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Gast
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Der Gutshof brannte lichterloh. Weisser Schnee war durchsetzt mit blutigen Massen aus Fleisch und Knochen, der Geruch von schwelenden Leichen erfüllte die Luft, Todeschreie zerfetzen den klaren Nachthimmel.
Stellenweise war der Widerstand der Verteidiger gebrochen, die Sieger auf Plünderung aus und kaum ein Überlebender konnte die Toten beklagen. Die Angreifer waren so schnell verschwunden, wie sie erschienen waren. Nur wenige Feindeskörper waren geblieben, die waren einfach zu stark. Sha'grath kniete neben dem Leichsam seines Vaters in der Halle der Ahnen und betrachtete mit verweinten Augen die Verstümmelungen, die der Feind seinem Vater beigebracht hatte. So groß waren diese, das das Gesicht entstellt war, nichts erinnerte an die edlen Züge dieses großen Kämpfers. Der Jüngling erhob sich und blickte zum Schrein des Gottes Glaron und war auf einmal erfüllt mit Hass und Boshaftigkeit. Kein Haar war der Statue des Gottes gekrümmt, kein Kratzer an dem marmornen Altar und unversehrt hing das Sonnensymbol in Kopfeshöhe an einem goldenen Stab. "Wieso hast du uns nicht geholfen? Haben wir dir nicht genug geopfert und sogar unsere Leben gegeben? Waren die Opfer dir nicht gut genug, Gott der Lügen?" Mit einem Schrei stürmt Sha'grath auf den Altar zu, fegte Weihrauch und Opfergaben vom Altar und hämmerte mit den Fäusten auf die Statue ein. Ein Irrer Blick und Verwünschungen folgten seinem Machwerk, bis er erschöpft niedersank. Nach einiger Zeit erhob er sich, immernoch Hass erfüllt und spukte auf den Altar. Mit eiseskälte in der Stimme lies er verlauten: "Ich schwöre dir, Glaron ab und werde nicht eher ruhen, bis mein Vater gerächt ist und ich deinen Glauben vom Anglitz der Welt getilgt habe. Du sollst so leiden wie ich leide und du sollst den Schmerz fühlen den ich fühle. Ich verfluche dich Glaron bis in alle Ewigkeit und jedes Mittel wird mir Recht sein, deine Existenz und deine Jünger zu vernichten!* Mit diesen Worten riss er sich sein Amulett vom Hals, eine Sonnenscheibe und warf es in das Feuer. Er drehte sich um und verließ die Halle ohne einmal zurückzublicken. Die Statue Glarons bekam Risse, die schien zu bersten. AUs ihren Augen floss in dünnen Fäden Blut, das Blut der Unschuldigen und das Blut des Hasses... |
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