Terra Mystica
Spendenbarometer
Terra Mystica | Foren

Zurück   Terra Mystica | Foren > Rollenspiel > Schrifthalle

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 24.05.2010, 00:17
an Ramirez und Felia
#1
Jonah Decram
Reisender
 
Registriert seit: 11 Jan 2008
Beiträge: 633
Der Barmherzigen Segen liebe Mutter, lieber Vater,

Eine rechte Weile scheint es her, dass ich zuletzt das Wort an euch gerichtet habe und umso schwerer fällt es mir euch heute nicht im Zuge einer familiären Neuigkeit, oder einem anderen freudigen Ereignis zu schreiben, als vielmehr euch um eine Entscheidung wissen zu lassen.

Ich suchte heute die Kämmerin von Bregoras auf um ihre Wohlgeboren meine Dienste als Schreiber am Hofe anzubieten und so eine Weg zu beschreiten, der weder dir Vater, noch so manchen anderem im Hause Decram gefallen wird.
Doch auch wenn ich um den Missmut weiß, der so schwer wiegen wird, wie es für mich war, diese Entscheidung zu treffen, will ich versuchen euch meine Wege zu erklären.

Seit meiner Geburt bewege ich mich in den Rängen des Ordens, bin erzogen um über jenes Gefüge zu wachen, dessen Teil ich von Anfang an sein durfte, wenn auch musste. Disziplin, Gehorsam und die unbedingte Teilnahme an den Aufgaben unseres Ordens wurde mir mit der Muttermilch gegeben und anders als Beladinon, Victoria und viele andere Decrams, entzog ich mich nie der Einflüsse meines ehrenwerten Vaters.
Lange Jahre verbrachte ich im Noviziat, lernte die Lehren unserer Göttin und die Regeln unseres Ordens und wurde der Mann, der ich heute bin. Doch oft in meinen Diensten am Wall und meiner Zeit in der wahren Heimat meiner selbst, dem Herzogtum, fragte ich mich wer dieser Mann ist.

Ich bin kein Kämpfer, wie du liebe Mutter und kein Gelehrter des Gewebes, wie du ehrenwerter Vater und statt dereinst als Wächter oder Arkaner an der Spitze des Ordens stehen zu wollen, wuchs ich immer im Glauben heran, das Erbe eines Barons anzutreten. Ich lernte in der alten Heimat die Lehren der Politik, der Verwaltung, des Städtebaues und des Regierens und jahrelang zierte die Spur des Adels meinen Namen und ehrte unser Haus, als einer der ersten Häuser in dem Reich meiner Jugend. Ich wuchs in dem Gefüge des Herzogtums auf, in dem Wissen das mein Vater ein edler Mann, blauen Blutes war, dessen Titel über allem stand.
Ich weiß, ich bin ein Yil’dan und der Orden war mir immer Heimat, Schutz und Lehre, doch mein eigentliches Herz schlug für die Baronie und ich bemühte mich in den letzten Jahren um eine Blüte dieses Lehens und einer Vertretung unter den anderen Reichen dieser Inseln.
Doch dies schlug fehl und heute steht das Haus Decram ohne Titel da und wir sind nicht mehr, als einfache Bürger unter der Krone, deren Verwalter wir dereinst waren. Doch ebenso wie ich um den Verlust unserer Insel trauerte, so erkannte ich doch auch die Chancen in diesen Aufgaben.

Ich weiß mit der Ernennung zum Shaelan hoffst du, lieber Vater, dereinst meine Aufgabe unter den Kämpfern zu finden. Solange wir keine Verwaltung in unseren Händen halten, sind wohl meine Wege im Kampfe, die einzigen Wege, die ich bei uns finden kann. Doch genau hier ergründen sich die Probleme.
Ich sehe keine Aufgaben in unserem Orden, die meinem Begehren gewachsen sind und so wende ich mich nun jenem Hof zu, von dem wir die Ehre gewannen, die mir so teuer war.

Ich bin kein Baronsohn mehr und kein Lehen wird in meinem Erbe zu finden sein, als der Orden und jene Trümmer unseres Hauses, die mir so sehr zu denken geben. Vielleicht vermagst du es wieder einen Titel unter den Herrschern dieser Insel zu erlangen, doch selbst dann, weiß ich heute, bin ich daran nicht beteiligt und verantworte nicht diesen erneuten Aufstieg. Denn dies wurde mir nach all den Jahren bitter klar.
Ich werde nun meine eigenen Wege gehen und versuchen dem Namen Decram außerhalb des Ordens erneut Geltung zu verschaffen. Doch dies wird nicht im Orden möglich sein, in dem wir uns allein mit den Posten und Riegen eines verlorenen Lehens und einer kleinen Gemeinschaft beschäftigen.

Ich werde immer ein Yil’dan bleiben und dies ist kein Austritt aus jenem Orden, in den ich geboren wurde. Die Aufgaben im Süden werden unter meinem Beirat von Karim verwaltet werden und ich werde oft die Festung aufsuchen, wie auch an Expeditionen teilnehmen. Auch der Brunnenbau wird neue Geltung erlangen und ich ließ heute nach neuem Material suchen.
Doch ich muss wissen wo ich mich in Zukunft positioniere. Ob ich den Reihen des Ordens, dessen Ehrerweisung nur uns untereinander vergönnt ist, oder am Hofe, an dem mein Name und mein Wesen neue Lehren, Aufgaben und Ehre über Valarian hinaus finden können.
Ich bin in diesem Reich geboren, ein Untertan der Herzogin und ich werde dereinst eine Frau heiraten, deren Wege immer eng an Britain gebunden waren. Und so hoffe ich, dass ihr mir verzeiht wenn ich diesen Sprung zwischen zwei Welten versuche.
Ich lebe weiterhin auf Valarian, erhalte weiterhin unseren Orden, meine Gebete gelten immer Nephar und mein Herz ist fest an der Tradition unseres Volkes gebunden. Doch meine Aufgaben sind nicht mehr hier zu finden.

Meine Familie wird weiterhin meine Hilfe erfahren, so besonders Victoria, nachdem sich die Dunkelheit über Denos bewahrheitet und er sie vernachlässigt und Angelina, die sich so engagiert um neue Ordensmitglieder, für die wir Pläne schmieden. Mehr vermag ich nicht zu tun.

Verzeih mir Vater, denn du wirst in mir nicht mehr deinen Erben sehen wollen, verzeih mir Mutter, verdunkel ich dir doch die Zeit, die für dich die schönste sein sollte.

Meine Liebe zu euch ist ungetrübt und meine Verbundenheit steht über jeden Dienst.

Nephars Barmherzigkeit, Faerlans Ehre, Maleths Klingen

Jonah Decram
Jonah Decram ist offline  
Mit Zitat antworten
Antwort


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist dir erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind aus.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:33 Uhr.