29.03.2003, 17:43 |
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Ex-Staffler
Registriert seit: 26 Jan 2003
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In den frühen Morgenstunden, wenn die Vögel leise mit ihren Gesang beginnen und die ersten Strahlen der Sonne am Horizont, einen neuen verheißungsvollen Tag ankündigen und oft auch während der letzten Stunden des Tages, wenn die Stille unsere Welt erfasst und die Nacht das Licht des Tages verschlingt, ist es die Dämmerung die alles bedeckt, die Konturen verändert. In diesen Stunden kann es sein, dass du sie durch die Nebel wandeln siehst, von einem unspürbaren Wind umweht.
Mit ausgestreckten Händen schreitet sie leise auf dich zu, denn die Dämmerung verschlingt die Geräusche ihrer Schritte und geisterhaft wehen ihre weiten Gewänder. Wenn ihre grauen Augen dich erblicken, wirst du eine Leere in dir verspüren und ihr folgen wie ein Schatten, sie wird dich verzaubern mit ihrer zarten Schönheit und ihre Hände werden die deinen ergreifen. Du wirst mit ihr auf ewig in der traurigen Zeit zwischen Tag und Nacht gefangen sein, es sei denn .... Es sei denn du senkst dein Haupt ehrfürchtig vor ihr hernieder und sprichst ganz leise, wie flüsternd diese Worte: „Tochter der Dämmerung, über die Kinder des Tages hast du keine Macht, über die Kinder der Nacht kannst du nicht herrschen. Geh nun. Geh.“. Sagst du dies mit fester Stimme, leise und bestimmt zu ihr, den Kopf gesenkt, die Hände gefaltet, sei sicher sie wird dich ziehen lassen. Sie wird den Blick abwenden von dir, ihre Augen traurig niederschlagen und du wirst ihren Schmerz in deinem Herzen spüren und sie leise singen hören, wenn sie hineinschreitet in die Nebel der Dämmerung. Ihren wehklagenden Gesang wirst du nie mehr vergessen können, er wird in deinem Herzen bleiben, wie das Bild der einsamen Tochter Sahela. |
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