Ein Tropfen Blut im kalten Wasser

[Alexius Apecz]

Cove lag in dieser Nacht sehr ruhig da, nur hier und da stiegen ein paar Rauchsäulen von den Kaminen auf. Nichts schien diese Ruhe stören zu können, selbst die Wachen an den Toren Coves waren froh über diese Ruhe und gähnten genüsslich. Alexius glitt mit ruhigen Schritten durch die dunklen Gassen Coves und steuerte direkt auf das Tor zu. Als die Wachen ihn sahen, nickten sie kurz und warfen sich verwunderte Blicke zu als Alexius an ihnen vorbei war. Wenn man sie fragen würde, würden sie Antworten das Alexius wohl beinah jeden zweiten Tag zu dieser Abendstunde, aus Cove verschwand, sie meldeten diese Vorgänge aber nicht weil Alexius jede Nacht spätestens nach einer Stunde wieder den Weg zurück ins Schloss nahm. Die Taschen, die er bei sich trug, schienen jedes Mal voller frischer Kräuter zu sein.

Alexius lief tiefer in den Wald Coves, den Bäumen die es wagten sich aus der Erde zu erheben aus dem Weg gehend. Sein Weg führte ihn auf eine kleine Lichtung, ehe er sich langsam nieder kniete. Aus seiner Tasche, zog er eine leere Schale und zog eine verkorkte Flasche hervor. Mit routinierter Handbewegung entkorkte er die Flasche und ließ den Inhalt in die Schale. Mit einem leisen plätschern begleitet, füllte sich die Schale mit klarem reinem Wasser. Alexius zog ein Dolch hervor und begutachtete die gut geschliffene Schneide. Mit emotionsloser Miene öffnete er die Handfläche der linken Hand und blickte auf die durchbluteten Adern.

Ich gebe dir mein Leben, Herr.
Ich gebe dir meine Kraft.
Ich gebe dir meine Loyalität.
Ich gebe dir mein Blut.

Diese vier Sätze sprach er mit einem Lächeln auf den Lippen ehe er sich die Klinge über die Handfläche zog, darauf achtend das der Schnitt nicht zu tief war. Eine Woge des süßlichen Schmerzes erfüllte seinen Körper, ehe er die Hand zur Faust ballte und sie über die Schale hielt. Das Blut bahnte sich den Weg und sammelte sich zu ein paar Tropfen an der Unterseite der Hand. Alexius hielt den Atem an als der erste Tropfen seines rötlichen Blutes die Wasseroberfläche berührte. Das Blut vermischte sich mit dem Wasser. Als ungefähr 14 Tropfen des Blutes im Wasser waren, nahm er ein Tuch und tupfte die Wunde auf der Handfläche ab, ehe er die Schale nahm und das Wasser mit in ein paar Zügen austrank. Zufrieden wirkend, packte er die leere Schale in die Tasche und begann ein paar Kräuter zu sammeln.

Nach gut einer Stunde kehrte er wieder durch das Tor Coves zurück und nahm den Weg zum Hof Coves...