Ein Brief an Caitlynn

[Edwen von Bregoras]

Ein Schreiben wird nach Goldbucht gebracht, schlicht gesiegelt, doch recht dick. Die erste Seite ist an Caitlynn
gerichtet, während der Rest eine Abschrift eines Berichts zu sein scheint.



Sei mir gegrüßt Caity,


zuallererst hoffe ich dass es Dir gut geht und Du trotz der wirren und gefährlichen Geschehnisse während der
Expedition unverletzt und wohlbehalten zu Hause angekommen bist. Nach meiner Rückkehr wollte ich weder
Dich, noch Deine Mutter stören, vorallem da sie sich in keinem guten Zustand befand und ich sie nicht mit
meiner Anwesenheit und meinen Fragen belästigen wollte. Ich hoffe Du siehst es mir nach, dass ich weiter bei
der Truppe blieb, doch nachdem Deine Mutter sie nicht mehr führen konnte, war es umso wichtiger, dass
einige Frauen und Männer da blieben die sich nicht scheuen ein lautes und direktes Wort zu sprechen. Ich
bin sehr froh und unendlich erleichtert dass es uns gelang Deine Mutter zu finden und sie wohlbehalten
zurück zu bringen. Selbstverständlich möchte ich sowohl Dich, als auch Deine Mutter alsbald aufsuchen
und mit euch sprechen, doch ich werde mich hüten eure wohlverdiente und nötige Ruhe zu stören. Daher
wäre ich Dir sehr dankbar wenn Du mir beizeiten sagen würdest, wann ihr euch imstande fühlt Besuch zu
empfangen. Um sowohl Dir, als auch Deiner Mutter einen Einblick in die Geschehnisse der restlichen
Expedition zu geben, habe ich eine Abschrift meines Berichts an Baron von Britain beigelegt. Ich diene derzeit
als Gardist, das ist jedoch eher eine Stippvisite wider Willen. Lange werde ich nicht bleiben, denn dieser Weg
ist ganz gewiss nicht der meine. Doch obgleich die übrigen Shazirah euch gewiss alles ausführlich erzählen
werden, interessiert euch vielleicht auch meine Version der Dinge, die ich wie ich hoffe möglichst korrekt
verfasst habe. Bitte gib den Bericht Deiner Mutter sobald Du ihn gelesen hast - falls er Dich denn interessiert.

Zuletzt wünsche ich Dir und Deiner Mutter eine gute Besserung und ruhige, beschauliche und angenehme
Tage. Über eine Antwort würde ich mich freuen, selbstredend erst wenn Du Dich damit befassen kannst und willst.


Es verbleibt mit den besten Grüßen und Wünschen,

Dein Edwen

Anbei ist eine Abschrift des Gardeberichts beigefügt.

[Caitlynn jin Nadirah]

Ein paar Tage darauf erhält Edwen einen Brief auf dessen Umschlag schon Caitlynns leicht geschwungene Schrift zu erkennen ist.

Zum Gruß Edwen,

ich kann mich an den größen Teil er Ereignisse auf dem Schiff und danach nicht mehr erinnern. Nachdem ich sah wie Nadirah im Wasser versunken ist war ich nicht mehr bei mir. Das war ein sehr eigenartiges Gefühl. Wie ich von dem Schiff gekommen bin weiß ich auch nicht mehr. Einer der Mitstreiter hat mich wohl gerettet. Als ich in Goldbucht wieder zu mir kam, stand Nadirah über mir.
Uns beiden geht es inzwischen wieder besser. Wobei Nadirah noch Probleme mit dem Sprechen hat und ich nun eine Erkältung. Aber nach den Geschehnissen kann man durchaus sagen das wir noch glimpflich davon gekommen sind.
Ich kann nicht für meine Mutter sprechen, aber mir geht es soweit wieder gut genug um dich empfangen zu können. Ich muss dich jedoch auf die Gefahr hinweisen, die im Moment von mir ausgeht. Diese Erkältung ist die schlimmste Krankheit die ich seid längerem hatte und das Geniese ist furchtbar. Also falls du dich vor einer Ansteckung nicht fürchtest bist du immer willkommen. Noch habe ich aber nicht vergessen das ich böse auf dich war!
Ich habe mich bemüht deinen Bericht zu lesen, leider bin ich nicht weit gekommen. Aber ich werde ihn gewiss noch zu ende lesen und ihn auch Nadirah geben.

Das die Garde nicht deine Welt ist kann ich durchaus nachvollziehen. Mich wundert nur das du ihr, vorallem unfreiwillig, dienen musst. Soweit ich das in der Taverne aufgeschnappt habe bist du nun ein Ritter und damit jemand der sich von den meisten Leuten nichts sagen lassen braucht. Aber gut davon habe ich wenig Ahnung und erzählt wurde es mir auch nicht.

Zumindest scheinst du die Ereignisse gut überstanden zu haben, was mich natürlich freut. Ich habe noch nicht viel von den anderen darüber gehört, die meisten nähern sich mir nur bis auf zwei Schritt. Ich frage mich schon die ganze Zeit über wer diese Krankheit, namendlich Erkältung, erfunden hat. Es muss jemand grausames gewesen sein.

Lieben Gruß
Caity