Talira Tahlar - Alpha ex Omega

[Sevres Sethayus]

Man sagt man sieht sein ganzes Leben vor seinen Augen ablaufen wenn man stirbt und kann es ebenso in den Augen eines Sterbenden sehen...

"Lina würdest du mir das Wasser reichen?", sagte Sevres ruhig und streckt seine Rechte hinter seinen Rücken, scheinbar abwartend und nachdenklich, da seine Bitte wohl unbeantwortet blieb. Seufzend durchbohrte er Lina mit einem leicht gereizten Blick und griff selbst nach dem Glas das einige Schritte von ihm entfernt auf einem kalten und alten Marmortisch stand. Dann nippte er langsam an dem Glas, stellte es zurück und wandte sich seinem Experiment zu. Einige Reagenzgläser und ein skurrilwirkendes Gebilde standen vor ihm auf den Tisch und wurden von ihm bedient.

Sevre's Leben war zu jener Zeit nicht gerade das glücklichste und es muss absurd gewirkt haben wie er mit einer nicht existierenden Person - Lina - kommunizierte.

Ich bin mir nicht mehr sicher wann genau es war als wir uns in der Akademie begegnetten, jedenfalls wurde seid diesem Tag der eine nicht mehr ohne den anderen gesehen...

Sevre's Wahnvorstellung schwand genau so rasch wie sie kam als Talira Tahlar in sein Leben draht. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren so verbrachten sie doch ihre gesamte Zeit miteinander. Eine liebreizende, verspielte und himmlische Gefährtin war sie in Sevre's Augen und auch wenn ihre Beziehung stets nur auf freundschaftlicher Ebene bestand so liebte er sie doch und himmelte sie gerade zu an.

Talira du darfst nicht sterben... was soll ich ohne dich nur tun? Verlass mich nicht...

Gerade zu abhängig wurde er von ihr und auch wenn er es nie zu gab so hätte er doch alles für sie getan nur um sie glücklich zu machen.

Nein... Nein... das kann nicht... das darf nicht... das ist nicht Wahr! Es kann einfach nicht Wahr sein!

Verzweifelnd brach Sevres über Talira's leblosen Körper zusammen und tausende Fragen schoßen ihm durch den Kopf. Warum musste dies geschehen? Warum war er nicht an ihrer Stelle? Was sollte er jetzt tun? Am stärksten war die Frage nach dem Warum doch er fand keine Antwort und Verzweiflung stieg in ihm auf und wandelte sich in Wut. Wut auf sich, auf Talira und einfach auf alles. Warum hatte er ihr nicht helfen können? Warum musste sie ihn verlassen? Er riß den Pfeil aus ihrem Körper heraus, der die Lunge durchbohrte, und schüttelte panisch ihren toten Leib.

Du darfst mich nicht verlassen... Du kannst mich nicht verlassen... das ist nicht wahr! Niemals ist das geschehen! Komm zurück!

Erschöpft sank Sevres zusammen und gab jegliche Hoffnung auf...