Eine Nachricht wird an Ebana Mashnakh überbracht

[Marn Mashnakh]

*Vom Hafen her kommt ein Bote zu Ebanas Turm und überbringt ihr eine Nachricht von Übersee.*


Madame Mashnakh.

Ich bin Vokair Bresh, oberster Schriftführer der Fürsten der Grafschaft Ranggur, und mir ist die höchst unerfreuliche Aufgabe zu Teil geworden, Euch mitteilen zu müssen, das Euer Mann im Dienst für unsere Grafschaft fiel.
Ich muss Euch wissen lassen, dass Euer Gatte sich zunächst gegen die Gesetze unseres Landes gestellt hat, sich dann jedoch letzendlich dafür entschied, das zu schützen, was den Menschen hier und mir besonders am Herzen liegt. Uns liegt dieser Bericht vor, Madame.


23. Tag im Monat Ronnox des Jahres 1293 unseres Herren
Die Hauptstadt wurde von zwei dunklen Gestalten angegriffen. Das Osttor liegt in Trümmern, die Zugbrücke zum Schloss ist gesprengt worden. Bei unseren Angeifern handelt es sich eindeutig um Schwarzmagier. Sie sind durch die Stadt geeilt, um zum Schloss zu kommen. Unterwegs forderten sie viele Opfer unter den Wachen. Der Erste der beiden war ein gewisser Vorm Krail, sein Begleiter war Marn Mashnakh. Zweifellos wollten die beiden die verbotenen Schriftstücke stehlen, die im Schloss aufbewahrt wurden. Während ihrer Flucht mit den Dokumenten wurden sie vor dem Haupttor von General Yuris gestellt. Das Durcheinander in den Straße dauerte weiter an. Zivilisten rannten umher und Krail begann damit zu drohen, die Bevölkerung in Mitleidenschaft zu ziehen, wenn sie nicht fliehen dürften. General Yuris ließ sich nicht darauf ein und die beiden Magier mussten sich gegen unsere Truppen verteidigen. Als es zu einer Pattsituation kam, begann Krail damit die Zivilisten anzugreifen und Mashnakh stand nur da und schien sich das Tun seines Begleiters genau anzusehen. Nach einigen Momenten griff Mashnakh Krail an und schleuderte ihn gegen eine Wand. Nach einem Wortgefecht der beiden Magier begannen sie sich gegenseitig zu bekämpfen und konnten in der allgemeinen Verwirrung aus der Stadt fliehen.
Dem Kampflärm wurde gefolgt bis zum Fluss an den nahen Bergen. Mashnakh und Krail waren beide erschöpft, doch kämpfen sie weiter gegeneinander. Nach einiger Zeit konnte Mashnakh einen tödlichen Treffer bei Krail landen, der daraufhin in Flammen aufging, auf Mashnakh zustürmt und ihn mit sich in Tiefe hinter den Beiden riss. Die beiden schwarzen Magier stürzen tief in den reißenden Strom.
Vor zwei Tagen wurden dann die verbrannte Leiche von Krail 20 Meilen den Fluss entlang gefunden - Todesursache war ertrinken; seine Lungen waren randvoll mit Wasser. Es ist davon auszugehen, dass Mashnakh ebenfalls ertrank; seine Leiche wurde jedoch nicht gefunden.

Bericht beendet am 30. im Rannox des Jahres 1293 unseres Herren


Euer Mann war, wie gesagt, einer der Angreifer auf unsere Stadt, doch entschied er sich am Ende dafür, das Richtige zu tun. Mein aufrichtiges Beileid zu Eurem Verlust, Madame Mashnakh. Leider kann von uns keine Leiche zur Beerdigung überstellt werden, da diese nie gefunden wurde, doch ist der Tod Eures Mannes äußerst wahscheinlich. Euer Verlust schmerzt uns sehr.
Ich möchte meinen Brief mit einem Zitat beenden, das ich in dieser Situation für angebracht halte und das Euch Euren Schmerz ein wenig nehmen sollte: "Das Biest erblickte das Antlitz der Schönheit. Seine Hand erstarrte. Und von diesem Moment an, war es dem Tode geweiht. Doch tat es das, was ein Biest nicht tun sollte. Es ist befreit von seiner Schuld."


Hochachtungsvoll vor Euch und Euren Gatten.

Kommandatur von Ranggur im Rannox des Jahres 1293 unseres Herren