15.09.2022, 14:57 |
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Reisender
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Es war Rado 1338, der Winter blieb von verheerenden Stürmen bisher verschont, auch der Schnee unterbrach keine Verbindungslinien. Doch die eisige Kälte kroch durch jede Ritze und der Frost wurde selbst von der winterlichen Sonne nicht vertrieben. Die Drachenburg schien für einige Leute der kälteste Ort zu sein, zumindest im Burghof. Der Wind, wenngleich es keine verheerenden Stürme gab, so blies dennoch stetig ein eisiger Wind, jaulte und kreischte zwischen den hohen Türmen der Drachenburg. Und auch in der Burg selbst hörte man das unheimliche, fast gespenstige Heulen, wenn der Wind durch die Gemäuer zog. Wenngleich die Burg hervorragend ausgestattet und eingerichtet war und dutzende Soldaten ihre Wachgänge zogen, war es kein einladender Ort. Nur die Halle der Legenden lockte so manch einen Soldaten, ob des stetigen riesigen Feuers.
Vandorez hatte in einer der Besprechungen mit dem Kommandanten der herzoglichen Armee angeboten, die Nachtwachen durch ihre Männer zu ergänzen bei der bitteren Kälte. Und sei es auch nur, dass ihre Leute den Soldaten heißen Tee oder heißes Wasser brachten. Es war fast zur Gewohnheit geworden, dass die beiden Kommandanten einmal die Woche zusammen kamen, um die Befehle des Herzogs auszutauschen. Meist immer dann, wenn Vandorez aus Minoc zurückkehrte und neue Durchlass-Befehle mitbrachte, ansonsten sah man beide Kommandanten eher selten zusammen. Die herzoglichen Soldaten blieben für sich und Vandorez machte keine Anstalten daran etwas zu ändern. Ihre Männer und sie würden nie ein Teil dieses Trupps sein, dass wusste sie und sie wusste auch, dass der Großteil ihres Trupps zu verwöhnt und weich war, um ein Teil des Fusstrupps zu werden, der in der Drachenburg stationiert war. Sie hatte sich mit dem Kommandanten auf eine respektvolle Verständigung miteinander einigen können, in der ihr Trupp und sie die Gastrolle einnahm. Insgeheim hoffte sie, dass sie ihren Trupp einmal zu solch einer eingeschworenen Truppe entwickeln konnte, wie es die Truppen der Armee waren. Es ging dabei weniger um die Fähigkeiten, vielmehr ging es dabei um das Vertrauen und das Verstehen, das ein Einzelner den Tod aller bedeuten könnte. Sie hatte nicht gerade ihre erste Wahl zusammen gesammelt, doch sie hatte nicht besonders viel Auswahl. Die Tatsache, dass die ganzen Magier bereit waren sich dem zu stellen, was die Bevölkerung bedrohte, entlockte ihr eine gewisse Achtung, ja durchaus Respekt, auch wenn keiner wohl ausgebildet war wirklich im Kriegsdienst. Abgesehen wohl von Varkon. Sie war froh, den alten Wehrbären an ihrer Seite zu wissen. Auch für sie war es eine Premiere einen Trupp Magier anzuführen und war Dankbar den Rat des alten Freundes gewiss zu sein. An jenem Morgen wohnte sie dem Appell der herzoglichen Armee bei. Es war ein Leichtes für sie, durch das scheinbare Durcheinander der Soldaten ihre Wege zu finden und nach dem Appell würde sie, auf Wunsch des Herzogs mit der Attillerie vertraut gemacht, ehe sie wieder auf den Rücken ihres Hengstes stieg. Sie saß dieser Tage viel im Sattel. An ihrem kleinen Finger hatte sich eine kleine Frostbeule gebildet, die sie zu jeder bietenden Möglichkeit in warmes bis heißes Wasser hielt, um die Durchblutung anzukurbeln. Diese juckenden Schwellungen hatte sie nicht das erste Mal und sie wusste, dass sie sich zum Frühjahr spätestens zurück bilden würden, sofern sie der Schwellungen angemessene Beachtung schenkte. Als sie der Karawane folgte ging sie gedanklich den nächsten Einsatz durch. Es war keine optimale Besatzung. Zwei Magier und eine Kriegerin, zwar hatte sie schon Dutzende Späheinsätze hinter sich, doch die Magier wohl eher nicht. Eine gewisse Sorge schlich sich aufgrund der Unerfahrenheit ein. Sie hatte so viele Späheinsätze hinter sich, dass es ihr in Fleisch und Blut übergegangen war, Gefahren für sich einzuschätzen, Risiken zu minimieren und auf alles zu achten, worauf zu achten war. Reichte es aus, zu hoffen, dass die Magier sich unauffällig verhielten? Konnte sie ihnen so kurz vor dem Einsatz noch mehr mit an die Hand geben? Sie hatte bis zum Schluss darauf gehofft, dass sich Schützen noch melden würden, doch auf Tirindial wartete sie scheinbar vergeblich, die Schützen des Herzogtums waren alle scheinbar außer Landes, abgesehen vom Leutnant und Korporal der Garde. Doch Korporal Lefer hatte unmissverständlich klar gemacht, dass die Garde für sich alleine agieren würde. Sie hatte keine andere Wahl, auf die Elfen zu warten könnte bedeuten weitere Jahre ins Land ziehen zu lassen. Zuletzt sah sie den Elfenschützen vor einem halben Jahr. Ihr war klar, dass die Zeit für diese Genossen anders verging, als für die Menschen, doch hatten sie als Menschen nun mal nicht die Zeit. Die Elfen würden für sich entscheiden müssen, ob sie sich nun selbst einbrachten in die Sache und sich der Zeit der Menschen anpassten oder weiterhin in ihrem eigenen Zeitentrott blieben. Die Vorbereitungen zogen nun stramm an. Vandorez hatte mit dem Kommandanten der herzoglichen Armee drei Einsätze abgesprochen, in der erhöhte Wachsamkeit auf der Burg galt, danach würde die Zeit der Positionierung anfangen, es gab noch einiges an Vorbereitungen zu treffen, wie sie sehr genau wusste, doch alles zu seiner Zeit. |
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17.09.2022, 22:19 |
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Spieler, Mensch
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Die Tage des Rado waren schon weit fortgeschritten, als 2 Gestalten sich ihren Weg durch Wind und Winterwetter bahnten. Eine hochgewachsene Gestalt in Lederrüstung, gefolgt von einer kleineren, in einem Fellberg verborgenen Person. Begleitet wurden die Zwei von einem, bis aufs Äußerste beladenen Packpony.
Erst schaute die Torwache etwas skeptisch, aber schließlich reichte ihr wohl ein Passierschein und der Umstand, dass ihr Packpony und dessen Führerin vorher schon in der Festung begegnet waren. Zielstrebig und unbehelligt begaben sie sich über den von Wind, Kälte, Schnee und übellaunigen Soldaten leidlich ungastlich gemachten Innenhof zu einem der hinteren Aufgänge, an dessen Ende sich unmittelbar die Kammer befand, welche Symon für seine Unterbringung gewählt hatte. Es war wohl der größte Raum, welchen Vandorez ihm angezeigt hatte. Noch dazu war in diesem ein ordentlicher Teppich verlegt und an der Westwand gar ein Kamin angemauert worden. Über dies befand sich der Abtritt direkt über den Gang, ein Umstand, den Symon über alle Maßen schätzte, denn ihm war nicht daran gelegen, sich des Nachts zu den diensthabenden Soldaten in den Innenhof zu gesellen, um in einem unbeobachteten Moment, oder mit diesen zusammen, einfach in eine Hofecke zu pissen. Vom nächtlichen, noch eisigeren Wind und den umher wehenden Noten von billigem Wein und Bier ganz zu schweigen. Schließlich konnten jedes Mitglied der regulären Besatzung, oder von Vandorez Sondertruppen, wenn es gerade in der Nähe weilte oder sich die Zeit nahm das Vorgehen etwas näher zu begutachten mitbekommen, wie Julie das Packpony ablud und Mal um Mal Ladungen von feinem Walnussholz in verschiedensten Ausfertigungen sowie Arme voll feinen Stoff und sogar einen edlen Polstersessel die Treppe hinauf wuchtete, selbst bei der Kälte geriet die Schreinerin von der ganzen Arbeit ins Schwitzen, wohingegen der Magier kein einziges Mal mehr draußen gesehen wurde. Er mochte anderes zu tun gehabt haben, oder schlicht keine Lust gehabt haben, Julie zur Hand zu gehen, man musste es sich selbst denken. Zum Ende hin verfrachtete sie noch eine Ladung an Brennholz nach oben, die den Eindruck vermitteln konnte, jemand würde sich auf den Winter des Jahrhunderts einstellen. Alles in Allem konnte man wohl den Eindruck gewinnen, dass sich da jemand etwas unpassend oder übertrieben einrichten wollte. Später am Abend saß Symon allein in der Kammer. Im Kamin prasselte ein großes Feuer und der Magier versank wohlig in den weichen Polstern des Sessels. Sein Blick schweifte über das wundervolle Bett, dass er sich hatte anfertigen lassen und das übrige Mobiliar. Als sein Blick an dem üppigen Holzstoß hängen blieb überkam ihn ein Gedanke. Natürlich musste der gängige Soldat annehmen, dass sich hier ein feiner Beamter am völlig falschen Platz eingenistet hatte. Er sah das natürlich anders. Er scheute weder Schmutz, noch Entbehrung oder Kampf, so war es nicht. Genau genommen vermochte er gar nicht mehr zu zählen, wie oft er sich schon verdreckt und blutüberströmt in unterschiedlichsten Kampfhandlungen wiedergefunden hatte - und dies nicht selten für Ziele und/oder gegen Feinde des Herzogtums. Aber Symon vertrat die Auffassung, dass die Bereitschaft dazu keineswegs zur Folge haben musste, dass man das übrige Leben dem anglich und es wie ein Mönch oder Soldat führte. Ganz im Gegenteil! Umso mehr schönes das "reguläre" Leben vorhielt, umso größer mochte der Wille sein, die Widrigkeiten zu überwinden, um schließlich wieder zum alten Stand zurückzukehren. Ihm war aber auch völlig klar, dass diese eine Ansicht war, die beim gemeinen Betrachter, ob aus Überzeugung oder schlicht ob fehlender Mittel, auf Unverständnis stoßen konnte. Vandorez selbst mochte hier das beste Beispiel sein. Symon nahm an, ihr würde die Lebensspanne eines Zwerges nicht ausreichen, um das zu verstehen. |
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21.09.2022, 04:14 |
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Reisender
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Es etwa Vormittag als Vandorez aus der Halle der Legenden trat. Ein heller Lichtstrahl erhellte den Platz vor den Toren, an diesem Morgen. Ein heller, fahler, kalter Sonnenstrahl, nicht warm genug um zu wärmen. Sie blickte in die Gesichter von Sasperus, in seiner Ettinrüstung, die eine athletische Figur zum Ausdruck brachte, dazu das weiße Haar und die allzu vornehme Mimik und Haltung. Dann sah sie Tirindial, einen Hochelfen, etwas offener in seiner Erscheinung als die meisten anderen Hochelfen. Sie wusste dass er Vertrauenswürdig ist, doch sie musste sich noch auf sein Körpersprache einstellen. Sein Haar war lang und verlieh ihm etwas Wilderes, im Vergleich zu anderen Hochelfen die sie bisher kennengelernt hatte und etwas Stolzes. Es fiel ihr schwer einen Elfen einzuschätzen, noch immer verwirrte sie die Arglosigkeit der Elfe Naira, sie konnte soviel Arglosigkeit kaum mit dem dazugehörigen Lebensalter in Verbindung bringen, von dem sie nur wusste dass es mindestens viermal Länger währte als ihr eigenes Leben. Dann trat Brehgo von der Seite dazu. Er trug einen Gugel und war schlecht drauf. Vandorez vermutete dass es eine gewisse Unsicherheit mit sich brachte. Generell wirkten die beiden Magier recht sparsam. Sie hatte das Gefühl, dass auch sie etwas mit dem Temperament des Elfen überfordert waren. Aber es war gut, wenn man sich so kennen lernte, und gleichfalls zu respektieren lernte. So wuchs man zusammen zu einer richtigen Einheit, so pegelte man sich gemeinsam auf eine Moral ein. Ihre Entscheidung die Festung auch von der Südseite auszuspionieren, war gewagt, ja durchaus riskant. Aber von nichts kam nichts. Manchmal musste man Risiken eingehen, und es war besser der Trupp wusste sofort, woran er mit ihr war. Sie erwartete Handeln und kein Gerede.
Als sie die Burg Richtung Südosten verließen, stand die Sonne etwa im Zenit. Sie würden zu einer reichlich unerwarteten Zeit eintreffen wohl. Kaum einer erwartete Aufklärungsmissionen zur Mittagsstunde da sie sehr riskant waren. Es war alles in Allem ein riskanter Einsatz das konnte sie nicht von der Hand weisen. Dazu trieb sie die Männer dann zur Eile an, damit sie mit der körperlichen Anstrengung den Kopf etwas frei bekamen und es half, als sie das Feindesland betraten waren sie alle recht gut abgestimmt und diszipliniert. Etwa zum frühen Nachmittag erreichten sie das Gebirge und befanden sich nun zwischen der Wehranlage und Aldfur im Süden. In Vandorez' Blut regte sich Lorica. Zurück blickend hätte sie dort eine kleine Verschnaufpause einhalten müssen, damit sich alle noch mal einander versicherten. Das klar war was nun kam. Noch einmal die Zeichen abgleichen. Doch sie trieb den Trupp weiter. Sasperus und Brehgo zeigten genug Zurückhaltung um leicht koordiniert zu werden. Die Kommunikation mit dem Elfen gestaltete sich als schwieriger. Sie missverstanden sich, ungewollt aber gründlich. Wo Vandorez gern gesehen hätte welche Risiken er einging, zeigte er mehr Disziplin und wartete auf Weisung womöglich. Als dann noch die Schutzzauber nachließen, war ein kurzer Moment der Unruhe. Sie wollte auf die Schutzformeln lieber verzichten, sie konnte noch nicht einschätzen wie hellhörig der Feind war. Doch dann nickte sie und sie nutzte einen Moment um die Truppe zu sammeln. Sasperus war souverän Präsent, Brehgo eher widerwillig und der Elf vermutlich von ihr ebenso verwirrt in dem Moment, wie sie von ihm. Doch sie gab dem ganzen Raum, damit man es als Einspielen verstehen konnte, es mussten nur alle ernsthaft daran arbeiten und nichts spornte so sehr an, wie ein kalkuliertes Risiko. Erst näherte sie sich der Mauer bis auf fünf Fuss im Schutz der Bäume. Dann dem Tor wohl auf fünfundzwanzig Fuss, dann auf zwanzig und schließlich noch auf fünfzehn Fuss. Vandorez lag in einem kleinen Graben auf dem Bauch, als eine Bodenpatroullie bis auf fünf Fuss nah kam. Sie zwang sich zur Ruhe, doch war sie bereit einem Entdecken jederzeit einen Konter entgegen zu setzten und den Mann schnell und effizient zu töten. Der Rückzug war gut abgesprochen gewesen und am Wassertag würden sie dann von Norden aus dem eigenen Land sehen können, in welche Alarmbereitschaft das den Feind gesetzt hätte. Sie wusste dass der Elf ganz in ihrer Nähe war und auch Brehgo war nicht weit. Alle verhielten sich nahezu erstarrt und ein durchatmen ging durch Vandorez als die Patroullie ablenkte. Aber sie wollte noch mehr sehen. Die Wehranlage war stark besetzt. Es irritierte sie. Doch sie sah wenig Möglichkeiten einen zögernden Trupp näher zu treiben. Sie hatte die Risikobereitschaft aller an diesem zum Nachmittag gereiften Tag ausgereizt, doch sie wollte sich das ganze direkt noch am gleichen Tag von der Nordseite ansehen. Sie hatte ein Gefühl für das Gelände bekommen. Die Truppen waren abgelenkt und rechneten mit niemanden aus Süden, dazu unterbesetzt. Vandorez hatte von Süden etwa etwas mehr als ein halbes Dutzend aus gemacht. Das klang vielversprechend. Sie trieb die Leute erneut zur Eile an, und zwang sie gar in einen Dauerlauf, als sie im Heimatlichen Boden wieder Fuss fassten. Als sie den Fluss überquert hatten, triumphierte Vandorez innerlich schon. Egal was jetzt noch geschehen mochte, es war bereits ein guter Einsatz. Jetzt würde sie keine weiteren Risiken mehr eingehen. Sie näherten sich wohl auch von Norden auf etwa zwanzig Fuss als Vandorez den Trupp anhalten ließ. Sie löste das Fernrohr und spähte den Feind so gut es ging aus. Sie sah auch Tirindial den Feind in Augenschein nehmen. Wieder wollte der Elf ihr was mitteilen, was sie nicht recht verstand. Sie deutete es als Warnung noch näher heran zu kommen und befahl den Rückzug, sie hatte alles gesehen, was sie zu sehen begehrte. Sie war bester Laune, als sie zur Dämmerung durchs Tor der Drachenburg traten und hätte gerne direkt ein Bier angehoben, doch ihre Männer schienen nicht sonderlich zufrieden zu sein. Dennoch keiner ließ durchblicken, dass ihn mehr als die feuchte, dreckige und kalte Kleidung stört. Sie würde es Ruhen lassen, es war kein einfacher aber ein erfolgreicher Einsatz gewesen. Vielleicht mussten die Magier erst mal eine Nacht darüber schlafen. Sie sagte bis zum Wassertag abend Freigang zu, sie selbst würde am morgigen Tage wieder im Sattel auf dem Weg nach Minoc sein. Es war gut dass sie den Wassertag für eine Nachbesprechung angesetzt hatte, so konnte sich jeder, sie selbst eingeschlossen noch in Ruhe Gedanken über den Einsatz machen. Es gab Verbesserungsmöglichkeiten gerade was das mit den Schutzformeln betraf. Und sie musste sich unbedingt bekannter mit Tirindial machen um ihn besser einschätzen zu können. Sie war sich unsicher, wie er zu den Risiken stand. Sie hatte von allen noch die Sichtungsberichte gefordert. Der Elf hatte etwas mehr ausmachen können als sie. Es war stockfinster und nur einzelne Laternen erhellten den Hof mager. Brehgo war ihr noch in die Halle gefolgt. Vandorez verstand sein finsteres Gesicht nicht. Sie hatte das Gefühl er wollte mit ihr noch sprechen, doch als sie sich zum Essen setzte, verabschiedete er sich. „Erfrischend ereignislos“ hatte er zu ihr gesagt, als sie ihn nach seinen Gedanken fragte. |
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02.10.2022, 18:52 |
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Spieler, Mensch
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Beiträge: 143
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Cun 1339. Nachtwache. Drachenburg. Nordöstlicher Turm.
Ein Windstoß schickt die letzten Grüße des Winters mit einem Heulen zur Burg. Knurrend zieht die dürre Gestalt den Mantel enger. Die Berufssoldaten sehen nicheinmal mehr herüber, seine Laune ist mittlerweile bestens bekannt. Noch dazu gehört er zum Stoßtrupp. Den Gästen. Man begegnete sich mit gebotenem Respekt und damit hatte es sich. Einen Moment fragte er sich ob die Zuteilung zum Nordöstlichen Turm Zufall war oder ein Zeichen wie weit die Soldaten ihnen vertrauten. Blick auf den Sumpf und das Herzogtum, nicht gerade die Richtung aus der man etwas meldenswertes erwartete. Im Grunde war es ihm gleich. Sein Blick wandert nach Süden, irgendwo jenseits der dunklen Baumkronen bevor der Horizont das Meer verschlingt liegt Südhafen. Die Erinnerung an ihre Aufklärungseinsätze kroch in ihn wie die Kälte der späten Winternacht. Menschen die miteinander feierten, es sich gut gehen ließen, aßen, tranken, tanzten und belanglose Gespräche führten. Schon bald würde sie die Realität einholen. Es gab keine Güte in dieser Welt, und keinen Platz für Frieden. Früher oder später ging alles zu Ende, der Kreislauf schloss sich. Vandorez hatte ihn gefragt ob er es bereut sich dem Stoßtrupp angeschlossen zu haben. Fast schon wollte er entgegnen das ein Teil von ihm es durchaus bereut. Der romantische Narr der von einer Welt träumt wie sie die Jünger Libanus sich ausmalen. Bar der Dunkelheit in den Herzen der Menschen, der sich in Südhafen ans Feuer gesellt hätte und Geschichten zum besten gegeben hätte. Doch er beließ es bei anderen Gedanken, Erinnerungen an ein anderes Leben. Er wusste sie würde es nicht verstehen. Genauso wusste er das eine solche Welt nur ein Traum war. Irgendwo im Innenhof unterhalten sich zwei Soldaten, der jüngere hatte irgendeinen Brief von seiner Verlobten erhalten. Der ältere gratulierte lautstark. Ruhe herrsche nie in den Mauern. Menschen lebten ihre Leben gingen dem Ruf ihrer Herzen nach, stolperten, wurden zu Fall gebracht, manche standen nicht wieder auf. Oftmals hatten sie keinen Einfluss darauf. Wie die armen Hunde in Südhafen. Sie würden mit Blut bezahlen für die Nachlässigkeit ihrer Herren. Zwei Jahre, nein länger zweieinhalb? Hätte der Jadethron, wessen Hintern ihn nun auch immer polierte, auch nur einen Finger gerührt um die Festung zu nehmen er wäre heute nicht hier würde sich Körperteile abfrieren, mit Vandorez und den anderen den Soldaten mimen. Als die Nacht dem Tage wich und die Ablösung kam nickte er ihnen nur knapp zu und sprach die zur Gewohnheit gewordene Formel. "Keine Vorkomnisse." Später würde er im Schneidersitz auf einem Stockbett sitzen, meditieren, warten auf den Tag an dem sich der Kreislauf schließt. |
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03.10.2022, 23:01 |
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Reisender
Registriert seit: 19 Jan 2013
Beiträge: 656
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2. und 3 im Nugor 1338
Einsatzbericht über das Ausspähen der Westseite der Völkerfeste. Teilnehmend und in Folge der Verantwortung zum Auftrag: Truppführer - zu MinocZur 8. Stunde des 2. Nugor sammelte sich der Trupp in der Drachenburg. Ausgerüstet, wie es zuvorkommend bestimmt war, wurden noch kurz einige bestimmende Wörter gewechselt. Gefolgt davon formte Soldat Sasperus das Tor zum Zentrum von Falkenstein. Ohne Verzögerung marschierte der Truppe den langen Süd-Östlichen Weg Richtung Völkerfeste, dabei wurde ein möglicher Pfad ausgemacht für Artilleriestücke. Beginnend von Falkenstein bis fast zur Völkerfeste schlängelt sich genug freie Fläche. Das eigentliche Problem ist wohl die Länge der Strecke selbst durch das Schlängeln. Hinzukommt das es kein fester Boden ist und zum größten teil Wiese. Je nach Wetterlage könnte dies schnell zu Problemen führen wenn man diesen Weg einschlägt. Abseits vor der eigentlichen Völkerfeste könnte man die Artilleriestücke am Gebirge entlang aufstellen, meine Erfahrung mit Reichweiten von solchen Teilen ist aber nicht ausreichend um dazu nun genaueres zu sagen. Schätze aber ein Katapult könnte dies leicht überbrücken mit ihren Geschossen. Jedenfalls zogen wir weiter gen Südfeste, auf dem Weg wurde keine Aktivität des Feind selber festgestellt, generell wirkt das Land westlich der Völkerfeste in ruhe gelassen. Selbst Wild traut sich an die Festung. An der nahen Sumpfzunge vor der Festung fanden wir Werkzeug in Form von Schaufel und Picke. Vermutungen wie Torfstecher oder Pech Beschaffung sind gefallen, vielleicht brauchen die Feinde auch was anderes aus dem Sumpf? Soldat Tirindial wurde erkoren näher an die Südfeste vorzudringen. Nach seiner Rückkehr brachte er folgende Erkenntnis mit sich:
Wir spähten anhängend kurz das Gebirge vor der Südfeste aus und kehrten dann zurück und der Einsatz fand sein Ende ohne jegliche Vorkommnisse. Alle Teilnehmer hielten sich an das was abgemacht war, hielten Formation außer es wurde anders verlangt. |
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17.10.2022, 18:08 |
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Reisender
Registriert seit: 25 Sep 2016
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Der Einsatzbericht von Varkon zu Minoc, hing ganze drei Tage am Brett, ehe er von Vandorez abgenommen wurde und in der Greifenburg hinterlegt wurde.
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