An Valerius ein Brief

[Paulina Thamaron]

Zum Gruße Valerius,

wir sahen uns nun schon sehr lange nicht mehr - viel ist geschehen.

Ich möchte dich bitten, dir ein wenig Zeit zu nehmen... geht es dir gut?


In Liebe,

Paulina

[Valerius Cordan]

Valerius wird das Schreiben von dem Alten erst erhalten als er nach einigen Wochen wieder aus dem Süden zurückgekehrt ist. Nach dem er eine lange Nacht geschlafen hat wird er einen Brief durch den Alten an Paulina schicken lassen.

Meine Schönheit,

ich musste mich unerwarteter Weise auf eine längere Reise begeben. Meine Aufgaben zwangen mich dazu, es dir nicht mitteilen zu können.

Ich bin nun zurück und wir werden uns bald wiedersehen.

Valerius

[Paulina Thamaron]

*sie spannt ein ganz klein wenig die Stirn als sie dies liest... faltet den Brief dann ordentlich und verstaut ihn in einem Briefkästlein*

[Valerius Cordan]

Valerius suchte drei Male nach Paulina in ihrem Heim. Beim dritten Male verfasst er ein sauberes Schreiben an ihrem Schreibtisch und legt es auf ihr Bett:

Meine Schöne , ich suche nach dir.
Viele Tage und Wochen waren wir getrennt
und mein Herz das brennt
sehnt sich nach dir.

Daraufhin wird er in der Stadt und im Umland nach ihr suchen.

[Paulina Thamaron]

Es waren Monate Liebster - gefühlte Jahre.

Ich bin daheim - oder in einer der Tavernen.

Paulina

[Paulina Thamaron]

*Ein Junge ist auf der Suche nach Velerius um ihm folgenden Brief zu übergeben*

Valerius,

wir müssen sprechen - so wie es ist, kann es nicht weitergehen. Was ist nur los?! Hat deine Göttin dich mir weggenommen? Ich muss wissen, warum du von mir fern bleibst - bitte.

Paulina

[Paulina Thamaron]

Ich habe dein Buch gefunden. Ja, ich bin verwirrt und ja, ich weiß nicht, was... wie....

Ich bitte dich mein Haus nicht mehr ohne meine persönliche Einladung zu betreten.

Es ist nicht mehr so wie es war. Mein Leben ging weiter - in der Annahme du hättest mich verlassen.

Ich gebe dir die Möglichkeit zu sprechen. Nicht bei mir, nicht bei dir. Wir werden uns an einem neutralen Ort treffen.

Paulina

[Valerius Cordan]

Valerius liest den Brief und lässt ihn unbeantwortet

[Paulina Thamaron]

*nach einigen Wochen macht sich ein Bote auf den Weg um Valerius den Brief zu übergeben*

Valerius,

nach all der Zeit und all den Geschehnissen schreibe ich dir nun - um dich zu erreichen. Es gab eine Zeit - in der du mein Vertrauter warst. Ich habe dir alles anvertrauen können und ich bin mir sicher, dass auch du mir mehr anvertraut hast, als vielen anderen.

Warum ist es gekommen - wie es gekommen ist?

Ich erinnere mich an den Moment unserer ersten Begegnung. Dort am Ententeich in Britain... ich erinnere mich an deine tiefe Stimme, an deine imposante Größe, an deine stechenden Augen und an den Moment, wo ich scheinbar entschied - mich dir zu nähern. Und glaube mir, ich musste damals mit mir ringen! Es gab Stimmen in meinem Kopf, die mich vor dir warnten... waren es also doch die "echten" Stimmen? War all das, was zwischen uns war Trug und Lug?.... Es will nicht in meinen Kopf hinein also nahm ich mir heraus dir böse zu sein! Dir zu zeigen, dass ich eine stolze Frau bin, die nach einem Jahr Trennung nicht "einfach so" zurückzuerobern ist... mit irgendeinem Brief! Ich habe tatsächlich erwartet, dass du um mich kämpfst.... das du mich wirklich liebst... denn glaube mir Valerius... ich hätte um dich gekämpft- immer!

Aber ich respektiere, dass du nun scheinbar ... nun, deinen Weg gefunden hast. Ohne mich.

Ich habe mit Alessandra gesprochen - sie berichtete mir, was du getan hast. Bin ich schokiert?...
Ich bin ehrlich - ich bin weitaus mehr darüber schockiert, dass du scheinbar dein Leben lebst OHNE mich zu kontaktieren als darüber, dass du Alessandra Schmerzen antust. Ich weiß, dass du einen Weg eingeschlagen hast, der engstirnig ist. Ich weiß, dass du durch deinen Glauben ein radikaler Mensch geworden bist. Eine Tatsache, die ich am Glauben so verabscheue.... warum muss man sich dem Denken und Tun eines Gottes so sehr fügen - wenn man doch eigene Gedanken, Kräfte, Ideen, Philosophien und Einstellungen hat...?! Du hast mir die Augen darüber geöffnet, dass genau dies unter Glaron der Fall ist - aber mein Lieber... dies ist auch der Fall bei Tunkali.... nur in eine ganz andere Richtung!

Ich gebe zu, dass mir der Gedanke dich zu sehen - schwächt. Ich weiß nicht ob ich stark genug bin dir gewisse Dinge ins Gesicht zu sagen... aber ich würde es so gerne tun! Ich möchte sehen, riechen, erleben und fühlen - wie und wer du bist... und warum... ob das "wir" jemals eine Chance hatte....

Quäle uns beide nicht mit Schweigen - das, was zwischen uns war und irgendwo noch ist, ist viel zu besonders als es auszuschweigen und zu ignorieren....

Melde dich.

Paulina

[Valerius Cordan]

Valerius bekommt das Schreiben in dem Gasthaus von Aldfur und er nimmt sich einen Tag Zeit, ehe er eine Antwort verfasst.


Paulina, meine Schöne.

Sicher wollte ich dich nicht mit Schweigen strafen. Doch deine Reaktion auf meine Wiederkunft, deutete ich als klares Zeichen, dass du nicht mehr bereit bist meinen Weg zu gehen. Ich bin nicht grundlos und aus freien Stücken von dir fern geblieben, so verstehe ich nicht deine Gram.

Wie du weißt war immer eine große Kluft, zwischen unser beider Welten. Auch mir war es kein Leichtes mich dir zu nähren und mich dir zu offenbaren. Doch kann ich dir schreiben, dass du mich kennt wie ich bin.

Es sind die neuen Umstände, dir mir ein Leben abseits der Wildnis eröffnen. Kein Leben wo ich mich verstecken muss, ob meines Glaubens und meiner Person. Ich habe gesehen und gespürt, das mein Weg der richtige ist.

Das Leben in Westgramsholt hat aber auch gezeigt wie schwer es dir sein wird mir zu folgen und deinen Weg mit dem meinen zu vereinen. Gerne würde ich es, war es doch mein Ziel all die lange Zeit als ich mit dem Leben focht, nur bei dir zu sein.

Doch es gibt mehr zwischen Himmel und Erde. Gerne würde ich alles mit dir teilen und dich teilhaben lassen, an der Herrlichkeit meiner Herrin. Ob deiner Willen, ließ ich das Schweigen Einzug halten zwischen uns.

Die Zeit der Veränderung ist gekommen und all die Sünden die geschehen sind in all den Jahren, werden nun gesühnt werden. Das neue Reich das sich erhebt, wird meine Heimat sein die ich in Westgramsholt verloren glaubte. In Aldfur werde ich für Recht sorgen, so geschah Alessandra nur das, was ihr seit langer Zeit zugestanden hat. Noch viel schlimmeres hätte mich ereilt, würde sie mich in ihren Kerkern wissen. Und dies alles nur meines Glaubens wegen? Viele meiner Glaubensbrüder fanden den Tod durch die Garde Britains.

Ich erwarte nicht das du mich verstehst und die Wege meiner Herrin. Doch ich erwarte, das du meinen Worten glaubst und mich als den rechtschaffenden Mann von Ehre erkennst, der ich bin. Es schmerzt mich nicht das du so denkst, wie du es tust. Ich habe damit gerechnet, das es eines Tages so kommen wird. Und doch habe ich das Wagnis auf mich genommen, wie du auch. So zweifel nicht an dem, was einst war und noch immer ist.

Ich reiche dir die Hand und lade dich nach Aldfur ein. Wenn du reden möchtest, dann kann es nur hier geschehen. Die Wachen werden dir sicheres Geleit garantieren.

Valerius

Der Brief wird einem vertauensvollen Boten von Aldfur überreicht, nach dem er versiegelt wurde mit rotem Wachs.

[Paulina Thamaron]

Ich werde kommen...

Paulina