.” flüsterte die Stimme. Sianne verzweifelte langsam.
„Wie kommst du auf so einen Unsinn?“ fragte Sorben. Und Sianne Antwortet wütend mit der gleichen Frage.
„Ich habe gesehen, als ich dir von ihm erzählt habe, wie du ins Leere geblickt hast.“ Erklärte Sorben ihr.

ERTAPPT!!!!

Nein, er weiß gar nichts, nichts und er wird nichts erfahren, redete Sianne sich ein. Meine Gefühle Lyonel gegenüber darf er niemals erfahren. Sie dürfen und sollten nicht sein. Sianne kämpfte mit ihren Tränen. Sie wollte Sorben nicht kränken und nun stritten sie. Sie hatte doch so schon genug damit zukämpfen ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und der Morgen hatte doch so schön begonnen. Was war nur los?? Mit ihr und Sorben??

„Wir sind nur Freunde! Mehr nicht,“ Flüsterte Sianne mit recht viel Wut im Bauch.

„aha, da darf nicht mehr sein, aber du hättest es gern.“ Sprach Sorben. Das war für Sianne zu viel. Jetzt besaß er noch die Frechheit in dieser Wunde rum zu bohren und sie zu kränken.
Sie wühlte in ihrem Schlüsselbeutel und warf ihm seinen Schlüssel vor die Füße.

„Da, Wenn du an meiner Liebe zu dir zweifelst, können wir gleich alles abblasen. Und ich geh!“ Wütend schnaubend sah Sianne Sorben an. Sie war nicht mehr fähig, den Aufkommenden Gefühlsschwall von Liebe, Eifersucht, Wut, Trauer, Stolz und Gekränkt sein Herr zu werden.
Sie Sah Sorbens geschockten Gesichtsausdruck nicht, als sie ihm den Schlüssel vor die Füße war. Sei sah nicht, wie er litt und wie sich etwas entzweite, was nicht entzweien sollte.
Ihre Liebe sollte eigentlich stärker sein und dem ganzen mehr wiederstand leisten können. Eigentlich, doch jetzt, war es nicht möglich. Zu viel strömte da gerade auf Sianne ein.
Sianne hörte Sorbens Worte nicht, welcher fragte: „Soviel ist dir also dein Versprechen wert?“ Es war nur ein Giftpfeil mehr, der sich in Siannes Herz Bohrte, das zu erkalten und erfrieren drohte.

„Ich wusste, das der Erbherzog nur dich im Sinn hat.“ Sprach Sorben unbeirrt weiter. Er schien nicht zu bemerken, das Sianne sich immer mehr von ihm entfernte, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Nüchterne, vernünftige und ernsthafte Gedanken, hatten in Siannes Kopf zu Zeit keinen Platz. Wie ein Schiff ohne Kapitän und ohne gehisste Segel auf offener und stürmischer See, so taumelten Siannes Gedanken und Gefühle durch ihren Kopf.

In ihrer Verzweiflung und Wut wendete Sianne sich ab. Doch Sorben versuchte sie zu halten und um zu stimmen. Er wollte es nicht so enden lassen, er liebe nur sie, nur sie und keine andere, beteuerte er ernsthaft.
Tief in ihrem Inneren spürte Sianne das gleiche wie Sorben, wenn da nur nicht diese Stimme wäre.

„Als ob man eine Govaine so leicht einwickeln könnte.“ Sprach erneut die Stimme und Sianne ließ sich wieder von ihr leiten. Schwankend wie das Schifflein stand sie einen Momentlang da und zögerte.
„Du, lass das mit dem Erbherzog, er steht über dir,“ hatte Sorben versucht an zu setzen. Als wenn Sianne das nicht selber wüsste. Aber was sollte sie gegen ihre Gefühle tun?? Auslöschen?? Ja wie denn?? „Kann mir sagen wie man solche Gefühle einfach weglöscht??“ Dachte Sianne, völlig aufgelöst.
„und das wird er immer sein,“ redete Sorben unbeirrt weiter. „Schleimer“ dachte Sianne nun wütend von der Stimme in ihr angestachelt.
„ich will nicht über dir stehen, und auch nicht unter dir, sonder mit dir.“ Beendete Sorben seinen Satz. Doch Sianne hörte schon lange nicht mehr hin.
„Er ist nur ein Freund!“ versuchte Sianne Sorben und sich selbst verzweifelt ein zu reden. „Nur ein Freund, nicht mehr und nicht Weniger.“ Sprach sie dann leise, resignierend.
Auf einmal stellt Sorben sich aufrecht. Seltsam sah er so aus. Recht Laut sprach er „ Ich bitte dich, lass die Finger von ihm.“ Oder kam es Sianne nur so vor?? Aber, was bildete er sich ein???
Hatte er ein Recht ihr das vorzuhalten von ihr so was zu verlangen??
Schnaubend schaute Sianne Sorben an.

“Als ob Lautstärke ein Zeichen von Wahrheit wäre.“ Sprach erneut die Stimme in ihrem Kopf.
Sianne strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie wollte weg, Weg von dem ganzen hier. Fliehen... Ruhe, mit jemanden Reden.. egal was, aber sie wollte was verändern...

Sorben löste den Schlüssel zu ihrem Turm von seinem Schlüsselbund und hielt ihn ihr hin. Wenn es ihr ernst sei, solle sie ihn nehmen.

“Jetzt will er dich wieder einlullen.” Sprach diese Stimme erneut in Sianne und heizte ihre eh schon schlechte Stimmung nur an.
Sehnsüchtig hatte Sorben sie angesehen und für einen Moment zögerte Sianne und war sich ihrer Sache nicht wirklich sicher.

“Diese gespielte Zerknirschtheit.. er ist wirklich geübt darin.” Flüsterte die Stimme in ihren Kopf und sofort spannte sich wieder alles in Sianne an. Sie nahm den Schlüssel an sich.

“Er hat es nicht besser verdient.” Da war sie wieder. Diese Stimme, die scheinbar macht über ihre Gefühle und Gedanken ergriffen hat. Mit tränen in den Augen wandte Sianne sich ab. Sie war nicht in der Lage, sich gegen das Geschehene zu stemmen und sich einen Ruck zu geben. Das zu tun, was sie am liebsten getan hätte. Sorben einfach umarmen und das ganze der letzten Minuten einfach zu vergessen.
Doch der Letzte Satz von Sorben verpasste ihr noch einmal einen schmerzhaften Stich in ihr Herz. „Dann geh doch zu deinem Erbherzog.“ Hatte er ihr nach gerufen.

Nun hielt Sianne nichts mehr. Die Verlobung war aufgelöst!!

Im Laufschritt und mit Tränenüberströmten Gesicht lief sie zur Residenz ihres Vaters, in der Hoffnung, jenen eventuell dort an zu treffen.Doch leider war er nicht da und so warf sich Sianne auf ihr Bett. In 3 Tagen würde sie verreisen bis dahin hat Sorben sie sicher ganz vergessen. Aber würde sie Sorben vergessen können?? Nein!! In ihrem Herzen regte sich noch etwas und das tat weh, verdammt weh. Sie konnte und wollte nicht so verreisen, aber vermutlich musste sie es. Mit einem tiefen Seufzer drehte sie sich auf die Seite und weinte sich in den Schlaf.
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Geändert von Sianne Lordal (09.07.2008 um 23:33 Uhr).
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Alt 18.07.2008, 19:08
Reise ins Ungewisse
#94
Sianne Lordal
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Sianne hatte kurz vor ihrer Reise noch ein Schreiben von Sorben erhalten, das jener noch einmal mit ihr reden wolle. Sianne selbst war recht nachdenklich gewesen, nach jenem Abend. Diese Stimme... Sie war einfach zu aufdringlich und so zerstörherrisch gewesen. Binnen wenigen Minuten hatte sie es geschaffte, zwei liebende zu entzweien.

Doch sollte Sianne Sorben wirklich noch eine Chance geben? Hatte er sie nicht zutiefst verletzt, als er ihr nicht glaubte und ihr noch nachrief, das sie doch zu „Ihren Erbherzog“ gehen sollte.

Aber, was wenn er das Gleiche erlebt hatte? Wenn ihn auch eine Stimme etwas vorgesagt, eingeredet hatte?

Das Schlimmste daran war, das die Stimme, die zu Sorben sprach, wohl nicht ganz unrecht hatte, nur mit einem Unterschied.

Sianne war sich dessen Bewusst, das Lyonel für sie Unantastbar ist und bleibt. Sie hatte nie etwas mit ihm gehabt und das würde sicher auch so bleiben, auch wenn sie sich das eine oder andere sicher gewünscht und erträumte.
Sie war erwachsen genug, um auf dem Teppich der Tatsachen zu bleiben und jene Träumereien zu verdrängen, den Tatsachen ins Auge zu blicken.

Selbst Lyonel würde sicher niemals von ihren Gefühlen, träumen und Gedanken erfahren. Jene hielt sie gut verschlossen tief in ihrem Herzen.
Die einzige, die von ihrem Gefühl wusste, war Dena. Sianne vertraute ihr, das sie nichts weiter verplapperte; oder hat sie jenes schon getan? Da war es schon wieder, diese Zweifel. „Das muss an dieser seltsamen Finsternis liegen“ murmelt Sianne und rieb sich die Schläfen.

Mit einem seufzen räumte sie ein, das sie Sorben noch eine Chance geben müsse. Und so schrieb sie jenem. Doch leider kam ihr etwas dazwischen, so das sie ihm absagen und leider ohne Versöhnung ihre Reise hat antreten müssen.

Mit einem Nachdenklichen, betrübten und auch ein wenig schlechtem Gewissen betrat Sianne das Schiff, welches sie Richtung Süden schippern sollte.

All jene Gedanken waren vergessen, als sie endlich nach einer turbulenten Fahrt im Süden ankam und von Rashid, ein Erfahrener Krieger und Freund der Familie Marlenti, in empfang nam.

Sie wurde, wie meistens, Herzlich im Stamm begrüßt, zu der ihre Oma gehörte und ein jeder bekundete ihr sein Beileid zum Tode ihre Mutter. Die Krieger unter ihnen versprachen Sianne bei der Suche nach dem Mörder ihrer Mutter zu helfen.

Sianne gönnte sich nur eine kurze Auszeit, welche sie mit ihrer Großmutter alleine verbrachte, bevor sie sich mit einigen Kriegern und Rashid an der Seite auf machte und durch die Wüste striff.
Sie sah aus wie eine von ihnen. So kam kein fremder des Wüstenvolkes auf die Idee, das sie eigentlich nicht dazu gehörte und zollten ihr den Respekt, den sie ihres Gleichen erwiesen. Das erleichterte Sianne die Suche und sie fand recht schnell jenen Händler, der zuerst Kontakt mit ihrer Mutter hatte, nach dem sie Schiffbruch erlitten hatte.
Kassim schaute nicht schlecht, als er ein Ebenbild Melinas vor sich erblickte, nur mit dunkler Haut, Schwarzen Haaren und Blauen Augen. Er wurde immer bleicher, als er erfuhr, das er die Tochter jener vor sich stehen hatte, welche er als eine seiner Frauen halten wollte. Er schluckte, als er erfuhr, das sein Diener des Mordes angeklagt wird und vor allen ansässigen Stämmen gerichtet werden sollte.
Aber Sianne war noch nicht fertig mit diesem Kerl vor ihr. Sie wollte alles erfahren. Alles, wie er ihre Mutter kennen lernte und warum der Diener sie Tötete.

Kassim schaute Sianne, mit dem bekannt süffigen lächeln an. „Sie war meine Sklavin. Ich hätte sie gerne zu meiner Frau gemacht, doch sie wollte nicht. Stattdessen meinte sie aufmüpfig sein zu müssen und mich zu schlagen.“ Sprach er mit lästernden Blick auf Sianne. Sianne schaute ihn böse, doch zu gleich belustigt an. Da war ihre Mutter, wenn sie sich etwas nicht gefallen lies, konnte sie schon mal etwas grob werden. Damit hatte jener Herr wohl nicht gerechnet gehabt, das eine Nordländische Frau sich zu Wehren wusste.

Und bevor Sianne einen ihrer bekannten Wutanfälle bekommen konnte, griff Rashid ein. „Ihr braucht diese Mädel nicht so ansehen.“ Sprach er mit fester und strenger stimme. „Zudem werdet ihr wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.“

Kassim viel die Kinnlade auf die Brust und schaute zwischen Sianne und Rashid hin und her.
Er hätte mit allem gerechnet, doch niemals damit, das die Tochter einer Nordländerin, die zwar auch Südländische Wurzeln besaß, hätte soviel ausrichten können.
Rashid lies ihn und den Diener festnehmen und in Gewahrsam des Stammes der Großmutter bringen.
Es sollte ein Gericht für alle beteiligten geben.
Sianne hoffte innerlich, das ihre Zeit reichen würde, alle schuldigen zu finden. Sie wollte den Tot ihrer Mutter gesühnt wissen.

Es war nicht leicht die dritte und vierte beteiligten Personen zu finden. Denn am Fluss in dem der Diener Melina geworfen hatte, endete jegliche Spur.
So griff ein Magier des Stamms zu einer Liest. Er verwandelte Siannes aussehen in Melinas. Das einzige, was sie noch von ihrer Mutter unterschied, waren die Narben, doch jene wurden einfach mit schminke überdeckt und da Sianne Gewandungen Trug, konnte keiner die anderen Narben erkennen.
Aber jener Zauber hatte einen Nachteil. Er hielt nur zwei bis drei Stunden, musste dann erneuert werden und der Magier wusste nicht, was für folgen es haben würde, wenn er jene Magie ständig auf Sianne ausüben würde.
Aber das, würde er bald erfahren.

So verwandelt, mit dem Aussehen ihrer Mutter, striff Sianne zusammen mit Rashid und dem Magier, der sich darum kümmerte, das ihre Tarnung nicht zu schnell aufflog, durch die Städte und Dörfer des Südens.
Die Krieger mussten dieses mal sich im Hintergrund halten, um den Effekt nicht negativ zu beeinflussen.
Sianne kam sich seltsam vor, in der Gestalt ihrer Mutter durch die Gassen zu ziehen.

Sie hatte die Hoffnung schon fast verloren, den der Tag ihrer Rückreise näherte sich mit großen Schritten, als sie in einer Gasse auf einen jungen Herren trafen, der sie wie ein Geist ansah.
Als Rashid ihn fragte, was er habe, murmelte er etwas von „Die Götter verfolgen mich.“ Rashid packte den Herrn schnell und fest am Arm und fragte eindringlich:“ Warum? Kennt ihr jene Frau?“ Wimmernd nickte der junge Mann.
„Ihr kommt mit mir.“ Brummte Rashid mitmutig, als der Vater jenen Mannes um die Ecke bog und versuchte seinen Sohn aus den starken Händen Rashids zu befreien. Doch auch er Stockte, als er die vermeidliche Melina vor sich stehen sah und verblasste.
„Ich dachte du hättest diese Frau getötet !!“ entfuhr es Siran, der Vater von Yasin. Genau in diesem Moment verblasste der Zauber, welcher sicher schon das zehnte mal auf Sianne gewirkt wurde.
Die beiden Männer wurden noch blasser, als sie die wahre Gestalt Siannes erkannten und diese Ähnlichkeit zu der Getöteten Frau bemerkten.

Das war der Beweis und Siannes Zorn auf die vie Männer wuchs. Rashid hatte wirklich alles Hände voll damit zu tun, die Männer zum Stamm zu bringen und Sianne davon ab zu halten, voreilig die beschuldigten zu massakrieren.

Beim Stamm angekommen, wurden die Gefangenen zusammengebunden und in einen ausbruchsicheren Käfig gesperrt. Dort mussten sie eine Nacht und einen Tag auf ihre Verhandlung harren.

Am Tag der Verhandlung saß Sianne neben ihrer Gromutter bei den Richtern. Jedoch war es ihr verwehrt, ein Urteil zu sprechen, da sie nur Besucherin und nicht Bürgerin des Landes war.
Zu allem Übel hatte Sianne noch mit den Nachwirkungen der Magie vom Magier zu kämpfen. Ihre Gestalt nahm immer wieder die ihrer Mutter an.
hoffentlich legt sich das, bis sie wieder daheim ist.
Sianne schmeckte das zwar gar nicht, doch war sie Beruhigt, das ihre Oma mit unter den Richtern sein durfte und jene würde für sie das Richtige Urteil fällen.


Kassim wurde zu 50 Peitschen hiebe und einer sehr hohen Goldstrafe von 500 000 Goldmünzen verurteilt, da er Melina hatte wegbringen lassen, doch keinen direkten Befehl zur Tötung gegeben hatte.
Der Diener Kassims wurde mit 100 Peitschenhieben, einer Goldstrafe von 100 000 Gold bestraft. Zudem wurde er für Vogelfrei erklärt.
Und Vogelfrei unter den Südländern war alles andere als angenehm. Wenn er Glück hatte, würde er als Sklave auf einem Hof dienen dürfen, hatte er Pech, so würde man ihn hinterrücks ermorden, ohne sich strafbar zu machen.

Siran und Yasim jedoch wurden zu Tode verurteilt. Sie wurden in eine Löwengrube geworfen, wo sie je nach Hunger der Tiere einen sofortigen oder langen Tod finden würden.

Sianne atmete nach diesem Urteil Tief und Zufrieden durch. Der Tod ihrer Mutter war aufgeklärt und jene haben ihre Bestrafung erhalten. Sie konnte nun ohne gram ihre Rückreise antreten.
Die letzten Zwei Tage verbrachte Sianne mit ihre Oma und Rashid, der sie oft mit auf die Jagd nahm, um sie auf andere Gedanken zu bringen.
Mit ihrer Oma sprach sie am Abend vor ihrer Abreise über Lyonel und Sorben.
Die Antwort, die sie von ihr bekam, waren alles andere als zufriedenstellend für Sianne.
„Hör auf dein Herz, es weißt dir den richtigen Weg.“ Diese Worte waren noch lange in Siannes Ohren. Selbst als sie längst wieder Britannischen Boden unter den Füßen hatte, verfolgten diese Worte sie.

Ganz langsam verstand Sianne, was ihre Oma ihr sagen wollte. So machte sie sich mit einem kleinen beschriebenen Zettel in der Hand auf zu Sorbens Schmiede und schob ihn unter seine Türe.
Danach begab sie sich zurück zur Residenz ihres Vaters, zündete das Feuer im Kamin an, damit die Eisige Kälte aus ihrem Zimmer verschwinden mochte. Als das Feuer endlich brannte und die Wärme den kleinen Raum durchflutete, ließ sie sich müde und erschöpft in ihr Bett fallen, woraufhin sie in einen tiefen und traumlosen Schlaf viel.
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Geändert von Sianne Lordal (18.07.2008 um 19:11 Uhr).
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Alt 01.09.2008, 20:36
Dem Tode n
#95
Sianne Lordal
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Sianne wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, seit sie sich mit Sorben verkracht hatte. All jenes war längst vergessen und beide hatten sich ausgesühnt und vertragen.

Aber nun stand der Krieg vor der Türe. Ein Krieg gegen Vesper ihrer alten Heimatstadt, in der sie aufwuchs. In jener Stadt, an der ihre Letzten Erinnerungen an ihre Mutter hängen. Der letzte Ort, an dem sie ihre Mutter das letzte mal lebend sah.

Mit mulmigen Gefühl zog Sianne mit in den Kampf, Vesper von dieser Tyrannei zu befreien.
Sie musste einiges einstecken. Und mit jedem Schwerthieb, den sie abbekam, machte sich Schmerzlich ihr Trainingsmangel breit.

Verletzungen am Kopf, welche sicher eine schwere Gehirnerschütterung hervor rufen würden; eine schwere Rückenverletzung, welche 2 cm tief in Fleisch geht und recht stark blutete, da sich die Rüstung in die Haut geschnitten hat, führte zum vollkommenen Zusammenbruch. Einer der Gegner hatte mit einer Hellenbarde auf sie eingeschlagen. Einige Mahle hatte sie schon das Bewusstsein verloren, doch dieser Hieb gab ihr den Rest. Der rechte Arm war schwer gequetscht, die linke Schulter geprellt. An den Beinen wiesen mehrere blaue Flecken und Schnittverletzungen auf einen schweren Kampf hin. Die Bein- und Armschienen haben unter der Einwirkung der Waffen nachgegeben und jene Verletzungen zugelassen.

Durch den starken Blutverlust schwebt Sianne nun zwischen Leben und Tod. In tiefer Bewusstlosigkeit erlebte sie eine ganz andere Welt.
Ihre Seele schien davon zu schweben. Sie sah in der Ferne ein gleißendes weißes Licht.
Es fühlte sich warm und vertraut an und schwebte langsam immer näher zu dem Licht.
Kurz bevor sie hindurchgehen konnte, hielt sie etwas auf und zog sie weg von diesem herrlichen Licht.
Enttäuscht wand sie sich um und sah, wer und was sie weggezogen hatte. Ihre Mutter schwebte vor ihr. Sie lächelte Sianne an und flüsterte: „Sianne, für dich ist die Zeit noch nicht gekommen, das du dort hindurch darfst. Du wirst noch gebraucht. Kehr zurück!“ Sianne wollte ihre Mutter umarmen, doch irgendwie ging jenes nicht. Sie jedoch schob Sianne langsam weiter von dem Licht weg.
„Mum.“ Flüsterte Sianne „komm zurück.“ Hauchte sie. „ Das geht nicht mein Kind. Ich werde nun hier gebraucht und du wirst dort noch gebraucht. Dein Leben ist hier noch nicht zu ende. Kehr zurück.“ Hörte Sianne die Stimmer ihrer Mutter, welche von überall zu kommen schien.
Sie wand sich um und langsam zog etwas sie zurück, zurück in ihren Körper. Doch noch wehrte sie sich. Sie drehte sich erneut um und sah wie ihre Mutter auf das helle Licht zuging. Einmal wendete sie sich noch und ihre Stimme klang von überall her: „Kehr zurück mein Kind, sag Papa und Avinia, das ich sie lieb habe und über euch wachen werde. Wir sehen uns bald wieder.“ Mit diesen Worten drehte Melina sich vollends um und ging durch das Licht.
„Mum.“ Flüsterte sie nochmals leise, bevor sie wieder diesen Sog verspürte, welcher sie zurück in ihren Körper beförderte.
Ihr Bewusstsein kehrte nur Zögernd zurück. Erschöpft von den Wunden und dem Kampf, lag Sianne in eines der Betten im Heilerhaus. Ihr Körper kämpfte weiter. Er kämpfte gegen das an, was durch die Wunden in den Körper gelangt war und nicht da hingehörten. Fieber machte sich breit und Sianne viel immer und immer wieder in einen unruhigen und schmerzhaften Schlaf. Ab und an schreckt sie aus ihrem Schlaf. Sie hatte sich selber mit dem rufen nach ihrer Mutter geweckt. Kurze Zeit später schlief sie dann wieder erschöpft ein.
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Geändert von Sianne Lordal (01.09.2008 um 20:39 Uhr).
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Alt 06.09.2008, 22:49
Entt
#96
Sianne Lordal
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Sianne erholte sich nur langsam von ihren Verletzungen. An jenem Tage, an welchem sie das Heilerhausverlassen hatte, ging sie kurz zu sich Heim um sich frisch zu machen und dann weiter, um im Quartier ihre Uniform zu hinterlegen und ihre Privaten Sachen wieder mit zu nehmen. Auf dem Rückweg hatte sie vor bei ihrem Vater einmal vor bei zu sehen. Auf halber strecke zum Quartier musst Sia auf der Brücke rasten. Sie musste feststellen, das sie schwerer angeschlagen war, als ihr lieb war. Ihre Kraft verließ sie.
Gerade als sie weitergehen wollte, kam ihr Vater auf sie zu. Er wollte sie besuchen. Laut seiner aussage. Sianne glaubte daran nicht mehr, nach dem sie den Abend hatte Revue passieren lassen.
Er hatte so komisch rumgedruckst. Er hatte zuerst ihr geholfen, die Tasche ins Quartier zu bringen und daheim so merkwürdig rumgedruckst. Sianne kannte jene Art von ihm. Zu meist stand für ihn etwas unangenehmes bevor, wo er nicht erraten konnte, wie sie reagieren würde.
Er versuchte mit etwas zurück zu halten. Sianne spürte das und genau das, kränkte sie zu tiefst.
Sie sprachen an diesem Abend lange und viel über Karo und Sianne viel auf, das er Karo außerordentlich in Schutz nahm.
„Also doch, er hat Karo mehr lieb als mich,“ dachte sich Sianne. Selbst Avinia, die sich eh schon zum Teil selber versorgte hatte er zu Karo gebracht. Warum ausgerechnet zu Karo, das hat er doch sonst nie getan. Warum nicht zu Tari? Sie war mit den Verwundeten beschäftig und dann die Sache mit ihrem Mann, hatte ihr Vater eingewendet. „Faule Ausrede.“ Dachte Sianne „sag doch endlich, was los ist! Damals hast du und Mum, mich mit Avinia alleine gelassen, da war ich ungefähr genauso alt wie Avinia heute.“ Innerlich grummelte Sianne.
Dann brachte Sianne es auf dem Punkt. Ihr Vater merkte, das seine Große Tochter eifersüchtig auf Karo war und er musste sehr aufpassen, was er über Karo sagte. Dann fragte er: „Du hast doch nichts gegen Karo, oder?“
Misstrauisch beäugte Sianne ihren Vater. Was sollte diese Frage? Wie ein scheues Tier spannten sich alle Muskeln schmerzhaft in ihrem Körper. Sie gab ihm klar zu verstehen, das sie Karo als Freundin akzeptierte, jedoch nicht als Schwester oder so was ähnlichem. Also nicht als Familienmitglied.
Und dieses mal spielte Bolwen ein Ass aus. Er fragte Sianne ob er nicht auch ein recht auf Glück hätte. Sicher hatte er das, das musste sie zugeben.
Doch Sianne musterte ihn sehr aufmerksam. „Da ist was im Busch.“ Dachte sie sich. Sie spürte, er druckste wieder herum und fragte sie aus. Aber fragen ihrer seit´s empfand er als Verhör. Er wurde sogar sauer, als das Gespräch auf eine neue Frau kam. Sicher gönnte sie ihm das er wieder Glücklich wird. Aber mit Karo?? Sie war 3 Jahre älter als sie und sie als ihre Mutter akzeptieren, das war dann doch zu viel. Noch hatte ihr Vater nichts davon gesagt, aber Sianne merkte es. Er druckste immer mehr rum, je mehr er merkte, das Sianne sich gegen Karo wehrte.
Sianne gab ihm deutlich zu verstehen, das sie Karo als Störfaktor sieht, eine Person, die sich in die Familie einschleicht und sich zwischen die Kinder und ihren Vater drängt.
Bolwen versuchte zu beschwichtigen. „Sie will weder dir noch mir etwas Böses.“ “aha,“ dachte Sianne, „Da ist doch was, warum sagst du nichts?“ Und deutlich meinte sie: „das hast du mir auch immer gesagt, wenn ich mit Mutter streit hatte.“ Baut s, der Schlag saß. „Das mit deiner Mutter war was ganz anderes.“ Hatte er verlauten lassen. Sianne war zu sehr auf eine Bestätigung ihrer Gefühle bedacht, als das sie auf jene Antwort hätte was nachsetzen können.
„Warum liegt dir auf einmal soviel daran, das ich nicht schlecht über Karo rede?“ fragte sie nach einer weile recht offen und direkt. „Du tust ihr Unrecht, wenn du ihr so was unterstellt,“ hatte er gesagt. Und wer tat da Sianne nun unrecht??? In Sianne zog sich alles zusammen und sie musste sich sehr zusammen reißen.
Sianne sah aber noch mehr. Nur zu deutlich erinnerte sie sich an das Volksfest, an welchem Karo unverhohlen ihrem Vater offenbarte, das sie doch Kinder kriegen würde. War sie darauf aus? Sie war doch damals schon ein Dorn im Auge von Siannes Mutter. Sie hatten sich doch schon oft verstritten, auch wenn beide glaubten Sianne hätte es nicht mitbekommen, so hat sie es doch.
Karos Freundschaft kam ihr nicht mehr offen und ehrlich vor, eher wie eine Giftschlange, die ihren Biss getan hatte und deren Gift sich langsam ausbreitete und Sianne lähmte.
Sianne wollte nun entgültig Klarheit und fragte frei und offen heraus: „ ist da denn eine, mit der du dich Glücklich fühlst?“ „Es könnte irgendwann so kommen,“ hatte er geantwortet.
„Also hältst du Ausschau nach einer?“ hatte Sianne nach gebohrt. Und was dann kam, bestätigte ihr Gefühl und kränkte sie zugleich tiefst. „ich? Ach was“ hatte er angesäuert erwidert. Sianne war erschrocken über jene Reaktion, das sie nur noch beschwichtigend die Arme hob.... Ok ok, wenn er meint und nicht reden will..
Doch Sianne war sehr tief getroffen. Ihr Vater hielt mit etwas zurück und verlangte ihr Ab, das sie ihm Glauben und vertrauen solle. Sie hoffte nur zu sehr, das er einen guten Grund für jenes verhalten hat und das er weiß´, was er ihr antut.
Sia machte sich Sorgen um ihren Vater, und hoffte, das er nicht in sein Unglück rennt.
Ihr war auch klar, das selbst wenn dem ganzen so wäre, sie sicher nichts dagegen tun könnte. Aber sie würde niemals nie nicht Karo als ihre Mutter akzeptieren, geschweige denn noch mal mit ihr ein Wort reden.
„nun beruhig dich, noch sind das nur deine Gedanken, Sianne!“ versuchte sie sich selber zu beruhigen. „Vertrau ihm,“ redete sie sich ein und hoffte inständig, das sie darin nicht enttäuscht würde.
Sollte sich jedoch jenes Gefühl bestätigen, würde für Sianne sicher die Welt zusammen brechen. Sianne mochte sich nicht ausmahlen, was sie tun oder sagen würde oder wie sie sich verhalten würde. Sie musste noch mal mit Karo reden, vielleicht würde sie es schaffen, das sie ihr Gefühl verliert und es alles nicht so ist, wie sie glaubt, das es ist. Vielleicht würde sie dann die innere ruhe finden.
Und so setzte Sianne sich hin, nachdem sich nicht mehr schlafen konnte und schrieb Karo einen Brief, welchen sie noch in der Selben nacht unter jener Türe durchschob.
Dann ritt sie wieder zurück zur Residenz und versuchte zu Schlafen.

Einige Tage darauf hatte sie ein Gespräch mit Karo, Ihr Vater begleitete sie, was sie gleich wieder stutzig machte.
Dort angekommen bemerkte sie, das Karo sich seltsam verhielt. Nicht gewohnt locker gesprächig wie sonst.
Sianne versuchte die Sache auf den Punkt zu bringen, was zur Folge hatte, das es einen riesen Streit gab. Sianne fühlte sich verraten und hingehalten. Sie hasste es, das man sie anlog oder etwas offensichtliches verschwieg. Warum redeten beide so um den Heißen Brei??
Sianne kochte vor Wut. Vor allem, weil ihr Vater ihr Vertrauensbruch und . Wenn ihre Vermutungen war werden würde, wüsste Sianne nicht, wie sie sich verhalten sollte. Den beiden im Glück im weg stehen kann und will sie nicht, das hatte sie ihrem Vater so zugesagt. Aber sie wäre sicher sehr enttäuscht und traurig über beide, wenn ihre Gefühle da stimmten.
Die Stimmung bei Karo war zum Zerschneiden. Sianne wollte raus und stand viel zu hastig auf, was zur folge hatte, das sie kreidebleich in den Sessel zurück viel. Sie fand keinen Ausweg daraus. Irgendwann schwieg sie und versuchte für sich ruhe zu finden. Sie lauschte still dem Gespräch der Beiden.
Langsam kam Sianne es vor, als würde sie sich doch immer mehr von ihrem Vater entfernen.
Sie wollte doch nur wissen, wo sie dran war und nicht immer belogen werden. Diese Geheimnistuerei machte sie krank.

Sianne brauchte eine kurze Auszeit. Sie hörte die beiden reden, aber hörte ihnen nicht richtig zu. Mit der Zeit beruhigte sie sich und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

Langsam wurde ihr klar, das sie es so sehen wollte, das ihr Vater und Karo zusammen waren. Aber wollten sie es wirklich? Karo, die drei Jahre älter war als sie, benahm sich schon seltsam und ihre Vater auch. Sianne dachte eine ganze weile darüber nach. Eigentlich wollte sie das nicht und doch gefiel ihr der Gedanke plötzlich. War sie nun verrückt? Hatten die Schläge auf dem Kopf bei ihr Schäden hinterlassen??
Mit der Zeit verrauchte Siannes misstrauen und Wut. Sie wurde langsam wieder sie selber und fröhlicher, sie feixte sogar mit Karo rum. Tief in ihrem Inneren spürte Sianne, das sie Karo eigentlich viel zu sehr mochte, um ihr böse zu sein. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, Karo als Mutter. Sianne musste innerlich Kichern. Der Gedanke alleine amüsierte sie ein wenig.
Avinia erwachte kurz darauf und rief nach Karo und Sianne begabt sich zu ihr ins Zimmer. Auf dem Weg dorthin traf sie Colin.
Sie sagte ihm nur, das es ihr leid tut, das Karo ihm den Laufpass gab. Was dann folgte, war von Sianne nicht geplant. Sie hätte in grund und boden versinken können.
Karo stand da, sah Colin nach und einige Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Sie war Sianne nicht böse, was Sia erst erwartet hatte. Im Gegenteil, sie fühlte sich frei. Sianne war verwirrt. Es war zu viel passiert in den letzten Tagen, als das sie das jetzt so einfach wegstecken konnte.
Sie waren alle müde und Karo bad, das beide da blieben. Aber ihr Haus bot bei weitem nicht soviel platz, so das Sianne vorschlug, das alle bei ihr im Turm übernachten. Denn Sia wollte auch nicht alleine sein. Nicht, nachdem, was alles passiert ist. Sie fühlte sich elend, verwirrt und doch irgendwie froh und erleichtert zugleich. Man ist das kompliziert und diese Eifersucht... Sianne seufzte leise in sich hinein. Sie wusste, das sie jenes Problem in den griff bekommen muss. Denn irgendwann würde ihr diese Eifersucht zum Verhängnis werden.
Sianne verzog sich bald in ihr Bett und zog die Decke bis hoch über die Ohren.
Mit einem schmunzeln über sich selber schlief Sianne ein.
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Alt 05.11.2008, 10:58
Seltsame Wege
#97
Sianne Lordal
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Sianne war lange Zeit nicht wohl auf und hatte sich allem Fern gehalten. Die Tatsache, das Karolyn und ihr Vater sich liebten machten ihr immer noch sehr zu schaffen, auch wenn sie beiden jenes nicht mehr zeigte und sich gegen ihre Gefühle beiden gegenüber offen und einverstanden erklärte. Ihr wollte die ganze Angelegenheit nicht wirklich schmecken.

Karo war nur 3 Jahre älter als sie, das war ein blödes Gefühl sich mit solch einen Gedanken und dieser Tatsache anfreunden zu müssen.
Auch wenn sich laut ihrem Vater nichts ändern sollte, es würde doch einiges ändern.
Ja, Bolwen war nicht ihr richtiger Vater und er hat gemeint, das er niemals den Platz von Siannes richtigem Vater eingenommen hat; doch wenn Sianne richtig darüber nachdachte, hatte Bolwen dies über die Jahre getan. Nicht mit böser Absicht. Beide hatten es zugelassen, das es soweit kommt. Darum viel Sianne das ganze um so schwerer.
Sie sah in Bolwen ihren richtigen Vater. Er hatte ihn ungewollt und unbewußt ersetzt. Was sicher nicht schlecht war.

Die ganze Situation und diese Dunkelheit hatten für Siannes Gemüt zur Folge, das sie sich mehr und mehr krank fühlte. Eine Gewisse Leere machte sich in ihr breit. Das hatte zur Folge, das sie immer mehr ihren Dienst bei der Garde vernachläßigte. Nur sporadisch lies sie sich dort blicken und hielt sich so kurz wie möglich dort auf. Sie fühlte sich schlapp, müde und antrieblos.
Vielleicht lag es an dieser Dunkelheit, vielleicht auch daran, das sie sich einsam fühlte.
Sorben war nun schon sehr lange weg. Viel zu lange. Sianne fühlte sich in die Zeit zurückversetzt, in der sie einst mit Stinus verlobt war. Er verschwand auch auf einmal einfach so. Und nun machte sie das gleich mit Sorben durch.

Sie musste ihre Gedanken wieder Sortieren. Die erste Sonnenstrahlen ließen sie wieder zu kräften kommen.
So machte sie sich guten Mutes auf den Weg zur Garde, um wieder aktiver am Gardeleben teil zu nehmen. Doch als sie den Befehlsaushang ihres Vaters las, stockte ihr der Atem.

Karo war verschwunden, einfach so?? Sollte sie sich darüber freuen oder sollte es ihr Sorgen machen?

Sianne packte ihre Gardesachen und eilte zur Residenz ihres Vaters. Dort angekommen traf sie ihren Vater nicht an. Es war niemand da, der ihr sonst irgendwelche Angaben machen konnte.

Tief durch atmend wendete Sianne sich, eilte in ihr Zimmer und schrieb auf einen Zettel:


„ Lieber Paps,

wenn du dies hier ließt, bin ich bereits auf dem Weg in den Wald nach Karo suchen.
Sorge dich nicht, ich komm schon zurecht und werde Karo finden.

Fühl dich umarmt.
Ich hab dich sehr lieb.

deine Sianne.“

Dann eilte sie aus dem Haus, holte ihr treues Ross und ritt quer durch die Wälder des Inselreiches. Ihr war es egal, ob sie dabei fremdes Gebiet betrat oder gar auf wilde Bestien traf. Sie ritt einfach weiter. Irgendwo musste sie Karo finden.

Es gab eines, was Sianne am wenigsten ertragen konnte. Ein Familienmitglied, das litt und traurig war; und so wart sie für eine Weile nicht gesehen.
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Alt 06.11.2008, 18:18
Die Suche nach Karo
#98
Sianne Lordal
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Sianne ritt kreuz und Quer durch die Lande. Sie ritt an jene Orte wo keine Wache zu sehen und wenige Leute an zu treffen waren.

Sie ritt durch die Wälder Kazdur und Cove. Als sie dort nicht Fündig wurde, ritt sie kurz heim, um sich Nahrungsmittel zu besorgen und neue Kleidung an zu legen. Dann ritt sie Richtung Yew . Auf dem Weg dorthin begegnete sie im Osten des Landes noch zwei Yewer Landswehrgänger. Nach einem kurzem Gruß fragte sie jene Leute ob sie eine Person gesehen hatten ,welche auf Karo passen täte. Doch jene verneinten und so ritt Sianne weiter Richtung Yew. Kreuz und Quer durchstreifte sie die Wälder von Yew.
Irgendwann konzentrierte sie sich nicht mehr richtig auf die Suche und hin ihren eigenen Gedanken nach. Was war mit Sorben? Warum war er nicht wieder da und wo war er überhaupt? Liebte er sie noch und dachte er auch an sie, so wie sie an ihn?

Sie atmete schwer ein und seufzte leise. Unkonzentriert trieb sie ihren Criollo weiter in die Wälder immer tiefer hin ein. Und dann geschah, was geschehen musste. Unachtsam wie sie war, schlug ihr ein dicker Ast ins Gesicht und warf sie vom Ross.
Betäubt von dem Schlag landete sie hart auf den Waldboden an und schlug sich den Kopf an einem dort liegenden Stein an. Sianne verlor das Bewusst sein. Blut floss aus Kopfwunde und sickerte über den mit Schnee bedeckten Waldboden.
Ihr Sanjo blieb bei ihr stehen und versuchte sie zu wecken, welches ihm nicht sofort gelang.

Es vergingen Stunden, bis Sianne wieder zu sich kam.

Mit schmerzverzogenem Gesicht betastete sie sich ihre Beule im Gesicht an der Stirne und die Wunde an ihrem Hinterkopf. Ihr Kopf brummte, als wäre unzählige Steine auf sie hernieder geschmettert worden.

Geistesgegenwärtig verband sie sich selber so gut es ging, doch jener Sturz blieb nicht ohne folgen.
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Alt 06.11.2008, 18:39
Nach dem Sturz
#99
Sianne Lordal
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Mühsam rappelte sie sich auf und stand schwankend vor ihrem Pferd. Verwirrt schaute sie Sanjo an.
Wer war diese große schwarze Tier? Was machte sie hier und wo war sie? Wo wollte sie hin wo kam sie her?
Sanjo stupste Sianne sanft an. Doch sie verstand nicht ganz. „Wer bist du und was willst du? Geh weg.“ Murmelte Sianne zu dem Tier, sich den Kopf halten, welcher immer noch stark schmerzte.
Langsam taumelnd irrte sie weiter durch die Wälder Yews. Ohne zu wissen, wohin sie ging und wo her sie kam ging sie irgend einen Weg entlang. Sie kam an einigen Häusern vorbei.
Doch keine von ihnen kamen ihr bekannt vor. Sie kam an die Festung von Yew vorbei, auch daran konnte sie sich nicht erinnern.
Das Kloster ragte groß und riesig vor ihr auf und bereitete ihr Angst. So das sei eilig gen Osten weiter ging. Immer das schwarze Tier hinter sich herlaufend, das ihr mit etwas abstand zu folgen schien.
Sie kam wieder an den Wachen vorbei, welche sie auf dem Hinweg schon getroffen hatte. Da es dunkel war, sah keiner der Anwesenden, das Sianne verwundet war. Sie machten sich eher über sie lustig, weil sie so schwankte und ihr Tier hinter ihr herlief, wie ein Hund. Sie hielten Sianne für betrunken und ließen sie weiter ziehen.
So stolperte sie weiter durch den Wald, ziellos und nicht wissend wohin. Wie lange sie gelaufen sein mag, vermochte Sianne nicht mehr zu sagen. Sie stolperte über irgendetwas und viel gegen etwas weichem.
Es war ein Zelt, genauer, das Lager der Amazonen.
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Alt 07.11.2008, 10:04
bei den Amazonen
#100
Sianne Lordal
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Nadirah kam aus dem Zelt, als sie die seltsamen Geräusche vernahm, sah Sianne und griff nach ihr und nannte sie Sianne. Der Name kam ihr total fremd vor, wer war diese Sianne??
Aber jene Fremde kannte sie offenbar. Und offenbar sollte sie Sianne sein.
Nadirah sollte ihre Freundin und eine art Ziehmutter für sie sein. Sie kannte ihre Mutter, welche wohl nicht mehr lebte.
Nadirah versuchte heraus zu finden, was mit Sianne geschehen war. Jenes war aber nicht so leicht, da selbst Sianne nicht mehr wusste, was ihr zugestoßen war.
Nadi versorgte so weit es ihr möglich war ihre Wunden und untersuchte sie nach weiteren folgen der Verletzungen. Sianne hatte sich eine gewaltige Gehirnerschütterung und einen leichten Schädelbruch zugezogen. Jener war aber so nicht erkennbar, da es nur ein feiner Riss im Schädel war.
Sianne war auch nicht in der Lage Nadiras Finger genau zu erkennen, geschweige denn zu verfolgen. Sie schielte des öffteren und alles verschwamm vor ihr. Ihr Kopf brummte und tat ihr höllisch weh. Es war so unwirklich, was sie vor sich sah und um sie geschah.
Sianne wurde auf ein Schlaflager in eines der zelte gebettet, wo sie kurz darauf in einen schmerzhaften Schlaf viel.
Sianne erwachte am nächsten morgen mit einem Schmerzendenseufzer. Ihr Schädel fühlte sich an, als würde er platzen wollen.
Da stand wieder eine fremde Person an ihrem Lager und kniete sich zu ihr nieder. Auch sie nannte sie Sianne. Caity hatte bereits von Nadirah erfahren, das Sianne verletzt war und ihre Erinnerungen verloren hatte. Sie stellte sich ihr erneut vor und sagte ihr, das sie beide Freundinnen seien.
Noch eine Freundin. Eine, die Sianne ebenfalls unbekannt war, wie die erste. Ihr Kopf schmerze und brummte so arg, das sei kaum mehr einen richtigen Gedanken fassen konnte. Da machte Caity ihr den Vorschlag, das sie mit Hilfe von Magier ihr Schmerzlinderung und Heilung der Wunden verschaffen könne.
Was war das für eine Magie und tat das weh? Caity versicherte ihr, das es ganz gewiss nicht weh tun täte. Und so ließ Sianne es zu. Sie lag still mit geschlossenen Augen da.
Ein Leuchten umgab ihren Kopf und eine Wohltuende Wärme breitete sich aus. Die schmerzen ließen nach und ihre Wunden schlossen sich fast ganz. Nur eine kleine offne Stelle am Hinterkopf lies noch den schweren Sturz erahnen. Ihre Stirnbeule ging leicht zurück, doch schillerte sie schwach noch in allen Farben.
Caity sank nach dieser Aktion erschöpft in sich zusammen und wurde von Nadirah in ihr Schlaflager gebracht. Sianne wusste nicht, das so eine Aktion einem so viel kraft kosten konnte und das es wirklich seine Wirkung tat.
Eine Weile sollte sie noch liegen bleiben, bis Caity sich selber davon überzeugt hatte, das es ihr besser ging.

Sianne hin dessen versuchte wieder zu schlafen, was ihr auch gelang, jetzt wo die Schmerzen weg waren. Als sie dann am nächsten Morgen erwachte, entdeckte sie einen Brief neben ihrer Wasserschale. Aufmerksam las sie jenen.


Glaron zum Gruße Frau jin Zaykah,

ich bedanke mich herzlich bei Euch für die Kunde und weiss meine Tochter bei Euch in guter Obhut. Nichtsdestotrotz werde ich Euer Lager in Kürze aufsuchen um sie, sobald sie wieder genug Kraft gesammelt hat für den Weg, ins Heilerhaus unserer Stadt zu bringen; bitte bereitet alles für meine Ankunft vor.
Möge Glaron Euch allzeit behüten.


Bolwen von Britain
Baron von Britain
Oberst der herzoglichen Garde








Darunter stand:

Namaste Sia,
Dein Pferd ist im Tierzelt, die Gatter sind offen.
Nadirah



Sianne war verwirrt. Sie wusste, das Nadirah ihrem Vater hatte schreiben wollen. Also war das nun die Antwort auf ihr Schreiben. Sie stand vorsichtig auf und ging zu diesem Zelt, in dem die Pferde sein sollten. Da stand diese schwarze Ungeheuer wieder und freute sich wohl, sie zu sehen. Es scharte mit dem Vorderhuf ungeduldig auf dem Boden.
Sianne öffnete ihm das Gatter und lies ihn heraus. Gemeinsam mit diesem Riesigen Tier ging sie auf eine Lichtung, wo sie sich auf einen Baumstamm niederließ und sich das Schreiben immer und immer wieder ansah.
Nadirah hatte ihr schon gesagt, das Siannes Vater Baron von Britain sei. Aber wo lag Britain? Und was war das, ein Baron?
Mit dem rechten Zeigefinger glitt Sianne über das Siegel, welches unter dem Schreiben prangte. Es sah so... so würdevoll, so mächtig aus.

Wie sah er aus und wer war er? Woher sollte sie wissen, wer er ist, wenn er kommt?
Vor allem fragte Sianne sich, ob er Böse war oder leibe voll oder gar beides war?
So viele Fragen, die Sianne nun quälten und ihre Erinnerung wollte nicht zurückkehren.
Immer wieder las sie diesen Brief, strich über das Siegel. Das Tier, das dort abgebildet war, sah genauso aus, wie das auf ihrem Wams, welchen sie trug. Nur konnte man es nicht mehr genau erkennen, da es dreckig, Blutverschmiert und an einigen Stellen aufgerissen durch die vielen Sträucher, an denn sie hängen geblieben war.

Der Brief war so förmlich, so kalt gehalten, so empfand Sianne es. War er ein kalter Mensch? War er böse mit ihr`? Hatte sie was verbotenes getan? War sie vielleicht vor ihm davon gelaufen? Wenn das so war, warum war sie weggelaufen? Hatten sie sich gestritten? Langsam kroch die Angst in Sianne hoch. Wer weiß was passiert, wenn ihr Vater hier auftaucht. Aber da war ja noch das andere Problem: Sie wusste ja nicht mal mehr, wie er aussah. War er groß und stark oder klein und schmächtig? Oder klein und stark oder Groß und schmächtig? Blond-, braun-, schwarzhaarig, so wie sie oder gar rothaarig?
Mit einem leisen Seufzer lies sie den Brief sinken und schaute Sanjo eine weile zu, wie jener über die Lichtung galoppierte und hier und da an den Baumrinden knabberte. Vielleicht sollte sie besser so bald als möglich das Lager verlassen?
Nach einer weile, wurde es Sianne zu kalt und sie ging zögernd zwei Schritte auf das mächtige Tier zu, wand sich dann doch ab, um zurück zum Lager zu gehen. Sanjo schien jenes bemerkt zuhaben und trabte zu ihr. Er stupste sie sanft mit seiner Nase an. So wie es immer tat, nur das Sianne das nicht mehr wusste. Unbewusst streichelte Sianne ihm sanft über die Nase und führte ihn zurück in das Pferdezelt, dann legte sie sich wieder auf ihr Lager, zog die Decke bis über beide Ohren und versuchte ihrer Gedanken her zu werden und nicht mehr darüber nach zu denken, wer sie wirklich war und woher sie kam. Den Brief ihres Vaters hielt sie in ihrer linken Hand, etwas verknüllt. So schlief sie ein und viel in einen traumlosen Schlaf.
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