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Alt 21.09.2004, 15:29
...am Tage danach
#1
Sir Taake
Ex-Staffler
 
Registriert seit: 22 Nov 2003
Beiträge: 1.645
Es war ein angenehm warmer Tag gewesen. Die Sonne war gerade am untergehen und tauchte den Himmel in ein kräftiges Rot. Der idyllische Waldrand erwachte langsam zum Leben. Ein farbenprächtiger Schmetterling ließ sich vom Windspiel über die saftig grünen Wiesen tragen und flatterte zu einem alten Baum. Langsam und verspielt sank er auf eine leblose Hand.


Es war ein langer unerbittlicher Kampf, welcher letzten Endes seinen blutigen Tribut einforderte. Nahezu leblos klatschte Zark’s Körper in der vorangegangenen Nacht auf das kalte Straßenpflaster einer abgeschiedenen Gasse Britains.



"Ich...bekomme dich... und ich kehre zurück...selbst...selbst aus der Finsternis der Ewigkeit!"


Seine letzten Worte hatten ihre Wirkung offensichtlich nicht verfehlt... Nun vollends ihrem Blutrausch erlegen, stürzte SIE sich mit einem wütenden Zischen auf ihn und ließ nicht eher von ihm ab, als dass jedes Lebenszeichen aus ihm gewichen war...

Das tragische Ende eines gefallenen Vampir's.

Doch sollte es nicht das Einzige sein. Einer jener armen Narren, welche ungewollt Zeugen dieses grausigen Ereignisses wurden, sollte ihr nächstes Opfer sein. Blind vor Wut stürzte sie sich auf ihn. Der arme Mann, nach seinem Äußeren zu urteilen musste es wohl ein Schiffsmann oder gar Kapitän sein, hatte ihr nichts entgegen zu setzen. Auch er schloss in jener dunklen Nacht das letzte mal seine Augen.


Die dunkle Gestallt, welche während des gesamten Kampfes anwesend war, striff ihr menschliches Äußeres ab. Langsam breiteten sich ledrige Schwingen hinter ihm aus. Schwarzes Blut pulsiert durch die wie auf Knochen gespannte dünne Haut. Mit kräftigen Flügelschlägen hob er Zarks leblosen Körper empor. Lautlos glitt er mit ihm über Britain hinweg. An einem Waldrand, weit außerhalb der Stadt gelegen, sanken sie zu Boden. Sororn warf im Schutz der Dunkelheit ruckartig seine häutigen Schwingen weit nach hinten, zurück blieb die unter einer dunklen Kutte verhüllte Gestallt. Die Heilung Zark's hatte bereits während des Fluges begonnen einzusetzen. Er war bewusstlos, doch ein leises Röchlen, verriet, dass er noch am Leben war. Sororn nahm einen festen Strick und band den bewusstlosen Vampir an einen abgestorbenen Baum. Er beugte sich über ihn und ein knirschendes Geräusch erklang - als würde jemand ein stück Fleisch aus seinem Ofper zerren. Dünne Rinnsale aus Blut liefen aus Zark's Mund und er wirkte seltsam eingefallen... die Sonne würde ihr übriges Tun.


Ein lauer Wind kam auf und der Schmetterling flatterte zurück in die unberührte Stille der saftigen Wiesen.
Sir Taake ist offline  
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Alt 21.09.2004, 18:53
#2
Zark Drisnyl
Reisender
 
Registriert seit: 10 May 2004
Beiträge: 6
Nachdem die Sonnenstrahlen ihr tödliches Werk vollendet hatten war der Vampir endgültig vernichtet...und die dunkle Seele mußte den geschundenen und zerfetzten Körper verlassen.
Wogende Schemen...Schatten, aus geronnener Schwärze..Nebel aus einem satten Rot...womöglich Blut, das gestohlene Blut, begannen ihn einzuhüllen, jedenfalls war dies das letzte Bild das er mit auf die andere Seite nahm.

Sein gesamter Geist schien für einen Moment oder für Jahrtausende in Flammen zu stehen, denn er hatte jedes Zeitgefühl mit seinem Körper verloren und er fiel, fiel in seiner letzten Vision durch einen schwarzen Tunnel..ohne Wiederkehr hinein in die Ewigkeit.
Vor seinem geistigen Auge sah er sich fallen...immer tiefer, bis er in den Schatten am Ende jenes Tunnels versank...die ihn sofort hinab zogen in die Finsternis.
Ein dunkler Singsang drang an sein ?Gehör? das er schon längst verloren hatte. Nein...er spürte es.
Dann lichteten sich die Schatten vor mir...und ein blendendes rotes Licht hüllte seinen Geist ein..es war nicht warm, nicht kalt sondern einfach allumfassend.
Kurz bevor das Licht dem Erkennen wich war sein Geist noch zu einer letzten geistlichen Regung fähig...sein letzter ?Gedanke? war. "Vater...es ist so schön". Und er kehrte nun zurück zu jenem Ort den er sich so oft in seinen Träumen vorgestellt hatte und dessen wahre Pracht ihm verborgen geblieben war.
Doch der Vampir hatte sein letztes Versprechen nicht vergessen...
Zark Drisnyl ist offline  
Geändert von Zark Drisnyl (21.09.2004 um 19:01 Uhr).
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Alt 22.09.2004, 14:55
#3
Theodore Fiero
Reisender
 
Registriert seit: 09 Nov 2002
Beiträge: 209
Gerufen von einer jungen Dame, gelangt Theodore zu der Leiche unter den Bäumen östlich Britains. Blutverschmiert findet er das umgebende Gelände vor. Theodore lässt sich sehr viel Zeit beim Untersuchen der Reste des Seemanns. Wieder zurück in seinem Haus verfasst er eine Niederschrift:

Grausiger Tod eines Seemanns in der Nacht

In der Nacht zum 18ten Ador im Jahre 1284 muss eine wilde Kreatur von unvorstellbarer Kraft gewütet haben östlich der Hauptstadt des Landes.
Am nächsten Morgen war eine abscheulich zerfetzte Leiche aufzufinden, die von einem Seemann stammt, welcher noch nicht lange in der Stadt bekannt war. Seine Kehle war völlig zerissen, das Rückrad zerteilt, doch nicht durch einen hieb, sondern dem Anschein nach durch bare gewaltige Kraft zertrümmert. Kaum ein Knochen im Leibe des zu Bemitleidenden war noch heil. Es stand aufgrund der schwere der Verletzungen und der Zeit die nach dem Tod schon verstrichen war, gänzlich ausserhalb meine Fähigkeiten noch etwas für diesen armen Mann zu tun. Für spätere Leser möchte ich nochmals darauf hinweisen, wie unvorstellbar blutgedrängt die Umgebung war.


Theodore Fiero


Wie üblich, gibt er das Schreiben Tags darauf beim Schreiber zu Vesper ab, der schon länger für seine Bibliothek Schriften sammelt.
Theodore Fiero ist offline  
Geändert von Theodore Fiero (22.09.2004 um 15:53 Uhr).
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Alt 23.09.2004, 13:34
#4
Sir Taake
Ex-Staffler
 
Registriert seit: 22 Nov 2003
Beiträge: 1.645
[für einen Vampir verschoben]

Schrecklich entstellt im Gesicht saß Sie in dem Tempel des Sekal, ihrem einzigen Gott und ihrem über alles geliebtem Vater. Ein Auge fehlte ihr, das Gesicht zerkratzt und ihr geschunden wirkender Körper voller Blut. Ausgemergelt sah sie aus, obwohl ihre Haut wieder die Farbe der Menschlichkeit angenommen hatte. Sie war schwach, schwach ob der geopferten Essenz, ihrer dunklen Kraft.
Der Unreine Zark hatte ihr mehr abverlangt, als sie es jeh angenommen hatte. Seine ersten, für jeden Sterblichen absolut tödlichen, Angriffe konnten ihrer Macht nichts anhaben, aber dennoch war er im Kampf des Geistes ihr ein mehr als würdiger Gegner. Zuerst hatte sie mit ihm gespielt, nich an seiner Hilflosigkeit geweidet. Wie er da stand und versuchte sie mit seinen lächerlichen geschmiedeten Waffen zu verletzen. Hatte er wirklich angenommen, es würde so einfach für ihn werden, dachte sie amüsiert schmunzelnd. Auch ihr Kind, welches sie ihm entgegen schleuderte, wählte sie sorgsam. Sie wollte nicht, daß er durch die Hand eines niederen Wesens starb, wollte ihm jedoch zeigen, was in ihrer Macht läge, wenn sie es wollte. Erst als sie ihrerseits einen ersten Angriff vornahm, welcher er mit für sie erschreckender Leichtigkeit auswich, wußte sie, daß es weitaus mehr erfordern würde, ihm sein Leben zu nehmen. So entsann sie sich auf ihre dunklen Kräfte, welche ihr ihr Vater schenkte. Die Macht ihres Blickes und ihrer Stimme, die Macht der Nacht und des Blutes. Sie forderte ihn, versuchte seinen Verstand zu lähmen und seine Wahrnehmung zu verzerren. Jedoch erwies er sich als resistenter, als dies jeh ein sterblicher sein könnte. Und doch errang sie mit ihren Gaben einen kleinen Sieg. Denn ihr Blick und ihre säuselnde und betörende Stimme, welche ihre vermeindliche Schwäche und seine Überlegenheit zum Ausdruck bringen wollten, brachten zumindest einen kleinen Erfolg mit sich.

Er zitterte, seine Wut schien unermeßlich zuwerden .. ein Zustand, der nur Fehler hervor bringen konnte. Aber für einen weiteren sinnlosen Angriff mit seinem Schwerte, war sein Geist zu stark und das Blut des Vaters zu dick. Er rannte auf sie zu, ließ jedoch mit einem Schrei der Wildheit seine Waffe fallen und griff sie mit all seiner Stärke, die der ihren bei weitem überlegen war, und seinen Klauen an. In diesem Moment achtete sie ihn .. kein Sterblicher und wohl auch nur sehr wenige ihrer Art hätte sie in dieser Situation gewürgt. Indem er sie würgte, mit aller Kraft, würgte er letztendlich nur sich selbst, aber dennoch lies er nicht ab. Man sah förmlich, wie er schwächer wurde. Aber nicht nur er wurde schwächer, auch ihre Schutzmaßnahmen wurden es zunehmend. Und so fanden sie sich in einem Kampf der Nacht wieder. Beide würgten sie, beiden würden ihre Kehlen zerfetzen wollen. Und da geschah das, mit dem sie niemals rechnete. Ihr Schutz versagte ob seines purem Willens oder seiner großen Kraft vermochte sie nicht zu sagen. Ihre klauenartigen Hände ruhten bereits auf seiner Kehle, und da gelang es ihm, einen gezielten Angriff auf eines ihrer Augen zu beenden. Sie war zu verblüfft und zu erschrocken, als daß sie es noch verhindern konnte. Ihre Schmerzensschreie mußten schrecklich und unmenschlich in den Ohren der beiden Sterblichen gewesen sein, welche sich einen verdammt schlechten Moment auswählten, um diesen Teil der Stadt zu besuchen. Aber davon bekam Sie nichts mehr mit. Voller Schmerz und Agonie, ihrerseits nun voller Haß auf Zark, waren sie in einem engen Tanz des Todes vereint. Sie packten, rißen und achteten beide nicht mehr auf eine Verteidigung. Es ging nun nurnoch darum, den anderen Schmerz und Tod zu bringen. Sie schüttelt leicht ihr Haupt, als sie daran dachte, wie leicht es ihm gewesen sein mochte, sie zu vernichten, wenn er nicht schon so geschwächt durch sich selbst war. Nur ihre dunkle Macht hatte sie gerettet. Als er dann langsam und mit einer klaffenden Halswunde zu Boden sank und ihr noch Worte der Verachtung entgegen brachte, setzte er zu einem letzten Angriff an, welcher ihr zwar abermals große Pein brachte, sie jedoch nicht mehr stoppen konnte. Sie nahm ihm das Leben, sie spürte förmlich, wie es aus ihm heraus rann. Er würde sie mit sich nehmen, ob jetzt oder später, waren seine letzte Worte. Zumindest war es das, woran sie sich zu erinnern glaubte, denn die Mordlust hatte sie längst gepackt. Bevor das Leben dann endgültig aus ihm rann, schien er sie noch zu umarmen, um sie mit hinunter in die Endlosigkeit des Nichts zu ziehen. Aber sie begann bereits seinen Körper zu vernichten. Schlug auf ihn ein, öffnete tiefe Wunden und schlug ihre Fänge überall in ihn hinein. Sie schmeckte förmlich noch immer sein Blut und vor allem sein Fleisch in ihrem Mund. Rasend und taumelnd, wie sie sich an seinem Fleisch und seinem Blut labte, hockte sie über ihn. Die Mordlust wich langsam aus ihren Augen, und ein großer Hunger, durchzuckte sie. Ihr Haupt ruckte zur Seite, wo sie die Sterblichen und den Ahn erblickte. Sororn schien ihren Hunger ebenfalls zu spüren und, obgleich sie es erst jetzt realisierte, indem er einen der Sterblichen zu ihr Stieß machte er ihr ein Großes Geschenk. Sie labte sich dem sterblichen, an seinem zerbrechlichem Leben. Ließ jedoch schnell von ihm ab, da der andere Sterbliche berteis begann, sich fort zu schleppen. Sie hastete gestärkt zu ihm und griff ihn hinterrücks an. Sie biß ihm in den Nacken, brutal und ohne große Rücksicht, und legte ihm ihre Hände um den Hals. Während sie von ihm Trank entronn ihm das Leben, was sie jedoch nicht störte. Sie fühlte sie Mächtig, wie ein großes Werkzeug Sekals. Im Geiste widmete sie das Leben dieses ehlenden Sterblichen ihrem geliebten Vater. Dann, Sororn spielte bereits mit dem anderen Sterblichen, schlich sie knurrend zu ihnen und betrachtete es knurrend. Nach einem lächeln ihres Ahnen wollte sie ihr blutiges Werk für diese Nach beenden und versuchte auch diesem sterblichen das Leben zu nehmen. Was ihr ihrer Meinung nach auch gelang. Sie wußte nichts davon, daß dieser ehlende Wurm ihre Attacken überlebte, konnte es jedoch auch nicht mehr überprüfen, da die Sonne bereits aufging.

Jetzt, in der Dunkelheit des Tempels, saß sie da und dachte an diesen fast epischen Kampf zurück. Sie war schon immer eine Mörderin. Liebte es den brechenden Geist eines Opfers zu sehen, wenn ihnen klar wird, daß sie sterben würden. Aber niemals zuvor richtete sich einen ihres Blutes. Die Menschen waren ihr Gleich, es waren nur Schwächlinge, die an einen falschen und niederträchtigen Gott glaubten, wenn sie es überhaupt taten. Aber Zark .. er war ihr Bruder. Egal ob er nun unrein oder entgleitet war, so war doch etwas von Sekal selbst in ihm gewesen. Sie erinnerste sich nun daran, wie er dagelegen hatte, voller offenen Wunden, und das heilige Amulett Sekals noch immer um seinen Halse tragend. Sie senkte ihr entstelltes Gesicht und dachte daran, daß er, obwohl er gegen die Gemeinschaft sündigte und seine Vernichtung mehr als nur einmal verdiente, noch immer ein Diener Sekals war. Er dachte von sich, dass sein Weg richtig wäre. Sie haßte ihn vor dem Kampf und auch währenddessen, aber in diesem kurzem Moment, wo sie allein in dem Tempel saß, da vergab sie ihm. Welch ein würdiger Sohn Sekals hätte aus ihm werden können. Er hätte die Nacht mit seiner Stärke und seiner Gewandheit beherrschen können. Hätte ihr einmal ebenbürtig sein können.

Sie schüttelte ihr Haupt und bat Sekal um Vergebung. Sie hoffte, daß sie ihrem Vater nicht zu viel Schaden durch den Tod eines Kindes beibrachte. Nach diesen Überlegungen schwor sie, Zark Drisnyl, Fehlgeleiteter und Unreiner, nicht auch nach seinem Tode zu verfolgen. Sie würde nicht versuchen, an seine Seele zu gelangen, auf das seine Rückkehr zu dem geliebten Vater ihm für immer verwärt sein würde. Er sollte seine Ruhe finden .. er hat genug gelitten und genug Schmerzen ertragen. Und sein Geist mochte erlöschen....
Sir Taake ist offline  
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