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Alt 08.01.2003, 22:12
Magier un ihre Tücken
#1
Calasume Nangar
Reisender
 
Registriert seit: 09 Dec 2002
Beiträge: 240
Unschuldig wie immer saß ich mit Sira zusammen in Dendajars Hütte. Zu Zeiten seiner Abwesenheit pflegen wir dort ein gemütliches Beisammensein.

Schön eingekuschelt in eine warme Decke saß ich vor dem Kamin und sortierte eifrig Siras Kiste um. Es wird wieder lustig zu sehen sein, wenn sie herumflucht und stundenlang ihre Kiste durchwühlt dachte ich bei mir.
Schmunzelnd fuhr ich fort damit, Rollen, Fläschchen und diversen unnützen Kram durcheinander zu werfen, als ich draußen Schritte hörte. Schnell hob ich die Kiste auf und trug sie wieder zu ihrem angestammten Platz. Verflucht, wie kann so ein Schund nur so schwer sein...
Ächzend stellte ich die Kiste ab und setzte mich wieder vor den Kamin. Es flog auch schon die Türe auf und eine in quietschrot gekleidete Magiern stürmte schnellen Schrittes herein.
„Hallo liebste Freundin, ich habe schon auf dich gewartet.“ Als dank für meine Begrüßung erntete ich nur einen bösen Blick. Oh je! Sei vorsichtig! Sie hat schlechte Laune.
„Wie ist dir? Warum schaust du so unglücklich?“ Rasch legt sie ihren Mantel ab, Zornesröte und ein Wutanfall zeichnen sich in ihrem Gesicht ab. „Hast du das mit Absicht gemacht?“ zischt sie nur. Beunruhigt schaue ich sie an. Daraufhin hohlt sie tief Luft und schließt die Augen „Pferdemist...“ flüstert sie
„Wie bitte?“
Langsam öffnet sie die Augen wieder und schreit mich wütend an „Du hast erzählt, ich sei auf Pferdescheiße ausgerutscht!“ Uh! Verdammt, das hatte ich ganz vergessen...
„Aber es stimmt doch oder?“ antwortete ich kleinlaut. Die Zornesröte wandelte sich langsam in ein besorgniserregendes Dunkelrot... „Du hast herumerzählt ich sei auf Pferdemist ausgerutscht, hätte mich der länge nach hingelegt und mir den Kopf dabei leicht angeschlagen, was erklären würde warum ich so schusselig bin!“
Ich stotterte daraufhin nur „Entschuldigung...“
Zwei Stunden später hatte sie sich beruhigt und die Brandwunden auf meinem Allerwertesten begannen dank ihrer Fähigkeiten auch schnell wieder zu Heilen. Wir saßen noch eine Weile da und lamentierten über die Wichtigkeit von weichen Sitzkissen, als ich plötzlich etwas wirklich grausiges erblickte. Eiskalt lief es mir den Rücken herunter. Erst die Sache mit dem Mist und jetzt das! Als ob ich heute noch nicht genug gelitten hätte...
Vor meiner Nase seilte sich doch tatsächlich eine dicke, fette, haarige, schwarze Spinne herab. Wenn ich eines hasse, sind es Spinnen! Sira ging es wohl genauso wie mir denn sie schrie angewiedert herum „Cala, Cala! Tu was, mach die Spinne weg!“ Ich fasste mir ein Herz und schnappte mir das nächstbeste, dicke Buch, klappte es in der Mitte auf, hielt es unter die Spinne und schlug es feste zu, als die Spinne tief genug war. Jetzt klebten ihre überreste zwischen den Seiten des Buches. Meine Erleichterung schlug blitzartig in Entsetzen um, als meine Augen auf den Einband des Buches fielen: „Sira Insitari´s Zauberbuch“
Ich war verloren, milde ausgedrückt.

Nach einer Weile kam ich wieder zu mir und hielt mir stöhnend den schmerzenden Kopf.
Meine erste Gehirnerschütterung hatte ich mit 4 Jahren, als mein Bruder mich vom Tisch schubste, weil man ja nicht mit den Füßen auf dem Tisch steht.
Genau wie damals fühlte sich mein Kopf jetzt auch an. Ein heißer Schmerz und pochendes Blut in meinen Schläfen. Kein Wunder eigentlich. Sie hat ein wenig herumgefuchtelt und schon flog ich Kopfüber durch das Fenster. Durch das geschlossene Fenster wohlgemerkt...
Als ich ächzend dort draußen auf dem Rücken lag und gen Himmel schaute viel für mich die Entscheidung, niemals wieder Magier zu mögen. Außer Sira vielleicht, die sieht niedlich aus wenn sie wütend ist.
Calasume Nangar ist offline  
Geändert von Calasume Nangar (17.01.2003 um 20:20 Uhr).
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Alt 17.01.2003, 20:24
#2
Sira
Gast
 
Beiträge: n/a
Angewidert blickte Sira auf die fette Spinne, die zwischen den Seiten ihres Zauberbuches klebte und verzog das Gesicht. Cala! Sie war eine der wenigen, die die Fähigkeit besaßen Sira komplett aus der Fassung zu bringen. Und das in vollendeter Perfektion. Jedoch war sie vermutlich auch die einzigste, bei der Sira es duldete, sie konnte ihr nie lange böse sein. Mit ihrer fröhlichen, quirligen Art war Calasume das genaue Gegenteil Siras. Sie waren wie Feuer und Eis. Vielleicht war das der Grund, weshalb die Bindung zwischen ihnen so stark war. Doch wer weis das schon. Jedenfalls schaffte Cala es immer wieder, Sira zum Lachen oder an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Manchmal auch beides.
Ein Lächeln huschte über Siras Gesicht, dann klappte sie das Buch zu. Calasume war ein Mensch, dem sie bedingungslos ihr Leben anvertrauen würde.
Den Blick gedankenverloren in die Ferne gerichtet, verfinsterten sich ihre Züge langsam. Nach dem Verlust von Ognius war Cala wohl der einzigste Mensch, der ihr noch etwas bedeutete.
Nunja, die Vergangenheit konnte nicht geändert werden. Dies war immer schon so, und so sollte es auch sein.
Sira öffnete die Hand, in der sie den Edelstein hielt den Ognius ihr einst geschenkt hatte.
Langsam erhob sie sich und ließ den Stein wieder unter ihrer Robe verschwinden.
 
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Alt 18.04.2003, 00:21
#3
Calasume Nangar
Reisender
 
Registriert seit: 09 Dec 2002
Beiträge: 240
Gemütlich saß ich gerade vor dem Kamin... wohlgemerkt inzwischen der eigene! Neben mir vorbereitet ein leckerer Muffinberg und ein Krug warmen Mets. Alles war perfekt für einen gemütlichen Frauentratschabend. Zufrieden rieb ich mir die Hände. Fehlte nur noch meine allseits geliebte Magierin. Und wie aufs Stichwort wurde auch schon die Türe geöffnet, allerdings langsam, mit einem fiesen knarren. Herein trat eine Violettfarbene Magierin.
Ah! Endlich!
Als ich sie dahingehend anspreche, dass ihre rote Gesichtsfarbe nicht zu ihrem restlichen, farblichen Arrangement passt, prallt krachend ein Magierstab gegen die Wand, beängstigend nahe meines Kopfes.
Irgendetwas stimmte nicht ... und mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 war ich es schuld.
Nervös blicke ich mich nach Fluchtwegen um... es sah allerdings mager aus. Bezweifle, dass ich durch das Fenster bin, bevor ein feuerball meinen Allerwertesten brutzelt.
Also sitze ich starr da und beobachte ihre Reaktionen. Wie der Hase vor dem Fuchs. Langsam schreitet sie zu ihrer Truhe. Zieht sich in aller Seelenruhe die Handschuhe aus und legt sie fein säuberlich neben die Kiste. Sie weiß genau, wie sehr mich diese Warterei auf das Ungewisse aufregt.
Sorgfältig legt sie den Hut ab. Streicht mehrfach mit den Fingern darüber, dreht und wendet ihn bis er ihrer Meinung nach perfekt liegt. Dann... fast in Zeitlupe dreht sie sich zu mir um. Ein kalter Schauer bahnt sich ungewollt den Weg über meinen Rücken, als tükische Magieraugen mich fixieren. Mit einer ungwöhnlich sanften Stimme beginnt sie ihre Folter "Meine allerliebste Cala..."
"Allerliebst?" Uh oh!
"Sag mir doch noch einmal genau, was du da über mich und den Tiger erzählt hast..."
Ihre Finger klopfen in einem gleichmäßigen Stakkato auf die Tischplatte Padam, Padam, Padam,...
Am besten wäre wohl in diesem Falle bei der Wahrheit zu bleiben, also erzählte ich die Geschichte wie sie sie mir erzählt hat. Naja, mit leichten Abwandlungen. Stockend und Hände ringend begann ich den Versuch meinen Kopf zu retten "Du wolltest dich... also... in einem Busch erleichtern.?"
Finger trommeln auf Holz. Padam, Padam, Padam,...
Nervös wandert mein Blick über ihr Gesicht "und der Busch war besetzt? Von ... äh... einem Tiger? Und dann bist du gelaufen?"
Padam, Padam, Padam,...
Ihr Blick ruht immernoch auf mir. Keine Reaktion. "Honig?" rasch halte ich ihr ein Glas entgegen und versuche mein nettestes Lächeln, welches kläglich scheitert.
Padam, Padam, Padam,...
Plötzlich eine unerwartete Reaktion ihrerseits. Hüpfender Weise und mit einem kindlichen lächeln begibt sie sich zu mir und lässt sich nieder. Während ich sie mit offenem Mund anstarre, immernoch nicht ganz begreifend, mit dem nackten Leben davongekommen zu sein, beginnt sie den Honig zu schleckern. Dass sie auch noch anfängt fröhlich los zu plappern zerstört mein tyrannisches Magierbild vollends! Nichts! aber auch gar nichts ist wie es mal war! Jetzt sind sogar die Magier nett! Wo soll das nur enden?
Ihre Stimme dringt in meine aufrichtig entsetzten und gleichzeitig verwirrten Gedanken
"Das war gar nicht so wie du es erzählt hast! Das war ganz anders..." Zwei Finger taucht sie in das Honigglas und schiebt sie sich genüßlich schmatzend in den Mund. Magier schmatzen und haben eine schwäche für Süßes... wenigstens das stimmt noch.
"Aaaalso..." fährt sie fort "ich ging Reagenzien suchen und da haben mich diese komischen Augen aus dem Busch angeguckt und dann kurrte mich der Magen des Tigers an . Und DANN bin ich gelaufen!"
Mit einem breiten Grinsen vergräbt sie Mund, Zunge und Nase in eifriger Arbeit in dem Honigglas.
Calasume Nangar ist offline  
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Alt 18.04.2003, 02:33
#4
Sira
Gast
 
Beiträge: n/a
Nach einer Weile schiebt Sira das Honigglas von sich weg. Anschließend wirft sie Cala einen leicht tadelnen Blick zu.

"Aber du musstest natürlich wie immer die Tatsachen verdrehen. Wie würde es dir passen,..." erwidert sie, "wenn ich jedem erzählen würde, dass diese Riesenkrake dich damals fast erwischt hätte, nur weil du gerade wiedereinmal damit beschäftigt warst, einem jungen, gutaussehenden Mann hinterherzuschauen?"

In aller Seelenruhe beobachtet sie, wie Cala, aufbrausend wie immer, aufspringt und alles abstreitet. Nachdem Sira sich das Ganze eine Weile lang gelassen angeschaut hat, setzt sie, Cala ein süffisantes Lächeln schenkend hinzu: "Nun, ich könnte natürlich auch erzählen, dass eine Kriegerin wie du, nichts besseres zu tun hat als wehrlose, im Ringkampf ungeübte Magierinnen..."

Cala schnappt nach Luft. "Aber..." Calasumes Gesicht läuft puterrot an vor Zorn.
Gleichmütig fährt Sira, Calas Reaktion scheinbar keine Beachtung schenkend, fort: "...Bewusstlos zu schlagen. Nunja...wenn du das nötig hast..."

Wütend starrt Cala zu Sira, deren Lippen sich darauf hin zu einem breiten Grinsen verziehen. Cala mit grossen, dunkelbraunen Augen schelmisch anblickend hebt Sira die Augenbrauen und stupst sie in die Seite. "War es nicht so?"
 
Geändert von Sira (18.04.2003 um 02:38 Uhr).
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Alt 25.05.2003, 13:30
#5
Calasume Nangar
Reisender
 
Registriert seit: 09 Dec 2002
Beiträge: 240
Gemütlich Schritt Cala auf ihr Heim zu. Schmunzelnd betrachtete sie den warmen Lichtschein der aus den Fenstern drang. Lichtschein?!
Cala blieb aprubt stehen.
Die Lampen habe ich ausgemacht, da bin ich mir sicher.
Vorsichtig schlich sie näher heran und sah mit erstaunen das Pferd ihrer Magierin vor der Türe angebunden stehen. Grummelnd pochte sie gegen die Türe, schlug sich im nächsten moment ächzend mit der Hand vor die Stirn "ich wohne ja hier... " sogleich drückte sie auch die Türklinke hinab und heiße, stickige Luft schlug ihr entgegen.
Nachdem sie lautstark die Türe geschlossen hatte betrachtete sie die eigentümliche Szene. Sira hockte vor einem kleinem Kessel der über den Flammen des Kamins hing und fluchte lauthals.
"Brätst du kleine Kinder?" Sira würdigte Cala keines Blickes und murmelte nur "das Zeug will nicht gar werden... Bleib wo du bist." Mit diesen Worten sprang sie auf und trat ein paar Schritte zurück. Während Sira die Augen schloß und konzentriert die zu Klauen geformten Hände hob brachte Cala sich rasch hinter ihrem neuen Schreibtisch am anderen Ende des Zimmers in Sicherheit . Magier hatten die schlechte Angewonheit den richtigen Zauber auf das falsche Ziel zu sprechen...
Das nützliche an Magiern ist halt ihre Fähigkeit Zauber zu wirken. Heilzauber, Schutzzauber, Angriffszauber, ... all so einen nützlichen Kram.
Das dumme an Magiern ist die Sache mit dem Zielen. Heilzauber auf einen angreifenden Ork zu sprechen und den Angriffszauber aus versehen (natürlich) auf die arme Kreatur die versucht den Ork mithilfe eines Schwertes aufzuhalten, ist nicht richtig. Sondern genau Falschrum. Aber das einem fuchtelnden Magier klar zu machen ist eine Kunst.
Die Arme immernoch gehoben murmelte Sira einige Worte, in ihren Händen formten sich flammende Kugeln. Vorsichtig lugte Cala über den Tischrand. Die Kugeln aus Feuer jagten auch schon auf ihr Ziel zu. Zischend protestierte der Kessel gegen die unsanfte Behandlung als ihn das Feuer umschloß. Sira dagegen rieb sich zufrieden die Hände "Na also das wäre geschafft. Nun fehlen nur noch die Gäste..."
"Gäste?" Cala brauchte nicht überrascht tun, sie war es.
Ein leises klopfen ertönte aus Richtung Türe, beide starrten für ein paar Sekunden hin und stürmten dann gleichzeitig los. Eine hinderliche Robe veranlasste Sira allerdings dazu zu schauen ob der Boden auch sauber war. Es pochte erneut, diesmal etwas lauter, prommt riss Calasume die Tür auf und ergoss ein Fass Schimpf und schande über den Ankömmling
"Hat euch denn niemand Manieren beigebracht? Man klopft sacht an die Tür einer Dame und tritt sie nicht fast ein!"
"Aber....aber...." stotterte Dendajar nur
"Nichts aber!"
Unsanft bugsierte Cala ihn hinein und in den nächstgelegenen Sessel an der großen Tafel.
Sira, wieder in der Senkrechten und wesentlich damenhafter, füllte einen Teller mit dem duftenden Gericht und stellte ihn vor Dendajar ab. Beide blickten ihn neugerig an. Sira erpicht auf ein Lob, Cala interessiert daran ob er davon tod umfällt.
Dendajar blickte beide abwechselnd an und schob sich auf Siras liebevollen geheiß hin endlich einen Löffel in den Mund. Das Essen schien keinerlei beunruhigende Nebenwirkungen zu haben, also genehmigte sich Cala ebenfalls einen Teller.
Plötzlich fing Sira an zu kichern. "Was ist denn?" Dendajar schaute fragend von seinem Teller auf.
"Nichts... mir viel nur gerade etwas ein... gib Cala doch einmal dein Büchlein." grinsend zwinkerte Sira ihm zu. Hastig fing Cala das Buch auf das Dendajar auch sogleich aus seiner Tasche hervorzog und ihr zuwarf. Beide kurz anblickend zuckte sie schließlich mit den Schultern und begann neugierig zu lesen.

Auf der ersten Seite prangte der Schriftzug "Eine Humorvolle Sammlung"
Auf den folgenden Seiten waren in säuberlicher Schrift einige Dinge niedergeschrieben...

Der Leutnant zum wachhabenden Rekruten: "Rekrut, was tun Sie, wenn sich nachts eine männliche Person kriechend der Kaserne nähert?"
"Ich bringe den Herrn Oberst diskret ins Bett..."


steht ein Gardeross vor der Akademie der arkanen Künste

Was ist schwarz und sitzt auf einem Balken? Ein Gardist nach einem Kneipenbrand. Was ist rot und steht daneben? der Leutnant, der glüht noch.

Sitzen drei Gardisten in der Taverne. Prahlt der Erste " ich habe 2 Halunken im Schwertkampf besiegt!" Der Zweite "ich habe 5 Halunken besiegt!" Der Dritte rutscht halb unter den Tisch und lallt "das ischt noch gaaar nichts .. ich habe ganze 10 Humpen besiescht!"

Die jungen Rekruten sollen zum erstenmal einen Feind besiegen. Der Leutnant führt jeden einzelnen zum Hölleneingang und schubst ihn hinein zu den Kreaturen der Dunkelheit.
Nur einer wehrt sich mit Händen und Füßen, doch schließlich kann ihn der Leutnant doch in die Höhle beförden.
Einer biegt sich vor Lachen. Brüllt der Leutnant: "Über einen solchen Feigling können sie noch lachen ?"
"Feigling ist gut - das war unser Heiler!"


Als Cala fertig mit lesen war standen ihr die Tränen in den Augen und sie schnappte japsend nach Luft.
Sofort musste sie an den charmanten und immer zu einem Scherz aufgelegten Herrn Sogath denken. Den Gedanken ihm diese "Sammlung" zu zeigen schlug sie sich aber recht schnell aus dem Kopf. Da würde sie sich doch lieber ein paar nette Magierscherze ausdenken.
Sira hielt inne und schaute Cala aus misstrauisch zusammengekniffenen Augen an "Was ist los? Warum starrst du mich so an und grinst so dämlich?"
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Alt 27.05.2003, 05:00
#6
Calasume Nangar
Reisender
 
Registriert seit: 09 Dec 2002
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Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat Cala das Haus. Sie hatte gerade eine ausgesprochen nette Unterhaltung mit Herrn Sogath geführt. Ihr Blick fällt auf das aufgeschlagene Buch auf dem Tisch.
Nach kurzem nachdenken nimmt sie die Feder zur Hand und fügt etwas hinzu.

Übung in den Wäldern Britains. Der Oberst beobachtet Gardisten, die als Bäume getarnt im Wald stehen. Plötzlich rennt einer dieser Bäume wie wild. Der Oberst schnauzt: "Gardist! warum rennen Sie aus der Linie?" - "Herr Oberst, zuerst hob ein Hund das Bein an mir, dann schnitzte mir ein Liebespaar ein Herz in den Hintern..." - "Na und?" - "Das war ja auch noch nicht das schlimmste, Herr Oberst! Aber zum Schluss krabbelten mir zwei Eichhörnchen in den Hosenbeinen hoch und ich hörte das eine wispern: "Also du nimmst das rechte Nüssli, und ich nehme das linke Nüssli und das Zäpfli heben wir uns für den Winter auf."

In Minoc sind neulich vier Gardisten beim Milchtrinken ums Leben gekommen! Warum? - Die Kuh hat sich hingesetzt

"Hmm... vielleicht sollte ich es Lobudrark für seine Bibliothek anbieten." schmunzelnd schlägt sie das Buch zu.
Calasume Nangar ist offline  
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Alt 13.10.2003, 20:09
#7
Sira
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Sira kochte vor Wut.
Die Vase auf ihrem Schreibtisch begann zu zittern. Sie hob sich langsam empor, bis sie etwa zehn Zentimeter über der Tischplatte schwebte. Dort verharrte sie kurz und sauste dann auf die gegenüberliegende Wand zu, an der sie mit einem ohrenbetäubenden Klirren zerschellte.
„Dieses Weib!“, tobte Sira und lief vor Zorn tiefrot an. „In meinem Haus! Wie kann sie es wagen!“ Diese verdammte Kriegerin. Sie hatte doch tatsächlich die Dreistigkeit besessen, einer fremden Person eintritt in ihr Haus zu gewähren!.
Mit funkelnden Augen sah Sira sich nach einem weiteren Ziel um. In ihr Häusschen... in Sira Insitaris’ heissgeliebtes Häuschen. Und dann auch noch eine ihrer Männerbekanntschaften!
Eine unglückliche Topfpflanze verwandelte sich in einen Feuerball und hinterliess ein Häufchen Asche.
„Calasumè Relati“, fauchte Sira. “Du kannst meinetwegen Männer verführen so viel du willst aber NICHT IN MEINEM HAUS! Ich werde dich rösten in deiner verdammten Prunkrüstung wenn du mir meinen Schlüssel nicht zurückbringst"

Zwei Stunden Vorher:
Sira schloss die Tür hinter sich und lehnte ihren Stab in eine Ecke. Dann streifte sie sich die Handschuhe ab und machte sich daran einen Tee aufzubrühen. Kurze Zeit später hatte sie es sich, in eine riesigen Decke gehüllt, in ihrem Lieblingssessel gemütlich gemacht und nippte an dem heissen Tee.
Zufrieden lächelnd griff sie nach dem Buch neben sich und schlug es auf. Sie wollte gerade ihre Feder in das Tintenfass tunken, als ihr Blick auf den letzten Absatz fiel. Sie kniff die Augen zusammen. Dies war nicht ihre Schrift! Sira hielt in ihrer Bewegung inne und begann zu lesen:


Gruesse nette Unbekannte... zu Eurer Information... Calasume hat mit nichten einen Mann mit hergebracht... ich war niiie da...

...Donnernd zerbrach ein Tintenfass an der Haustüre...
 
Geändert von Sira (13.10.2003 um 20:27 Uhr).
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Alt 20.10.2003, 19:22
#8
Calasume Nangar
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Pünktlichkeit war nicht ihre Stärke. Schon eine geraume Weile hockte Cala im Sattel und suchte die Umgebung nach einem Zeichen ihrer Magierin ab. Brennende Bäume, Frösche die Muh machten oder ähnliches. Als sich für Cala gerade die Frage stellte, ob sie wohl jemals auf dem Markttag ankommen würde oder ob sie bis dahin Spinnenseide angesetzt hatte,
da trat Sira in ihrem knappen Echsengewand endlich aus dem Wald. Seufzend nahm Cala die Robe aus der Satteltasche und reichte sie der fröhlich pfeifenden Magierin. Die nahm das Ding nur angewidert mit spitzen Fingern entgegen, verstummte und sah Cala fragend an.
„Ich dachte mir es ist bei den Gesetzen angebracht. So wie du aussiehst würde dir zwar jeder Gardist hinter her hecheln aber dich auch gleich einsperren.“
Skeptisch musterte Sira die Robe „Eine noch scheußlichere Farbe hättest du nicht finden können oder? Hast du sie vorher noch extra gefärbt?“
Ein grinsen machte sich auf Calas Gesicht breit „Nein, die habe ich der Leiche so ausgezogen“
Volltreffer, Sira starrte sie wie erwartet völlig entsetzt an.
So weit wie möglich hielt Sira die Robe von sich Weg, zwei Sekunden später brannte diese auch schon Lichterloh. „Gehen wir zu mir ich muss mich erst noch umziehen“
Geschlagene drei Stunden später waren sie endlich abmarschbereit.
Was lernen wir daraus? Frauen brauchen nicht lange zum Umziehen, nur Magier.

Eine Woche später stand Cala an derselben Stelle und wartete abermals auf besagtes Wesen. Diesmal allerdings standen die Zeichen schlecht. Hier und dort eine Explosion stimmten Cala bereits auf Siras schlechte Laune ein. Es sollte sich herausstellen, dass es um eine uralte Sache ging. Tarnum war einmal bei Sira mit im Haus gewesen und hatte ihr etwas in ein Büchlein geschrieben. Natürlich hatte er nicht erwähnt, dass er nur im Sessel gesessen und drei Stunden gewartet hatte bis Cala etwas passendes zum anziehen gefunden hatte.
Nun wollte Sie sich entschuldigen, auch wenn Tarnum einfach nur dagesessen hatte, so hatte sie doch gegen Siras Anweisung verstoßen. Also machte sich auf die Suche nach einem Geschenk für eine Magierin. Was schenkt man einer Magierin? Genau. Unkraut oder ekelige Körperteile von Tieren.
Wenige Stunden später stand Cala mit stolzgeschwellter Brust und eine Schatulle in den Händen vor Siras Haus und trat mit dem Fuß gegen die Türe. Die Magierin öffnete auch sogleich, die Augen nichts gutes ahnend zusammengekniffen und musterte die Besucherin. „Ja?“
„Ich habe ein Geschenk für dich besorgt liebste Freundin!“ rasch streckte sie Sira das Kästchen entgegen. Sira nahm es entgegen und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken herein zu kommen. Drinnen öffnete Sira das Kästchen ... und kreischte sofort schrill los. Die Schatulle flog samt Inhalt gegen die Wand und Sira sprang auf den nächsten Stuhl, immer noch aus Leibeskräften schreiend.
Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte stierte sie Cala drohend an. „Was habe ich dir getan, dass du mir so etwas ekeliges schenkst?“
„Aber.... aber ich dachte so etwas braucht ihr zum Zaubern?“ kopfschüttelnd kniete sie sich hin und sammelte die Wassermolchaugen wieder ein. Wie viele Molche sind jetzt blind und Sira wusste es nicht zu würdigen.
Zögernd wagte sich Sira von dem Stuhl hinunter „Hast du noch etwas auf dem Herzen oder darf ich jetzt in Ruhe meine Reagenzien sortieren?“ Penibel rückte, zerrte und strich Sira ihre Sachen wieder glatt während sie sprach.
Cala drückte sichtlich enttäuscht das Kästchen an sich und maulte „Nein dann gehe ich jetzt Bol etwas leckeres Kochen.“ Bei diesen Worten tätschelte sie das Kästchen.
Sira lächelte ein wenig zu warm für Calas Geschmack bei dem Namen Bol.
„Ach Bol... ohne rettenden Magier stolpert der wahrscheinlich nochmal über sein Schwert und spießt sich selbst damit auf.“ Sprach sie, immer noch lächelnd und mit sanfter Stimme.
Calasume Nangar ist offline  
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Alt 26.10.2003, 15:07
#9
Sira
Gast
 
Beiträge: n/a
Im gesamten Haus lagen Kleidungsstücke, Beutel und verschiedene Täschchen wild verstreut auf dem Boden herum. Nein, in Siras Haus hatte sich weder ein Erdelementar verirrt, noch hatte Sira mit einem neuen Zauber experimentiert. Die besagte Magierin kniete fluchend vor einer ihrer Kisten, fischte einen verknitterten Rock heraus und warf ihn achtlos hinter sich. „Wo kann diese dumme Kiste nur sein?“, stöhnte sie. „Cala wird mich mit ihrem Schwert genüsslich durchbohren und anschließend an der Stadtmauer aufhängen wenn sie erfährt dass sie weg ist.“

Vor einigen Tagen hatte Sira schweren Herzens das Schloss ihrer Haustüre auswechseln lassen. Obwohl Calasumé um Siras Zorn auf sie wusste, und sogar den Versuch gewagt hatte sie mit so etwas ekelerregendem wie Molchaugen (Sira schüttelte sich bei dem Gedanken daran. Solch eine Idee konnte ja auch nur von einer Kriegerin stammen!) zu besänftigen, hatte Cala sich in ihrer Uneinsichtigkeit geweigert ihr den Schlüssel zurückzugeben.

Siras einzige Hoffnung darauf, dass Calasumé eines Tages reumütig vor ihrem Haus stehen würde; ihr Vergehen einsehen und um Vergebung bitten würde, war die kleine Goldkiste gewesen die Calasumé bei Sira vergessen hatte...
...und nun war diese Kiste unauffindbar!
 
Geändert von Sira (26.10.2003 um 15:09 Uhr).
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