25.04.2007, 20:27 |
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Registriert seit: 02 Jan 2004
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Eine fast schon seidenweiche Dämmerung durchwehte zuerst mit einzelnen Fäden einen viel zu kalten Frühlingstag – um sich dann wie ein schweres Tuch über Land und Leute zu legen - ein Schal der alles dämpft. Ob Geräusche, Bewegung oder Gesang, der dunstig-graue Wolkenbrei schien alles in sich hineinzuziehen um dann in einer vollkommen tiefen Nacht zu enden.
Nur ein Licht bewegte sich in dieser unheimlichen Mischung, in diesen Vorgang der alles in sich einzubeziehen schien – die schwankende Fackel eines Barden, dessen Laute im Takt seiner Schritte gegen seinen dürren Rücken schlug. Vereinzelte Strähnen seiner heublonden Haare durchzogen verspielt die kühle Nachtluft, welche angereichert war mit verschiedenen würzigen und intensiven Gerüchen – denn schon zog der tänzelnd ausschreitende Mann die Tür eines Gasthauses auf. Kurz nur, hielt er in seiner Bewegung inne, während verschiedene Gedanken seinen Kopf durchrollten und sichtbare Angst kurz in seine Züge trat. Und wie der dumpfe Klangteppich von schreienden Käuzchen und raschelnden Büschen an sein Ohr drang, schob er sich mit einer energischen Geste in die helle Wärme und katapultierte sich mitten hinein in eine Vielzahl lachender Stimmen. Es gab zuviel, was in einer solchen Dunkelheit lauerte und Menschen, die in ihr wandeln konnten als wären sie ein Teil davon - er hatte nicht vor ihnen zu begegnen. Nicht noch einmal. Zudem gab es Lieder, die er singen musste – tief hineinlegen musste in die Herzen der Bevölkerung, auf das auch sie gegen jene irdene Finsternis gewappnet waren. Gegen das Bedrängnis und den Fluch, der sie ereilen würde. |
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