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Alt 01.12.2010, 07:46
Kleine Adventsgeschichte
#1
Lady Ygraine
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Um Euch die Zeit bis zum Heiligen Abend ein wenig zu verkürzen, hat Draogs an einer kleinen Adventsgeschichte gebastelt. Vielleicht findet ihr es ja unterhaltsam, also viel Spaß beim Lesen

Dunkel und totenstill war es in den Gassen Britains, als ein vermummter Hüne mit seinen schweren Stiefeln durch den dicken, jungfräulichen Schnee stapfte. Zielbewusst liefdie Gestallt auf den Tala zu und zog mit den kräftigen Armen die Eingangstür auf. Die Augen huschten durch die leere Taverne, ehe er mit beiden Armen er den Umhang zurückwarf, so dass die darauf liegenden Schneeflocken zurückstoben und zu Boden segelten.
Zielsicher setzte er sich auf die Bank die ihm am nächsten stand, den Blick auf die Eingangstür geheftet. Wie lange war es her dass sie sich getroffen hatten?, fragte sich Tiais, der hünenhafte Krieger.
Er kam zu dem Schluss, dass es viel zu lange her gewesen war, als auch schon die Tür ein weiteres mal geöffnet wurde und ein zierlicher Schatten eintrat. Es war Shineen, eine Magierin die sich auf die Kunst der Elemente verstand. Sie war, für eine Frau, von durchschnittlicher Größe ihr langes weißes Haar warzu einem ordentlichen Zopf gebunden. Sie war vielleicht ende Zwanzig doch genau konnte Tiais das nicht einschätzen. Ihre eisblauen Augen verrieten eindeutig ihre nordische Herkunft.
Sie schritt auf ihn zu und der Geruch von verschiedenen Kräutern zwängte sich Tiais auf. Mit eleganten Bewegungen nahm Shineen ihm gegenüber Platz.
„Das Gewebe mit dir mein Freund“, begrüßte sie ihn. Ein Nicken, von einem Knurren begleitet was wohl soviel wie „Grüße“ bedeuten sollte, kam ihr als Antwort zurück.
Jetzt fehlte nur noch Naen, wenn er wirklich so hieß. Naen war eine etwas zwielichtige Gestallt. Recht klein für einen Mann und auch recht schwächlich wirkend in Tiais Augen, doch war er geschickt wie kein anderer und verstand es an Dinge oder Informationen in kürzester Zeit zu gelangen, die schon oft das Leben ihrer Gruppe vereinfacht hatten.
„Naen ist zu spät, dabei wollte er sich mit uns treffen.“, murrte Tiais zu der Nordländerin.
Ein überraschendes Tippen auf seine Schultern ließ die rechte Hand des Kämpfers an sein seitlich hängendes Schwert fahren. Ein heiteres Kichern kam von Shineen und als Tiais über die Schulter sah blickte er in das schiefe, dreckige Grinsen Naens.
Mach das noch einmal und du findest dich bei deinen Ahnen wieder“ , drohte Tiais zornig.
Immer noch grinsend schwang sich die schattenhafte Gestallt neben den erbosten Kämpfer auf die Bank.
„Na, na wer wird denn gleich so aus der Haut fahren.“, erwiderte der Ganove beschwichtigend.
„Warum also wolltest du uns mitten in der Nacht treffen?“, fragte Tiais nun wieder etwas ruhiger.
„Oh es wird euch gefallen. Ich habe Informationen von einem Schatz, der das was wir bisher gefunden haben wie lächerliches Spielgeld aussehen lässt.“, erklärte Naen mit umschweifender Geste.
„Es sollte für uns nicht all zu schwierig sein, wenn wir erst einmal im besitz der Karte sind.“ . „Und die befindet sich wo?“ mischte sich Shineen in das Gespräch mit ein.
Nun das macht die Sache etwas knifflig. Sie liegt im Schreibzimmer des Oberst und ich bin mir sicher das er sie nicht einfach herausgeben wird wenn wir ihn lieb darum bitten.“ Naen sprach leise, damit Teresa, die Wirtin, nichts mitbekam.
„Das ist doch irre!“ erwiderte Tiais etwas zu laut und senkte sofort wieder seine Stimme. „Allein der Versuch Bolwen von Britain zu bestehlen wird uns die Todesstrafe einbringen. Zudem ist es nahezu unmöglich ungesehen in das Schloss einzudringen.“
Naen hatte so eine Reaktion erwartet, doch kannte er seine Gefährten gut genug um zu wissen das Verbotenes und Gefährliches einen Reiz auf sie ausübte dem sie selten widerstehen konnten. „Oh, die Karte zu besorgen lass mein Problem sein, ihr müsstet nur für eine kleine Ablenkung sorgen und der eine oder andere Zauber von Shineen wäre auch sehr hilfreich.“, erklärt Naen ruhig.
„Der Schatz ist es allemal wert die Gefahr auf sich zu nehmen und auch unser Krieger wird nicht zu kurz kommen was das kämpfen angeht. So ich richtig informiert wurde gibt es auch genug magische Schriftrollen, Steine und andere Sachen für unsere liebe Shineen.“, fuhr Naen mit einem verheißungsvollen Lächeln fort.

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Alt 02.12.2010, 07:50
#2
Lady Ygraine
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Der letzte Satz reichte vollkommen aus, um die beiden anderen zu überzeugen.
„Wie willst du also vorgehen?“, erkundigte sich die Elementaristin neugierig.
„Ich werde…“ begann Naen, doch er unterbrach sich, als die Tür aufgezogen wurde und ein kalter Windhauch einen Besucher ankündigte. Ein dunkelhäutiger, kahlrasierter Mann betrat den Raum, und die Lindwurmledergarnitur, die er trug sah beeindruckend aus. Der südländische Krieger stapfte an den Dreien vorbei und grüßte sie freundlich. Diese grüßten ebenso doch recht kurz gehalten zurück.
„Nun wir sollten uns vor unserem Ziel treffen“. erklärte Naen und huschte auch schon auf leisen Sohlen zur Tür hinaus und in die Nacht hinein. „Folgen wir ihm besser“ murrte Tiais und erhob sich ebenfalls um den Halunken zu folgen. Seufzend stand schließlich auch Shineen auf und folgte den Männern.
Am herabgelassenen Tor wartete Naen schon auf die beiden anderen. Als alle drei wieder beisammen standen, blickte er sich verstohlen um und setzt seine angefangene Erklärung fort. „Nun seht ihr die Banner da?“ fragte der Dieb die beiden anderen mit einem verschmitzten Lächeln. „Türlich, sind ja nicht blind! Was soll damit sein?“ blaffte Tiais zurück. „Ich beabsichtige mich mit einem Kraftzauber verstärkt dort hinauf zu hangeln. Erst einmal oben angekommen ist es ein Kinderspiel da dort oben kaum Wachen postiert sind. Sie glauben ihr Burggraben schützt sie genug“ Ein dreckiges Grinsen überflog die Züge des Gauners ehe er weiter sprach „zu leichtsinnig wenn ihr mich fragt“. Der Hüne nickte nur und fragte mit leichter Neugierde in der Stimme „Und was willst du machen wenn dich eine der wenigen Wachen sieht? Es wird keine unschuldige Wache umgebracht damit das klar ist!“. Ein kräftiges Nicken Naens bestätigte Tiais Aussage. „Aber natürlich. Ich habe hier ein paar Tränke bei mir die die Wache paralysieren, also sollte das kein Problem sein.“. Shineen holte wortlos einige frische Kräuter aus ihrem Reagenzienbeutel und sprach die Worte der Macht über Naen, so dass er im Dunkeln sehen konnte, seine Muskeln sich kurzzeitig festigten und einen letzten Schutzzauber, um ihn vor Pfeilen zu schützen. „Ahh, dank dir Shineen. Ihr beide sorgt dann jetzt am besten für eine Ablenkung.“. „Und wie soll die bitte aussehen?“ fragte die nordländische Magierin. Naen griff geschickt zu Shineens Goldkatzem die sie an ihren Gürtel befestigt hat und warf sie in hohem Bogen in den Burggraben. „Ihr wurdet so eben bestohlen.“. Der Dieb lachte dreist und rannte mit schnellen Schritten auf das rechte Ende des Tors zu. Ein kräftiger Sprung und schon flog er durch die Luft auf das Banner von Britain zu, das an der mächtigen Schlossmauer hing. Mit flinken Händen ergriff er den Stoff und dank der magischen Stärke konnte er sich auch sicher daran festhalten. So leise wie möglich hangelte sich der Fassadenkletterer hoch. Auch die beiden zurückgelassenen waren nicht untätig. Wütend über den Verlust ihres Goldes stürmte die Nordländerin in den Burghof mit dem Kämpfer im Schlepptau. Sauer knurrte sie durch ihre zusammengepressten Zähne „Das wird er mir noch büßen!!!“, ehe sie ihre Wut hinunter schluckte und verzweifelt zu rufen begann: „DIEBE!! ICH BIN BERAUBT WORDEN!“. Sogleich kamen einige Dienst habende Wachen unter der Führung von Leutnant Kantala herbeigeeilt.
Den Schrei von Shineen vernehmend kam Naen nicht drum herum zu schmunzeln während er sich am Leinen hinaufhangelte. Am oberen Ende des Banners angekommen zog er sich auf die Trägerstange hinauf. Einem Akrobat gleich balancierte er auf der Querstange und hüpfte zu den Zinnen empor. Dank der magischen Kraft zog er sich scheinbar mühelos nach oben und prüfte mit einem vorsichtigen Blick über die Burgzinne, ob eine Wache in Reichweite war. Als er keinen Gardisten entdecken konnte, zog er sich gänzlich auf den Wehrgang und rollte sich leise ab, wobei der Schnee unter ihm leise knirschte. Der Halunke warf einen raschen Blick in den Burghof wo seine beiden Kumpanen eifrig damit beschäftigt waren, eine erfundene Überfallgeschichte zu erzählen. Zufrieden grinsend schlich sich Naen in gebückter Haltung davon. An der südlichen Ecke der Mauer sah der Ganove dank des Nachtsichtszaubers eine Wache stehen. Doch hätte er sie auch so rechtzeitig entdeckt denn ein lautes Husten verriet den Wachmann. Vorsichtig richtete sich der Einbrecher etwas auf um den genauen Standort der Wache ausfindig zu machen. Gleichzeitig fuhr seine rechte Hand an seinen Gurt den er unter seinem Waffenrock quer über seinen Brustkorb geschnallt hat. Behände zog er einen Wurfdolch hervor und wog ihn behutsam in der Hand. Während Naen noch nach einer Schwachstelle in der Rüstung suchte, nieste der Gardist worauf er murrend fluchte. Er stellte seine Hellebarde beiseite und zog sich den Plattenhelm vom Kopf um den Schnodder zu beseitigen. Der Attentäter konnte sein Glück kaum fassen doch nutzte er die gegebene Chance augenblicklich. Der Dolch durchschnitt leise die kalte Nachtluft und fand genau sein vorherbestimmtes Ziel. Von der Wurfwaffe in den Nacken getroffen keuchte die Wache einmal auf, viel zu verwirrt um zu erkennen was gerade passiert war, als sie auch schon nach hinten gegen eine Zinne kippte und an ihr herabrutschte. Der Kopf sackte wie bei einem im sitzen Schlafenden auf die Brust und die Wache rührte sich nicht mehr.
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Alt 03.12.2010, 08:04
#3
Lady Ygraine
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„Na den Husten hätten wir kuriert“ , murmelteder Messerwerfer amüsiert zu sich selbst, ehe er prüfend in alle Richtungen lugte. Das Attentat schien niemandem aufgefallen zu sein und so schlich Naen zufrieden lächelnd weiter auf seinen Zielort zu. Dabei kam er an dem toten Wachmann vorbei, aus dessen Nacken noch gut sichtlich der Dolch ragte. „Den nehm ich wohl besser wieder an mich.“ Mit einem Ruck zog er den Dolch aus dem Nacken. Der Dieb betrachtete sich kurz die blutverschmierte Klinge und wischte sie dann am Mantel des Gardisten ab ehe der Dolch wieder im Gurt verstaut wurde. Anschließend wanderten beide Hände über den Kadaver auf der Suche nach irgendetwas von Wert. In der Gürteltasche fand Naen einen kleinen klimpernden Beutel der sogleich den Besitzer wechselte. Ebenfalls fingerte er einen Schlüsselbund hervor den er zufrieden einsteckte. Desinteressiert wandte er sich vom toten Körper ab und schlich dann weiter auf die Tür zu. Vor dieser angekommen warf er einen verstohlenen Blick nach unten.
Arrenal der vor dem Gardegebäude wache schob, ließ seinen Blick über die Burgzinnen wandern und verharrte dann an der Stelle wo der tote Gardist saß. Leise fluche Naen als er das bemerkte und spurtete geduckt zurück. Arrenal trat ein paar Schritte von seinem Posten und fixierte die Stelle an der die Hellebarde lehnte. „He alles in Ordnung da oben?“ rief der Gardist hinauf. Schnell stülpte sich Naen den verschleimten Helm über und schmiß sich in der Deckung der Zinnen den Umhang um. Langsam erhob er sich und blickte in den Burghof. Den Umhang hatte er fest um sich geschlungen, doch sicherheitshalber richtete er sich nicht ganz auf, damit Arrenal nicht bemerkte das er keine Rüstung trug. Der Dieb nickte nun knapp nach unten zu der Wache und hustete mehrmals. Mit verstellter Stimme, als wäre er erkältet antwortet er „Alles in Ordnung“ worauf er wieder zu husten begann.
Der Gardist schien die Scharade abzukaufen und nickte leicht. „Du gehst besser rein und trinkst einen warmen Schluck und morgen gehst du zum Heiler. Dem Oberst nützen kranke Gardisten nichts.“ Arrenal wandte sich wieder um und kehrte zu seinem Posten zurück. Unter dem Helm grinste Naen breit. Ludia musste heute eindeutig mit ihm sein. Er packte die Stangenwaffe und stützte sich auf diese. Langsam schlurfte er auf die Tür zu den Schlüsselbund mit der freien Hand hervorziehend. So unauffällig wie möglich probiert er einen Schlüssel nach dem anderen bis der richtige Schlüssel beim drehen den Riegel zurück schob. Sofort drückte er die Klinke hinunter und schlurfte durch die Tür.
Suchend wandert sein Blick durch den Gang, doch zum Glück war keine Wache in der Nähe. Sein Blick erfasste das Türschild vom Leutnant Kantala und ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. Etwas Schabernack war sicher nicht verkehrt. Sicher erkannte man so früher das wer hier war doch lenkte es vielleicht etwas länger von der verschwundenen Karte ab. Also hängte Naen das Schild kurzerhand ab und versteckte es hinter der Zierrüstung. Das gleiche machte er auch noch mit dem Türschild des Oberst. Man würde es für einen harmlosen Streich halten und erst einmal den Scherzbold suchen. Nachdem die Schilder gut versteckt waren, entledigte sich der Dieb seiner Verkleidung und legt esein Ohr an die Tür des Oberst. „Seinen Wachhund hat er da gelassen“ fluchte er leise. Suchend durchstöberte er seine Seitentasche auf der Suche nach etwas Nützlichem. Er zogeine Flasche hervor und betrachtete das Etikett. „Ich hab ja tatsächlich einen Paralysetrank dabei…“ er zuckte sachte mit den Schultern und wogden Trank behutsam in der Hand. „Na ja kommt auf jedenfall nicht ungelegen“.
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Alt 04.12.2010, 10:34
#4
Lady Ygraine
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Der Einbrecher zückte seine Dietriche und hantierte mit ihnen so leise er es vermochte am Schloss herum. Ein leises Klicken kündete ihm an dass er erfolgreich war, das böse Knurren hinter der Tür sagte ihm aber auch dass der Hund ein gutes Gehör hatte. "Wenn der Köter jetzt bellt wird’s gefährlich", schoss es Naen durch den Kopf. Blitzschnell zog er entschlossen die Tür auf und sobald der Spalt breit genug war, flog auch schon die Flasche durch den Raum Richtung Hund. Klirrend zerbrach die dünnwandige Flasche am Hundekopf und der magische Trank besprenkelte den Wachhund. Sofort erstarrte das Tier in seiner Bewegung und jeglicher Laut verstummte. Nur die Augen huschten, halb wütend halb verängstigt, durch den Raum. Naen sah sich noch einmal um ob auch keine alarmierten Wachen scheppernd um die Ecke rannten, ehe er sich durch die Tür drückte. „Wenn ich ein Baronwicht wäre, wo würde ich dann eine kostbare Schatzkarte verstecken…“, fragte sich der Einbrecher leise und kratzte sich nachdenklich über die Stirn. Sein Blick streifte über die Bücherregale, die Holztruhe, die Kommode, die Statuen und über den Schreibtisch. „Na zum Glück ist es nicht all zu groß hier, doch ich sollte mich beeilen bevor die Wirkung des Tranks nachlässt.“ Eilig suchte er über die Bücherregale ob ein Bücherrücken verdächtig aussah, dann weiter zur Truhe. Er wollte schon sein Dietrichset zücken, als er aus Gewohnheit oder aus Spaß einfach einmal den Deckel anhob - und siehe da „… Nicht verschlossen“ Naen grinste breit „Der Baron ist sich ziemlich sicher was sein Büro betrifft“ Während er das sprach durchwühlte er die hölzerne Truhe. „unglaublich was ein Baron alles in seiner Truhe lagert, wenn das die Bevölkerung erfahren würde… na vielleicht erfährt sie es wenn der Preis stimmt“. Enttäuscht wandte er sich von der Truhe ab und durchwühlte die Schupper der Kommode. Auch nichts! Hin und wieder huschte ein unruhiger Blick zu dem Hund. Mit ratlosem Blick stellte er sich vor den Kamin. „Ich werde die Töle besser umbringen sonst ist noch was los wenn der Trank nachlässt.“ Grübelnd lehnte er sich gegen die rechte Statue, welche nach hinten kippte und Naen so seinen Halt verlor. Mit fest zusammen gekniffenen Augen fiel der Dieb auf den Boden und erwartete das laute Scheppern der zerberstenden Steinstatue. Doch es kam nichts. Kein lautes Zerbrechen der Statue, keine alarmierten Wachen, einfach Nichts. Langsam öffnete er die Augen und sah nach oben. Das Gemälde das am Kamin befestigt war, war zur Seite geschwungen. Naen rappelte sich schnell auf und blickte kurz auf die schief in der Luft hängenden Statue, die zwischen ihrem Boden und dem Sockel mit einem Hebel verbunden war. „Raffiniert…“ Naen wendete sich zu der kleinen Öffnung hinter dem Gemälde, im Kamin. Darin lag ein zusammen gerolltes Stück Pergament. Glücklich griff der Dieb nach dem Schriftstück, unterzog es einem prüfendem Blick ob es auch wirklich die gesuchte Karte war und versteckte es unter seinem Wams. Anschließend nahm er ein leeres Pergament, rollte es zusammen und legt es anstelle der Karte in das Versteck. Danach schloss er den Bilderrahmen wieder, wobei die Statue sich wieder gerade aufrichtete. Er räumte die Glasscherben rasch beiseite und versuchte einen unberührten Eindruck zu hinterlassen ehe er wieder aus der Tür schlüpfte und das Schloss zusperrte. Draußen stülpte er sich den Helm wieder über und warf den Umhang um, um behutsam wieder nach draußen zu schreiten. Die untere Wache war anscheinend kurz austreten oder sonst etwas, auf jeden fall war sie nicht auf ihrem Posten. "Ludia scheint heute ja wirklich mit mir zu sein" dachtesich der Dieb mit einem breiten Grinsen unter dem Helm. Sein Blick fiel als nächstes auf den nun leicht eingeschneiten Toten der immer noch an den Zinnen gelehnt auf dem Boden saß. Naen beugte sich hinunter und zog den Kragen des Hemds hoch, so dass die Dolchwunde verdeckt war. Danach setzte er dem toten Gardisten seinen Helm auf und legte ihm den geborgten Umhang über. Nun konnte man denken die Wache würde einfach nur da sitzen, doch man würde recht bald feststellen dass sie tot war. Naen wagte einen Blick in den Burghof. Als dort immer noch niemand zu sehen war, richtete er sich auf und hinterließ mit schleifenden Schritten gut sichtbare Spuren im Schnee. Dann beugte er sich über die Zinne Richtung Burggraben. "Es könnte ja ein Unfall passiert sein" überlegte sich der Gauner. "So krank wie er „ist“ hätte er leicht einen Schwächeanfall erleiden können und ist dann tragischerweise über die Zinnen gestürzt. Solche Dinge passieren hin und wieder". Also packte er den Leichnam, was dank des Stärkezaubers immer noch recht einfach war und platzierte ihn auf der Zinne dass er langsam rutschte. Gebückt kletterte er dann selber über die Zinnen und krabbelte vorsichtig die Burgwand hinunter. Auf halber Höhe rutschte der rechte Fuß an einer vereisten Stelle ab und der Fassadenkletterer fiel in die Tiefe. Im Fallen zog er den Kopf gegen die Brust und die Beine an den Bauch um sich abrollen zu können und so vielleicht unbeschadet davon zu kommen. Tatsächlich passierte Naen durch das abrollen und dem weichen Schnee nichts als er unten aufschlug . Schnell rappelt er sich auf und sah nach oben. Der Kadaver wird schätzungsweise in spätestens 5 Minuten so weit gerutscht sein das er von den Zinnen fallen würde. Schnell machte sich Naen auf und rannte das schmale Landstück Richtung Norden. Doch hört der Boden plötzlich vor ihm auf worauf er leise fluchte und in den Burgraben sah. Das Wasser war noch nicht gefroren aber sicher eiskalt. Der Gauner blickte etwas weiter und sah zu dem hölzernen Balken des Stalls, die aus dem Wasser ragten. Dort könnte er sich hochziehen wenn er tatsächlich durch das Wasser schwimmen sollte. Ein Blick über die Schulter verriet ihm dass die Wache jeden Moment abstürzen würde. Er passte den Moment ab wo die Wache auf den Boden aufschlug, um in das kalte Wasser zu springen. So war durch das Scheppern der aufschlagenden Rüstung das Klatschen ins Wasser übertönt.
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Alt 05.12.2010, 11:24
#5
Lady Ygraine
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Das Wasser war wirklich eiskalt doch Naen biss die Zähne zusammen und schwamm schnell die wenigen Meter zu der Stütze die aus dem Wasser ragte. Bibbernd vor Kälte zog sich der nasse Dieb am Balken hoch und über die Querbalken ans sichere Ufer. Tropfnass krabbelte er über den kalten Boden. Finger und Zehen waren schon völlig taub, doch seine Sorge galt einzig und allein der Karte. So schnell er konnte, rappelte er sich auf und wankte davon, auf der Suche nach einem sicheren und vor allem warmen Versteck. Naen spürte auf seinem Weg wie die Zauber von Shineen nachließen. Er hielt kurz inne um sich an die Dunkelheit wieder zu gewöhnen ehe er weiter stapfte. Die Kälte hielt ihn fest in ihrem grausamen und unerbittlichen Griff. Naen erblickte seitlich von ihm das rot glühende Schimmern von Feuerschalen. Bibbernd trottete er auf sie zu. Der Turm war seines Wissens herrenlos und sollte es nicht so sein, so würde er es bald sein. Der tropfnasse Halunke packte eine Feuerschale und zog sie mit in den Turm um die Karte zu trocknen und sich zu wärmen.
In der Zwischenzeit hatten Tiais und Shineen sich von der Garde los geeist und da sie nichts mit Naen ausgemacht hatten wann und wo sie sich wieder treffen wollten, liefen sie planlos durch die Stadt. Der Dieb hatte sie bis jetzt immer gefunden und es war nicht das erste Mal das er sich allein um irgendetwas gekümmert hätte. „Und was wollen wir jetzt machen?“ fragte die Elementaristin ihren Begleiter. „Wie wär’s mit der Briese oder der Krähe? In den Gasthäusern wird uns Naen als erstes suchen.“, „Da hast du recht doch ist die Briese unserem Gefährten sicher zu vornehm. Lass uns in die Krähe setzen so sie offen hat.“. Also liefen die beiden vom Burgtor nach Osten um nach einer kurzen Weile vor der Krähe zu stehen. Prüfend zog der Krieger am Türknauf und tatsächlich war die Tür unverschlossen. Sogleich trat Tiais ein und schaute sich im Schankraum um. Somera Lovonya stand hinter der Theke und putzte ein paar Teller. Sie blickte auf als die Fremden hereinstiefelten und legte den halb fertig gespülten Teller beiseite. „Willkommen in der Krähe. Was darf’s sein?“, „’Nen ordentlichen Schnaps“ antwortete der Hüne. „Für mich bitte einen heißen Apfel Tee.“ erwiderte Shineen. Somera nickte leicht und stellte einen Tiegel mit Wasser auf die Kochstelle. Während das Wasser erhitzt wurde schenkte sie in ein kleines Glas einen Himbeerschnaps ein. Sie stellte dem Kämpfer das Schnapsglas vor. „Für den Schnaps bekomm ich 60, für den Tee 80 Goldmünzen“. Somera blieb beim Tisch stehen und kassierte die beiden ab, dann ging sie zurück hinter den Tresen, füllte ein paar getrocknete Apfelstücke in einen Becher und goß das dann mit dem, nun heißen, Wasser auf, ehe sie den Becher zum Tisch brachte.
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Alt 06.12.2010, 07:47
#6
Lady Ygraine
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Im Turm saß derweil Naen über die Feuerschale gebeugt. Zitternd beschaute er sich die Karte. Sein Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzerrt. „Alles umsonst…“ presste er wütend zwischen den blauen Lippen hervor. Die Schrift auf der Karte war zur Unkenntlichkeit verlaufen. Warum er das Papier immer noch zum Trocknen über die Feuerstelle hielt wusste der Dieb selber nicht. Finster starrte er auf das Papier als würde das dazu führen, dass die Tinte rückwärts flösse, um ihr Ursprüngliches Geheimnis preis zu geben. Was sie natürlich nicht tat.
Ein Tropfen den der Halunke für einen Wassertropfen hielt, sammelte sich am unteren Ende der Karte. Mittlerweile resignierend betrachtete Naen ihn wie er voller und voller wurde, bis er so schwer geworden war dass er in das Becken der Feuerschale tropfte. Der Gauner folgt dem fallenden Tropfen mit dem Blick und erwartete ein böses Zischen, sobald der Tropfen auf die heiße Glut fiel. Doch das Zischen blieb aus. Anstelle eines dunklen Flecks schoss ein kleines Flämmchen nach oben, begierig noch mehr von der brennbaren Flüssigkeit zu naschen.
Verblüfft schaute Naen das Flämmchen an, das genauso schnell wieder erlosch wie es entstanden war. Hatten ihm seine Augen einen Streich gespielt? Nein, der nächste „Wassertropfen“ fiel ins Becken und belebte das Flämmchen wieder, welches sich wieder nach oben züngelte um gleich wieder zu erlöschen. Der Dieb zog das Papier schnell von der Wärmequelle weg und untersuchte neugierig die Ecke des Pergaments. Behutsam nestelte er an der Ecke herum. Und tatsächlich teilte sich das Kartenpapier in der Mitte. Verborgen unter der ersten Schicht kam von einer Wachsschicht geschützt eine weitere Karte zum Vorschein. Nur die untere rechte Ecke war nicht mehr richtig geschützt, da dort das Wachs weg geschmolzen war. Interessiert hielt sich Naen das Papier vors Gesicht. Das war die echte Karte, das musste sie einfach sein. Die für jeden ersichtliche Karte hätte einen in die Wildnis geführt, oder wahrscheinlicher, in eine Falle. Doch unter der Schützenden Wachsschicht war keine Landkarte zu sehen. Es standen nur ein paar Wörter darauf.

Geht dem Bewahrer des Lebens auf den Grund!
Er wacht in scheinbar aussichtsloser Lage neben dem höchsten aller Gräber!


Was mochte das nur wieder bedeuten. „Bewahrer des Lebens…, ob damit ein Geist oder ein Gott gemeint ist? Das höchste aller Gräber…, vielleicht von einem Adeligen oder König?“ Der Dieb schaute noch eine Weile auf die Zeilen, ehe er das Papier zusammenrollte und sorgsam verstaute. „Das zeig ich mal den Anderen.“ , murmelte er und erhob sich. Die Kälte nicht weiter beachtend huschte er in die Nacht hinaus. „Wahrscheinlich lümmeln die in ner Taverne rum“ murrte er leise und machte sich Richtung Krähe auf. Als er dort angekommen war zog er die Tür vorsichtig auf und lugte hinein. Dort saßen auch seine Gefährten die mittlerweile mit einer Warmen Mahlzeit beschäftigt waren. Naen packte etwas Schnee und warf ihn über sich, so dass die Flocken auf seiner Kleidung liegen bleiben. Dann zog er die Tür vollständig auf und trat ein. Somera war wieder mit ein paar Putzaufgaben beschäftigt, blickte aber zu dem Neuankömmling auf. Naen trat sogleich an den Tisch der Beiden und ließ sich auf der Bank nieder. Ein einfaches Nicken reichte diesmal als Begrüßung aus und Somera trat wieder an den Tisch. „Darf ich euch was bringen?“ fragte die Gastwirtin. „Eine heiße Suppe und einen Tee mit einem Schuss Schnaps.“ erwiderte der Dieb nebenbei und recht schnell damit Somera wieder weg ginge. Naen blickte sich um und als er niemanden sonst sah, zog er das Pergament hervor und entfaltete es. Die beiden anderen beugten sich über das Stück Papier und lasen die Zeilen.
„Wegen dem hier das Ganze?“ fragte Tiais aufgebracht und wohl etwas zu laut, denn Somera blick ekurz fragend zu dem Tisch. Der Kämpfer schnaubte vernehmlich und beruhigte sich langsam wieder.
Shineen, die das aufbrausende Gemüt des Hünen kannte, kümmerte sich nicht darum und blickte nachdenklich auf die Zeilen. Ihre Lippen sprachen tonlos die Worte nach.
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Alt 07.12.2010, 07:41
#7
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„Ich vermute mal ich weis was es bedeuten soll“. Shineen grinste breit und schaute die beiden Gefährten an. „Dazu müssen wir aber ein Stück reisen.“
Beide sahen sie fragend an. „Na sag schon wohin’s geht“ murrte Tiais ungeduldig.
„In die Wüste“ erwiderte die Magierin lächelnd. „Was es mit dem Bewahrer des Lebens auf sich hat weiss ich zwar noch nicht, aber das höchste aller Gräber… damit kann eigentlich nur die Pyramide gemeint sein.“. Also beendeten die Drei ihre Mahlzeit. „Wir sollten uns ein Zimmer nehmen und morgen Früh aufbrechen“ warf die Magierin ein. „Halte ich für keine gute Idee.“ aunte Naen daraufhin. „Was meinst du was morgen für ein Aufstand herrschen wird wenn der Baron merkt, dass die Karte verschwunden ist.“ Die anderen beiden nickten beipflichtend. „Da hast du recht, dann lasst uns gleich aufbrechen.“. Also packten sie so schnell es ging ihre Sachen und verließen die Taverne. Draußen war gerade Hallvard Ragnar damit beschäftigt sein Pferd fest zu machen und schenkte deshalb den Gehenden keine Beachtung.
Die Gruppe machet sich sogleich auf zum roten Mondtor. Sie traten als sie angekommen waren einfach hindurch und schenkten der Wache Noah keine weitere Aufmerksamkeit.
Außerhalb der Stadt wendeten sie sich dem Weg zu und gingen Richtung Steinkreis. An der Kreuzung begegneten sie Adyanne Belatar, die von ihrem anhänglichem Hund Drang, begleitet wurde.
Ein kurzes Nicken in ihre Richtung und die Abenteurer liefen durch das blaue Mondtor um den magischen Weg bei Khazdur zu verlassen. Wie gewohnt kamen sie einer nach dem anderen aus dem ummauerten Mondtor heraus und drückten die Tür auf. Pegalne und Sigunbirka, die Zwergenwachen, würdigten ihnen nur eines kurzen Blickes.
Zielstrebig stapfte die Gruppe Richtung Westen. Immer auf die Wüste zu. Dabei nutzten sie den Weg da der etwas besser befestigt war. Dabei kamen sie an der Schmiede von Sorben Lordal vorbei. Allerdings war der Weg zur Wüste eher ereignislos.
„Wer baut hier nur ein Haus her“ fragte sich Shineen, obwohl sie keine Antwort erwartete.
Alle blickten auf die Einöde hinaus.
Nach einer kurzen Pause liefen sie in die Wüste hinein. Sie überwanden eine Düne und blickten hinunter. „Riesenskorpione…“ murrte Tiais nicht gerade begeistert. „Hat unser mutiger Krieger etwa angst?“ stichelte Naen. „Pah, als wenn mir ein paar zu groß geratene Backenkneifer angst machen würden!“ kam es erbost zurück.
Die rechte Hand des Hünen griff zu seinem Schwertgriff und zog es schnell aus der Schwertscheide. „Wir können doch auch einfach um die Skorpione herumlaufen. Sie sind nicht gerade schnell...“ setzte sich die Magierin an zu sagen, doch da stürmte der Kämpfer auch schon den Abhang hinunter, die Klinge zum schlag seitlich angehoben. „Krieger…“ seufzte Shineen und griff in ihren Beutel in dem sie ihre Kräuter aufbewahrte. Sie zerrieb ein paar bestimmte Reagenzien in ihrer Handfläche mit dem Daumen und sprach konzentriert ihre Worte der Macht. „Atek Ex Pol“ Eine rot schimmernde Kugel bildeet sich in der Hand der Magierin. Sie zog den Arm etwas zurück und schleuderte den magischen Energieball in die Richtung einer der Skorpione. Die Kugel schoss an dem rennenden Kämpfer vorbei und flog auf den weiter hinten stehenden Skorpion zu. Der Zauber traf sein Ziel und umzog den Körper kurz mit seinem roten Schimmern. Als dieses verblasste blieb der Skorpion regungslos stehen.
Tiais hatte in der Zwischenzeit sein Opfer erreicht und schwang das Schwert quer über das Gesicht des Skorpions. Gleich darauf sprang er zurück und das keinen Moment zu früh. Der Stachel des getroffenen Skorpions bohrte sich in den weichen Wüstensand und wurde gleich wieder wütend heraus gezogen, so dass etwas Sand aufgewirbelt wurde.
Die Scheren des Skorpions schnellten nach vorne und versuchten in das Fleisch des Kriegers zu schneiden. Tiais zog seine Klinge schräg nach oben um den Angriff abzuwehren als auch schon wieder der Stachel auf ihn zuraste. Der Kämpfer sah auf den näher kommenden Stachel und lässt sich zur Seite fallen. Ein schmerzender Stich der von seiner rechten Schulter ausging zeigte ihm an das der Skorpion trotz seines Ausweichversuchs, sein Ziel getroffen hatte.
Tiais rollte sich in Richtung Skorpion ab und hechtete ungeachtet der Schmerzen nach vorne und unter das riesige Tier. Suchend drehte sich der Skorpion um die eigene Achse um seine verschwundene Beute wieder zu finden, als plötzlich die Klinge sich von unten durch den Schädel des Tieres bohrte. Dickflüssige Körpersäfte sprudelten aus der Wunde hervor und ergossem sich über den auf dem Rücken liegenden Hünen der mit aller Kraft die Klinge nach oben gedrückt hielt. Der Skorpion gab noch einen quietschenden Ton von sich bevor er in sich zusammen sackte und den Kämpfer unter sich begrub.

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Alt 08.12.2010, 07:57
#8
Lady Ygraine
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Shineen eilte die Düne hinunter und zu dem Kadaver. Als sie sich etwas über ihn beugte, zuckte der Körper und richtete sich auf. Mit einem Schrei fiel Shineen nach hinten auf den weichen Sand. Ein Dolch zischte durch die Luft und bohrte sich in die weichere Stelle zwischen den Panzerplatten. Doch der Skorpion richtete sich ungehindert weiter auf. Schließlich kippte er einfach zur Seite und blieb liegen. Tiais stand grimmig an der Stelle wo noch vor kurzem der Skorpion war. Wortlos stapfte er auf den Körper zu und packte den Schwertgriff um ihn mit einem einzigen kräftigen Ruck aus dem Kopf des Skorpions heraus zu ziehen. Dann stöhnte er auf und sackte in die Knie. Das Gift entfaltete seine volle Wirkung und schwächte den Krieger.
Shineen war sofort wieder auf den Beinen und griff sogleich in ihren Kräuterbeutel. „Atek Nex!“ sprach die Magierin schnell, aber deutlich und legte die eine Hand auf die Wunde. Sogleich entfaltete der Zauber seine volle Wirkung und reinigte das Blut des Hünen. Gleich darauf sprach sie den nächsten Zauber „In Vam Mae“. Die Schmerzen der Wunde ließen fast augenblicklich nach und Tiais stand mit einem dankbaren Nicken wieder auf. Wieder gestärkt stapfte er auf den immer noch gelähmten Skorpion zu. hob das Schwert hoch über den Kopf und rammte es mit der Spitze voran durch den Kopf des riesigen Krabbeltiers, das es laut knackte. Der Zauber verlor sobald die Spitze sich in den Panzer bohrte seine Wirkung doch das nützte dem Skorpion auch nichts mehr. Ein klägliches Fiepsen war das einzige wozu der Skorpion noch in der Lage war als auch schon das Leben aus ihm wich und er leblos in sich zusammen sackte. In der Zwischenzeit war auch Naen zu den Beiden anderen hinunter gekommen und zog seinen Dolch aus dem Kadaver um ihn wieder unter seinem Wams in den Gurt zu verstauen. „Na dann kann’s ja weiter gehen“ meinte der Dieb ruhig. Der Kämpfer verpasste dem toten Körper noch einen kräftigen Tritt dann wendete er sich nach Westen und stapfte los. Die Magierin folgte wortlos den beiden Männern. Die Pyramide war schon von weitem zu sehen doch war es schon eine gute Strecke bis sie endlich davor standen. „Das ist wirklich das höchste Grab das ich gesehen hab!“ meinte Naen und blickte zur Spitze hinauf. „Jetzt müssen wir nur noch den Bewahrer des Lebens finden“. „Er sollte ja in der Nähe sein, also würde ich sagen umrunden wir die Pyramide einfach.“ schlug die Elementaristin vor.
„Gut“ meinte Tiais nur und wendete sich gen Süden. Mittlerweile war die Sonne schon aufgegangen und erhob sich weiter an den Himmel.
Plötzlich hielt der Hüne inne und stöhnte „Wüstenbanditen!“ murrte er und duckte sich hinter eine Düne. Die Räuber scheinen die kleine Gruppe noch nicht entdeckt zu haben und kampierten vor dem Eingang der Pyramide. „Sind schon ein paar“ murrte der Kämpfer seinen Begleitern zu. „Aber wenn wir die Pyramide umrunden wollen kommen wir an ihnen nicht vorbei. Vielleicht können wir sie ja erschrecken so das wir nicht kämpfen müssen.“ „Ein Versuch ist es wert!“ Shineen griff daraufhin einige Reagenzien aus ihren Beutel und presste sie in ihrer Hand zusammen. „Krel Vam Xor Corp Faur“ sprach die Magierin beschwörerisch worauf die Reagenzien in ihrer Hand entflammten. Die kleine Flamme in ihrer Handfläche wuchs stetig an, genährt von der Magie die sie durchströmte. Die Elementaristin warf die Flamme ein Stück von sich und als sie auf dem Boden ankam. war sie schon fast Menschengroß. Flammende Arme wuchsen zusehends aus der Feuersäule und ein schemenhaftes Gesicht flackerte am oberen Ende der Feuersäule auf.

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Alt 09.12.2010, 07:24
#9
Lady Ygraine
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Das Feuer wuchs noch ein Stück bis an die zwei Meter und gab ein düsteres Grollen von sich. „Los geh da hin!“ befahl Shineen den Feuerelementarherrn in strengem Ton und deutete in die Richtung des Lagers. Gehorsam gleitete das flammende Ungetüm über den Sand in die angewiesene Richtung. „Alarm! Ein Monster!“ erschall es von einem der Räuber der die Beschwörung als erster entdeckt hatte. Doch wieder erwartend ergriffen die Wüstenbanditen nicht die Flucht sonder griffen zu ihren Waffen. Wild stürmten sie auf den Feuerelementarherren zu die Säbel erhoben. Der Elementarherr der die Bedrohung erkannte, hob seinen flammenden Arm nach hinten und ballte seine Hand zu einer Faust. Ruckartig ließ er den Arm wieder nach vorne schnellen, wobei sich seine Faust von einem Arm trennte und als flammende Feuerkugel auf einen der Banditen zusauste. Dieser weitet nur kurz die Augen bevor die Feuerkugel auf seinem Brustkorb einschlug und ihn nach hinten warf. Der Rest der Bande rannte unbeirrt weiter auf ihren Gegner zu.
Eine Klinge fuhr durch das heiße Feuer und die Flammen züngelten kurz an der Stelle auf. Ein weiterer der seinen Säbel in die Feuersäule stach und wohl etwas Widerstand erwartet hatte tauchte mit seiner Schwerthand ins Feuer ein und ließ mit einem lauten Schrei das Schwert fallen und zog seine Hand zurück.
Der Feuerelementarherr ließ sich die Schläge nicht gefallen und schlug seinerseits mit flammenden Fäusten um sich. Ein Bandit der von ihm getroffen wurde segelte rücklings zu Boden. Sein Gesicht war von einer schweren Verbrennung entstellt und er blieb regungslos liegen. Auch die anderen Kämpfer sahen mittlerweile ein, dass sie gegen so ein Ungetüm nicht bestehen konnten und nahmen ihre Beine in die Hand. Ihren gefallenen Kameraden widmeten sie keinen weiteren Blick mehr.
Shineen machte eine wegwischende Geste in der Luft und sprach an den Feuerelementarherrn „Du bist entlassen. Verschwinde!“. Die Flamme schrumpfte bei diesem Befehl in sich zusammen und hinterließ eine Rauchwolke, die sich in der Luft verlor.
Naen lief eilig auf die beiden liegenden Körper zu und durchsuchte den Nahesten gründlich. „Also der hier ist tot“ teilte er seinen Begleitern mit die immer noch auf der Düne stamdem und langsam auf das Lager zuliefen. Der Dieb wandte sich an den Körper der vom Feuerball getroffen auf dem Rücken lag. Der Brustkorb war hässlich verbrannt worden. Brandblasen waren überall zu sehen. Wie durch ein Wunder hatte der Wüstenpirat dennoch überlebt. Er schlug die Augen auf als Naen sich über ihn beugte und atmete schwer. „Na, na. Nicht anstrengen.“ , raunte der Dieb leise, fast fürsorglich, dem Verwundeten zu. Seine linke Hand packte den Wüstenpiraten am Hinterkopf, die Rechte legte er auf Mund und Nase.
Mit einem einzigen schnellen Ruck drehte er den Kopf nach rechts das es leise knackte. Die Augen des Banditen weiteten sich und fragren stumm warum Naen das machte, doch als sein Genick gebrochen war entspannten sich die Muskeln wieder und der Ausdruck von ruhiger Gleichgültigkeit legte sich auf das Gesicht des Wüstenpiraten.
Naens eine Hand gleitete an den Hals und prüfte den Puls. „Der hat es auch nicht überlebt.“, teilte er seinen Gefährten mit die sein Handeln nicht bemerkt hatten.
„Na immerhin waren ein paar so schlau abzuhauen.“ murrte der Kämpfer.
Der Dieb hob zwei Beutel hoch die er bei den Leichen gefunden hatte. Man sah ihnen schon von außen an das sie nicht sonderlich gut gefüllt waren.
„Die nehme ich“ meinte Shineen und packte die beiden Beutel. „Schließlich hast du mein Gold im Burggraben versenkt!“.
Der Dieb nickte nur sachte und entfernte sich von den Körpern um das Lager zu durchsuchen.
Die Magierin band sich die Geldbeutel an den Gürtel und gesellte sich wieder zu Tiais. „Irgendwas nützliches hier?“ blaffte der Krieger zu dem suchenden Dieb.
Dieser schüttelte darauf nur den Kopf.
„Na dann weiter wir sind ja nicht hier um Banditen auszuplündern.“ entschied der Hüne und stapfte weiter nach Süden.

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Alt 10.12.2010, 02:31
#10
Sir Jargor
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von wegen klein
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Alt 10.12.2010, 06:06
#11
Magrath Ryven
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Alt 10.12.2010, 07:39
#12
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Ts

Die anderen folgten ihm still, doch jeder sah sich suchend um. Irgendeinen Hinweis auf den Bewahrer des Lebens musste es schließlich geben.
Als sie die Ecke der Pyramide erreicht hatten wendeten sie sich nach Westen und wanderten auf die nächste Ecke zu.
Die Sonne hatte sich in der Zeit schon hoch an den Himmel erhoben und brannte, trotz der kalten Jahreszeit erbarmungslos auf die Gruppe nieder.
Shineen die aus dem Norden kam, litt besonders unter der Hitze doch ging es gegen ihren Stolz zu jammern. Wer hatte auch schon von jammernden Nordländern gehört?
Tapfer liefen die Drei an der Mauer entlang.
An einem hoch gewachsenem Pfeifenkaktus hielt Naen an und schnaufte tief durch. „Furchtbar diese Hitze. Da glaubt man nicht das eigentlich Winter ist!“. Die Elementaristin und der Krieger wandten sich zu ihm um. „Macht das bisschen Sonne dir so zu schaffen?“ stichelte Tiais, dem die Sonne wohl am wenigsten auszumachen schien, mit einem breiten Grinsen.
Der Dieb winkte leicht wütend ab. „Geht gleich wieder“ schnaubte er.
Ein lauter Schrei von Shineen ließ die beiden Männer ihren Streit vergessen. Eine riesige Schlange war unter dem Sand hervor gepeitscht und hatte sich in das Bein der Frau verbissen. Mit schnellen Zuckungen versuchte die Monsterschlange die Magierin zu Fall zu bringen.
Sogleich zog Tiais sein Schwert und stürmte zur Rettung. Doch eine zweite Schlange, die sich ebenfalls im Sand eingegraben hatte, sprang plötzlich hervor. Ihr Maul war weit aufgerissen und die langen Giftzähne waren auf den Hals des Kämpfers gerichtet. Doch auf einmal wurde die Schlange von ihrer Flugbahn abgelenkt und segelte an Tiais vorbei.
Der Hüne wendete seinen Kopf zu Naen der seine rechte Hand ausgestreckt hatte. Ein Blick kurzer Blick auf die Schlange zeigte einen Dolch der in ihr steckte.
Der Hüne sprintete weiter auf die Magierin zu die nun am Boden lag und von der Schlange eingewickelt wurde.
Tiais ließ sein Schwert auf die Schlange niedersaußen und enthauptete sie. Der Schlag war etwas zu fest denn das Schwert hatte Shineen eine kleine Wunde zugefügt.
„Vorsicht!“ brüllte Naen und der Kämpfer wirbelte instinktiv mit erhobenen Schwer herum.
Der Wurfdolch hatte die zweite Schlange nicht getötet und diese flog nun wieder auf Tiais zu.
Der Kämpfer streckte das Schwert mit der Schneide nach vorne zum Block von sich.
Die Schlange flog ungebremst in das Schwert und wurde in zwei Teile gespalten.
Die Schlangenhälften landeten mit einem Klatschen links und rechts neben Tiais.
Der Hüne beugte sich zu der Magierin hinunter und packte den Schlangekopf der immer noch am Unterschenkel hing. Mit beiden Händen brach er den Kiefer der Schlang und zog die Dolchlangen Giftzähne aus dem Unterschenkel.
Shineen zitterte schon leicht, da das Schlangengift sich in ihr ausbreitete. Sie griff in ihren Reiserucksack und zog eine Flasche mit einer orangenen Flüssigkeit hervor.
Mit einem ploppen entkorkte sie die Flasche und trank den Inhalt aus. Einige Augenblicke später hörte das Zittern auf.
Der Kämpfer hatte in der Zeit einen dicken Verband um die Wunde gewickelt.
Shineen die nun wieder im Stande war zu zaubern sprach die magischen Worte der großen Heilung, damit die Schmerzen gelindert wurden.
Vorsichtig belastete sie das Bein und als der Schmerz ausblieb stellte sie sich wieder hin.
Naen bückte sich nach der Schlangenhälfte in der sein Dolch steckte und zog ihn heraus. „Na dann kann’s ja weiter gehen.“ meinte der Dieb und verstaute seinen Dolch wieder.
„Ist hier nicht irgendwo eine Oase? Ich bin am verdursten!“ erwiderte Naen und lief das letzte Stück zur Ecke. „Vielleicht sollten wir da wirklich einmal Rast machen“ kam es von Shineen. Also liefen die drei Abenteurer zur Oase und setzten sich in den Schatten der Palmen ins saftige Gras.

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Alt 11.12.2010, 09:53
#13
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Alle tranken begierig von dem Wasser. „Hier ist wenigstens noch etwas Leben in diesem trostlosen Fleck.“ meinte Naen, ohne über seine Worte weiter nach zu denken und lehnte sich an einen Stamm.
„Das ist es!“ brüllte Shineen aufgeregt. Die beiden anderen Blickten die Magierin verständnislos an. „Das ist was?“ fragte der Kämpfer murrend.
„Der Bewahrer des Lebens“ Shineen breitete die Arme aus und deutet um sich herum. „Hier die Oase! Hier ist noch etwas Leben! Hier wird das Leben bewahrt!“. Die Anderen Blickten sich um. „Da könntest du recht haben“ pflichtete Naen bei.
„Und wie hieß es noch gleich? Wir sollen dem Bewahrer des Lebens auf den Zahn fühlen?“ fragte Tiais. „Nee auf den Grund sollen wir ihm gehen!“ entgegnete Naen „Was in dem Fall heißt…“ er blickte ins Wasser „… das wir wohl tauchen müssen“. Shineen richtete sich auf und stemmte die Fäuste in ihre Hüften. „Habt ihr jetzt eine Elementaristin dabei oder nicht?“ fragte sie mit leicht wütendem Tonfall. „Aber wenn den Herren mehr nach baden zumute ist sollt ihr ruhig selber rein springen. Nötig hättet ihr es allemal!“
Die beiden schüttelten den Kopf und Shineen grinste breit.
Sie drehte sich zu dem Wasser und holte ein paar Kräuter aus ihrem Beutel. Sie konzentrierte sich und sprach deutlich „Krel Vam Xor Atek Faur“ Das Gemisch aus Blutmoos, Alraune und Spinnenseide schien sich daraufhin in ihrer Hand zu verflüssigen und in das Wasser der Oase zu tropfen. Wabbernd erhob sich eine Wassersäule aus dem Wasser. Langsam formten sich, wie beim Feuerelementarherr, aus dem Wasser armähnliche Gebilde und eine art Kopf.
„Durchsuche den See ob du irgendetwas findest! Wenn ja dann bring es zu mir!“ befahl die Elementaristin dem Wasserelementar. Sofort tauchte das Elementar ab und wurde eins mit dem Wasser der Oase.
Schon nach kurzem tauchte es wieder auf und beförderte etwas Dunkles zu Tage. Gespannt richteten sich alle Blicke auf den Gegenstand der durch die Luft auf die Insel flog. „Ein Stiefel!“ stöhnte der Dieb und Shineen ließ das Elementar wieder abtauchen.
Einen Fisch, einer Muschel, einem Rubin, den Nean gleich einsteckte, einem Knochen und einer alten Vase später landeet scheppernd eine alte Eisentruhe auf der kleinen Halbinsel.
„Ha!“ schrie Naen begeistert auf „Diesmal ist es hoffentlich das was wir suchen!“. Der Dieb besah sich das zugerostet Schloss. „Das wird ne Weile dauern…“. Tiais packte sein Schwert und schlug, den Schwertknauf voran, auf das alte Schloss. Mit einem lauten Knacken brach es aus der Kiste. „Naja, so geht’s natürlich auch“ bemerkte der Dieb trocken.
Der Kistendeckel ächzte laut als er geöffnet wurde. „Na schau an, eine weitere Karte!“ Naen fischte das Pergament heraus und entrollte es sogleich.
Er las die darauf befindlichen Zeilen laut vor.

Zwei Brüder wie Tag und wie Nacht,
Untrennbar vereint doch könnten sie gegensätzlicher nicht sein,
Begebt euch dahin wo die Hände sie sich reichen,
Und findet den Ort wo Drei der Vier sich ein Häuslein teilen.
Der Vierte wird euch den Weg weisen.


„Das dieser Schreiberlinge immer so eine seltsame Wortwahl haben müssen!“
murrte der Dieb.
„Na, so schwer ist das auch nicht!“ meinte Shineen lächelnd. „Überlegt doch mal. Zwei Brüder wie Tag und wie Nacht. Am Tag scheint normalerweise die Sonne und es ist warm. In der Nacht ist es Dunkel und dementsprechend kalt. Ich würde jetzt auf die Wüste und die Eisinsel tippen. Untrennbar vereint sind die Orte schließlich auch mit dem Mondtor im Süden der Wüste. Und der Ort wo Drei der Vier sich ein Häuslein teilen… nun da sehen wir weiter wenn wir auf der Eisinsel sind.“. „Klingt vernünftig.“ Pflichtete Tiais bei. „Dann auf zu dem Mondtor!“. Die Elementaristin vollführte die gleiche wegwischende Geste in Richtung des Wasserelementars und entließ es aus ihrer Kontrolle. Plätschernd fiel das Elementar in sich zusammen und wurde wieder eins mit dem Wasser der Oase.

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Alt 12.12.2010, 10:17
#14
Lady Ygraine
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Dann machen sich die drei Gefährten auf den Weg zum Mondtor.
Sie traten durch das Tor und sahen Thvagrek Skjart der gerade nach Erzen schürfte. Kurz nickten sie ihm zu und verließen die Höhle. Ein Packpferd war davor angebunden.
Die Elementaristin atmete tief durch. Es war schlagartig kälter geworden als sie durch das Portal gegangen waren. Doch Shineen blühte in dieser lebensfeindlichen Gegend richtig auf. Die beiden Männer hingegen waren nicht ganz so glücklich über die eisige Kälte.
Die Magierin deutete nach Süden. „Da geht es lang.“. Die drei liefen durch die Schlucht und kamen zu dem riesigen Feld aus Eis und Schnee. Hier in dem ungeschützten Gebiet wo der Wind an den Kleidern zerrte und die Wärme mit sich riss war es bedeutend kälter. „Lasst uns zu dem Dorf gehen vielleicht kann uns da wer weiter helfen!“ drang es leise an die Ohren der Männer und sie sahen Shineen nach Westen deuten.
Sie kämpften gegen den Wind an und kommen zu einer kleinen Ansammlung von Holzhütten. Luana Meriel und Silvara Sambale standen auf dem Dorfplatz und unterhielten sich. Shineen grüßte sie freundlich. „Magie mit euch. Ich bin Shineen und ihr müsst Frau Sambale und Frau Meriel sein.“ Die beiden nickten ihr grüßend zurück. „Grüße Shineen und ja sind wir.“ Antwortete Silvara. „Was treibt euch denn hier in diese eisige Gegend?“ erkundigte sich Naen. „Oh wir haben uns am Tempel der Elemente umgesehen. Dort gibt es ein Feuer, Wasser, Erd und Eiselementar. Dahinter hausen dann einige Frostspinnen.“ Antwortete Luana.
Shineens Augen leuchteten auf und sie winkte den beiden zu. „Danke ihr zwei und auf bald.“. Mit diesen Worten wendet sich die Magierin um und lief wieder in die Richtung aus der sie vor kurzem gekommen waren.
Die Zurückgelassenen sahen sich kurz verständnislos an dann eilten die Männer ihrer Magierin nach. „He Shineen was ist denn auf einmal?“ fragte der Dieb neugierig.
„Hast du nicht zugehört? Bei dem Tempel gibt es ein Feuer, Erd, Wasser und Luftelementar.“, „Ja und?“, „Na wir sollen doch dahin wo Drei der Vier sich ein Häuschen teilen. Drei der vier Elementartypen sind an diesem Tempel!“
Schnellen Schrittes eilte die Gruppe zu dem Gebirgspfad der zu dem Tempel führte.
„Jetzt Vorsicht!“ meint eShineen und hob ihre flache Hand etwas an damit die beiden Anderen langsamer machten.
Behutsam wanderten sie dem Pfad entlang. Schon aus einiger Entfernung entdeckten sie das herumwandelnde Eiselementar. „Wir werden sicher nicht freundlich Empfangen!“ murrte Tiais beim Anblick der Kolosse. Die Elementaristin nickte zustimmend und webte einige Schutzzauber um ihre Gefährten und sich, welche die Haut härten, einen Teilschaden auf den Gegner zurückwerfen und einen Zauber der die Muskeln und Sinne schärfen sollten.
Als nächstes griff sie erneut in ihren Beutel und stellte sich so, dass sie das Elementar gut im Blick hatte. „Krel Vam Faur!“ Ihr Zeigefinger deutete auf den Boden unter den Füßen des Eiskolosses. Dieser riss daraufhin kurz auf und entließ eine gewaltige Stichflamme aus seinem Inneren. Die Flammen züngelten an den eisigen Beinen hinauf und brachten sie zum schmelzen. Zusehends wurden die Beine dünner und der Torso kippte rücklings auf den Boden. Die Arme wedeteln durch die Luft und das Elementar versuchte sich auf den Bauch zu drehen.
Das Wasserelementar das ganz in der Nähe des Teichs wachte, wendet den Kopf in die Richtung des Pfades. Hastig griff die Magierin wieder in ihren Beutel, während das Wasserelementar sich auf sie zu bewegte. Der Kämpfer der befürchtete dass Shineen nicht genug Zeit für ihren nächsten Zauber fand, zog sein Schwert und stürmte mit einem lauten Brüllen vor. Er schlugseine Klinge kräftig, diagonal über den Brustkorb des Wesens. Doch gleitete die Schneide ohne großen Widerstand einfach durch den flüssigen Körper. „Vam Oni Gor!“ ertönt es aus Shineens Richtung und ein Blitz zischte an dem Kämpfer vorbei und schlug in das Wasserelementar ein. Der Blitz verzweigte sich im selben Augenblick als er den nassen Körper berührte. Der Wasserkoloss stieß ein wehklagendes Stöhnen aus als die Elektrizität durch jedes seiner Moleküle fuhr. Dann fiel es auch schon von oben herab in sich zusammen.

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Alt 13.12.2010, 07:43
#15
Lady Ygraine
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Tiais der dadurch mit dem Wasser in Berührung kam begann stark am ganzen Körper zu zucken und ließ seine Klinge fallen. Wütend blickte er über die Schulter auf die Magierin, die aber nicht entschuldigend blickte wie er erwartet hätte sondern die Augen angstvoll aufgerissen hatte. Noch bevor der Krieger seinen Kopf umwenden konnte, traf ihn ein gewaltiger Schlag auf in der Magengegend und schleuderte ihn zurück. Neben den Schmerz der von der Wucht des Treffers ausging, spürte er eine gewaltige Hitze die seine Haut Blasen werfen ließ.
Ein lilafarbener Trank flog durch sein Sichtfeld gefolgt von einem lauten Nein, das von Shineen ausging. Doch da war es auch schon zu spät. Der Explosionstrank drang in den Körper des Feuerelementars ein und durch die enorme Hitze entzündete sich die Flüssigkeit. Ein ohrenbetäubender Knall folgte sogleich und zerfetzte das Elementar von innen heraus in lauter kleine, sich in der Gegend verteilenden, Flämmchen die noch kurz weiter brannten und dann erloschen.
Der Knall ließ selbst das weiter entfernte Erdelementar wütend auf die Gruppe zustampfen.
Tiais rappelte sich auf und greift nach seiner Waffe. Kampfbereit rannte er auf seinen Gegner zu, die Klinge hatte er dabei zu seiner linken Seite ausgeholt. Mit enormem Schwung sauste die Schneide in das Elementar. „Das ist als würd ich gegen den Boden kämpfen!“ fluchte er böse und zog sein Schwert zurück. Brüllend erhob der Koloss seinen Arm um auf Tiais einzuschlagen. Ein Dolch zerschnitt die Luft und bohrte sich in die Schulter. Der Kämpfer hüpfte ein Stück zurück und schwang seine Klinge von unten herauf in die Achselhöhle des Wesens. Knackend löste sich der Arm der Kreatur und fäfiel llt leblos zu Boden.
„Dei His“ erschallte auf einmal Shineens Stimme und fast zeitgleich bildete sich ein gewaltiger Sog um den Kopf des Elementars und zerdrückte ihn regelrecht. Mit einem donnern fiel das Erdwesen in sich zusammen.
„Und jetzt?“ brummte der Krieger schwer schnaufend. „Irgendwo muss hier der nächste Hinweis sein." Die Elementaristin beschwor ein Wasserelementar und ließ es den Teich durchsuchen doch fand dieses nichts. In der Zeit ruhte sich der hünenhafte Kämpfer im kleinen Tempel aus und Naen studierte die Nachricht noch mal. „Wenn der Vierte uns den Weg weisen wird, wäre das dann nicht ein Luftelementar?“ erkundigte er sich neugierig bei der Magierin die aufgegeben hatte den See durchsuchen zu lassen. „Stimmt, aber hier ist kein Luftelementar erschienen das uns irgendwie weiter geholfen hätte.“ „Vielleicht wird von den Suchenden erwartet das sie eines herbeirufen.“ Spekulierte der Dieb. „Na ich kann es ja mal probieren.“ Seufzt eShineen der auch nichts Besseres einfiel. Sie griff in ihren Kräuterbeutel und zog etwas Spinnenseide, Blutmoos und Alraune hervor. Zwischen ihren Fingern zerbröselte sie die Kräuter zu feinem Staub. Das Gemisch ließ sie auf ihrer flach ausgestreckten Handfläche. Als nächstes vollführte sie eine wischende Bewegung mit der anderen Hand über dem Pulver und sprach deutlich „Krel Vam Xor Yim“. Gleich darauf blähte sie die Backen auf und pustete den Reagenzienstaub von der Hand. Der Staub wirbelte wie von einer kleinen Windhose gepackt durch die Luft. Immer schneller und schneller bewegte sich der Wirbel und nahm an Größe zu, bis ein etwa zwei Meter großer Windstrudel vor der Magierin erschien. Doch weiter tat sich nichts. „Und nun?“ fragte Shineen „Noch weitere Vorschläge?“. Naen vergrub sein Gesicht im Pergament und murmelt „Irgendwas muss das doch bedeuten.“ „Zeig mal her“ Die Elementaristin streckte die Hand fordernd nach dem Schriftstück aus. Der Halunke wollte ihr das Papier anreichen doch stand das Luftelementar zu nahe. Der ständig herrschende Sog um den kleinen Wirbelwind erfasste das Papier und riss es dem Schurken aus der Hand. Wild flatternd umkreiste das Pergament das Elementar bis es schließlich ins innere der Windhose kam.
Das Papier blieb auf einmal in der Mitte des Elementars ruhig in der Luft stehen, als wenn es dort festgenagelt wäre. Dann begannen die Buchstaben auf dem Papier in einem hellen Blau zu leuchten. Der Windgeist wuchs an und kreischte laut auf als würde ihm das magische Schriftstück unheimliche Schmerzen verursachen.

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Alt 14.12.2010, 07:37
#16
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Das blaue Leuchten verstärkte sich und es machte den Anschein als würde die Magie, die von den Buchstaben ausging, das Elementar in sich aufsaugen. Dabei wirbelten die Buchstaben auf dem Papier herum als wären sie zum Leben erweckt worden. Manche änderten ihren Platz, andere verformten sich in einen anderen Buchstaben und wieder andere verblassten gänzlich.
Als das Elementar vollständig vom Papier aufgenommen war, segelte das Papier ganz ruhig, als würde es auf einem sanften Lüftchen segeln, hinunter auf den Boden.
Die ganze Zeit hatten die drei Gefährten dem Spektakel ungläubig zugesehen. Shineen riss sich als erste wieder zusammen und marschierte auf das Schriftstück zu um es aufzuheben.
Sie las den neuen Text laut vor.

Aus dem Herzen des wandelnden Eises
Soll ein helfendes Auge entstehen
Welches euch den Weg weisen wird
Zu Glacies der Schneekönigin
Schwester der Pyrimea
Dort ruht still und starr der größte aller Schätze


„Na toll noch so ein verwirrtes Gekritzel!“ stöhnte Naen „Was soll nun wieder mit Herz des wandelnden Eises gemeint sein?“
Wie als Antwort stöhnte der verstümmelte Rumpf des Eiselementars auf. Das Feuer hatte nur die untere Hälfte von ihm geschmolzen und die Explosion hatte ihm anscheinend nicht sonderlich geschadet. Nur ein Arm war abgerissen worden. Mit dem anderen versuchte der Eiskoloss sich immer noch auf den Bauch zu drehen. Shineen lachet heiter. „Na wenn ein Eiselementar kein wandelndes Eis ist, weis ich’s auch nicht und es hat sogar ein Herz… zumindest glaube ich das mal.“
Tiais gesellte sich zu den beiden anderen und zu dritt begaben sie sich neben den stöhnenden Eisbrocken. „So und wie kommen wir an sein Herz?“ fragte der Dieb als er auf den harten Eiskörper blickte. „Wie wohl“ blaffte ihn der Krieger an und zückt einen Dolch, den er gleich mit einem kräftigen Hieb in den Brustkorb aus Eis rammte.
Ruckartig hebelte er mit der Klinge gegen das Eis bis es mit einem lauten Knacken nachgab und brach. Ein lauter Aufschrei und dann ein plötzliches Verstummen zeigten den Abenteurern, dass das Eiselementar nun tot war.
In der geöffneten Brust pulsierte noch einmal kurz für alle sichtbar ein Faustgroßer Eisblock. „Das soll ein Herz sein… na ja ich weis nicht.“ kam es von Naen. Wortlos schnitt der Krieger den Brocken heraus und packte ihn in einen Beutel. „Füll den Beutel mit Schnee und Eis. Nicht das uns das Herz noch weg schmilzt.“ schlug Shineen vor.
„Kennt ihr wen der daraus ein helfendes Auge machen kann?“ fragte der Dieb. „Vielleicht versteht sich ein Thaumaturg oder ein Feinschmied darauf.“ Beantwortete die Elementaristin die Frage. „Also zu Frau Lyr, Herr Lamiras, Herr Maniel oder Frau Lantis. Wobei es ein Wunder wäre Frau Lantis mal anzutreffen. Sie ist eine viel beschäftigte Frau. Vielleicht kann uns auch die Gilde der Handwerker weiter helfen.“ Die beiden Männer nickten sachte. „Dann bleiben uns also Drei und eine Gilde.“ Stellte Naen zufrieden fest. „Wo finden wir wen?“ fragte Tiais. „Frau Lyr in Britain, Herrn Lamiras auf der Wiese vor Khazdur, Herr Maniel mit Glück im Elfenhandelsposten und die Gilde der Handwerker befindet sich am Turnierplatz..“ Kam es sofort vom gut informierten Dieb. „Dann ist Britain vom Mondtor aus also das Naheste“ Tiais nickte und schritt wieder zum Bergpfad.

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Alt 15.12.2010, 07:59
#17
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Die beiden Gefährten eilten ihm nach. Sie durchwanderten wieder die Eiswüste und kamen nach einer Weile zum Mondtor. Wortlos schritten alle drei hindurch und verließen die magischen Pfade in der Nähe von Britain. Dort folgten sie dem Pfad zurück zu dem roten Reisetor und durchquerten es ebenfalls. Den Gardisten nicht weiter beachtend liefen sie die Straße entlang Richtung Marktplatz. "Scheint noch niemand was mitbekommen zu haben." dachte sich Naen da keinerlei Tumult herrschte. "Wenn der tote Wächter schon gefunden oder vermisst gemeldet wurde dann scheint sich die Garde noch intern damit zu beschäftigen.". Als sie schließlich am Marktplatz ankamen wendeten sich die drei Abenteurer dem Gebäude in der östlichen Ecke zu. „Zum Markttrubel“ las Shineen laut vor und deutete auf das Schild das über der Tür hing. „Hier sind wir richtig.“. Der Krieger ging schnellen Schrittes zur Tür und klopfte kräftig dagegen, dann zog er probehalber am Türring. „Verschlossen!“ brummte er missmutig. „Dann also zum nächsten… zu diesem Lamiras.“. Mit einem Nicken drehten sich die drei Gefährten um und peilten das Mondtor neben der Glaronskirche an. Sie schritten hindurch und standen fast im selben Augenblick auf der verschneiten Wiese vor dem Berg. Schweigend stapften sie den wenigen Spuren im Schnee nach, die von ihrem ersten Besuch noch gut sichtbar im Schnee zu erkennen waren. Doch diesmal folgten sie nicht dem Weg nach links, sondern liefen geradeaus weiter. Mit einem leisen quietschen öffnete Tiais die kleine Pforte die in den Garten führte, dann ging er auf die Haustür zu. Er klopfte kräftig dagegen. Einen Moment später wurde die Tür aufgedrückt und das Gesicht von Keltor blickte hinaus. „Zum Gruße der Herr“ begrüßte der Feinschmied den Krieger. Mit einem Murren und einem Kopfnicken in Richtung Hausflur wollte der Hüne eingelassen werden. Daraufhin drückte Keltor die Tür gänzlich auf und lies die Gruppe hinein. Durch den Flur ging es das rechte Nebenzimmer wo er sich auf einen Stuhl nieder lies. Die drei Gefährten folgten und nahmen ihm gegenüber Platz. Tiais legte gleich den Beutel mit dem eisigen Herzen auf den Tisch, der wegen der im Haus herrschenden Wärme einen kleinen See aus kaltem Wasser um sich bildete. Etwas verwirrt fiel Keltors Blick auf den Beutel und schaute fragend auf. Der Krieger knöpft den Beutel auf und legt den Eisklumpen frei. Der Bastler blickte noch ratloser als zuvor auf das Stück Eis. „Kannst du daraus ein helfendes Auge machen?“ fragte Shineen ruhig. „Ein helfendes Auge….“ Wiederholte Keltor kurz bevor sich seine Augen etwas weiteten „Eine Lupe oder ein Monokel?“ . Die drei Abenteurer blickten sich kurz an und nickten dann als sie wortlos zu einer Übereinstimmung gekommen waren. „Ja, was eher einem helfendem Auge entspricht.“ „Dann wohl ein Monokel. Doch sollte ich schnell arbeiten und draußen damit mir das da…“ er deutete auf das Eis „… nicht weg schmilzt“. Er packte den Sack und eilte damit hinaus, die drei Anderen folgten ihm. Draußen begann er mit Hammer und Meisel auf das Eis einzuhämmern. Auf einen seiner unzähligen Hammerschläge folgte ein gut vernehmlicher dumpfer Ton, fast so als würde er nicht mehr auf Eis einhämmern sondern auf Metall. Verwundert blicken alle Anwesenden auf den Eisbrocken. Der Feinschmied haut weiter das Eis weg das sich abschlagen lässt, der innere Kern jedoch der so hart wie Metall erschien bekam keinen Kratzer ab. So formte sich wie von selbst und ohne allzu große Mühen eine Linse die etwa die Größe eine Goldmünze besaß. Der Bastler fertigte noch einen Metallring mit einer Kette daran und fasste die magische Linse ein.
Shineen gab ihm einen großzügigen Lohn und verabschiedete sich. Tiais und Naen folgten ihr. Die Elementaristin lies das Monokel vor ihren Augen leicht hin und her pendeln. „Und jetzt?“ brummte der Hüne. „Wir werden wohl das hilfreiche Auge testen müssen.“ Kaum hatte die Magierin die Worte gesprochen setzte sie sich das Monokel auf. Ein lauter Schrei lies die Männer erzittern. Shineen beugte sich nach vorne und presste ihre Hände auf das Auge auf das sie das Monokel gesetzt hatte. Bestürzt eilten die beiden Männer um sie herum und Tiais versuchte sie aufzurichten. Der Anblick war wirklich erschreckend. Das magische Eis hatte sich ausgedehnt und war mit Shineens Augapfel halb verschmolzen. Nach einer Weile hatte sie sich wieder gefasst und zog vorsichtig an der Kette des Monokels, lies es aber gleich wieder sein. „Tut es weh?“. Es klang mehr Neugierig als besorgt. Sie schüttelte den Kopf. „Nein tut es nicht Naen.“ „Siehst du dann etwas?“. Shineen drehte sich um sich selbst und blickte sich sorgsam um. „Ja dort!“ Sie streckte die Hand aus und deutete auf den Weg Richtung Mondtor. „Ein magisches Schimmern. Wir sollten ihm folgen.“ Mit den Worten machte sie sich auch schon auf den Weg.

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Alt 16.12.2010, 07:42
#18
Lady Ygraine
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Etwas verwirrt wie schnell die Magierin den Schock anscheinend überwunden hatte, trabten die beiden Männer hinterher. Sie passierten das Mondtor und verließen den magischen Pfad beim Knotenpunkt der Eisinsel. Shineen schloss ihr freies Auge und konzentrierte sich nur auf das magische Schimmern, dass sie durch das Monokel wahrnahm. Sie schritt weiter nach Nordwesten. Sie schritten durch das kleine, verschneite Dorf wo sie erst vor kurzem waren. Diesmal begegneten sie niemand sonst. Weiter durch den Schnee stapfend erreichten sie ein Stück hinter dem Dorf eine eingefallene Mauer. Eine Lücke zwischen den Mauerteilen war vorhanden, wo einmal ein Tor gehangen haben musste. Durch diese schritt die Gruppe und folgte der magischen Spur. „Was zum…“ Nean blieb auf einmal wie angewurzelt stehen und versuchte verzweifelt seine Füße anzuheben. „Bist in ein Loch getreten was?“ Tiais dreht sich zu dem Dieb um und stapft auf ihn zu. Die Elementaristin blickte nur ungeduldig zurück. Als sich der Kämpfer zu den Füßen des Schurken bückte um sie aus dem vermeintlichem Loch zu ziehen blieb seine Hand an einer dünnen weißen Schnur kleben, die auf dem Schnee gar nicht auffiel. Verwirrt versuchte er sie wegzuwischen, doch der Spinnenfaden blieb eisern an seiner Haut kleben. „Was bei allen guten Göttern…?“ weiter kam er nicht denn schon schossen zwei Spinnen aus dem Boden und auf ihre Opfer zu. Tiais der merkte, dass er seine Klinge nicht mehr rechtzeitig ziehen konnte, drehte die Schulter nach vorn und hechtete nach vorne. Die Schulter rammte den weichen Bauch der Spinne und warf sie rücklings zu Boden. Ihre Beine wedelten allesamt in der Luft und versuchten vergeblich die Spinne wieder umzudrehen. Ein lauter Schrei von Naen verriet, dass die andere Spinne mehr Glück mit ihrer Beute hatte. Ein kurzer Blick zu Shineen verriet ihm das sie schon dabei war einen Zauber vorzubereiten. Der hünenhafte Krieger zog sein Schwert und stürzte zurück zu Naen. Die Spinne hatte sich in sein Bein verbissen und injizierte ihm ihr Gift. Ein kräftiger Schlag auf den dicken Hinterleib des achtbeinigem Ungetüms lies ihn aufplatzen und Innereien, sowie Spinnenfäden quollen hervor. Keuchend nickte der Dieb dem Krieger dankbar zu als auch schon die magischen Worte Atek Nex vernommen werden konnten. Naen entspannte sein Gesicht nicht wie erwartet sondern verzog es angsterfüllt. „Obacht!“ schrie er doch da kreischte die Magierin schon laut auf. Weitere drei Spinnen waren zwischen Felsspalten hervorgesprungen und griffen Shineen an. Tiais drehte sich wirbelnd um und rannte so schnell er konnte zur Magierin. Das Schwert hatte er wie eine Lanze vor sich erhoben und war bereit die Klinge in den nächsten Spinnenleib zu versenken. Der Krieger machte einen weiten Satz nach vorne und durchbohrte die erste Spinne. Ein Fipsen hinter dem Kämpfer verriet ihm das Naen sich befreien konnte und sich um die auf dem Rücken liegende Spinne gekümmert hatte. Shineen kippte vom Gift zu sehr geschwächt ohnmächtig um und eine der beiden verbliebenen Spinnen machte sich daran ihre Beute wegzuschleifen. Ein Dolch zischte durch die kalte Luft und bohrte sich in eines der vielen Augen des Ungetüms. Ein schmerzverzerrter Schrei war die Reaktion. Die Riesenspinne lies von ihrem Opfer ab und drehte sich hektisch um. „Mein Dolch!“ fluchte Naen laut. Mit einem gewaltigen Schwertstreich erledigte Tiais die letzte Spinne ehe er zu Shineen eilte. Bevor er noch irgendetwas machen konnte pulsierte das Monokel in eisblauem Licht, das sich über den Körper der Magierin ausbreitete, wie sanfte Wellen über eine glatte Wasseroberfläche. Sogleich schlug die Elementaristin ihre Augen auf und sah sich verwundert um. „Dir geht es gut?“ fragte der Kämpfer mit hörbarem Erstaunen. Sie nickte nur und richtete sich wieder auf. „Ein sehr hilfreicher Gegenstand.“ Bemerkte der Dieb. Als sie sich kurz umgesehen hatten, setzten sie ihren Fußmarsch, langsamer und vorsichtiger fort.

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Alt 17.12.2010, 07:29
#19
Lady Ygraine
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Der Tag neigte sich dem Ende zu und die Sonne senkte sich dem Horizont entgegen. „In Lux“ wiederholte Shineen mehrmals um allen eine gute Sicht in der Dunkelheit zu verschaffen. Danach wanderten sie unter Shineens Führung an der Gebirgskette entlang. Naen bedeutete der Gruppe stehen zu bleiben und gleich darauf trabte gemächlich ein Eisbär an ihnen vorbei, der sie nur mit einem Schnuppern bedachte, sonst aber friedlich blieb. „Keine Lust mich mit so nem Vieh anzulegen…“ murmelte der Halunke und bekam ein beipflichtendes Nicken von Shineen. Tiais’ Kriegerstolz verbot ihm sich gegen einen Kampf auszusprechen. Langsam schritten sie weiter. Laute, grunzende und brunftartige Schreie erschallten über die Einöde und ein kurzer Blick an die Küste verriet ihre Verursacher sofort. Eine Herde Walrösser hatte es sich dort bequem gemacht. Es waren gewaltige Tiere die trotz ihrer Größe von sehr friedfertiger Natur waren. Die Gruppe umrundete den Berg und lief weiter der magischen Spur nach. Ein lang gezogenes Heulen durchzog die Nacht und lies sie anhalten. „Wölfe…“ brummte der Kämpfer nicht gerade begeistert. „Können wir nur hoffen, dass sie uns nicht gewittert haben." Doch ein weiteres, näheres Heulen teilte ihnen das Gegenteil mit. „Verdammter Orkendreck!“ fluchte Naen. Er griff unter seinem Wams und zog einen weiteren Wurfdolch hervor. Shineen deckte die Gruppe sicherheitshalber mit Schutzzaubern ein. Die Haut jedes einzelnen härtete sich, ein magisches rotes Schimmern umtänzelte jeden und jeder Sinn wurde geschärft. Auch Tiais zog sein Schwert und hielt es kampfbereit in der Hand. Sich in alle Richtungen umschauend stapften die Abenteurer weiter. Plötzlich hörte der Lichtzauber auf zu wirken und jeder blickte sich suchend und angespannt um. Hektisch steckte die Magierin ihre Hand in ihren Kräuterbeutel um den Zauber zu erneuern. Ein letztes Heulen in der Nähe, einen Angriffsbefehl gleich, stürmte das Wolfsrudel zu. Sie hatten die Unruhe bemerkt und wollten die leichte Verwirrung ausnutzen.
„In Lux“ Shineen deutete auf den Hünen in ihrer Gruppe und dieser stellte sich sofort Kampfbereit hin. Ein Wolf war schon sehr dicht heran gekommen und setzte zu einem Sprung an. „In Lux“ Naens Umgebung erhellte sich wieder auf magische Weise. Der Wolf sprang, mit zum Biss aufgerissenem Maul nach vorne. Kräftig bohrten sich die Zähne in den schützend erhobenen Arm des Kämpfers. Auf einmal lud sich die Luft um die Bissstelle mit dem roten Glimmen auf und warf einen Teil der Kraft, die der Wolf für den Biss gebraucht hatte, in Form von arkaner Energie auf den Verursacher zurück. Verwirrt jaulend flog der Wolf zurück und landete auf seiner Seite.
Trotz des Schutzzaubers rann etwas Blut aus der Bisswunde. Tiais erhob sein Schwert bereit den nächsten Angriff zu kontern. Ein letztes In Lux verlieh auch Shineen wieder die Fähigkeit problemlos im Dunkeln zu sehen. Sie konnte neben dem zurückgeworfenen Wolf noch fünf Weitere ausmachen, die allmählich einen Kreis um die Gruppe schlossen. Sie griff zu ihren Kräutern und zog etwas Schwefelasche und eine Knoblauchzehe hervor. Sie zerrieb die Reagenzien mit einer reibenden Bewegung zwischen Daumen und Zeigefinger. Kreisförmig warf sie das Pulver um sich und ihre Gefährten wobei sie die magischen Worte fast gebieterisch aufsagte „In Pol Sangi Faur“. Sofort schossen Flammen aus dem Boden und bildeten einen Kreisförmigen Schutzschild um die Gruppe. Doch das Feuer erzielte nicht die gewünschte Wirkung. Statt die Frostwöfe zu erschrecken und sie in die Flucht zu schlagen, umkreiste das Rudel geduldig ihre Beute. Der Winter war wohl zu hart und die Wölfe zu hungrig, als das sie sich von etwas Feuer einschüchtern hätten lassen. Mit berechnender Ruhe umkreisten die Tiere die Drei wobei sich auch der erste Wolf wieder aufgerappelt hatte und seinen Platz als Wächter eingenommen hatte. Shineen griff wieder in ihren Beutel und überlegte kurz welchen Zauber sie wohl als nächstes Sprechen sollte. Schließlich entschied sie sich für etwas Alraune und Spinnenseide. „Ren Yim“ sprach sie deutlich und deutete auf den ersten Wolf den sie durch die flackernden Flammen ausmachen konnte. Sofort begannen die Pfoten des Wolfs sich grau zu verfärben. Die Farbe kroch langsam aber unaufhaltsam wie eine schnell wachsende Kletterpflanze an den Beinen hoch und breite sich über den ganzen Körper aus, bis eine lebensechte Statue aus dem Tier geworden war. Erneut griff sie in ihren Reagenzienbeutel um das nächste Tier zu versteinern, doch plötzlich zogen sich die Flammen in den Boden zurück und gaben die Gruppe wieder den Frostwölfen preis.

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Alt 18.12.2010, 08:01
#20
Lady Ygraine
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Sofort fiel das Rudel Wölfe über die drei Menschen her. Tiais der schon die ganze Zeit darauf gewartet hatte köpfte den ersten Wolf der in seine Nähe kam. Der Körper sackte, alle Viere von sich gestreckt, leblos in den Schnee während der Kopf ein Stück durch die Luft flog und irgendwo im Schnee landete. Einer der verbleibenden vier Frostwölfe rannte mit weit aufgerissenem Maul nach vorne auf die Magierin zu. Er schnappte nach ihr und Shineen wich verängstigt zurück. Dadurch verbiss er sich in den Reagenzienbeutel, der am Gurt der Elementaristin befestigt war. Mit einem Knurren und einen kräftigen Ruck mit dem Kopf gab der Stoff des Beutels nach und zerriss mit einem lauten Ratschen. Shineen fluchte laut auf. „Du elende Bestie!“. Der Wolf zerrte immer noch an dem Fetzen der einmal ein Beutel war. Wütend statt ängstlich winkelte die Magierin ihren Arm an und lies den Ellbogen auf die Schädeldecke des Wolfs nieder sausen. Ein Wimmern und ein schmerzerfülltes Fluchen kündeten davon, dass diese Aktion beiden furchtbar wehgetan haben musste. Währenddessen bemühten sich Naen und Tiais die drei anderen Wölfe in Schach zu halten. Vor dem Dieb machte sich ein Wolf zum Angriff bereit, indem er seinen Körper nach hinten verlagerte um Naen kraftvoller anfallen zu können, während die beiden anderen um den Kämpfer herum rannten. Shineen ergriff vom Boden etwas Nachtschatten und etwas Blutmoos. Mit bissiger Entschlossenheit trat sie nach dem Wolf. Dieser war so geistesgegenwärtig, dass er kräftig nach dem Fuß schnappte. Genau das hatte die Magierin provozieren wollen. Sie verzog das Gesicht als die Zähne sich in die Haut bohrten, dennoch lächelte sie triumphierend. Ein Teil des Angriffs wurde wieder in arkane Energie gebündelt und warf den Angreifer zurück. Jetzt hatte die Elementaristin die Zeit die sie für ihren Zauber benötigte. Sie klatschte beide Hände ineinander und begann sie gegeneinander zu bewegen, ganz so als wolle sie ihre Hände wärmen. Dabei zerkleinerte sie jedoch die Reagenzien und sprach deutlich und mit fast grausamer Genugtuung „Dei His“. Augenblicklich bildete sich eine luftleere Kugel um den Kopf des Frostwolfes. Der Wolf, der noch immer etwas benommen war, schnappte irritiert nach Luft, die Augen quollen leicht hervor und ein dünner Rinnsaal Blut floss aus seinen Ohren, ehe er in sich zusammen brach und reglos liegen blieb. Die Elementaristin blickte kurz kalt auf die Leiche ehe sie ihren Blick nach vorne wand. Der Krieger hatte ein paar kleine Treffer bei seinen Gegnern gelandet, was die blutverklebten Felle verrieten. Naen hatte in einem offenen Kampf nicht soviel Erfolg. Er wich gekonnt den Fängen des Wolfes aus, doch schaffte er es noch nicht einen Angriff damit zu verbinden. Shineen sammelte schnell einige Kräuter vom Boden auf und stopfte sie in einen anderen Beutel an ihrem Gürtel. Eine Schwarzperle, etwas Alraune und etwas Ginseng behielt sie dabei gleich in ihrer Hand. „In Vam Pol His“ sprach Shineen und zerrieb dabei die Reagenzien. Sie blähte ihre Backen leicht auf und pustete das Pulver in die Richtung einer der Wölfe, die um den Kämpfer kreisten. Ihr leichtes Pusten wurde durch den Zauber magisch verstärkt und entfesselte sich zu einer Windböe die einen der Wölfe erfasste und ihn mit Wucht gegen die Wolfstatue schleuderte. Der zweite Wolf blickte kurz seinen davonfliegenden Kameraden hinterher. Diesen Fehler musste er gleich mit einem tiefen Schnitt in seine Flanke büßen. Der Schnitt war tief genug, dass die Gedärme heraus quollen und das verwundete Tier sich in den Schnee fallen lies. Vom Schmerz gebeutelt rollte es auf dem Rücken hin und her, begleitet von einem erbärmlichen Wimmern. Mit einem weiteren Schwerthieb erlöste Tiais den Wolf von seinen Leiden. Der sich aufrappelnde Wolf an der Statue wurde von der Elementaristin mit den Worten In Pol Vam Atek Faur empfangen, worauf ein gewaltiger Wasserstrahl auf ihn zusauste. Der Strahl schmetterte den Wolf erneut gegen die Statue, doch dieses Mal würde der Wolf sich nicht wieder erheben. Der letzte Wolf der noch kämpfen konnte drehte sich dem Kämpfer und der Magierin zu und gab Naen seinen Rücken preis. Mit einem Sprung warf sich der Dieb auf den selbigen und riss die Schnauze des Tiers hoch. Keine Sekunde später schlitzte der Dolch in seiner anderen Hand die Kehle des Wolfs auf. Mit einer sprudelnden Blutfontäne ging auch dieser Wolf zu Boden um nie wieder aufzustehen. Shineen seufzte auf als sie sich kurz über den teilweise roten Schnee umsah. „Dann können wir ja weiter“ brummte der Hüne und wand sich zum gehen. Ohne Vorwarnung wurde er nach vorne in den Schnee gestoßen. Tiais spürte noch den warmen Atem des, nun nicht mehr versteinerten, Frostwolfes in seinem Nacken und wartete förmlich darauf, dass die Zähne sich in die Haut versenkten. Ein dumpfer Aufprall neben ihm lies ihn zur Seite schauen. Da lag der letzte Frostwolf aus dem Rudel. Gut sichtbar ragte ein Dolchheft aus seinem Hals.

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Alt 19.12.2010, 10:13
#21
Lady Ygraine
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Der Kämpfer rappelte sich auf und klopfte den Schnee von seiner Kleidung. Naen eilte zu ihm und anstatt sich um das Befinden des Kämpfers zu scheren, bückte er sich und zog seinen Dolch aus dem Tier. „Noch einen verlier ich nicht“ sprach er und wischte das Blut in dem Fell des Tiers von der Klinge. Die Gruppe machte sich weiter auf den Weg der magischen Lichterspur zu folgen. Eine Weile trotten sie am Gebirge entlang als sie auf einen Höhleneingang stießen. „Da rein?“ fragte Tiais kurz in seinem gewöhnlichen Brummton. Shineen nickte und der Kämpfer stapfte in die Höhle. Er blickte sich genau um, musterte die Pyramide aus brennenden Kohleschalen und betrachtete dann die Grabsteine. „Na toll!“ schnaubte er bei ihrem Anblick. Auch die beiden Anderen waren herein geschritten. Naen schüttelte sich wohlig, da die Höhle deutlich wärmer war als die Eiswüste aus der sie gerade kamen. „Wer sorgt eigentlich dafür dass die da brennen?“ fragte Shineen neugierig. Erst jetzt, nach dieser berechtigten Frage, betrachteten die Männer die Feuerschalenpyramide mit Argwohn und stellten sich kampfbereit hin als ein boshaftes Kichern, wie als Antwort auf die Frage, durch die Höhle schallte. Sogleich hatte Tiais sein Schwert wieder in der Hand, Naen einen Dolch griffbereit und Shineen kramte umständlich nach einigen ihrer Kräuter. Sie warteten gespannt ab woher das Kichern kam, doch als es eine weile Still blieb rief der Krieger wütend „Komm raus und zeig dich!“. Wie ein grüner Blitz schoss ein kleines Wesen hervor und packte den Kämpfer am Handgelenk seiner Schwerthand. Mit einem geschickten Drehen entwand die Gestallt das Schwert und wich ein Stück zurück. Die Abenteurer blickten auf ein, vielleicht Zwergengrosses, grünes Wesen. Nicht nur waren die Kleider grün, nein auch die Haut war so grün wie eine Sommerwiese. „Ein Leprechaun“ stöhnte die Magierin. Das kleine Wesen stürzte sich kampfeswütig mit der entwendeten Waffe nach vorne. Sofort flog der Wurfdolch durch die Luft auf den Leprechaun zu, doch so schnell und geschickt, wie das Wesen war, wich es einfach zur Seite aus und der Wurfdolch schlidderte einfach über den Höhlenboden. Shineen versuchte einen Lähmzauber, doch auch der rot schimmernden Kugel konnte das Wesen ausweichen. Als es vor dem Hünen stand holte es mit der Klinge aus. Tiais hatte wütend die Fäuste geballt und schlug mit der linken Faust nach dem Gesicht des grünen Wesens. Dieses wich, wie der Krieger es sich gedacht hatte erneut aus, doch schon schoss die rechte, geballte Faust von oben herab und verpasste dem Leprechaun eine Kopfnuss die sich gewaschen hat. Das Wesen, das mit so einer Finte nicht gerechnet hatte, torkelte leicht benommen zurück. Der Kämpfer holte mit seinem rechten Fuß aus und trat kräftig nach dem Wicht. Als wäre der Leprechaun ein Ball, flog er nach hinten und lies das Schwert wieder los, welches scheppernd zu Boden fiel. Der grüne Wicht landete schließlich in einer der brennenden Kohleschalen. Die Kleider fingen sofort zu brennen an und der grüne Wicht schrie vor lauter Schmerzen auf. Er sprang aus der Feuerschale und rannte, laut schreiend, ziellos durch die Höhle. Dabei lief der Leprechaun so schnell, dass das ganze für die Drei wie ein grünroter Lichtstreif aussah. Schließlich warf der grüne Kerl sich auf den Boden und versuchte die Flammen durch hin und herrollen zu ersticken. Gelassen hob Tiais sein Schwert auf und rammte es in das kleine Wesen, das sofort aufhörte sich zu rühren. „Niemand fasst mein Schwert an außer mir!“ spricht er herablassend zu dem Kadaver. Er vollführte einen Schlag durch die Luft, wobei das Blut von der Klinge geschleudert wurde, und scheidete die Waffe wieder. „Wo lang?“ brummte er. Die Magierin konzentrierte sich wieder auf ihr Auge hinter dem Monokel und deutet auf einen Haufen Steine „Da lang müssen wir“. Die Elementaristin lies mit einem Zauber ihre Muskeln und die der Männer kurzzeitig kräftigen. So gestärkt räumten sie die Felsbrocken beiseite und schritten dem Weg weiter entlang. Die Luft war muffig und war von dem Duft der Verwesung geschwängert. Shineen frischte den Lichtzauber aller noch mal vorsorglich auf.
Ein Stöhnen durchzog die Stille, gefolgt von einem weiteren. Einige Schritte vor ihnen wankten zwei Mumien umher. Die Elementaristin kramte sogleich nach neuen Reagenzien um einen Angriffszauber sprechen zu können. Naen zog einen lilafarbenen Trank hervor und warf die Flasche, bevor jemand widersprechen konnte.

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Alt 20.12.2010, 07:41
#22
Sir Dragos
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Donnernd explodierte der Trank und zerfetzte die beiden Mumien. „Na toll jetzt weis jeder das wir hier sind…“ begann Shineen, doch wurde sie gleich von einem lauten Poltern übertönt. Das marode Gestein, dass sie mühsam beiseite geräumt hatten, war wieder herab gestürzt und blockierte den Weg. Der Dieb erntete dafür einen vernichteten Blick von seinen Kameraden. „Äh… Entschuldigung?!“ . Tiais kommentierte das nur mit einem wütenden Schnauben und schaute sich gründlich um, ob irgendwelche Monsterhorden auf sie zustürmen würden. Doch es blieb alles still. Shineen führte die Gruppe wieder weiter an. Behutsam schritt die Gruppe den Weg entlang. Sie kamen an einer zerfallenen Treppe vorbei, doch kümmerten sie sich nicht wirklich darum. Das war ein großer Fehler. Als sie die magischen Worte hörten war es bereits zu spät. Eine Feuerschlange züngelte sich auf die Elementaristin zu und schleuderte sie zu Boden. Ein Keuchen signalisierte, dass sie noch lebte aber das es sicher ordentlich weh tat. Naen schleuderte einen Dolch nach dem untoten Magier der auf dem Treppenabsatz erschienen war. Der Wurfdolch bohrte sich in die Brust des Unholds. Doch bis auf die Tatsache das nun ein Heft aus der Brust ragte schien der Dolch den Magier nicht sonderlich zu stören. „Untote!“ fluchte Naen und zog eine Keule hervor. Tiais war in der Zeit schon die halbe Treppe hinaufgestürmt. Mit einem kräftigen Hieb fügte er dem Magier eine klaffende Wunde zu. Dieser wich nun ein Stück zurück. Siegessicher lächelte der Kämpfer und wollte einen weiteren Treffer landen. Ein rotes Schimmern um ihn herum lies ihn erstarren. Ein zweiter Magier war aufgetaucht und hatte ihn gelähmt. Seine Augen waren das einzige was er noch bewegen konnte und die huschten durch den Raum, um irgendetwas zu finden was ihm helfen könnte. Seitlich in seinem Blickfeld stürmte der Dieb an ihm vorbei und auf den verwundeten Magier zu. Dem Krieger war bei dem Anblick des Kampfes klar warum Naen den Wurfdolch bevorzugte. So klobig wie die Wuchtwaffe war hatte der Dieb sichtlich seine Mühen damit zu kämpfen. „Ex Pol“ die Worte kamen überraschend und der Krieger konnte sich wieder bewegen. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, dass sich Shineen aufgerappelt hatte und die Situation richtig eingeschätzt hatte. Ein kurzes dankbares Nicken war das einzige womit der Kämpfer seine Dankbarkeit ausdrückte, ehe er mit der Waffe auf den unverletzten Magier zustürmte. Doch statt mit der Klinge zu zuschlagen sprang er nach vorne und verpasste dem Untoten einen gewaltigen Tritt gegen den Brustkorb, der dadurch auf den Rücken geschleudert wurde. Sobald der Magier so hilflos dalag erhob Tiais die Klinge und köpfte den Magier. Das erzielte die gewünschte Wirkung, denn der Magier regte sich nicht mehr. Naen war hingegen immer noch mit seinem Gegner beschäftigt, auch wenn der schlaff herabhängende Arm des Magiers zeigte, dass der Dieb ihm wohl den Oberarmknochen brechen konnte. Da das köpfen, schon mal gut geklappt hatte, umkreiste der Kämpfer den letzten Magier bis er den Rücken vor sich hatte. Mit einem gewaltigen Schlag durchtrennte die Schwertschneide den Hals und lies den Kopf gegen die nächste Wand segeln. Der Dieb durchsuchte die Kadaver und brachte Shineen ein paar Kräuter die er gefunden hatte. Sie blickten über die hölzerne Brücke, wo bereits zwei weitere Mumien darauf warteten ihnen das vorankommen zu erschweren. Beim Anblick der spitzen, hüfthohen Palisaden kam dem Krieger eine Idee. „Lockt die Biester hier her und lasst mich dann handeln!“ befahl er und begann die Aufmerksamkeit der Mumien auf sich zu ziehen indem er sie mit kleinen Steinen bewarf. Die eine Mumie sprang darauf an und wankte mit erhobenen Armen und stöhnend auf die Gruppe zu. Als sie an der Palisade vorbei war rannte Tiais mit gebeugtem Oberkörper nach vorne. Seine Schulter donnerte gegen die Mumie und warf sie rücklings auf die spitzen Pflöcke, welche die Mumie an mehreren Stellen durchbohrten. Regungslos lieg sie so aufgespießt liegen. Dann rannte der Krieger über die Brücke auf die zweite, wartende Mumie zu. Ohne ihr viel Zeit zum handeln zu geben trat er sie kräftig, so dass sie gegen das Geländer der Brücke taumelte. Ein weiterer kräftiger Tritt sorgte dafür, dass sie über das Geländer und mit einem lauten Platschen in den Fluss fiel. Die ganzen Bandagen sogen sich sogleich mit dem Wasser voll und zogen das untote Wesen in die eisige Tiefe.
Sir Dragos ist offline  
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Alt 20.12.2010, 23:31
#23
Sir Dragos
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Anschließend überquerte die Abenteuergruppe die Brücke. „Obacht!“ Shineen deutete nach vorne wo zwei Untote herumwankten. „Ach das sind doch nur Zombies“ tat es Tiais mit einem lässigen Handschlag ab. Mit fast schon einem Lächeln im Gesicht und in einem schlenderndem Gang Schritt der Krieger auf die Zombies zu. Lässig hob er sein Schwert und die Zombies drehten die Köpfe zu ihm. Fast schon verspielt lies er die Klinge auf den ersten Zombie herunterfallen. Dieser packte jedoch die Klinge zwischen seine beiden vertrockneten Hände. „Was zum…“ der Kämpfer blickte erstaunt und versuchte das Schwert wieder frei zu bekommen. Mit einem kräftigen Tritt sorgte er dafür, dass der Zombie das Schwert frei gab und ein paar Schritte zurück stolperte. Die Gesichtszüge des Kriegers wurden schlagartig ernst, doch schimmerte auch eine gewisse Begeisterung durch. Geschickt drehte er sich um sich selbst und lies seine Waffe mit Schwung, gegen den Arm des anderen Zombies schlagen. Die Geschwindigkeit und die Kraft des Kriegers reichten um den Arm ab zu schlagen, welcher dann dumpf so Boden fiel. Der andere Zombie hatte sich wieder gefangen und trottete auf Tiais zu. „Krel Vam Faur“. Die Worte drangen deutlich an das Ohr des Kriegers. Instinktiv wich er einen Schritt zurück, als auch schon der Boden aufbrach und der Zombiefürst von der hervorbrechenden Stichflamme erfasst wurde. Doch reichte die Macht des Zaubers nicht ganz aus um den Zombie zur strecke zu bringen. Brennend humpelte er weiter auf den Krieger zu. Tiais wich geistesgegenwärtig nicht auf die hölzerne Brücke aus. Im schlimmsten Fall würde sie abbrennen und sie kämen nicht mehr weiter. „Krel Dei Yim“ erschallte es, gefolgt von einem „Tiais hau bloß ab!“. Das lies er sich nicht zweimal sagen. Schnell drehte er sich um und rannte davon. Laut donnernd stürzten die schweren Felsbrocken von der Decke, die durch den Zauber gelöst wurden. Eine gewaltige Staubwolke wirbelte auf und lies die drei Abenteurer husten, bis sich der Staubschleier wieder gelegt hatte. Von den Zombiefürsten war nichts mehr zu sehen. An der Stelle an der sie noch vor kurzem standen türmte sich ein Haufen aus riesigen Steinbrocken. Shineen und Naen drückten sich an den Steinen vorbei und kamen zu Tiais. Er nickte anerkennend und Shineen konnte nicht umhin darüber zu lächeln. Dann ruhten sie sich kurz aus und begannen den Weg weiter entlang zu schreiten. Donnernde Hufschläge lies sie ihre Schritte verlangsamen und vorsichtig um die nächste Ecke spähen. Shineen wich sofort wieder etwas Zurück. „Da läuft ein Dämon herum!“ flüstert sie aufgelöst. „Die magische Spur führt an ihm vorbei?“ wollte Naen wissen, obwohl er die Antwort schon zu kennen glaubte. „Ja, da müssen wir dran vorbei.“ bestätigte die Magierin mit wenig Begeisterung in der Stimme. „Doch wir haben den Vorteil, dass wir das Ding da überraschen können.“ Kam es optimistisch von Tiais. Schnell einigten sie sich auf einen Plan. Shineen belegte sie alle mit den Schutzzaubern, die die Haut stählte, die Sinne schärfte und Schaden teilweise wieder zurück warf. Zudem frischte sie die Nachtsicht auf. Dann belegte sie den Dieb mit dem Stillezauber und verwandelte sich in ein Erdelementar. Der Anblick war immer wieder faszinierend für die beiden Männer. Wie sich langsam ihre zierlichen Beine und Arme aufblähten und sich in einen schmutzigen Braunton färbten. Ihr doch recht ansehnlicher Körper wurde massig und unförmig und ihre schönen weißen Haare wurden nur ein Teil des enormen Kopfes. In dieser Gestallt überragte sie sogar den hünenhaften Krieger. Naen der nun wusste was seine Aufgabe war, verbarg sich in den Schatten der Höhle. Auf leisen Sohlen schlich er an die Wand gepresst um die Ecke. Er hatte Glück, der Dämon schien ihn nicht zu bemerken. So schlich er weiter, dabei bedacht kein einziges Geräusch von sich zu geben. Plötzlich drehte sich das gewaltige Monster zu ihm um und blickte mit zusammengekniffenen Augen, in denen die blanke Bosheit aufblitzte, in seine Richtung. Dem Dieb stockte der Atem und er blieb regungslos stehen. Nach einer Weile wendete sich das Höllengeschöpf wieder ab und setzte seinen Wachgang fort. Fast hätte der Schurke erleichtert Ausgeatmet, doch er besann sich auf seine Situation und unterdrückte den Impuls. Vorsichtig schritt er weiter und umrundete den Dämon. Ein kurzes Stoßgebet an seine Götter sendend hüpfte er aus dem Schatten und schrie „He du dickes Scheusal! Ich vordere dich heraus!“.
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Alt 22.12.2010, 06:04
#24
Sir Dragos
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Mit einem wütenden Brüllen drehte sich der Dämon zu ihm um und stapfte donnernd auf ihn zu. Mit einer seiner Fäuste, die die Größe eines Stierschädels besaß, holte er zu einem vernichtenden Schlag aus. Mit voller Kraft schlug er nach dem Dieb, welcher die Augen fest zusammen gepresst hatte. Doch anstatt das der Schlag den Kopf des Halunken zerschmettert hätte, griff die Magie des Stillezaubers ein. Die massige Faust wurde, als handelte es sich bei Naen und der Faust um zwei gleich gepolte Magnete, einfach zur Seite abgelenkt und schlug in die Leere. Als Naen den Luftzug spürte öffnete er die Augen und grinste triumphal. „Jetzt!“ brüllte er laut. Darauf kam das Erdelementar um die Ecke gestampft. Es hatte die Hände vor sich zu einer Räuberleiter gefaltet und trug auf den Händen Tiais, der sein Schwert angriffsbereit in den Händen hielt. Kräftig zog Shineen ihre Häne nach schräg oben und schleuderte somit den Krieger in Richtung des Dämons. Der Kämpfer rammte mit der vollen Wucht sein Schwert in das Rückrat des Giganten und hängte sich mit seinem ganzen Gewicht an den Schwertknauf, so dass er die Klinge tiefer den Rücken hinab zog. Der Dämon jaulte wütend auf. Seine Hände schlugen ziellos durch die Gegend und versuchten den Grund der Schmerzen zu verscheuchen. In dieser Zeit löste die Magierin ihre Verwandlung auf und bannte den Schutzzauber von Naen. Dieser war einige Schritte auf Abstand gegangen und hatte in der einen Faust drei Wurfdolche zwischen die Finger gepresst und in der anderen Hand hielt er einen großen Explosionstrank. Tiais drückte sich mit den Beinen vom Rücken des Dämons weg und zog seine Klinge aus seinem Gegner. Im gleichen Augenblick warf Naen seine Dolche nach vorne, welche sich in Brust, Hals und Auge des Höllenwesens bohrten. Durch die neu zugefügten Schmerzen riss der Dämon sein Maul auf um einen weiteren Wut- und Schmerzensschrei von sich zu geben. Auf diesen Moment hatte der Dieb gewartet. Gezielt warf er den Trank in das Maul des Ungeheuers und sich gleich schützend zu Boden, die Arme über den Kopf geworfen. Eine gigantische Explosion zerfetzte den Schädel des Ungeheuers von innen heraus und verteilte die Überreste Rings herum. Der gewaltige Körper des Dämons blieb noch einen Augenblick stehen, was einen grotesken Anblick bot. Dann fiel der massige Körper mit einem lauten Knall zu Boden, wobei sich ein kleiner See aus Blut vom Hals aus ausbreitete. Schnaufend kamen Tiais und Shineen zum Dieb geeilt. Dieser erhob sich langsam und strich sich ein paar Fleischfetzen von den Kleidern. „Hat doch wunderbar geklappt“ meinte er breit grisend. Die Erleichterung, dass ihr Plan so gut geklappt hatte, war auch den beiden Anderen anzusehen, auch wenn sie nichts erwiderten. Sie sammelten sich kurz, dann führte Shineen die Gruppe weiter. Auf dem Weg begegneten sie noch zwei schwarzen Gestallten, die sie mit wenig Mühe beseitigten. Dann kamen sie an einen See vorbei und plötzlich schossen zwei dicke, wabbelnde Wassermassen daraus hervor. Tiais und Naen lenkten die Wassermonster ab und ließen sie dank der Elementaristin zu Eis erstarren, um sie anschließend in kleine Stücke zu zerhauen. Danach begegneten sie noch einer einzelnen Mumie, die keine Wirkliche Herausforderung mehr für die Gruppe war. Shineen führte ihre Kameraden eine leichte Steigung hinab und blieb vor einer Wand aus Eis stehen. „Eigentlich sollten wir hier weiter entlang gehen.“ Sprach die Magierin und tastete die undurchdringbare Wand ab. Sie trat ein paar Schritte zurück und betrachtete durch das Monokel nachdenklich die Barrikade. Durch die magische Linse sah sie ganz viele Silben darauf aufglimmen. „Ten, Man, Ne, So, Ti, Bi, Mag, Re, Rots, Zik, Mu“ las sie deutlich vor. Als sie die letzte Silbe ausgesprochen hatte glühte kurz das Monokel auf und löste sich von ihrem Auge. Mit einem Scheppern fiel es zu Boden. Verwirrt blinzelte Shineen und hob es wieder auf. Sie drehte sich zu ihren beiden Gefährten um und blickte sie fragend an, doch diese schienen genauso ratlos zu sein. Da fiel ihr eine Vertiefung in der Wand auf. Die Elementaristin trat an den Männern vorbei und begutachte ihren Fund. Zufälligerweise hatte das Loch genau die Größe der Linse. Vorsichtig versuchte Shineen das Monokel einzusetzen. Warum wusste sie selber nicht, es war einfach ein Gefühl in ihr, dass ihr riet dies zu tun. Plötzlich leuchtete die magische Linse auf und die Drei traten ein Stück beiseite.
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Alt 22.12.2010, 23:31
#25
Sir Dragos
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Ein Strahl aus magischem Licht schoss aus dem Monokel hervor und brannte drei Silben, gut lesbar in die Wand ein.

Ne-Bi-Rots

„Nebirots?“ las Naen das Wort fragend vor und wie als Antwort begann die Wand zu knirschen. Langsam und ächzend zog die Eiswand sich in den Boden zurück. Ein Klimpern verriet der staunenden Gruppe, dass das Monokel aus der Fassung gefallen war. Shineen drehte sich danach um und hob es wieder auf. Sie setzte es sich wieder auf das Auge, doch diesmal verschmolz die Eislinse nicht mit ihrem Auge und es war auch keine magische Lichterspur mehr zu sehen. Wortlos steckte die Magierin das Monokel in ihren Rucksack und die Gruppe schritt den leichten Abhang hinunter. Sie liefen durch die Öffnung, die noch vor kurzem für sie versperrt war und traten eine Treppe hinunter. Zuerst dachten sie der Lichtzauber hätte nachgelassen, doch dann bemerkten sie, dass die Mauern tatsächlich aus schwarzem Stein bestanden. „Seltsam“ raunte Naen. Der Dieb lugte um die nächste Ecke und zog sofort seinen Kopf wieder zurück. „Was…?“ wollte Shineen zu einer Frage ansetzen doch der Dieb bedeutete ruhig zu sein. „Da stehen zwei Armbrustschützen“ flüsterte er erklärend „In schwarzen Knochenrüstungen und weißen Umhängen gekleidet. Die sehen nicht so aus als wollten sie uns willkommen heißen.“. „Armbrustschützen…“ die Magierin grinste breit und webte sogleich den Schutzzauber, der sie gegen Pfeile und Bolzen schützte. Tiais hatte sein Schwert griffbereit und Naen zog einen seiner Wurfdolche. Auf ein Nicken hin stürmten die Drei um die Ecke. Die Wächter schienen kurz überrascht, doch dauerte es nicht lange da flogen zwei Bolzen auf den Krieger und den Dieb zu. Wie von einer unsichtbaren Kraft geleitet verfehlten die Bolzen ihre Ziele. Tiais wartete nicht ab, dass sie ihre Armbrüste neu laden konnten. Kampfbereit stürzte er vor und hieb mit seiner Klinge nach dem ersten Gegner der ihm in die Quere kam. Dieser hoch abwährend die Armbrust an, welche von dem Schwertschlag zerstört wurde. Ein Wurfdolch bohrte sich in die Knochenrüstung und blieb wirkungslos stecken. Shineen wirkte den Lähmzauber und warf die leuchtende Kugel nach dem zweiten Armbrustschützen. Dieser wich jedoch geschickt aus und versuchte weiter seine Armbrust neu zu spannen. Mit einem gekonnten Angriff, spaltete Tiais den Schädelhelm mit samt den Kopf seines Gegners, welcher leblos nach hinten kippte. Die Magierin schleuderte eine Feuerschlange nach dem verbliebenen Schützen. Wieder wich er geschickt aus, wurde jedoch von einem Wurfdolch im Bein getroffen. Wütend griff er nach dem Heft und riss den Dolch aus seinem Bein. Als er aufblickte sah er nur einen schweren Wasserstrahl, der ihn von den Beinen riss. Tiais lies sich die Gelegenheit nicht entgehen und hechtete nach vorne. Mit all seiner Kraft rammte er, die Spitze voran, sein Schwert nach unten. Dies war so kräftig, dass sich der Stahl durch den Brustkorb und in den Boden bohrte. Schnaubend zog der Kämpfer seine Klinge wieder aus dem Körper heraus und blickte sich suchend um. Links neben ihm entdeckte er einen Raum in dem sich die Goldmünzen und weitere Schätze türmten. Freudig lächelnd schritt er darauf zu, seine Gefährten im Schlepptau. In der Mitte des Raums war ein Pentagramm mit Blut auf den Boden gemalt worden, in dessen Mitte ein roter Nebel waberte. Unbekümmert trat der Krieger hindurch und blieb wie angewurzelt stehen. Aus einer Ecke trat ruhig und anmutig eine Frau. Ihre Haut war blass, fast schneeweiß, genauso wie ihre Haare. Ihre Augen funkelten in einem hellen Blauton. „Ich bin Glacies die Schneekönigen und wer wagt es in meine Gemächer einzudringen?“ „Wir sind wegen des Schatzes hier. Gebt ihn heraus oder wir nehmen ihn uns mit Gewalt.“ erwiderte Naen. Glacies schnaubte belustigt aus. Mit einer Handbewegung in Richtung Shineen meinte sie nur „kümmere dich um sie mein Diener“. Zuerst schaute die Gruppe verwirrt zu der Magierin, die ebenfalls nicht wusste was das sollte. Doch plötzlich merkte die Elementaristin, dass ihr Rucksack immer schwerer zu werden schien. Sie schleuderte ihn in eine Ecke und das Eiselementar brach daraus hervor.
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