Entwicklungen in der BDE

[Orak Fenthe]

*Mit ernster Mine kommt sitzt Orak im Versammlungshaus der Boten des Ersten, nachdem er in der Nacht nach der Verhandlung gegen den Zwerg Smigosch zurückgekommen ist, am Tisch und versucht einen Brief zu schreiben. Mehrmals seufzend zerreißt er geschriebenes und packt es zu einem sich anhäufenden Berg von zerknüllten Papier. Oft in Gedanken hängend und kopfschüttelnd aufblickend rastlos manchmal zwischendurch hin und her laufend beendet er schließlich das Schreiben. Und verbrennt alles Geschriebene und reitet zu den Drachen am Turnierplatz. Am Grab von Chanie angekommen erzählt er ihr alles was geschehen war und wendet sich den Drachen zu. Doch auch diese schienen ihm nicht zu hören zu wollen. Erschöpft fiel er neben dem Eingang der Höhle kauernd schlafend ein. Als er erwachte war es ihm klar, er musste diesen Brief schreiben und so machte er sich auf und schrieb ihn. Noch zögerte er ihn abzuschicken und legte ihn mit einem anderen Brief an Ian in des geheime Versteck*

Werter Jarod,

ihr hattet zum zweiten Male die Möglichkeit den Drachen zu beweisen, dass wir Menschen dazulernen. Dennoch ist es Euch aus meiner Sicht nicht gelungen. Es steht außer Frage, dass die Rechtsprechung, an welcher ihr vorsitzend beteiligt ward, an dem Smigosch des Steinvolkes ein Schlag in das Gesichte der Völkerverständigung sei. Die Verhandlung habe ich aufmerksam verfolgt und es hätte jeder, der bei reinem Verstandes und voller Aufmerksamkeit wäre bemerkt, wie hart das Urteil war. Es schien dem Zwerg gar gebrochen und nicht nur ihn, sondern auch den anderen Zwerge ein Schlag mit dem Handschuh ins Gesicht.
Die mühsamen Bemühungen vieler Menschen, Elfen und Zwerge, zu welchen ihr in nicht der geringsten Weise beigetragen habt, wurden mit einem Schlage zunichte gemacht. Im Nachherein, erscheint es mir, als würde all Euer Handeln und das Reden nur viel schlimmeres bewirken. Versteht mich nicht falsch und verzeiht meine Offenheit, doch fühle ich mich hierzu durch mein Gewissen gezwungen. Wie ich es bereits vor der Verhandlung sagte, so möchte ich nicht in Eurer Haut stecken, doch fühlte ich mich auch hier gezwungen von meinem Gewissen Euch deutlich zu machen was diese Verhandlung eurem Schwur gegenüber den Drachen bedeutet, auch wenn es Euren Ohren schmerzen mag, doch der Frieden steht über allem. Nichts anderes wollen die Drachen uns lehren, doch sind wir Menschen wahrlich weit davon entfernt, wenn nicht einmal der 1. Botschafter des Ersten dies verstanden hat. Es betrübt mich zu tiefst folgende Worte zu schreiben und es fällt mir nicht leicht. Doch dieses Urteil ist aus meinen Augen eine Tat gegen die Drachen und dient dem alten Feind der Drachen, dem Schattendämon nun in Gestalt des Pumar sein Unwesen treibend als Einladung im Herzogtum Fuße zu Fassen. Mit diesem Urteil an dem ihr mitgewirkt habt ihr den Frieden den fruchtbaren Boden entrissen.
Meine Loyalität galt dem Manne Jarod Tolius, von welchem ich hörte dass er einst Drachentöter, das mächtige Schwert, an die Drachen gab und somit ein Zeichen des Friedens setzte. Dies ist eines eurer Gesichter, ein aus meiner Sicht wahrlich weises Gesicht. Meine Loyalität kann nicht einem Menschen gelten, dem das Recht eines Staates wie das des Herzogtum vor dem Wohle aller und dem Frieden dient.

Und so fordere ich Euch auf eindeutig Stellung zu den Drachen und zu Eurem Schwur zu beziehen oder Euch als Richter den Gesetze des Herzogtums zuzuwenden. Als ein Freund sage ich euch ehrlich, wählt wenigstens eurer eigenen Konfliktes wegen, auf dass ihr euren Frieden finden möget. Solltet Ihr diesem nicht binnen einer Woche folge leisten, so sehe ich mich schweren Herzens gezwungen Euch aus meinem Gewissen dem Frieden der Drachen, aller Völker und Rassen heraus, meine Loyalität zu entziehen. Der Siegel den ich trage wäre nicht das, was er einmal war und Ihr würdet ihn nach Ablauf der Woche nebst der Bekleidung der Boten des Ersten im Versammlungsraum vorfinden. Meine Entscheidung jedoch hat nichts mit meinem Schwur den Drachen gegenüber zu tun.

Mögen die Drachen mit Euch sein!

Orak Fenthe

*Mit etwas zittriger Hand unterschrieben zusammengerollt aber noch nicht versiegelt*