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Alt 13.10.2009, 10:26
#26
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Es war wohl früher Morgen als Sragosch sich auf die mächtige Wehrmauer
Khazadurs begab, wie fast jeden Morgen erkundigte er sich bei den
wachhabenden Thollis der Harkan ob irgendwas vorgefallen wäre.
Wie meistens gab es wenig zu berichten, ein verwirrtes Wildtier welches
man wieder in den Wald gescheucht hat, irgendwelche Menschen die
zwischen den Toren hin und her gehen. Das übliche halt.

Gestern war kein schlechter Tag gewesen. Nachdem Sragosch weit ab von
allen neugierigen Augen seinen Arm im Blut eines Pferds getränkt hatte,
führte ihn sein Weg nach Britain. Es war ja Völkermarkt und er
wollte nachsehen ob jemand von seinem Volk anwesend ist. In der tat
traf er Thorgsam welcher gerade aus der oberen Markthalle gestapft
kam. Jener wollte gerade gehen, als er aber Sragosch sah gingen beide
gemeinsam wieder hoch. Dort war Shigan am ausschank und es sollte
noch eine Unterhaltsame runde zwischen den drei Khazad werden.

Thorgsam war eine geplagte Seele, aus anderen Gründen als Sragosch
aber dennoch war es wohl recht tiefgründig. Shigan hingegen war wie
ein Mondschein in dunkler Nacht. Er konnte sie gut leiden, aber sie war
keine Jorlanda. Nein, sie ist einfach anders. Sragosch wusste zugut das
Zwerge für andere Völker alle recht gleich wirkten, doch musste man
eben ein Khazad sein um die feinen unterschiede festzustellen.

Der geplagte Korvak ging irgendwann und machte kindische Bemerkungen
vonwegen Shigan und Sragosch, zu allem überfluss fragte Sie ihn auch
noch aus ob er ein Weib hätte. Nein, Sragosch war seit einigen Jahren
eine einsame Seele. Vier Jahre lang war er tief in den Eingeweiden des
Khazadur Berges verschwunden und war den Lavaströmen gefolgt um
seine Macht der Runen als Qen besser zu verstehen. Einsamkeit war
etwas das Ihm wenig ausmachte, vorallem nun wo seine Existenz unter
den seinen eine Charade war. War es das wirklich? Der Qen war sich
nichtmehr ganz so sicher, war seine Tarnung zu perfekt? Das Gerede
von alten Zeiten mit Thorgsam teilte sein Herz umsomehr.

Heute wird die Konklave der Völker im Berg stattfinden, Sragosch war
sich nicht sicher ob er dieser beiwohnen sollte. Es war lange her das
Sragosch Xar'Thollis war, das ganze politische Geschwafel war nichtmehr
seine Welt. Er war auch kein Korvak und könnte nur Muskelkraft anbieten
im Bau irgendwelcher Bollwerke. Er war Qen, Anweder der Runen, vorallem
die des Feuers. Der Schutz des Berg war seine Aufgabe, das Drillen der
Thollis, der Kampf gegen die Feinde Khazadurs. Und zudem war er der
Diener des Meister des Süden, gewandelt war er ein Monstrum aus dem
Material des Süden.

Als genug Zeit vergangen war machte sich Shigan auf den Heimweg und
verließ die Britainer Markthalle. Sragosch hingegen machte sich auf um
vor Khazadur zu üben. Er legte alles ab bis auf Hose und Stiefel, die
Khazad wo ihn sehen konnten würden vollen einblick auf den
versteinerten Arm haben welcher sich bis weit über seine linke Schulter
zog. Es war ihm egal, er berührte seine Runen in der passenden
Reihenfolge und seine getreue flammende Axt brannte auf in seiner
rechten Hand. Und so gab sich der Qen den übungen des Axtkampfes
hin, wo auch immer die flammende Axt hinwanderte, sie hinterließ
flammende Streifen in der Luft und dort wo sie am Boden auftraf
versengte das frische Grass und es blieb nur eine schwarze Stelle
zurück. Dies machte er eine weile und die Wiese sah später aus wie
seine Seele, voller schwarzer Flecken...
Sragosch ist offline  
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Alt 06.11.2009, 09:45
#27
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Es war wie immer das Übliche, Wache halten, Jagen gehen, den Arm mit
Blut tränken an irgendeiner unglücklichen Kreatur die ihm über den weg
kam im Wald. Vom Meister oder dem Süden hatte er lange nichts gehört,
nur von den Taten und Versuche der freien Völker gegen das Dunkel zu
agieren. Er selber war in einem zwischenweltlichen zustand, sein Geist war
alles andere als Frei und regelrecht geteilt.

Je mehr Zeit er unter den Seinen verbrachte, desto weniger wollte er
das ihnen Schaden zukommt. In der Tat war er regelrecht aufgebracht
gewesen als Barlosch, Thorgsam und andere die Schmiede im Berg
kaputt gemacht haben durch ihr törrichtes Verhalten. Wie dumm musste
man sein ein stück des Südenkristall in den Lavastrom zu werfen?
Es brachte nur Feuerelementare und ein übertreten des Flusses mit sich.
Dank ihr tun kostete es den alten Korvak ,der in der Schmiede war, das
Leben. Narren, solche Versuche hätte man bei den dunklen Trottelvettern
nebenan machen können, sie haben doch auch eine Magmaesse! Ihr tun
hätte genausogut den Berg vernichten können.

Und hier war der Konflikt wieder den Sragosch inne hatte. Er sollte wollen
das der Berg und seine insassen vernichtet würde, doch er strebte das einfach
nicht an. Es hat einmal in seinem Leben gereicht Khazadur in Trümmern sehen
zu müssen, damals als es durch ein mächtiges Beben eingestürzt war hatten
viele gute Khazad ihr Leben gelassen und mussten früher zu Radox als gedacht.
Das wollte er kein zweitesmal erleben.

Es war zum Bartausreissen dieser innere tumult, vorallem weil er sich
nicht entscheiden konnte. Der Meister des Südens hatte ihn verändert,
Innerlich wie Seelisch. Die Versuche seinen Arm zu Heilen durch den
Trimmel und der Paladina hatten nichts bewirkt, in der Tat hatte er
ihnen nur vorgespielt das sein Arm wieder beweglich wurde durch ihr
tun. Es war der perfekte Vorwand gewesen um den Arm nicht immer
steif halten zu müssen wenn andere ihn sahen, er wusste zugut das
es wohl kein heilmittel gab. Vermutlich könnte nur der Meister dies
rückgängig machen, doch je mehr Zeit verstrich desto weniger wollte
Sragosch ihm dienen. Mit jeder Sekunde kämpfte das Gute in seinem
inneren gegen die Verseuchung. Er fühlte sich wie eine Katze im Sack,
man wollte die Katze ertränken doch die Katze würde im inneren des
Sack toben bis sie entweder freikommt oder stirbt. Sragosch wollte
freikommen, er wollte wieder teil der Seinen sein doch wie?

Wieder im Wehrwall auf seinem Bett sitzend winkte er die Gedanken
weg, etwas das er unter den Umständen viel zu leicht konnte. Es
machte keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, lieber würde
er seine Gedanken nun zu den Menschen niederschreiben. In letzter Zeit
kümmerte er sich wieder mehr um zwischenvölkliche Angelegenheiten.
Vielleicht erhoffte er sich dadurch Wissen wie er sich retten könnte?
Jedenfalls war die Audienz der Herzogin hochinteressant gewesen, das
Gesetz gegen die Hexer war eine wohltat in seinen Ohren. Er hätte solch
einen mutigen Zug von der jetzigen Herzogin niemals erwartet. Ihr tun
zeugte davon das sie mehr zum Regenten taugte als die Herzoge und die
Herzogin vor ihr. Sie taugte selbst mehr als ihr verschollener Gatte.

Und dann war da noch die Verhandlung gestern gegen diese Analope,
menschliche Gerichtbarkeit war seltsam. Voller unnötigem Geschwafel
und Gehabe. In Sragoschs Augen war das Weib unschuldig, sie wurde
nur für Schuldig gesprochen weil Menschen in mehreren Schichten leben.
Dabei wusste jeder Khazad das der Menschenadel auch nicht mehr wert
war wie ein Menschenbauer, aber es würde keinen Sinn machen den
Menschen solche Strukturen näher zu erklären. Zu weit in der gesammten
Welt waren die Menschen verteilt und überall war es das Selbe. Hohe
Herren und Damen die auf den Schultern der unteren Bevölkerung standen
und diese ausbeuteten zu ihrem eigenen Wohlbefinden.

Vermutlich leben die Langen einfach zu kurz um was zu ändern,
ansonsten würden sie sich vielleicht gegen ihre Oppressoren richten?
Wenn Sragosch glück hatte würde er vielleicht eine änderung in den
kommenden 400-500 Jahren erleben, sofern er solange noch nicht zu
Radox kehren würde. Zu Radox kehren, dabei wusste er nicht einmal
ob Radox ihn noch haben wollen würde...
Sragosch ist offline  
Geändert von Sragosch (06.11.2009 um 10:01 Uhr).
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Alt 07.11.2009, 16:51
#28
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Es war zur späten Stunde als sich Sragosch in die Grotte des Lebens begab.
Mit seiner Mythril Raxomosh verrammelte er die Türen, er wollte
alleine sein. Wutentbrand stapfte er über die unterirdische Landschaft,
seine Wut galt allen. Den Menschen, den Elfen, den Khazad und ebenso
den Süden. Warum tat er dies? Warum war er so gehörig? Erstmals waren
Khazad durch sein tun Gestorben, man konnte es feigen Mord nennen.
Es gab keine Ehre in ihrem schnellen ableben und es zerfraß das bisschen
was noch von ihm übrig war.

Das letzte und dritte Ei war geschlüpft, die Kreatur aus Kristall hatte
bei seiner Geburt ein schreckliches Chaos angestiftet. Gardisten, Yil'Dan
und Khazad waren bei diesem schlüpfen verstorben. Es waren alles
Khazad des Harkan Clan, Sragosch hatte sie alle gekannt, manche hatte
er zu Thollis ausgebildet vor vielen Jahren. Seine letzte Brut hatte den
meisten Schaden an den Völkern angerichtet. Er sollte stolz sein, er sollte
frohlocken, doch in seinem inneren war nur leere.

Mit wucht ging er auf die Knie und began in der Erde zu buddeln wie ein
Hund. Was sollte das? Wollte er seine Schande im Erdreich vergraben?
Suchte er etwa Antworten im leben spendenden Erdreich? Es vergingen
zwei Stunden und das Loch das er begonnen hatte war schon wieder
verschüttet. Mit einem ruck lößte er die Axt von den Torgabeln und
verließ die Grotte, seine Hände waren braun und matschig von der Erde,
ebenso verdreckt wie seine Seele.
Sragosch ist offline  
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Alt 13.11.2009, 21:56
#29
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Heute brachte ein Trupp mit Bagrosch, Shigan und Sragosch die Toten
Khazad von Valarian nach hause. Wie so oft schon hielt Sragosch in der
Rumeshalle eine Rede, doch diesmal war alles anders. Diese Toten hatte
er zu verantworten, sie waren gestorben wegen einem der Kristallenen
Eier die er mit dem Meister des Süden platziert hatte.

Es war alles andere als leicht in diesen schweren Momenten die Ruhe
zu bewahren, sein inneres rang mit dem was der Meister des Süden mit
ihm angestellt hatte. Er hatte gedacht dies wäre alles gewesen was er
wollte, doch je mehr schlechtes durch den Süden und ihn passierte,
desto mehr kam er sich falsch vor, ein Verräter, einer der es nicht
verdient zu Leben.

Seine letzte tat für den Süden musste auch die letzte bleiben, er konnte
niemanden erzählen was war und stand alleine da. Doch war da Shigan
welche auf ihn einsprach in der Taverne im Berg, sie half ihm sich an
bessere Zeiten zu entsinnen und wie oft er schon für das gute
gekämpft hatte. Doch ließ er sie dann alleine in der Taverne und
ging tief in den Cover Wald, sein Arm wurde langsam steif und er
musste ihn tränken. So verschwand er im Wald, darauf bedacht das
nichts und niemand in seiner nähe war, ausser seine Beute.
Sragosch ist offline  
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Alt 15.11.2009, 19:03
#30
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
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Beiträge: 323
Zufrieden sah Sragosch in die Schmiede runter, es hatte geklappt mit
den Steinblöcken und die Lava war abgekühlt. Nun musste man nur noch
in der Schmiede sauber machen und die Korvaks könnten wieder ihre
Arbeit aufnehmen. Sragosch wusste noch immer nicht was in den Köpfen
des Xar'Thollis, Thorgsam und auch Bagrosch vorging als sie das damals
in der Schmiede vergeigt hatten.

Es war töricht gewesen mit dem Material des Süden am Lavastrom zu
Experimentieren, wäre das Stück vom Kristall größer gewesen hätte der
ganze Berge verdammt sein können. Sragosch wertete es als gutes
Zeichen das ihn der Berg noch am Herzen lag, auch wenn er wenig in
seinem Herzen fühlen konnte zur zeit. Egal wo er hinsah, er sah alles
mit anderen Augen als früher, Tod und Zerstörung toben in seinem
inneren. Er konnte die Gesichter und das hämische lachen der Toten
und Verschollenen vernehmen. Jeder schluck Bier schmeckte nach dem
Blut welches er seinem steinernen Arm zuführte, Essen erinnerte an
einen Mundvoll Asche. Und allzeit war da der Süden mit dem er sich
verbunden fühlte, innerlich zog es ihn immer wieder in diese Richtung.

Jeden moment wo sein Geist frei war zum denken musste er an den
Meister denken, er versuchte diese Gedanken zu kontern indem er
sich die Ahnengötter der Khazad ins Gedächtniss rief, doch sie waren
wohl grimmig auf ihn denn es half alles nichts. Mehr und mehr suchte
er den Tempel auf, es fühlte sich falsch und beleidigend an dort zu
sein. Seine heile Hand legte sich auf das flammende Buch im Tempel,
lange war es her wo ihn das Buch als Hüter auserkohren hatte. Es war
das Buch das seinen Weg vom Thollis zum Qen umgelenkt hatte, das
und die innere Flamme welche er selbst in seinem jetzigen Zustand
spüren konnte. Doch weder das Buch noch das innere Feuer eines Qen
waren ein Mittel gegen das Dunkel in seinem Körper. Er hatte sich aus
freien Stücken dem Süden angeschlossen weil er den Kampf gegen das
Böse damals als sinnlos erachtete. Besiegte man einen Dämon kam der
Nächste, tötete man einen dunklen Diener wurde auch dieser platz
wieder schnell eingenommen. Er hatte nun gewaltige Macht doch der
Preis war zu hoch und stieg immer mehr an. Umso schlimmer die Resultate
seiner Taten wurden, desto weniger wollte er daran teilhaben.
Aber er wusste zu gut das sein Schicksal in den kalten Händen des
Meisters lag, Sragosch war schon immer willensstark gewesen doch
wie konnte man das bleiben wenn einem der Willen nichtmehr gehört?
Sragosch ist offline  
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Alt 19.11.2009, 20:39
#31
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Schon lange kam sich Sragosch nutzlos vor, keiner scheerte sich um seinen Rat, keiner
ersuchte ihn in irgendwelchen belangen. Er könnte genauso gut vom Erdboden verschluckt
sein. Das er eine Marionette des Süden war tat sein weiteres dazu, es gab Khazad die
ihm "zu recht" misstrauten und selbst wenn er sich irgendwie retten könnte, würde es
wohl daran nichts mehr ändern. Wenn etwas im Busch lag konnte er sich nur dran hängen,
wenn er da war, war er halt da. Aber wäre er nicht da würde ihn eh keiner vermissen.

Das er Heute als "Qen" nicht prädestiniert für das Xar'Thollis Amt sein sollte war ein
weiterer Schlag gewesen. Er war der erste Xar'Thollis der Harkan gewesen nach einer
Jahrhundert langen abwesenheit dieses Rang, er hatte mehr Politik betrieben als die
meisten Symul und er kannte die anderen Völker besser wie die meisten Khazad.
Es scheerte ihn nichtmal das ein viel zu junger Harkan Xar'Thollis wurde, nur die Art
wie man ihn abgespeißt hatte war mehr als eindeutig gewesen wie wenig Wert er war.

Seine Seele war gespalten wie sein Körper, er wollte keinen weiteren Schaden über
die seinen bringen, doch gleichzeitig sah er nur nutzen darin dem Süden zu dienen.
Unter dem Meister war er jemand und wenn der Süden die Welt erobert, würde er
mit ganz oben stehen und über jene Herrschen die unter ihm standen, er würde
wieder jemand sein..
Sragosch ist offline  
Geändert von Sragosch (19.11.2009 um 20:40 Uhr).
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Alt 25.05.2020, 15:49
#32
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Am 6. im Libani des Jahres 1332, ganze 34 Jahre nachdem er spurlos verschwunden war...

Es war immer kalt auf der Eisinsel. Trotzdem schien die Frühlingssonne auf das kleine Dorf, dessen vom Schnee bedeckten Häusern und dem kleinen "Hafen". Das Volk war fleißig und so wurde schnell bekannt das sich ein Schiff nähert! Gar ein großes Handelsschiff!

Die Wenderar warf ihren Anker mit genügend Abstand zur Küste der Eisinsel. Ein Beiboot wurde abgelassen und ein paar Figuren ruderten das kleine Boot zum Pier.
Schnell wurden Rufe ausgetauscht zwischen Land und See, die Nordleute der Hradon erkannten ihre Klan-Geschwister welche nun schon zu lange auf Seereise waren und endlich heimkehrten mit Geschichten und Wissen aus der Welt.

Hinter den hohen Nordleuten saß aber noch eine kleinere und massive Gestalt. Trotz seiner Seemanns Kleidung die er trug, sah der Zwerg in einem Boot auf dem Meer tatsächlich sehr fehl am Platz aus.
Sein Bart war knall rot und schien dem blau des Meeres zu trotzen.

Das Boot legte am Pier an und die Menschen umarmten und begrüßten sich herzlich. Dieses Gehabe zauberte dem Zwerg ein schwaches Lächeln in sein Gesicht, für diesen Moment verschwand die Dunkelheit auf seinen Gedanken und er konnte das Schauspiel vor sich sogar sehr genießen.

Er war der letzte von den Passagieren die das Beiboot verließen und sein schnaufen war beinahe endlos als er festen Boden unter den Füßen hatte. Ganze zwei Jahre war er nun auf diesem Schiff gewesen, dabei hat er für die lange Über und Umfahrt auf diesem Schiff gearbeitet.

Sein Blick zum Meer galt der Wenderar, sein Lächeln hielt noch einen weiteren Moment an. Aber alles endet, so packte er seinen Reisesack und verabschiedete sich vom Matrose auf dem Beiboot und den Hradon Nordleuten auf ihrer Eisinsel.

Mit Heimweh suchte er das nächste Reisetor auf, doch hielt er kurz davor inne. Starr waren seine Augen auf das blaue, unnatürliche Tor gerichtet. Wie lange hatte er so etwas nicht gesehen? Ein drittel Jahrhundert mindestens, hinter diesem Tor lag Britannias Hauptland. Ein Hauptland auf dem er schon so viel erlebt hatte, so viele Feinde besiegt, so viele Freunde verloren. Er hatte sich selbst verloren im Kampf gegen das Böse, wurde zu einem Teil des Problem anstatt zur Lösung. Unter dem Herrscher des Süden, Nagal, wollte er die Khazad an die Spitze befördern, doch dann starben auch Zwerge gegen den Süden. Dies hatte Sragosch beinahe gebrochen, doch nicht ganz, aber das dunkle übermannte seine schwankende Seele und er verschwand für Jahrzehnte.

Würde er sich wieder einfinden können? Wie würde man ihn empfangen? Reue für seine Taten saß tief in seinen Knochen, doch würde er alles dafür tun um seine größte Schande zu tilgen. Wie weit er aber gehen würde um seine Handlungen zu offenbaren, das konnte er sich selber nicht beantworten.
Vielleicht sollte er erst einmal nach Britain, die Lage der ganzen Inselkette erfahren. Sicher haben die Menschen sich wie die Karnickel um ein vielfaches Vermehrt seit damals.

Ein Schritt in das Tor und er verschwand von der Eisinsel.
Sragosch ist offline  
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Alt 10.06.2020, 17:04
#33
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Fast einen ganzen Monat war Sragosch nun zurück in Khaz'Dur. Seine Interaktionen mit den Seinen war bisher recht geringfügig ausgefallen.
Neben den diversen Händlern im Berg, waren da Raganosch und Bardulph mit denen er mal zu tun hatte.
Zudem erhielt Symul Morolosch einen Bericht über sein Verbleiben die letzten Jahre, nein, Jahrzehnte.

Des weiteren war da Zulox, bei diesem hatte er sich einfache Schmiedekunst besorgt. Der Korvak müsste zwar noch viel lernen aber seine Art des Handel gefiel Sragosch und auch junge Korvak muss man unterstützen.

Dennoch war er zufrieden mit der gereichten Ausrüstung, sie war kein Vergleich zu seinen alten Stücken aus seiner Zeit als Xar'Thollis.
Glorreiche Werke von Nalox und Smigosch, geprägt mit den Runen der Ahnengötter durch die herrliche Trimmel Dorescha, Frau eines seiner besten Freunde - Farmosch.

Seine Sammlung an Waffen war eine der größten im ganzen Land gewesen und mit Smigoschs Unterstützung hatten sie so viele Geheimnisse den besonderen Edelsteinen entrissen.
Den größten Teil der Ausrüstung hatte er dann anderen Thollis überlassen als er Qen wurde. Nun könnte er eine Hand (vermutlich die Linke) dafür geben nur einen Teil davon zu haben, aber vermutlich hätte er diese Almosen nicht einmal angenommen.

Es spricht nichts dagegen sich alles neu verdienen zu müssen, es war nur gerecht so. Zu lange musste der Berg auf einen seiner Hüter und Streiter warten. Zudem ist da seine Schuld welche schwer auf seinem Herzen liegt, bis diese zu seiner Zufriedenheit zurück gezahlt ist, musste er vermutlich im Dienst des Berg erst einmal gestorben sein.

Aber jetzt gab er sich nun erst mal seiner neuen Raxomosch aus Silber hin, sitzend auf einem der Betten in der Wehrmauer. Ein Schleifstein fährt wetzend und geübt über die langen und geschwungenen Klingen der einhändigen Axt.
Über 30 Jahre hatte er so eine Waffe nicht führen können, doch mit dieser in seiner Hand wurden in wenigen Tagen schon sehr viele Unholde getilgt.
Es war ein Anfang und mit jedem weiteren Hexerwerk das er zerschlug, könnte er vielleicht diese Last seiner Seele etwas Erleichterung verschaffen.
Für Zoronox, für Khaz'Dur, für sein Volk... und für sich und sein Seelenheil.
Sragosch ist offline  
Geändert von Sragosch (10.06.2020 um 17:09 Uhr).
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Alt 30.10.2020, 19:09
#34
Sragosch
Spieler, Zwerg
 
Registriert seit: 25 May 2004
Beiträge: 323
Drei Tage waren vergangen. Es war der 30. im Ador des Jahres 1333.
Sragosch stand als Xar'Thollis an Harkan im Arbeitsraum von Ragnersa und er sah ihr zu wie sie nach und nach die wenigen Kleidungsstücke welche er besaß in Weiß einfärbte oder eher entfärbte.

Weiß war eine seltene Farbe im Berg. Selbst Marmor hatte seine dunklen Stellen und gab dem feinsten Gestein seine besondere Eigenart. Die Menschen verbanden ein pures Weiß oft mit dem Glauben und vor allem ihrem jungen Gott Glaron. Sie verbanden dies mit Reinheit, Unschuld und weiteren Floskeln. Selbst die Blak von Cerinor schätzten ein reines Weiß für was auch immer welche Ansichtsweisen.

Sragosch blickte auf den Umhang welcher gerade immer wieder in die kräftige, reinigende Tinktur getaucht wurde. Ragnersas Handarbeit schien verbunden mit lästig vielen Wiederholungen der selben Tätigkeit. Nicht unbedingt anders als die lästig vielen Wiederholungen eines Kämpfers um seine Handarbeit fließend dazu zu bringen im Kampf einwandfrei zu funktionieren.

Sein bestreben das Weiß anzulegen galt keinem der Ahnengötter und ganz sicher keinem der Götternamen welche die Menschen führen. Für ihn stand dies im Zeichen seiner eigenen Erneuerung seinem Volk Gegenüber.
Die Götter hatten ihn nicht gestraft, sein Symul hatte ihn nicht gestraft, sein Volk hatte ihn nicht gestraft. Im Gegenteil.
Jegliche Dunkelheit welche an ihm haftete war seine eigene und saß in seinem inneren. Doch sah er ein das es nun nicht mehr alleine um ihn und seine sorgen ging.

So stand er da und sah zu wie jegliche Kleidung in seinem Besitz langsam aber sicher Weiß wurde. Eine vermutlich lächerliche Gestik, welche niemand im Berg wirklich beachten würde. Dennoch fühlte es sich gut an bei einer solchen Arbeit zuzusehen, warum auch immer.
Sragosch ist offline  
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