02.01.2012, 20:21 |
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Reisender
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Mayra träumt…
Im Erdgeschoss fiel etwas zu Boden. Mit einem leisen Seufzen auf den Lippen stieß sie sich mit dem Gesäß von der Fensterbank ab und wandte den Blick von der geschlossenen Zimmertür ab. Die Augen schließend zählte sie leise die Sekunden und drehte sich zum Fenster hin. Drei… Vier… Fünf. Als das Toben unten einsetzte, schlug sie die Augen wieder auf und ihr Blick glitt zum Fenster hinaus. Die Landschaft draußen sah so friedlich aus unter der weißen, unberührten Schneedecke. Und hier im Haus herrschten Unmut und Streit. Sie hörte, wie die tiefe, donnernde Stimme ihres Vaters gedämpft bis in ihr Zimmer herauf getragen wurde und sie hörte das leise Wimmern ihrer Mutter. Türen schlugen laut zu, dann hörte sie das Poltern auf der Treppe. Schwere Schritte die schnell näher kamen. Sie drehte sich nicht um, als sie hörte wie die Tür zu ihrem Zimmer aufgerissen wurde und die stampfenden Schritte näher kamen. Der Boden bebte leicht unter ihren Füßen. Sie sah die Bewegung nur aus den Augenwinkeln und als sie das Gesicht herum wenden wollte, war es bereits zu spät sich zu ducken, denn die wulstige, kräftige Hand fand bereits ihr Ziel. Der Schmerz in ihrem Gesicht explodierte, ihre Lippe platzte auf und sie schmeckte das Blut. Die Knie wurden ihr weich und sie taumelte einige Schritte zur Seite. Als die Tür sich wieder schloss und sie allein in ihrem Zimmer zurückblieb, sank sie mit dem Rücken an der Wand entlang auf den Boden herab. Die Beine eng an den Körper ziehend, schlang sie ihre Arme um jene und lehnte ihre Stirn an ihre Knie. … und Mayra wacht auf. |
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