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Alt 29.09.2003, 20:13
hektische Zeiten
#1
Tamin
Gast
 
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Es war noch immer Dunkel, als Tamin aus dem Portal auf Cerinor trat. Eine hektische Zeit lag hinter ihm. Er konnte diese Zeit, die hinter ihm lag nicht leiden. Nicht wegen all dem was in jener Zeit geschehen war, sondern vielmehr eben weil diese Zeit hektisch war. Hektik. Hektik ist eine Eigenschaft, die er weder verstehen noch gutheißen konnte. Hektik war eine Eigenschaft … ihm fiel stets nur ein Wort ein, um es zu beschreiben … Hektik war so menschlich.

Viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf, als er langsam durch den düsteren Dschungel gen Stadttor schritt. Ihm kam das Ende jener hektischen Zeit zu einfach vor. Doch vielleicht hatte er auch einfach zu viel von jenem Dämon erwartet. Es hieß, er würde noch immer wie ein Mensch denken. Diese Worte ärgerten ihn. Er hätte auch von alleine darauf kommen können. Zu offensichtlich war es doch. All die Prahlereien, als der Schatten seine „Macht“ demonstrierte. Was hat er denn schon groß getan? Er hat ihn in einen Frosch verwandelt und ihn in eine Kloake der Menschen geschubst.

Als er mit einer schwungvollen Bewegung die metallenen Stadttore öffnete und eintrat, fielen ihm die Worte der Menschen ein, die er in ihrer Stadt hörte.

„Der Schatten, er hat ihn hingerichtet…eiskalt geköpft hat er ihn…mächtig ist er…“

Das Einzige, was er an dieser Tatsache bedauerte, war die Verschwendung von Leben. Der Mensch dahinter war ihm allerdings völlig gleich. Man hätte aus diesem Leben sicherlich noch etwas sinnvolles machen können, doch dafür war es nun zu spät.

“Mae Govannen, Tamin i Roedhîr.“ schallte es ihm mit sanften Stimmen entgegen, als er mit seiner Rüste durch die Strassen Cerinors gen Heim stapfte.

Er wollte nun nur noch aus dieser Rüste heraus. Nicht das sie unbequem wäre, oder schlecht sitzen würde. Ihm bereitete nur seine linke Schulter etwas Sorgen, da die beiden Säulenstücke eine lange Zeit darauf ruhten. Er war diese Anstrengung einfach nicht gewohnt. Und dazu diese Hektik. Diese menschliche Hektik. Er wollte für den Moment nur noch seine Gedanken zerstreuen. Doch ging ihm für den Moment das hämmern zwergischer Schmiedehämmer sowie das klopfen seiner Picke auf dem felsigen Boden nicht aus dem Kopf. Beinahe in unglaublicher Rekordzeit hatten die Zwerge die Tore angebracht. Er brachte die Säulen an und die Templer sprachen ihren Fluch, Bann, Segen oder was auch immer es gewesen war. So einfach war die ganze Sache. Zu einfach für ihn. Doch er fand sich damit ab, das es das war, was es zu sein schien: das Ende des Schattens.

Als er die Stufen vor seinem Haus hinab stieg hoffte er inbrünstig, das die Menschen wenigstens so fähig gewesen waren, jenen der sich mit den Schatten verbündete zu fassen, damit er nicht erneut das Grab des Dämons öffnen könnte.

Kaum hatte er die Tür zu seinem Haus geöffnet, als er auch schon diesen feinen Obstgeruch in der Nase hatte. Er hatte vor lauter Hektik in den vergangenen Tagen das Essen völlig vergessen. So zwängte er sich schnell aus seiner Rüste, jedoch nicht ohne sie in einer Kiste zu verstauen, in welcher auch das zugehörige Putzzeug lag. Er nahm sich ein paar Früchte und trat gemächlichen Schrittes auf seinen Balkon.

Wie er es oft tat, setzte er sich auf die Brüstung seines Balkons und beobachtete die Brandung an seiner Hauswand unter ihm. Thur war so aufgebracht. Thur dachte scheinbar, das die Waldelfen seinem Sohn schaden könnte. Dieses Misstrauen war für Tamin nur ein weiteres Zeichen der mangelnden Perfektion der Menschen. “So die Menschen vorgeben uns zu vertrauen, so tun sie es doch nicht…“ sprach er leise vor sich hin. Als könnte ein Elf, gleich ob ein Elf des Waldes oder der Stadt, absichtlich einem unschuldigen Leben schaden zufügen. Die Menschen haben noch sehr viel zu lernen.

Nachdem er sein Obst gegessen hatte, machte er sich auf, etwas auszuruhen. All die Geschehnisse der vergangenen Nacht hatten doch sehr an seinen Kräften gezehrt. Er hoffte nur, dass er nun endlich seine Ruhe hätte. So schnell würde er Cerinor nicht mehr ohne Grund verlassen…
 
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